Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 10 Kitztuheler Anzeiger Samstag, 13. Mai 1972 Hinterobernau, Kitzbühel Aus Berlin erreicht uns folgender Brief, über den wir uns sehr freuen: Sehr geehrter Herr Jordan! Meine Frau und ich haben in der „Illustrierten für Bauen und Wohnen im Alpenraum" von Ihrem Vorhaben gelesen, ein Tiroler Bauernmuseum in Kitzbühel zu errichten. Wir sind seit vielen Jahren Tirol- und besonders Kitzbühel-Freunde, lieben rustikale An- tiquitäten und wissen überliefertes Brauchtum zu schätzen. Wir begrüßen daher sehr Ihr Vorhaben und würden gerne Gründungsmitglieder mit zu- nächst je einem Baustein werden. Unsere Personalien sind: Dr. Günther Richard, geb. 19. 12. 1915, Facharzt für Orthopädie, 1 Berlin 33, Fontanestraße Die Landesparteileitung der FPOe- Landesgruppe Tirol trat am 6. Mai in Kitzbühel im Cafe Resch, zu einer Ar- beitstagung zusammen, auf der in vier- stündiger Vormittagssitzung eine Rei- he aktueller Fragen der Bundes- und der Landespolitik eingehend beraten wurden. Das nahezu 50köpfige Gremi- um, der auf dem Landesparteitag 1971 aus allen Bezirken Tirols gewählten Funktionäre, wurde von Kitzbühels freiheitlichem Bürgermeister Hermann Reisch und von LA Dr. 0. Wendling als zuständigem Bezirksparteiobmann willkommen geheißen. Landesparteiob. mann GR Klaus Mahnert betonte ein leitend, daß Kitzbühel als Tagungsort gewählt wurde, weil es Tirols „freiheit- liche Hochburg" ist. Zum Steuerkonzept der FPOe Der 1. Tagesordnungspunkt galt den Fragen der kommenden Steuerreform, über die Tirols freiheitlicher Abgeord- neter zum Nationalrat Dr. G. Stix aus seiner laufenden Parlamentserfahrung heraus eingehend referierte. Das von den Freiheitlichen erarbeitete „Große Konzept für Steuern" war in der Vor- woche bereits der Oeffentlichkeit über- geben worden. Wie sehr der Steuer- druck, der in Oesterreich nahezu 40 Prozent des Bruttosozialproduktes wegsteuert, die Allgemeinheit bewegt, ging aus den zahlreichen Wortmeldun- gen zu diesem Tagesordnungspunkt hervor, der allein eineinhalb Stunden der Beratungen benötigte. Besonders heftig kritisiert wurde der Einfüh- 14. Hannelore Richard, geb. 15. April 1936. Teilen Sie uns bitte mit, ob Sie uns als Gründungsmitglieder aufnehmen wol- len. Mit freundlichem Gruß Nachdem schon Gründungsmitglie- der aus Wien, Innsbruck, München und vielen anderen Orten außerhalb unseres Bezirks aufgenommen werden konnten, freuen wir uns über diesen Zugang ganz besonders, weil er einmal mehr die Richtigkeit unseres Vorha- bens bestätigt und für manchen Unent- schlossenen in unserer Gegend als Bei- spiel dienen könnte. Herr und Frau Richard und alle mit dieser Einstellung sind uns als Gründungsmitglieder herz- lichst willkommen. Herbert Jordan, Obm. rungstermin der Mehrwertsteuer, da bis heute noch keine genauen Hinwei- se und konkrete Beschlüsse zur Pla- nungsvorbereitung für die Wirtschaft vorhanden sind. Auch beim Strafrecht familienpoll- tisch denken! Die bevorstehenden Strafrechtsände- rungen behandelte als Jurist und Po- litiker das Landesparteivorstandsmit. glied Dr. Walter Ebenberger. Sie führ- te auf Antrag des Berichterstatters zu zwei Entschließungen, die mehrheit- lich angenomen wurden. Zum freiheit- lichen Ziel der kommenden Strafrechts- reform wird von der Tiroler FPOe— Landesparteileitung festgestellt: „Die FPOe Tirols begrüßt die Anpas- sung des geltenden, veralteten Straf- rechtes an die Erfordernisse der Ge- genwart. Sie betont aber, daß es der orimäre Zweck des Strafrechtes sein muß, das Zusammenleben der Gemein- schaft, das Leben und die körperliche Unversehrtheit sowie den Lebensraum des Menschen zu sichern. Die Interes- sen des Rechtsbrechers müssen hinter diesem Ziel zurückstehen; dieses Ziel sollte allerdings unter größtmöglicher Schonung vor allem des unschuldig Verdächtigten erreicht werden. Die FPOe Tirols fordert daher eine baldig- ste Reform des Strafprozeßrechtes." Zur kommenden Novellierung des Paragraphen 144 des Strafrechtes wur de folgender Entschließungstext be- schlossen: „Die FPOe Tirols lehnt die von den Sozialisten geforderte Fristenlösung ab, da diese die grundsätzliche Aufgabe des Schutzes des ungeborenen Lebens bedeutet. Sie begrüßt jedoch die Er- weiterung der Indikationen und die Milderung der harten Strafbestimmun- gen für den Schwangerschaftsabbruch, fordert aber in diesem Zusammen- hang eine wesentliche qualitative Ver- besserung der Familienpolitik und die finanzielle, rechtliche und gesellschaft- liche Entdiskriminierung des außerehe- lichen Kindes und der ledigen Mutter. Ungleiche Kostenrechnung für Land. tagsmandate Stimmeneinhellig wurde ferner im Themenkreis der offenen landespoliti- schen Probleme ein von Landespartei obmann Mahnert vorgelegter Antrag zur bevorstehenden Novellierung der Tiroler Landeswahlordnung genehmigt eine solche ist allein schon durch die vorgesehene Vermehrung der Land tagsmandate von 36 auf 48 - entspre- chend der laut letzter Volkszählung auf über eine halbe Million Einwohner angewachsenen Bevölkerung Tirols - anhängig. Hiezu stellt die FPOe-Landes. parteileitung fest: Die Tiroler Landtagswahlordnung wird den Grundsätzen des verfassungs- mäßig verankerten Verhältniswahlrech tes nicht gerecht und benachteiligt klei- nere Parteien sehr. Die FPOe benö- tigte z. B. bei der letzten Wahl für ein Mandat doppelt soviele Stimmen wie eine der beiden anderen Parteien. 1970: OeVP 7788, SPOe 8264, FPOe 16927 Stimmen pro Mandat. Die FPOe-Landesparteileitung gibt daher der Erwartung Ausdruck, daß die Wahlordnung mit dem Ziel ge- ändert wird, eine dem Verhältniswahl- recht entsprechende Mandatszuteilung zu ermöglichen. Sie bauftragt die Füh- rung der Landesgruppe und den Abge- ordneten zum Landtag, diesbezügliche Verhandlungen zu führen. Sorgen mit Appartementhäusern Auf Antrag von LA Dr. Wendung wurde der Verband der freiheitlichen Gemeindevertreter Tirols stimmenliel- lig beauftragt, den Fragenkreis des zu- nehmenden Baues von Appartement- häusern in Tirol vom Gesichtspunkt der Gemeinden und des Fremdenver- kehrs zu überprüfen und entsprechen- de Vorschläge für tragbare Lösungen dieses Problems zu erarbeiten. Eine Reihe freiheitlicher Gemeindevertreter Tirols, sowohl aus Fremdenverkehrs- wie auch aus Industrieorten bildeten daraufhin auf der Hauptversammlung zur Beratung des Appartementhaus- problems einen eigenen Arbeitskreis. Mit organisatorischen Fragen der FPOe-Landesgruppe Tirol wurde die Landesparteileitungssitzung beendet. Im Anschluß an diese Sitzung fand am gleichen Tage die Hauptversamm- lung des Verbandes freiheitlicher Tiro- Eine freiheitliche Großtagung in Kitzbühel GR G. Resch neuer Obmann des Verbandes freiheit!. Gemeindevertreter Tirols
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