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Samstag, 6. Mai 1972 iuuiltie 2Ijic Seite 11 Schneidermeister Franz Wendling zum Gedenken Am 18. April starb in Kitzbühel der Schneidermeister im Ruhestand Franz Wendung im Alter von 79 Jahren. Bei seinem Begräbnis hielt dem geachteten Mitbürger der Pfarrherr der evang. Christuskirche Walter Eibich folgen- den Nachruf: „Das ist der Wille des, der mich gesandt hat, daß ich nichts verliere von allem, was er mir gegeben hat; sondern, daß ich's auferwecke am jüngsten Tage. Denn das ist derWille meines Vaters, daß, wer den Sohn sieht und glaubt an ihn, habe das ewige Leben; und ich werde ihn auferwecken am jüngsten Tage. Franz Wendling wurde am 9. Juli 1892 in Illischestin in der Bukowina als Sohn eines deutschen Siedlerehepaa- res auf einem Bauernhof geboren. Er hatte zwei Brüder, die bereits verstor- ben sind. Eine Schwester lebt noch in Deutschland. Den ersten Weltkrieg machte er beim k. k. österreichischen Heer mit. Als Verwundeter kam er ins Kriegslaza- rett nach Salzburg, wo er seine Frau kennenlernte. Mit ihr zog er nach Fie- berbrunn und von dort am 1. Mai 1920 nach Kitzbühel, wo er sich eine Schnei- derwerkstätte einrichtete und bald zum Bezirksinnungsmeister gewählt wurde. Auch der Freiwilligen Feuerwehr, der freiwilligen Rettungsabteilung und spä- ter dem Roten Kreuz trat er bei. Im letzten Krieg wurde er zum Bezirks- stellenleiter des Roten Kreuzes bestellt Schneesturm am Man ci si u Basislager, 11. April 1972 Das erste Hochlager der Tiroler Hi- malaja - Expedition in der Manaslu- Südwand wurde am 4. April in einer Höhe von 5240 m errichtet. Der Lasten- transport über den äußerst schwieri- gen Felspfeiler ist teilweise nur mit Hilfe einer Seilbahn aufrecht zu er- halten. Relativ rasch gelang der Durch- bruch durch das darüberliegende Eis- labyrint und der Vorstoß in ein weites Gletscherbecken, das sich mehrere Ki- lometer bis zum Südwestsattel des Manaslu erstreckt. Im oberen Drittel des Gletscherbeckens, das von der Ti- roler Expedition als „Schmetterlings- tal" bezeichnet wurde, konnte am 9. April ein Zelt aufgestellt werden, das von Reinhold Messner und Horst Fankhauser bezogen wurde. Am selben Nachmittag setzte ein Schneesturm ein, der bis in die frühen Morgenstun- den des nächsten Tages anhielt und enorme Neuschneemengen mit sich brachte. Das Zelt in Lager II (5850 m). und seine Gattin Maria geb. Wolf, die ihm am 14. Jänner 1972 im Tode vor- ausging, war Bereitschaftsleiterin und erhielt für ihre Verdienste den Titel „Ehrenmitglied des Roten Kreuzes". Selbstverständlich gehörte FranzWend- ling auch dem Heimkehrerverband und der Schützengilde an. Unter Viktor Höck war er auch Schützenoberleut- nant der Kompagnie. Vielfach ausge- zeichnet, im Kriege wie auch im Frie- den. Seit 1953 wohnte er in seinem Eigen- heim am Traunsteinerweg. Dort hatte er seine erblindete Ehefrau treu ver- sorgt. Er selbst ist nie ernstlich krank gewesen. Seine liebste Beschäftigung im hohen Alter, als er in den gewerb- lichen Ruhestand getreten war, war die Mithilfe bei der Bauernarbeit, die ihm von Kind auf im Blut lag. Er hat die Liebe Gottes, die ihm beim Blick auf Jesus Christus gewiß geworden war, durch seine Mitarbeit und führende Tätigkeit im Roten Kreuz weiterzugeben sich bemüht. Un- ser lieber Heimgegangener hatte eine rauhe Schale. Aber wie weich und mit- fühlend sein Herz war, das bewies er immer wieder, wenn seine Hilfe gefor- dert wurde. Ganz besonders hat er das als Gatte unter Beweis gestellt, als sei- ne Frau in den letzten Lebensjahren immer mehr kränkelte und schließlich gar noch erblindete. Mit geradezu rüh- render Treue und Hingabe hat er sie betreut und den Haushalt gepflegt und als ihm Hilfe angeboten wurde, da hat er das weit von sich gewiesen und es als seine Ehrenpflicht bezeichnet, ne- ben ihr auszuharren. obwohl unter einem überhängenden Felspfeiler erstellt, wurde zweimal von einer Lawine gestreift und völlig ver- schüttet, wobei einige Ausrüstungsge- genstände verloren gingen. Auf Grund des anhaltenden Schlechtwetters stieg die gesamte sich in der Wand befind- liche Mannschaft ins Basislager ab, wo alle Teilnehmer am Nachmittag des 10. April wohlbehalten eintrafen. Die geplante Aufstiegsroute ist somit aus- reichend erkundet und durch den selb- ständigen Rückzug der Spitzengruppe wurde der Beweis erbracht, daß auch bei schlechtesten Verhältnissen ein Rückzug aus dem flachen Mittelteil der Wand möglich ist. Der Expedition gehören bekanntlich die Berg- und Skiführer Andi Schlick (Expeditionsleiter-Stellvertreter) und Franz Jäger (beide St. Johann) sowie Hansjörg Hochfilzer (Going) an. Die Grußkartenaktion ist bereits im Gang und viele haben bereits gegen die Einzahlung von 70 Schilling bei der Sparkasse Innsbruck, Kto. 001818, ei- ne solche Karte erhalten. Weitere Spenden für das Thera- piezentrum für körperbehinderte Kinder in Kitzbühel Fam. Anton Laucher, Kitzbühel 300 Kranzablöse Franz Wendling Meise Luitgard, Waltraud Gastauci 300 Kranzablöse Franz Wendung Georg Waltl,Wirtshof, Erpfendorf 1000 Kranzablöse Max Werner Hans, Christl Kopf, Baden-Baden 200 Kranzablöse Franz Wendling Wir danken für Ihre Spende! Konto 10.100 Raiffeisenkasse Kitztül-iel Chorkonzert des Männergesangvereins Kitzbühel am Mittwoch, 10. Mai, 20.30 Uhr, in der Aula der Mädchen-Volksschule (alte Hauptschule). Der Männergesangverein Kitzbühel lädt alle Freunde des Gesanges zu sei- nem Chorkonzert ein, bei dem erst- mals auch Volkslieder aus Salzburg, der Steiermark und dem Burgenland, gesetzt von Chormeister Stadtkapell- meister Sepp Gasteiger, zur Auffüh rung gelangen. Als Einlage singt der Kleine Chor des MGV unter Leitung von Sepp Möllinger. Den Abschluß bil- det ein Chor von Robert Schumann (Zigeunerleben), am Klavier F. Kaiser. Vortragsfolge: Festlied Anton Bruckner Opferlied Ludwig v. Beethoven Hymne an die Nacht Beethoven Der Morgenstern ist aufgegangen Text und Weise um 1609, Satz Rein. Heut scheint der Mond so schön Volkslied aus Salzburg, Satz: Sepp Gasteiger. Und im Wald wachst a Sträufuerl Volkslied aus Salzburg, Satz: Sepp Gasteiger Und i woaß net Volkslied aus dem Lungau, Satz: Sepp Gasteiger Der Domdeidul-Dadjdja-Jodler Aus dem Selzthal. Satz: Gasteiger Pause: Einlage des Kleinen Chores Blondes Mädel, roter Wein Kroatisches Volkslied, Satz: Werner Hansen Das Schifflein Dalmatinisches Volkslied, Satz: Ja- kov Gotavac Gürtel und Tüchlein Dalmatinisches Volkslied, Satz: Ja- kov Gotovac Kehr ich abends heim Burgenländisches Volkslied, Satz: Werner Hansen Zigeunerleben Robert Schumann Mit diesem Programm bringt der MGV wohl für jeden etwas und freut sich auf guten Besuch.
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