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In seinem Bestreben für das öffent- liche Wohl fand Max Werner die Un- terstützung von Stadt und Land und die Anerkennung für seine Leistungen. Die Krone aller Anerkennungen war 1969 die Verleihung des Goldenen Ver- dienstzeichens der Republik Oester- reich. Seine Kollegen in der Bezirks- Anzeiger *eseiiscnait moti:- , cue nrnu unsere Heimatzeitung gründete. Max Werner ist auch Träger der „Julius- Raab-Ehrenmedaille" und Träger des Hubertuskreuzes des Bürgerschützen- vereins Hubertus-Gladbeck. Das Begräbnis fand am 19. April 72 statt. SPÖ-Stadtparteiorganisation trauert um Michael Engl Am Mittwoch, 12. April versammelte sich der Stadtparteiausschuß der SPÖ Kitzbühel zu einer Trauersitzung. Ob- mann Heinz Grauss gedachte des kürz- lich verstorbenen Mitgliedes Michael Engl, welcher erst vor wenigen Wochen von der außerordentlichen Bezirkskon- ferenz der SPOe Kitzbühel mit dem goldenen Ehrenzeichen für fünfzig- jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet wurde. Michael Engl war ein Pionier sozialdemokratischer Gesinnung und auch einige Jahre Gemeinderat in Kitzbühel. Er war beliebt wegen seines sprichwörtlichen Humors. Seine fröh- liche Lebensart machte ihn zu einem Freund, wo immer er für Kitzbühel auftrat. Er war als integrer Bürger in verschiedenen kulturellen und sport- lichen Vereinigungen geachtet und hat bis zuletzt vielen Mitmenschen mit seiner fröhlichen Art geholfen. Eine Delegation der SPOe Kitzbühel hat sich von Michael Engl am Karfreitag vor seinem Grabe verabschiedet. - Wenn heute die SPOe das absolute Vertrauen der Oesterreicher besitzt, sagte Obmann Grauss, so verdankt sie es nicht zuletzt diesen bescheidenen, ehrlichen Vorbildern, welche Jahrzehn- te an eine bessere soziale Lebensart der breiten Bevölkerung geglaubt und dafür gekämpft haben. Die SPOe Kitz- bühel nehme in tiefer Trauer von Mi- chael Engl Abschied. Im weiteren Verlauf der Sitzung be- richtete GR Alfred Gebetsberger als Sportreferent der Stadt über den Stand des Sportplatzes in der Langau. Mit vereinten Kräften sei es nun mög- lich geworden, mit dem Spielbetrieb zu beginnen. Der Ausbau des Aktiven- gebäudes sei freilich noch nicht been- det, wie die gesamte Anlage keines- falls abgeschlossen ist. Es sei aber, be- tonte GR Gebetsberger, notwendig ge- wesen alle Anstrengungen zu tun, um überhaupt einmal mit dem Sport- betrieb beginnen zu können. Kitzbü- hel habe als Sportstadt die Verpflich- tung, auch den Sommersport mög- lichst zu fördern. Bei der angespann- ten Budgetlage sei es nicht leicht, eini- germaßen Sportanlagen herzustellen. Als Sportreferent habe er ein ausge- zeichnetes Klima echten Sportgeistes in den Kitzbüheler Sportvereinigungen gefunden. Nur durch gute Zusammenarbeit, die viele persönliche Opfer erfordere, kann das Projekt des Kitzbüheler Sportplat- zes zum Wohle aller Sportler endgül- tig verwirklicht werden. Der Anfang sei nun getan. Wenn wir weiter so gut zusammenstehen, sagte GR Gebetsber- ger, dann wird der Sportplatz Langau auch jenen idealen Ausbau bekommen, wie er gedacht war und ist. Der Sport sei die ideale Freizeitgestaltung unse- rer Jugend. Das Geld, welches in Sportanlagen investiert wird, ist be- stens angelegt. Die Opfer, welche die jungen Leute, die Vereinsfunktionäre für den Sport bringen, sind Bausteine für eine Welt der modernen Körper- hygiene, der Gesundheit von Geist und Körper. Am Ende der Sitzung berichtete Ob- mann Grauss über die Konstituierung eines Komitees für Umweltschutz der Gemeinden St. Johann i. T., Kirchdorf, Oberndorf und Kitzbühel. Die Initiati- ve zur Gründung dieses Gremiums sei auf Initiative sozialistischer Gemeinde- vertreter im Sinn des Humanprogram- mes der SPOe zum Schutze des Men- schen ausgegangen. Die erste Sitzung fand in Oberndorf statt und dem- nächst wird derselbe Interessenten- kreis in Kitzbühel tagen und darüber beraten, wie man der zunehmenden Gefahr der Umweltverpestung begeg- nen kann. Eigentümer, Herausgeber und Verleger: Kitzbüheler Anzeiger Gesellschaft mbH, Kitzbühel. Vorderstadt 16,- Verwaltung: 6; VerwaTtung: Kitzbühel, Schwarzseestraße 2, Tel. 2576; verantwortlicher Schriftleiter: Martin Wörgötter, Kitz- bühel, Hinterstadt 17, Tel. 2236; Druck: Grobstimm & Heininger KG, Kitzbühel, Wehrgasse 8, Telefon 25 15. Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 22. April 1972 den Nationalrat gewählt. Bei der Bil- 1950 Landesobmann der REICHSORGA stelle der Tiroler Handelskammer dung der damaligen Regierung im und seit der Gründungsversammlung überreichten ihm 1960 aus Anlaß sei- Jahre 1932, bei der 82 Nationalräte der Kur- und Moorbad Kitzbühel AG nes Goldenen Berufsjubiläums einen der Regierungspartei und ebenfalls 82 Vorsitzender des Aufsichtsrates. E h r e n r 1 n g als äußeres Zeichen der der Opposition angehörten, bildete Diese über das normale Maß so weit Wertschätzung und des Dankes. Max Werner das berühmte „Zünglein hinausreichende öffentliche Tätigkeit Auf kulturellem Gebiet sehen wir an der Waage". Er war wohl in außen- erledigte Max Werner in einmaliger Max Werner als Stifter von Geräten und wehrpolitischen Belangen dem Art und Weise und im Dienste der für das Heimatmuseum, als Gönner Klubzwang unterworfen. In wirtschaft- Gemeinschaft für Wirtschaft und Kul- vieler Vereine, als Mit-Erretter unserer licher Beziehung war er jedoch frei tur und als Pionier im Aufstieg unse- großen Glocke und als Mitbegründer und es konnte nur mit seiner Zustim- rer schönen Heimatstadt Kitzbühel. und Geschäftsführer der „Kitzbüheler mung ein Gesetz durchgebracht wer- --------------------------------------- - den. Diese Stellung bewahrte sich bis zum Jahre 1934 und die Geschichte der europäischen Staaten kennt nur eine Parallele zu diesem außerordentlich seltenen Umstand im Frankreich des Jahres 1860. Als Nationalrat konnte Max Werner verschiedene wichtige Probleme der Stadt Kitzbühel einer vorteilhaften Lö- sung zuführen. Darunter gehören der Bau der Schwarzen Brücke zwischen Kitzbühel und Oberndorf, der Neubau des Schießstandes in der Langau, der Umbau des Bahnhofgebäudes, die Ein- führung des Wintersporttriebwagens zwischen Kirchberg und Kitzbühel und die Errichtung der Haltestelle „Kitz- bühel-Hahnenkamm". 1934 war Max Werner Abgeordneter zum Tiroler Landtag und vom 27. Au- gust 1934 bis zum 12. Juli 1935, an wel- chem Tage er aus Gesundheitsgründen um seine Enthebung angesucht hatte, Amtsbürgermeister unserer Stadt. Einen besonders großen Erfolg er- lebte Max Werner als Initiator und Obmann der Bezirksausstellung für Handel, Gewerbe, Fremdenverkehr und Jagd, welche 1927 in Kitzbühel durch- geführt wurde und die eine Rekord- besucherzahl von 27.000 Personen brachte. Max Werner gehörte dem Bauaus- schuß der Hahnenkammbahn an, war einige Jahre Finanzreferent der Bahn, Aktionär und wirkte bei der Planung und beim Bau dieser ersten Kitzbühe- ler Bergbahn mit. In den schwersten Monaten nach Kriegsende wurde Max Werner zum Bezirkshauptmann angelobt. In dieser hohen Stellung konnte er so manche von den Besatzungsmächten angeord- nete Härten gegenüber der Bevölke- rung abwenden. 1946 wurde er Bezirksobmann der FachgruppeVerkehrsgewerbe, 1947 Bei- rat des Fachhandels Eisen und Stahl in Wien sowie des Fachhandels für Draht und Drahtstifte, Mitglied des Gremialausschusses für den Eisenhan- del der Wirtschaftskammer für Tirol, Obmann der Bezirksgruppe der Reichs- organisation (Reichsorga) der Kauf- leute Oesterreichs und Vizepräsident der Hauptleitung in Wien und Landes- obmann des Verbandes der österrei- chischen Eisenhändler. Von 1947 bis 1954 war Max Werner auch Mitglied des Gremialausschusses für den Kohlenhandel, von 1947 bis
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