Kitzbüheler Anzeiger

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Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 29. April 1972 Vergnügen in Kitz. Die Raiffeisenbank als Veranstalter hatte alle 50 vom Scheitel bis zur Sohle eingekleidet und zünftig ausgerüstet. - Kitzbühel bemühte sich in ausgezeichneter Zu- sammenarbeit mit München und dem europäischen Organisationsstab, den vorolympischen Siegern ihren Aufent- halt so nett und so abwechslungsreich wie möglich zu gestalten. Der Fremden- verkehrsverband versorgte die Kleinen mit Bergbahnkarten, Hallenbadkarten, organisierte Schlittenfahrten, Kaffee jausen und Tiroler Abende. Die Ski- schule stellte die besten Skilehrer für den Unterricht ab und führte die Tests und Skirennen durch. Prof. Heinrich Harrer erzählte den Kindern aus sei- nem abenteuerreichen Leben und zeigte spannende Expeditionsfilme - und Toni Sauer kümmerte sich als Hausherr von früh bis spät um das Wohlergehen seiner Schützlinge und widmete ihnen jede ihm zur Verfügung stehende freie Stunde. Die Idee der Raiffeisenkasse-Organi- sation und die Durchführung dersel- ben waren olympisch. Für die kleinen Europäer ein wohl unvergeßliches Er- lebnis. Am Dienstag, 11. April stand der Ab- schiedsabend bei Toni Sauer auf dem Programm. Gäste von Rang und Na- men hatten sich eingefunden. Aus der Olympiastadt und Bayerns Metropole München war eine große Abordnung des Raiffeisenverbandes nach Kitzbü- hel gekommen, die von Verbandszen- traldirektor Dr. Horlacher persönlich angeführt war. Ganz besonders wurde die Veranstaltung durch die Anwesen- heit des Bayerischen Kultusministers Staatssekretär Lauerbach ausgezeich- Fortsetzung aus Nr. 16 Kulturschilling 1971 Das Bundesministerium für Unter- richt hat auch im Jahre 1971 wiederum zusätzliche Mittel für kulturelle Zwecke zur Verfügung gestellt. Davon wurden für die Förderung des Kitzbüheler Hei- matmuseums 30.000 Schilling verwen- det. Dr. Ernst Knoflach, Innsbr. Errichtung des ersten Tiroler Bau- ernmuseums in Kitzbühel-Obernau Die erste Anregung zu diesem Pro- jekt stammt vom Leiter der heimat- kundlichen Sammlungen in Kitzbti- hei. Inzwischen hat sich der Rotary- Club Kitzbühel eingeschaltet, um die praktische Durchführung des Projekts in Angriff zu nehmen. Am 4. August 1971 wurde von den Klubmitgliedern Mag. pharm. Herbert Broschek, Her- bert Jordan und Dipl.-Kfm. Erwin Steidl ein Proponentenkomitee ge- gründet, welches sich zur Aufgabe stellt, das Anwesen Hinterobernau mit net. Die Bedeutung dieses internationa- len Jugendwettbewerbes war mit der Präsenz von Zentraldirektor Horlacher und Staatssekretär Lauerbach gebüh - rend ebüh - rend unterstrichen, und Kitzbühel war stolz auf diesen nachbarlichen Promi-• nentenbesuch. Sowohl Staatssekretär Lauerbach als auch Dr. Horlacher wie- sen in ihren Ansprachen auf die Brei- tenwirkung des Wettbewerbs und den großartigen Erfolg hin. Er war durch den Einsatz aller Beteiligten in den 8 europäischen Ländern, durch die mei- sterliche Regie und Organisation von Herrn Vollath als verantwortlicher Lei- ter der Aktion sowie durch das große Entgegenkommen Kitzbühels und die echten Bemühungen aller mit der Ak- tion befaßten Kitzbühelerinnen und Kitzbüheler garantiert worden. Pepi Graswander als Ausrüster und den Ski- lehrerinnen und Skilehrern der Ski- schule Kitzbühel Christi Haslauer, Christi Steiner, Barbara Kund, Karl Ueberall und Alois Santoni wurde für deren Obsorge von seiten der Organi- satoren besonders gedankt. Prof. Heinrich Harrer hielt für die Kinder noch am letzten Abend, nach der feierlichen Preisverteilung, einen spannenden Lichtbildervortrag über seine Expedition nach Neu Guinea. --- Mäuschenstill war es, als Prof. Harrer seine abenteuerlichen Erlebnisse schil- derte. Die Preisverteilung nahm, so wie beim ersten Kurs. wieder Toni Sauer vor. Der Reihe nach wurden die kleinen Schneekönige mit den persönlich si- gnierten Urkunden und den Testabzei- chen der Skischule ausgezeichnet. Eu ropasiegerin und Sieger im Zeichner und Sieger im Skisport. Eine glück- dem dazugehörenden Tennengebäude (Gesamtfläche 1700 qm) für eine Kauf- summe von 500.000 Schilling zu er- werben und darin ein „funktions- gerechtes, lebendes Bauernmuseum" einzurichten. Das ausgewählte Objekt, ist ein verhältnismäßig gut erhaltene: Bauernhof (Holzbau aus dem 16. Jht.), in freier Lage am alten Römerwe2, mit dem Blick auf die herrliche Natur- kulisse atun kulisse des Wilden Kaisers. Dr. Eduard Widmoser berichtet, daL der Ortsname Obernau bereits im Kitz- büheler Salbuch (1416), Stadtbuch 1. Band, erwähnt wird; ein Besitzernam: Obernauer kommt jedoch erst in e- ner Urkunde des Jahres 1534 vor, dc die Pächter des Hofes ursprünglicb Leibeigene der bayerischen Grundher ren waren. Dem zukünftigen Museum wurde von privater Seite eine Reihe von Exponaten aus landwirtschaftli- chem Bereich zur Verfügung gestell:. Heimatmuseen ähnlicher Art sind bis- her in Schloß Bruck bei Lienz, in !iche Kombination von Wettbewerben. Direktor Dr. Josef Ziepi dankte ab- schließend und im Namen des Frem- denverkehrsverbandes Kitzbühel dem Bayerischen, Deutschen und Interna- tionalen Verband der Raiffeisenban- ken für die Wahl Kitzbühels als Sport- ziel. Er hob die ausgezeichnete Zusam- menarbeit zwischen München und Kitzbühel hervor, die 700 Jahre weit zurückreicht. Er versicherte dem Fi nanzier Dr. Horlacher sowie dem Schirmherrn der Aktion Staatssekre- tär Lauerbach, auch in Zukunft an derartigen großen, europaweiten Ver- anstaltungen gerne und aktiv mitarbei- ten zu wollen, damit auch Kitzbühel zur Europabewegung sein Scherflein beitragen kann Nach der Auszeichnung Toni Sai- lers, Professor Harrers und Pepi Gras- wanders durch Staatssekretär Lauer- bach mit Raiffeisen-Olympiamedaillen und dem Austausch zahlreicher Freund- schaftsgeschenke übergab Dr. Ziepl den Ehrengästen aus Deutschland, Frankreich und Oesterreich die Golde- ne Kitzbüheler Garns und das kleine Büchlein der Skischule Kitzbühel „Die Roten Teufel". Jan Boon hielt mit Assistenz von Walter Krabichler das Geschehen in einem Dokumentarstreifen fest. Sein Hauptmotiv waren die glücklichen Ge- sichter der Kinder. Toni Sauer und die junge Meisterin Helene Graswan der durften in den Einblendungen nicht fehlen, denn Jugend und Sport- idole gehören einfach zusammen. Mit einem großen kalten Buffet bewirtete Toni Sauer zum Abschied und bis zum nächsten Wiedersehen seine Gäste. Imst, Rotholz und in der Wildschönau errichtet worden. In Kitzbühel soll je- doch der gesamte bäuerliche Lebens- raum unverändert, im vollen Umfang erhalten bleiben. Die Tenne wird zur Zeit noch benützt: die alte Rauchküche - an sich eines der wertvollsten „Mu- seumsstücke" - diente bis vor kurzem als Seichkammer. Zur Finanzierung des Projekts wur- de vom Proponentenkomitee zunächst die Ausgabe von 300 Anteilscheinen zu je 2500 Schilling vorgeschlagen; als Starthilfe übernahm der Rotary-Club 50 Anteile. Auch offizielle Institutionen haben ihr Interesse bekundet, die Ge- meinden und Fremdenverkehrsverbän- de sagten ihre finanzielle Mithilfe zu. Der Kaufvertrag mit dem jetzieen Be sit7er des Anwesens Sebastian Heller, Unterbergbauer, soll in den nächsten Monaten abesch1ossen werden. Dr, Maria Hromatka, Kitzbühel Buchbesprechungen Eg, Erich: DAS TIROLER UNTER- LAND. Die Bezirke Kufstein, Kitzbü- hel und Schwaz. Seine Kunstwerke, historischen Lebens- und Siedlungsfor- men. Oesterreichische Kunstmonogra- Kulturberichte aus Tirol Amt der Tiroler Landesregierung, Kulturabteilung. ORR. Dr. Ernst Eigentler
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