Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 4 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 13. Mai 1972 Patsch Norbert, 1874 war er Besit- zer des Hauses Vorderstadt 13, heute uoldsctnmed IVLessner. Die Gemeinde- ausscnuiprotokoue beschäftigen sich mehrmals mit ctiesem i'euerwelirmann. Am zo. Uitober 1872 wurden dem Nor- bert Patsch für die Feuerbeschau 24 Gulcten zugesprochen. Mit Beschluß vom 12. November 1873 wurde Patsch mit der Nachkontrolle bei Baugebre- chen, welche durch die Vornahme dei Feuerbeschau entdeckt wurden, beauf- tragt. Mit 11. April 1878 beschloß der Gemeindeausschuß (unter Bgm. Georg Huber, der bei der Berufsfeuerwehr Kommissar für Wasserzubringung war), dem Norbert Patsch die Aufrich- tung der Böschungsmauer bei den Krautgärten zu übertragen mit der Bedingung: „Diese Arbeit ist ihm un- ter Aufsicht und Anordnung der Ver- schönerungskommission gegen Tag- schicht zu übertragen, jedoch hat er bei dieser Mauerausführung selbst im- er dabei zu sein und Arbeit zu leisten. Pirchl Josef, geboren am 17. Dezem- ber 1822, gestorben am 26. Juni 1906 (siehe unsere Ausgabe vom 6. Mai). Primus Josef, geboren 1834 in Brun- eck, gestorben 1914 in Kitzbühel. Reimann Johann, Schlossermeister, ge- boren in Troppau; gestorben am 3. Juli 1887, 35 Jahre alt. Reinauer Martin, geboren 1841 in Lautlingen, gestorben am 10. Dezem- ber 1887 in Kufstein, Uhrmacher. 1. Kassier der Freiwilligen Feuerwehr. Reiner Sebastian, geboren in Virgen, Osttirol, gestorben am 14. Oktober 1887 im Stadtspital an Lungenentzün- dung, 53 Jahre alt, lediger Schneider- gehilfe. Rothbacher Josef, geboren 1817 in Kirchdorf, Bichiwirt, Bürgermeister vom 26. Juli 1872 (nach Josef Pirchl) bis 20. Mai 1875 (Nachfolger Georg Huber). Ordnungskommissär der Be- rufsfeuerwehr; gestorben am 8. März 1889, 72 Jahre alt. Am 8. August 1874 reichte Rothbacher beim Gemeinde- ausschuß den Antrag auf Gewährung um einen sechswöchigen Urlaub ein. Lt. Protokoll: „Wird bewilligt und es hat während der Abwesenheit der I. Gemeinderath Josef Pirchl das Amt zu übernehmen und vorkommendenfalls ist Herr Ludwig Steiner zu magistrat- lichen Verhandlungen beizuziehen. Stamer Adolf, geboren am 5. Septem- ber 1853, Kaufmann, gestorben 1913 (mit Johann Mantinger der erste Zeug- wart). Stanger Sebastian, Kaufmann, ge- storben 1913 im Alter von 81 Jahren. 1. Kommandant-Stellvertreter der Fr. Feuerwehr. Traunsteiner Josef, geboren 5. Sep- tember 1848, gestorben 18. November 1922. Kaufmann. Sohn des berühmten Apothekers, Botanikers und Politikers Joseph Traunsteiner d. Ae. Bei der Gründung wurde er zum Schriftfüh- rer bestellt. Thaler Josef, geboren am 28. März 1837 als Sohn der Regina Thaler zu Pfeilern. Widmoser Hugo, Buchbindermeister im Haas-Haus. Vorderstadt 20, heute Jakob Lackner. Geboren am 28. März 1854, gestorben 23. Juni 1914. Werner Anton, geboren am 18. Fe- ber 1830, gestorben am 11. Juli 1902, Schlossermeister, Eichmeister; war 24 Jahr lang Kommandant-Stellvertreter. Bei der Berufsfeuerwehr bekleidete er die Funktion des Spritzenmeisters der Spritze Nr. 2. Wiechenthaler Alois. Lt. Gemeinde- ausschußprotokoll vom 15. Dezember .RSCHUTZ K(TBUL 4 Was ist uns die Tierliebe wert? Bei der letzten Arbeitstagung der österreichischen Tierschutzvereine in Wien wurde u. a. eingehend über Ste- rilisations-Aktionen von Katzen disku- tiert. In der Bundesrepublik laufen derzeit solche Aktionen der Tierschutz- vereine und in Oesterreich wollen sich verschiedene Tierschutzvereine eben- falls aufraffen. Für unseren Tierschutz- verein ist diese Idee längst praktiziert worden und es dürften schon einige hundert Kätzinnen und Katzen ope- riert worden sein. Aus dieser Erfah- rung hatte ich mich auch in der Dis- kussion zu Wort gemeldet. Was mir an der Problematik unverständlich er- scheint, ist die Konfrontation mit einer merkwürdigen Art von Tierliebe. Bei uns hier mußte erst tierfreundliches Neuland kultiviert werden. Man ka- strierte bestenfalls Kater indem man sie in einen Stiefel o. dgl. steckte und bei lebendigem Leibe entmannte. Die Sterilisation der weiblichen Katze war praktisch unbekannt. Wir mußten vom Verein aus zuerst die Hürden des Vor- urteils nehmen, betreffend die Natur, die man so zu lassen habe wie sie ist. Diese „Eingriffe in die Natur" mußten wir in gezielten Aktionen mit kosten- losen Operationen vorführen. Wir muß- ten beweisen, daß die sterlisierte Kat- ze häuslicher und angenehmer ist. Da- mit gelang uns immerhin eine Milde- rung des Katzenelends. Der massiven Katzenvermehrung mit dem grausa- men Ende des Ertränkens, Erschla- gens, Aussetzens u. dgl. So weit - so gut! Die Konfrontation, auf die ich aber anspielte, ist die merkwürdige Erfah- rung, daß auch gutsituierte Tierfreun- de so einer Operation aus rein mer- 1877 war er Bäckermeister. „Gesuch des Ferdinand Wessiak und des Alois Wiechenthaler um Ueberlassung der Brotbäckerei für das Spital. Beschluß: Wessiak liefert vom 1. Jänner bis 30. Juni und Wiechenthaler vom 1. Juli bis 31. Dezember. (Beim heutigen Schmidtbäck im Gries). Wiechenthaler Johann, Tischlermei- ster, Hadergasse 200. Wolfsegger Franz, keine Nachrichten Zimmermann Johann, geboren am 8. August 1948 in Oberndorf; gestorben am 16. Feber 1928. Zimmermann Urban, genannt „der alte Sensenschmied", geboren am 30. November 1944 in Kitzbühel, gestor- ben am 6. Mai 1908. kantilen Gründen immer noch auswei- chen. Sie sind zu geizig, das betreffen- de Tierarzthonorar auszulegen. Wenn man bedenkt, daß diese Operation im- merhin gekonnt sein will, daß der Tier arzt bei jeder Operation sein Fell zu Markt trägt, bei einem einzigen Nar- kosetod u. dgl. seinen Ruf aufs Spiel setzt, dann ist das Honorar lächerlich. Zumindest im Vergleich zu derselben Operation in der Humanmedizin. Das wäre die eine Seite. Die andere ist die prinzipielle Frage: Was ist denn eigent- lich den Tierfreunden die Tierliebe wert? Kann man sich als guter Tier- freund bezeichnen, wenn man um die notwendigsten Schutzvorkehrungen für seine Haustiere zu feilschen be- ginnt? Wenn man der jährlichen Nach- impfung ausweicht. Wenn man das Tier vernachlässigt und ungepflegt her- umstrolchen läßt. Ist man ein guter Tierfreund, wenn man diese routine- mäßig durchzuführenden Operationen zum Wohle des Tierchens und zum Wohle der Nachbarn, die ansonsten geruchsbelästigt werden, aus purem Geiz sein läßt? Ist man ein guter Tier- freund, wenn man nicht einmal die Hundemarke, ja ein Halsband anbringt und beim Verlaufen des Tieres es der Exekutive und dem Tierschutzverein überläßt, herauszufinden, wessen Mit- bürgers Hund es ist? Ein guter Tierfreund darf sich nichts vormachen, daß sein Hund oder seine Katze im Haus gewisse Opfer verlan- gen. Opfer an notwendiger Zeit der Beschäftigung mit dem Tier und auch gewisse Opfer an Geld für medizini- schen Schutz, für eine Haftpflichtversi- cherung, der Hundesteuer, einem an- ständigen Futter u. dgl. Es sind keine sehr großen Opfer. Aber wer diese Opfer nicht bringen will, der soll sich kein Tier halten! Diese klare Konse- auenz sollte man auch einmal sagen. Dr. Ganster Eigentümer, Herausgeber und Verleger: Kitzbüheter Anzeiger Gesellschaft mbH, Kitzbühel, Vorderstadt 16: Verwaltung: Kitzbühel, Schwarzseestraße 2, Tel. 2576; verantwortlicher Schriftleiter: Martin Wörgötter, Kitz- bühel, Hinterstadt 17, Tel. 22 36; Druck: Grobstimm & Heininger KG, Kitzbühel, Wehrgasse 8, Telefon 25 15.
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