Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 12 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 29. April 1972 den Preisen differenziert ist, aber doch eine Einheit darstellt. Sie stellen mit Frl. Haidacher auch eine Kennerin des Großraumes als Hostess. Alle 7 Damen werden sämtliche Tiroler Orte, die in der Kanada-US-Werbung mitmachen, besuchen, und über das Angebot der Orte informieren. Die Kitzbüheler Ver- treterin wird noch zusätzlich alle Or- te der Kitzbüheler Alpen studieren. Diese Großwerbung des Landes Tirol geht neue Wege und setzt die richtigen Akzente. Hier wird mit Konzentration und Vehemenz ein Ziel angesteuert. Dieses Ziel ist, das Tiroler Land in kommerziell interessanten Uebersee- gebieten noch mehr bekannt zu ma- chen oder einzuführen. Der Erfolg, welcher in diesem Falle vorausberech- net werden kann, wird sich nicht nur auf die Teilnehmer-Orte beschränken, sondern auf ganz Tirol ausstrahlen. Die Arbeit, die sich seit vielen Mona- ten anhäuft und bis zum Abschluß der Aktion noch viele Monate dauert, wird sich, das kann man bereits heute sa- gen, lohnen. Dir. Dr. Ziepi Neue Ausgabe des „Handelsregister Osterreich" Die nun vorliegende neue Ausgabe des vom Wiener Jupiter-Verlag heraus- gegebenen „Handelsregister Öster- reich" ist die 25. Edition dieses inter- national bestbekannten Nachschlage- werks über die österreichische Firmen- weit. Die schon zur Tradition geworde- ne und keiner Veränderung bedürftige Einteilung des Werkes finden wir auch in diesem Jubiläumsband wieder: den Hauptteil mit den amtlichen Protokol- scheint ihnen in der offensichtlich von ganz anderen Ordnungen und Wert- maßstäben verpflichteten Umwelt von heute weithin verlorengegangen ist. - Kunstlandschaft ist ein wissenschaft- licher Terminus geworden, ein abstrak- ter Begriff. Der hier erfaßte Bereich zwischen Schwaz und Kufstein kann darüber besonders beredt Aufschluß geben: das Stadtbild von Schwaz, Fiecht und seine Siedlung, die Talorte des Zillertales, besonders Fügen und Mayrhofen, St. Johann, Kufstein-Zell usw., wer möchte hier noch von Kunst- landschaft reden, wo einzelne Denk- mäler, Kirchen, Kapellen, alte Häuser, ja ganze Straßenzüge wie Fremdkör- per eingeklammert sind in die Masse der neuen Bauten. Kunstwerke, die in so öffentlicher Weise auf das Alten- teil gesetzt werden, sind offensichtlich in der Tat nur mehr dazu da, dem Fachwissenschaftler und zufälligen Heimatfreund Freude und Wert zu bedeuten. Diese Ueberlegungen seien hier nur am Rande angeführt, und zwar haupt- sächlich aus dem Grund, weil mit so eindrucksvollen Bild- und Textdoku- lierungs-Texten der rund 40.000 in Österreich handelsgerichtlich registrier- ten Firmen sowie den für eine Ge- schäftsverbindung nötigen zusätzlichen Angaben (Personalien, Zeichnungsbe- rechtigung, Firmensitz, Tätigkeitsbe- reich, Anschrift, Fernsprech- und Fern- schreibnummern), und das alphabeti- Am 12. April eröffnete der Kultur- referent der Stadt Lienz Dir. Prof- Un- terweger die Ausstellung von Hilde Goldschmidt. Hilde Goldschmidt war von 1920 bis 1923 Schülerin Oskar Kokoschkas an der Dresdner Akademie. Als Kokosch- ka 1923 die Akademie verließ, fuhr Hilde Goldschmidt nach New York, wo sie in der New Galerie J. B. Neu- mann ausstellte. Nach ihrer Rückkehr arbeitete sie zunächst in Paris 1926/27 und anschließend in Südfrankreich. 1929 führte eine umfassende Italien- reise zu längerer Arbeitszeit in Capri. Nach ihrer Rückkehr nach Deutsch- land hatte sie im Dezember 1932 ihre erste große Kollektivausstellung in der Galerie Caspari. 1933 ließ sie sich in Kitzbühel nieder, wo ihr die Tiroler Landschaft zur neuen Inspiration wur- de. Erste Ausstellung in Oesterreich in der Galerie Würthle, Wien. Im Früh- jahr 1939 zog sie nach London und ließ sich 1942 im Lake Destrikt nieder, wo sie die Erhabenheit der Landschaft zu neuen Arbeiten anregte. Die Arbei- ten dieses 7jährigen Aufenthaltes wur- den im Herbst 1949 in einer Ausstel- lung in Manchester gezeigt. Kurz nach- mentationen wie der vorliegenden eicht eine „heile Weit" vorgespiegeit werden und daraus ein Alibi für den sozusagen immerwährenden Reichtum des Landes an Kunstschätzen gewon- nen werden kann, das über die Wirk- lichkeit hinwegsehen läßt. Zum Buch selbst zurückzukommen, sei nun aber nochmals betont, daß es sich um eine gründliche, auf unzählige Einzeluntersuchungen aufbauende Ar- beit handelt, die als Nachschlage- und Informationswerk vorbildliche Dienste leisten wird. M. H. Ferdt Friedensbacher siegte auf der Zugspitze Der Skiklub Partenkirchen veranstal- tete auf dem Zugspitzblatt einen inter- nationalen Alt-Herren-Riesentorlauf, an dem sich viele Olympiasieger und Welt- meister vergangener Jahrzehnte betei- ligten. In der Klasse über 60 Jahre siegte der Kitzbüheler Ferdl Friedensbacher (früher Skischulleiter in Jochberg und oftmaliger Klasse-Sieger bei den Kitz- büheler Skischuimeisterschaften); Toni Seelos wurde Dritter. sche Berufs- und Warengruppenver- zeichnis, das den Benützer über die je- der Branche zugehörigen Unterneh- mungen orientiert. Der neue Band (Lexikonformat) um- faßt 1699 Seiten. Er ist um den Preis von S 300.— beim Jupiter-Verlag (1020 Wien, Robertgasse 2) erhältlich. her kehrte sie nach Kitzbühel zurück, um wieder in ihrem Haus und Atelier zu schaffen und zu bleiben. Seit dieser Zeit beschickte sie Ausstellungen nach Basel, London, Hamburg, Wien, Baden- Baden, Innsbruck, Marlborough, Jeru- salem und Malta. Auf die Frage, welche Wege Frau Goldschmidt seit der Lehrzeit mit Os- kar Kokoschka beschritten habe, ant- wortete sie bescheiden: „Der Weg hat wohl damals begonnen, als Kokoschka mir vorschlug, ein Ta- gebuch zu zeichnen, von dem was ich sah, erinnerte und was mich bewegte. Es war die anregendste Erziehung die Mängel an Beobachtung und Konzep- tion selbst zu erkennen und die eigene Initiative zu wecken, diese zu überwin- den. Erlebnisse und visuelle Erfahrun- gen, die sich im Laufe der Jahre sam- meln - speichern sich im Innern auf - klären und verdichten sich, bis sie zu gegebener Stunde aus dem Unbe- wußten zur Sprache der von ihnen ge- forderten Bildgestaltung aufsteigen. Wie weit es sich im Wandel der Ent- wicklung auch dabei zur Abstraktion drängt, Anstoß bleibt immer das Er- lebnis - wesentlich die Aussage, die jenseits der Wahrnehmung sich in Form und Farbe zum Zeichen prägt. Die Bilder geschehen! In sochen Augen- blicken folgt man einfach den Gefühls- kompensationen, die zu neuer Ord- nung drängen in eigener Bildwirklich- keit. Wichtig ist nur der Weg - nicht die Sache - der schöpferische Rausch des Malens - nicht das fertige Bild. Jedes Bild ist nur wieder ein neuer Aufbruch ins Unbekainte und man meint sich immer mehr dem zu nä- hern, was man sucht, was aber keinen Namen hat. Der schöpferische Vor- gang ist unklärbar und mystisch. Der Weg, dem man verhaftet ist, entfaltet sich zwangsläufig wie das Leben. Mit dem Wandel der inneren Gegebenhei- ten in die Auseinandersetzung mit dem Geschehen, wandelt sich auch die Spra- che der Aufzeichnung. Aber nur aus dem in Ergriffenheit aufgebrochenen Erdreich des Herzens kann Gestaltung wachsen. Dieses Tagebuch fand seinen Nieder- schlag in der Grafik vorwiegend Mono- typien und später natürlich auch in Öl. Die Ausstellung in Lienz, die 40 Expo- nate umfaßt, ist viel mehr als eine „Zurschaustellung" von einander un- Hilde Goldschmidt in der Städtischen Galerie Lienz Von Gerhard Wassing, Linz, Iselturm
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