Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 6 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 8. Jänner 1972 zeichneten Säcke werden von der Müll- abfuhr gemeinsam mit den Kübeln Zum Violinabend Martin Mumelter und hgeführt. Diese Neueinführung der Stadtge- dessen Klavierpartner Norbert Riccabonci meinde stellt in meinen Augen einen Künstlerischer Genuß und Publikumserfolg in einem echten Kundendienst dar und trägt darüber hinaus aktiv zum Umwelt- schutz bei. Hoffentlich machen recht viele Menschen von der Möglichkeit Gebrauch, Müllsäcke zu benützen,wenn einmal der Kübel zur Aufnahme des Abfalls nicht mehr ausreicht! Nochmals herzlichen Dank für die Neueinführung Dipl.-Vwt. Michael Horn, Kitzbühel P. S. Vielleicht sollte man die Mög- lichkeit der Müllsäcke noch etwas mehr propagandieren und den Verkauf nicht nur auf den Bauhof beschränken? Verehrte Freunde der Heimatbühne Kitzbühel Wir freuen uns, daß es in dieser Win- tersaison gelingt, alle unsere Spieler und Mitwirkenden soweit freizubekom- men, daß wir einmal wöchentlich für Sie theaterspielen können. Ihr zahl- reicher Besuch und die begeisterte Auf- nahme der vergangenen Vorstellungen ermutigt uns, die besten Stücke des letzten Spieljahres zu wiederholen. Wir beginnen am kommenden Diens- tag, 11. Jänner mit der neunten Wie- derholung des Lachschlagers „'s Dirndl von der Au", wiederholen am 18. Jän- ner den „Saisongockl" und am 25. Jän- ner „Das Verlegenheitskind". Das wei- tere Programm geben wir Ihnen recht- zeitig bekannt. Wir hoffen daß dieser kleine Beitrag zum Kitzbüheler Veranstaltungskalen- der unserem treuen Stammpublikum wie allen Gästen viel Spaß und fröhli- che unbeschwerte Stunden bereitet. (Panorama mit dem Jufen, die Vorder- stadt mit den Kirchen und Gräfin Pau- la Lamberg 1910 im Sprunglauf) und folgendem Text vor: Nahezu 2000 Seiten umfaßt das Stadt- buch von Kitzbühel, das in unendlicher Kleinarbeit von mehr als 20 Wissen- schaftlern von Rang und Namen zu einem prachtvollen, repräsentativen Werk gestaltet wurde: eine Visitenkar- te der vielschichtigen Kultur Tirols am Beispiel einer seiner bekanntesten Städte. Der erste Band des Werkes erschien im Jahre 1967 und wurde - wie auch die späteren Bände - in der Verlags- anstalt Tyrolia hergestellt. Er macht den Leser mit der Geologie und den klimatischen Verhältnissen der Umge- bung von Kitzbühel vertraut. Weiters werden Flora, Landwirtschaft sowie die Eigenheiten der Bevölkerung die- ses Gebietes behandelt. Ein eigenes Ka- Der Fremdenverkehrsverband Kitz- bühel veranstaltete mit Unterstützung von Udo Jürgens, der seinen Konzert- flügel zur Verfügung gestellt hat, ein erstklassiges Meisterkonzert, als Aus- klang des Jubiläumsjahres. Dieses Kon- zert „In der festlichen Zeit", welches am Mittwoch, 29. Dezember in der gro- ßen Aula der Hauptschule stattfand, wurde von dem preisgekrönten Geiger Martin M u m e 1 t e r und seinem aus- gezeichneten Partner, dem Pianisten Norbert Riccabona dargebracht. Über das Können der jungen Tiroler Künstler ist jede Kritik erhaben. Größ- tenteils überstieg die Leistung dieses Abends jede Erwartung. Die Partner- schaft der beiden hat sich nicht zum erstenmal bewährt. - Unter anderem nahmen sie im April 1971 am Gaud- eaums-Wettbewerb für zeitgenössische Musik in Rotterdam teil und kehrten mit Ehren nicht nur für Tirol, ja für ganz Oesterreich, heim. Dementspre- chend war ihr Auftritt. Das zeigte sich gleich bei der einleitenden, heiklen So- nate in A-Dur von J. S. Bach im per- fekten Zusammenspiel und makelloser Interpretation. Die Vielfältigkeit und die Größe des Tones, die Mumelters Spiel überhaupt zu eigen ist, konnte sich dem Werk entsprechend ebenfalls bestens entfalten und er hat in Nor- bert Riccabona den, ebenbürtigen Part- ner. Edvard Grieg's umfangreiche So- nate in c-Moll, dieses sehr romantische nordische Werk wurde glücklicherwei- se nicht zu süß gespielt und entsprach dadurch unseren derzeitigen Vorstel- lungen. vortrefflich. Es löste stürmi- schen Beifall aus. Nach der Pause wartete das Publi- kum mit Spannung auf das „Solo für Violine" des prominenten advantgardi- pitel wurde dem Kitzbüheler Salbuch von 1416 gewidmet. Der zweite Band, erschienen im Jahre 1968, behandelt neben urgeschichtlichen Themen vor al lern den Bergbau, der den Bewohnern von Kitzbühel zu großer Wohlhaben- heit verhalf. Band drei, 1970, steht im Zeichen der Kunst. Man liest u. a. über die profane Baugeschichte. über die Schlösser, die der Landschaft um Kitz- bühel ein herrschaftliches Gepxäge ver- liehen haben bzw. über die alte Thea- terkultur dieser Tiroler Stadt. Der 4. Band, 1971 erschienen, birgt eine sehr bunte Palette interessanter Fakten. Sie erstrecken sich von der Geschichte des Skisports über Schilderungen für die Stadt wesentlicher Persönlichkeiten bis zu Berichten über Künstler der Gegen- wart. Dieses literarische Denkmal Kitzbü- hals zeichnet den Weg einer österrei- chischen Stadt von den ersten Zeichen tischen Tiroler Komponisten Erich Urbanner. Es ist Martin Mumelter ge- widmet und mit ihm als Interpreten auf Schallplatte festgehalten worden. Alle Möglichkeiten der Geige werden hier ausgeschöpft; für den Interpreten gab es keine dadurch auftretenden Schwierigkeiten, so daß das Werk gut verstanden werden konnte. Viel Inter- esse kam ihm entgegen. Nicht minder dem Duo Concertante für Geige und Klavier von Peter Zwetkoff. Dieser Komponist ist halb Tiroler, halb Bul- gare. Das hinreißende Stück, ein Wech- selspiel im virtuosen Können zwischen Klavier und Geige, ist eine Mischung bulgarischer Folklore im Orfschen Stil. Es fordert heraus, vertanzt zu werden. Das begeisterte Publikum wurde noch durch einen, einzelnen Satz für Geige und Klavier von Johannes Brahms, der eider zu selten zu hören ist, als Zuga ;-je beschenkt. In bester gehobener Stimmung ging dieses ausgezeichnete, mit so viel Kön- nen und Spielfreudigkeit dargebotene Konzert zu Ende und wir können uns wohl herzlichst beim Veranstalter und en Ausführenden bedanken. M. R. Ein Jahr Arbeit für den guten Film Auch in einer Zeit des Rückganges des Kinobesuchs ist es notwendig, ech- te Interessenten über das Angebot zu informieren, das sie im Kino erwartet. Dieser Aufgabe kommen die Anschlag- kästen der Kathol. Filmkommission nach, die im Hauseingang der Firma Carl Planer und bei der Spitalskirche laufend Besprechungen des Program- mes bringen. Ihr Ziel ist es, die Leser zu einer überlegten Auswahl zu brin- der Besiedelung dieses Gebietes, über Glück und Sorgen einer blühenden Bergbaugemeinde bis zum internatio- nal bekannten und beliebten Fremden- -erkehrszentrum der Gegenwart. Für- wahr ein weiter Weg, der weder von Rückschlägen noch von Prüfungen der verschiedensten Art verschont geblie- ben ist. Nahezu 25 Generationen Kitzbüheler Bürger haben in den sieben Jahrhun- derten seit der Stadterhebung der Ge- meinde das Gesicht des Kitzbüheler Raumes geprägt. Ihre Arbeit und ihr unermüdlicher Einsatz für die Heimat ist es wohl wert, daß dieses Buch nicht nur geschrieben wurde, sondern daß es hoffentlich den kommenden Gene- "ationen Kitzbühels sowie von allen Freunden dieser Stadt im In- und Aus- land immer wieder einmal gerne zur wand genommen wird. F.
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