Kitzbüheler Anzeiger

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Seite Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 20. Mai 1972 Da streiten sich die Leut' herum Ooani woaß i, a Wuschz, Is schön dick und ganz kuschz, Hat a Farb as wias Gold, Daß i Teufel b'schwörn wollt'. An Branntwein geit's a, Daß von Schnee außa brinnt, Daß an alte Bua leicht A jungs Diandl bekimmt. Sobald daß en kosten, Aft hans ös scho gar Paßt da Muat wia da Fuag, So schön z'samm auf a Haar. Dort in meinem Revier, Kriag i leicht a Quartier, Send schöni Sendrena obn, 1 kunnt's gar nit gnuag lobn. Dö oa schenkt mar an Kasloab, Dö oa a Trumm Schmalz, Dö oa kocht mar a Oarschmalz, Aft wer(d) i voll Pfalz. 1 gib ihr an Brandwein Zum Treu bekenna, Zum vaehrn, zum vamehrn, Zum Mehr-außa-nehma. T1ER SCHLUTZEREIN TZUHL 4 Tierschutzproblem: „Exoten" Die letzten Ratssitzungen im Welt- tierschutzbund und die letzte Arbeits- tagung der österr. Tierschutzdelegier- ten befaßten sich ausführlichst mit dem derzeitigen Tierschutzproblem Nr. 1: Den „Exoten". Was versteht man darunter und welche derartige Erschei- nungen gibt es bei uns? Die moderne Wohlstandsgesellschaft verschont bei ihrer Flucht in das Ex- quisite auch die Tiere nicht. Der Stein des Anstoßes sind keinesfalls Hunde- und Katzenmütter oder sonstige als Neurotiker abgekanzelte Tierfreunde. Wie alles, was uns zuerst als Vorbild vorkommt, kam auch die Haltung von Exoten im Haushalt aus Amerika. Zu erst waren es Filmdivas und zuletzt der Herr Brown. Es begann mit Pu- mas und Leoparden am Leinen-Ketterl. Den Raubtieren wurden von Tierärzten die Krallen und Reißzähne amputiert, so daß sie lediglich mit der Wucht ih- res Körpers anspringen können, aber gar nicht mehr zu reißen versuchten. Dann kamen die Riesenschlangen, die Haie im Swimmingpool und die Kro- kodile. Das geht pro Haushalt solange, bis es langweilig wird. Und das ist in Amerika eine seelische Grausamkeit. Weshalb die Tiere über Nacht delo- giert werden, in Zoos, in Tierhandlun- gen oder einfach zum Töten. Man würde sich über die Zahl sol- cher Exoten in Oesterreich wundern. In Wien gibt es Dutzende von Haus- halten, wo „zahme" Wildkatzen, Bä- Da streiten sich die Leut herum, was sie wohl mit den Mautgeldern der Fel- bertauern AG anfangen sollten. Es gibt eine ganz vordringliche Aufgabe, die sich mit bescheidenen Mitteln erfüllen ließe, deren Durchführung aber alle Anrainer der gesamten Hauptzubrin- gerstrecke und der unmittelbaren Fel- bertauernstrecke schon lange im Ma- gen liegt. Eigenartigerweise hat aber noch niemand das Problem der rapide zunehmenden und bald unerträglichen Verschmutzung der Landschaft links und rechts der Straße von Kufstein bis zum Paß Thurn soweit es in Tiroler Kompetenz fällt, entsprechend ver- merkt. Leider ist es so, daß die Masse der Autofahrer von einer unglaubli- chen Disziplinlosigkeit und Rücksichts- iosigkeit gegenüber der Reinerhaltung der Landschaft ist. Flaschen, Papier und Plastiksäcke, Konservenbüchsen, Petzen, Abfälle aller Art werden nicht nur einzeln, sondern gebündelt aus dem fahrenden oder stehenden Fahrzeug rechts und links der Straße fallenge- lassen. Ich frage nun, wieso die ansässige Bevölkerung dazukommt, diesen Miß- stand ertragen zu müssen, und wenn sie ihn nicht- ertragen will, wieso sie dazukommt, den Dreck der anderen wegräumen zu müssen. Daß die Hauptverschmutzung rechts und links der Straße fast ausschließ- lich dem rapid zunehmenden Durch- zugsverkehr über die beliebte Nord— Süd-Verbindung anzulasten ist, dar- über kann kein Zweifel bestehen. Was ren und Menschenaffen gehalten wer- den. Ein Minister hatte einmal ein Kro- kodil in der Badewanne. In Innsbruck kannte ich einen Arzt, der Giftschlan- gen hatte. Im Zinshaus, im Stock, im Zimmer in Dutzenden Schlangenkäfi- gen. Das gibt es in Wien wie in Linz; Graz oder sonstwo in Oesterreich, hin- ter den Fassaden der Heime und Häu- ser. Das größte Problem sind die Affen und Aeffchen. Alle diese Exoten wer- den legal oder illegal eingeführt. Wäh- rend jede Kuh eine veterinäramtliche Einfuhrformalität erfüllen muß, ist die Kontrolle über Exoten null. Während der Hundehalter mit drakonischen Hundesteuern wegen seiner Hundelie- be bestraft wird, ist ein Löwe taxfrei. So wunderlich sind die Bräuche. Nun, was geht das uns hier in Kitz- bühel und seiner schönen Umgebung an? Die Exoten sind eben nicht nur Löwen, Pumas und Klapperschlangen. Exoten fangen bei Zwergfischen aus tropischen Gewässern an. Praktisch ist jedes Tier, welches nicht zu unserer domestizierten Kulturwelt gehört ein Exote. Auch die Schildkröten sind prak- tisch Exoten. Problematisch wird diese ist aber bisher dagegen unternommen worden? Es ist mir nicht bekannt, daß sich öffentliche Stellen mit diesem Problem befaßt hätten. Aus diesem Grunde wird angeregt, mit ensprechen- den Vorschlägen an die Felbertauern AG heranzutreten und sie zur Unter haltung eines Reinigungsdienstes, der sich auf die Streifen rechts und links der Tauernstraße erstrecken soll, zu bewegen. Neben diesem unbedingt notwendi gen Reinigungsdienst müßten in regel- mäßigen Abständen Müllsäcke oder Mülltonnen aufgestellt werden. Dar über hinaus wäre auch durch entspre- chende Hinweisschilder auf die Plicht der Autofahrer, die Verschmutzung der Straße zu verhindern und die entspre- chenden Ablagerungsstätten zu benüt- zen, einzuwirken. Als zweiter, ebenso wichtiger Punkt, ist die Schaffung von entsprechenden Rastplätzen zu fordern. Daß diese auch entsprechend ausgestattet sein müß- ten, ist eine durchaus zeitgemäße For- derung. Es ist aber abzulehnen, daß die durch den Felbertauernverkehr ein fließenden Gelder für durchaus ver- kehrsfremde Aufgaben herangezogen werden. Die Gemeindeverwaltungen der durch. die Zubringerstrecke der Felbertauernstraße berührten Ort- schaften werden deshalb aufgefordert, mit entsprechenden Forderungen und Vorschlägen an die Felbertauern AG heranzutreten. Dr. Siegfried Tirala, Kitzbühel Tierhaltung, wenn es sich um spezifi- sche Exoten handelt. Um Wasserschild- kröten aus Südamerika, die eine kon- stante Wassertemperatur verlangen und mit Fleischstückchen gefüttert werden. Um kleine Krokodile, die aber wachsen und nicht ewig in der Bade- wanne leben können. Warum warnen wir von unserem heimischen Tier- schutz aus vor solchen Exoten? Erstens ist die ganze Sache vom Fang an eine einzige Tierquälerei. 80 Prozent der Tierchen sterben schon am Transport. Und der Rest endet ent setzlich im trauten Heim. Nur ein klei- ner Teil wird durch rechtzeitige Abga- be in Zoos gerettet. Zweitens ist es ein Geschäft. Und diese Geschäftemacher mit den „lieben Tierchen" bagatellisie- ren den unausweichlichen schlechten Ausgang. Einmal kommt das Töchter- chen oder Söhnchen mit Papa oder Mama in eine Zoohandlung. Und die Familie kommt mit so einem lieben Tierchen heim. Und das Tierelend be- ginnt. Und die Lehr' aus der G'schicht? Ei- nen Exoten nimmt man nicht!! Dr. Ganster
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