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Samstag, 22. April 1972 Kitzbüheler Anzeiger Seite 5 '• standen, durch kleine bauliche Maßnah- 1 Warum nächtliche Verkehrssperre urdie Innenstadt? men der Stadtgemeinde sofort zu be- Von Hermann Windbrechtinger heben sind. Man wird daher die Zeit bis zur Wie- Diese Frage drängt sich einem aut, wenn man die „Betrachtungen zur nächtlichen Verkehrssperre der Kitz- büheler Innenstadt" gelesen hat. Si- cherlich stimmt es, daß nicht das Schutzbedürfnis der nächtlichen Fuß- gänger für die gesetzte Maßnahme aus- schlaggebend war, sondern vielmehl die Tatsache, daß die Innenstadt von Kitzbühel in unverantwortlicher Weise täglich zur Nachtzeit verparkt und dies aus verkehrstechnischen und feu- erpolizeilichen Gründen nicht mehr mitverantwortet werden konnte. Hof fentlich ist noch allen, die das Ver kehrsgeschehen aufmerksam beobach- teten, bewußt, daß die Fußgänger von den Gehsteigen verdrängt und der flie- ßende Verkehr, besonders in Richtung Kirchberg wiederholt so behindert wurde, daß er zum Erliegen kam. Der Versuh, zur Nachtzeit ein generelles Halteverbot für die Vorderstadt ein- zuführen mißlang, wie auch das Ab- schleppen der verkehrsbehindernd par- kenden Fahrzeuge als fremdenver- kehrsschädigend bezeichnet und kriti- siert wurde. Trotzdem wurde und wird i. S. des §89 a der StVO abgeschleppt, obwohl es den Anschein hat, daß keinerlei prä- ventive Wirkung damit verbunden ist. Wie ist es sonst zu erklären, daß szt. an den Verkehrsknotenpunkten der Innenstadt immer wieder verkehrsbe- hindernd geparkt wurde? Oder glau- ben gewisse Einheimische und Frem- dengäste, daß sie sich nur in Kitzbü- hel n i c h t an die Verkehrsverbote und -beschränkungen halten müssen? Da aus personellen Gründen von Gen darmerie und Stadtpolizei nicht 24 Stunden Verkehrsdienst versehen wer den kann, mußte nach einem Weg ge- sucht werden, der die nächtliche Ver- kehrsmisere in der Innenstadt Kitz- bühels behebt. Als einziger Ausweg schien die Erlassung der Einfahrts- verbote, zumal eine gänzliche „Fußgän- gerzone" allgemein gefordert wird. Die gesetzte Maßnahme ist daher auch als Vorstufe für die „Fußgängerzone" zu betrachten. Wie sollte aber in Kitzbühel - ich glaube es gibt fast keine geeignetere Stadt - jemals eine Fußgängerzone eingeführt werden, wenn man bereits bei einem nächtlichen Einfahrtsverbot, glaubt, aus fremdenverkehrswirtschaft lichen Gründen eine solche Regelung ablehnen zu müssen. Die Argumentation Fußgängerzone JA, nächtliches Einfahrtsverbot NEIN stimmt darum nicht, weil alle eventuel len Nachteile bei einer Fußgängerzone noch viel mehr zur Wirkung kommen. Auch entspricht es nicht den Tatsa- chen. daß das nächtliche Einfahrtsver- bot geschaffen wurde, ohne sich mit den damit verbundenen Auswirkungen auseinanderzusetzen. Trotzdem glaubt man, daß die Vorteile überwiegen. Der Erfolg der Verkehrssperre hat den Be- fürwortern recht gegeben. Es gab in der Innenstadt - mit Ausnahme von zwei Nächten - keine verbotswidrig verparkten Gehsteige und Straßen mehr. Es war darum nicht verwunder- lich, daß sich die Einheimischen mehr- heitlich für die Beibehaltung der Ver- kehrssperre ausgesprochen haben. Aber auch viele Fremdengäste haben diese Maßnahme begrüßt. Daß von einem verantwortungslosen Teil der Kraftfahrer immer wieder ver- sucht wurde, das nächtliche Einfahrts- verbot zu mißachten, ist bezeichnend für die Verkehrsmoral und kann nur durch strengste Bestrafung wirksam bekämpft werden. Die Mehrheit der Kraftfahrer hielt sich aber an das Ver- bot. Auch rein verkehrstechnisch hat sich die Umleitung bewährt, weil die neuralgischen Punkte, die nur durch das verbotswidrige Parken einzelner (zum Unterschied von der Innenstadt) und infolge Fehlens eines jederzeit ein- satzbereiten Abschleppdienstes ent Am 8. April fand der ordentliche Be- zirksparteitag der ÖVP-Kitzbühel statt, der in einem imponierenden äußeren Rahmen und bestens vorbereitet ab- lief und zudem durch sehr guten Be- such und regem Interesse gekennzeich- net war. Besonders erfreulich war die große Zahl der anwesenden Damen und vieler junger Leute, was Landeshaupt- mann Wallnöfer zur Bemerkung ver- anlaßte, daß einem um diese Partei auch künftighin nicht bange sein müß- te. dereinführung im Juni nicht verstrei- chen lassen dürfen und mit den not- wendigen Verbesserungen, die hier auf. zuzählen ich für überflüssig halte, so- fort beginnen müssen. Unwidersprochen darf auch die Fest stellung nicht bleiben, daß nun weite- ste Teile der Stadt durch die nächt- liche Verkehrssperre in das unmittel- bare Verkehrsgeschehen mit einbezo- gen und dadurch in ihrem „Dornrös- chenschlaf" gestört wurden. Schließlich muß einmal deutlich er- klärt werden, wenn auch Kitzbühel fast ausschließlich vom Fremdenver- kehr lebt und der Gast „König" sein sollte, daß jedem Kraftfahrer zuzumu- ten ist, vom nahen Hahnenkammpark- platz zu Fuß in die Stadt zu gehen. An- dere Städte würden sich glücklich schätzen, 3 Gehminuten vom Zentrum entfernt, einen so großen Parkplatz zur Verfügung zu haben. Es wird daher am guten Willen aller liegen, daß der beschlossene Weg bei- behalten und das Endziel „Fußgänger- zone" in der Innenstadt, verbunden mit entsprechenden baulichen Maßnah- men, sobald als möglich erreicht wird. Die Früchte dürften nicht ausbleiben! Nach dem einleitenden Bericht des Bez.-Parteiobmanns LA Huber zur po- litischen Lage im Bezirk und dem or- ganisatorischen Bericht von Bezirks- Parteisekretär Dr. Scheiring über die abgelaufene Funktionsperiode, wobei deutlich herauskiang, daß der Bezirk Kitzbühel im Rahmen der Tiroler Be- zirke politisch und organisatorisch ei- ne immer bessere Stellung einnimmt, kam mit der Neuwahl des Bezirks- parteiobmannes der erste Höhepunkt dieses Bezirksparteitages. War es von vorneherein anzunehmen, daß sich an der politischen Führung der OeVP im Bezirk nichts ändern dürfte, so war das fast einstimmige (nur eine Gegen- stimme) Vertrauensbekenntnis für den bisherigen Bezirksobmann Huber, der damit in seine dritte Funktionsperiode gewählt wurde, doch ein Zeichen größ- ten Vertrauens und größter Wertschät- zung, nicht nur seiner Persönlichkeit, sondern vor allem seines immensen Fleißes und persönlichen Einsatzes für die Belange dieser Partei. Als zweiter Höhepunkt folgte das mit großer Spannung erwartete Referat \rOI Landesparteiobmann Landeshaupt- mann Walinöfer, der vorerst zu den täglich neuen Belastungen durch unse- re jetziae Regierune Stellung nahm LAbg. Christian Huber als ØVP-Bezirks- parteiobmann wiedergewihlt Landeshauptmann Wailnöfer zur SPOe-Gesellschaftspolitik
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