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Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 27. Mai 1972 berg um 7 Uhr Nachricht, daß die Pro- kündet. Der Zug entwickelt sich über stimmtes System besteht, sondern in zession stattfindet. Am Sonntag nach Vorderstadt - Jochberger Tor - Jo- der Regel der am bedürftigsten Er- Fronleichnam ist die Lebenbergprozes- sef-Herold-Straße - Klostergasse - scheinende bedacht wird. sion. Auch diese wird nicht verschoben. Franz-Reisch-Straße - Kirchberger Tor Der Vorschlag zur Einführung eines 2. Die Fronleichnamsprozession be zum Platz vor der Sparkasse zurück. Punktesystems hat zum Ziel, dieser ginnt um 8 Uhr, die Aufstellung erfolgt Dort wird der Gottesdienst gefeiert. Vergabe, welche ja dem Gemeinderat zwischen Spitaiskirche und Vorder- 3. Alle Mitfeiernden werden gebeten, und dem dort herrschenden Kräftever- stadt. Das Prozessionsevangelium wird den Anweisungen der Ordner Folge zu hältnis vorbehalten ist, ein objektives auf dem Platz vor der Sparkasse ver- leisten. Ermittlungsverfahren zugrundezule- gen. Kein System wird hier das Recht auf Vollständigkeit in Anspruch neh- Aus dem K Rathaus men können, auch wird es ständig den geänderten Verhältnissen angepaßt Zeitgemäße Ausstattung der Handelsschule - Straßenbauaufwand erhöht werden müssen und auch die auftre- Punktesystem in der Wohnungsvergabe - Änderungen des Flächenwidmungs- tenden Mängel sollen ständig eine Kor- planes - Wendlinghaus an der Achenpromenade für Therapiezentrum rektur ermöglichen. Genehmigt wurde auf der 64. Sitzung des Kitzbüheler Gemeinderates vom 18. Mai unter dem Vorsitz von Bgm. Hermann Reisch der Kaufvertrag mit Josef Bauer, Hinteraschbach, be- treffend den Ankauf eines 164 qm gro- ßen Grundstückes zur Erweiterung des Blumengartens beim Krankenhaus der Stadt Kitzbühel. Ebenfalls wurde der Kauf- und Dienstbarkeitsvertrag mit der Bergbahn AG genehmigt, dessen Grundlagen noch aus der Zeit der Er- richtung des Zwilling-Sessellifts Streit. eck II am Hahnenkamm stammen. Ueber das Ansuchen des gemeinnüt- :igen Kunsteisbahnvereins um Geneh migung der Ausnützung des gemeinde- eigenen Grundes bei der Kunsteisbahn in Verbindung mit der Verpachtung des Sommerbetriebes der Kunsteis bahn und der auf dem genannten Grundstück zur Errichtung gelangen- den Sportanlagen entwickelte sich eine rege Debatte. Der Höhepunkt dieser Debatte war der Antrag von Stadtrat Peter Sieberer auf Vertagung des Ge- genstandes, da vom Gesuchssteiler ein- mal ohne Befragen der Stadtgemeinde eine Mauer errichtet wurde und zum anderen, weil Unzulänglichkeiten herr- schen und sich niemand um Besitz und Sauberkeit kümmere.Wenn vom Kunst- eisbahnverein kein guter Wille gezeigt werde, bedürfe es keiner weiteren Un- terstützung durch die Stadtgemeinde, ohne sich lächerlich zu machen. Als die folgende Abstimmung über den Antrag von Stadtrat Sieberer keine Mehrheit fand,verließ dieser unter Pro- test die Sitzung. Beschlossen wurde schließlich, den Sportausschuß, mit Hinzuziehung von Gemeinderat LA Dr. Otto Wendling und den Funktionären des Kunsteisbahnvereins, mit der Aus- arbeitung eines Vertrages zu beauftra- gen, und dieser Beschluß kam zum größten Teil den Intensionen von SR Sieberer entgegen, da in dem Beschluß auch ausdrücklich festgelegt wurde, den Vertrag mit dem Pächter der Sommersportanlagen Sportlehrer Rei- dei Wurzenrainer abzuschließen. Gegen den Betrieb von Variet&Ver- anstaltungen im Nachtclub „Feuerball' des Hugo Pirchl erhob der Gemeinde- rat keinen Einwand. Gegen die Erweiterung des Probe- lokals der Stadtmusik im Keller der Volksschule erhob die Volksschule Einspruch, da diese beiden, bisher un- benützten Räume, als Schulungsraum für Verkehrserziehung ausersehen sind. Der städtischen Handelsschule wur- de der Ankauf von 36 Rechenmaschi- nen, einer Handdruckmaschine und von zehn Buchungsmaschinen geneh- migt. Eine Buchungsmaschine spendet die Sparkasse der Stadt Kitzbühel und eine Rechenmaschine die Tiroler Han- delskammer. Vzbgm. LA Hans Brett- auer, der die Ausstattung fast aller Tiroler und Vorarlberger Handelsschu- len studiert hatte, stellte fest, daß die Ausstattung in Kitzbühel wohl modern und zeitgemäß, jedoch weit geringere Kosten verursachte, wie anderswo. Die Abgabe zum Straßenbauaufwand wurde von bisher 8.20 auf 11.70 S pro Kubikmeter umbauten Raum erhöht. Die Siedlerermäßigung von bisher 66 Prozent (zwei Drittel) wurde belassen. Der Antrag von Gemeinderat Gerhard Resch, die Ermäßigung auf 75 Prozent zu erhöhen, wurde wegen des Gegen- vorschlages von Vzbgm. LAbg. Bret- tauer, der den Antrag einbrachte, ab 1973 den Baukostenzuschuß für jene Kitzbüheler, die sich aus eigenen Kräf- ten eine Wohnung errichten, zu erhö- hen, da mit dieser Maßnahme eine bessere und gezieltere Unterstützung möglich ist, nicht beschlossen. Punktesystem für Wohnungsverga- ben. Zu diesem Punkt der Tagesord- nung überließ der Vorsitzende GR Friedheim Capellari die Berichterstat- tung. Dieser führte aus: Die Zahl der von der Stadtgemeinde zu vergeben- den Wohnungen ist im Verhältnis zum Bedarf klein und der Wohnraumbe- darf wird in erster Linie durch Selbst- hilfe der Wohnungssuchenden, oft un- ter starker Einschränkung der übrigen persönlichen Bedürfnisse, gedeckt. Die Erstellung von Eigentumswohnungen. der Bau von Ein- und Zweifamilien- häusern usw. ist wohl die auch persön- lich am meisten befriedigende Lösung, so die finanziellen Verhältnisse es er- lauben. So werden Mietwohnungen der Ge- meinde zum Großteil an sozial Bedürf- tige vergeben, wobei heute kein be- Zum Aufbau des Systems: Der Ermittlungsausschuß soll sich aus je einer Person aller im Gemeinde- rat vertretenen Parteien sowie durch Mithilfe eines Arztes, der Fürsorge- stelle und ev. des Jugendamtes und der zuständigen Gemeindebediensteten zusammensetzen. Die Einteilung in bestimmte Woh- nungsgrößen und -arten soll den Kreis der infragekommende Wohnungswer- ber für eine bestimmte Wohnung ein engen. Ein Punktesystem soll die Dring- lichkeit des Wohnungswerbers bewer ten, wobei die Wartedauer, Gesund- heitsgefährdung, Sozialstand usw. die Grundlage der Punktewertung sind. Die Wohnungswerber sollen im eigenen Interesse dazu angehalten werden, alle Aenderungen, welche die Punktewertung beeinflussen könnten, der Gemeinde zu melden. So könnte die Dringlichkeitsliste laufend denTat- sachen angepaßt werden. Im Falle einer Wohnungsvergabe sollen dann je nach Lage zwei bis drei Vorschläge dem Gemeinderat zur Ent- scheidung vorgelegt werden. Diese Punktewertung sollte schon wegen der Verständlichkeit den Woh- nungswerbern zur fallweisen Einsicht zur Verfügung stehen, um der so oft zitierten Transparenz der Entschei- dungsfindung gerecht zu werden. Nach kurzer Debatte wurde der Bau- und Wohnungsausschuß unter Hinzuziehung von GR LAbg. Dr. Wend- ling mit der weiteren Ausarbeitung dieser Punktewertung beauftragt. Auf Verlangen der Alpenländischen Heimstätte, welcher die Betreuung der gemeindeeigenen Wohnungen sowie die Einhebung der Mieten übertragen wurde, beschloß der Gemeinderat die Uebernahme der Mietzinshaftung, bei Rückhaftung durch die Mieter, wobei die auflaufenden Zinsen den Mietern zufallen. Das Haftungskapital beinhal- tet den Mietzins von jeweils drei Mo- naten. Im Baureferat wurde die Bekannt- machung sowie die Auflage von Aende- rungen des Flächenwidmungsplanes für folgende Bauwerber beschlossen: (Fortsetzung auf Seite 4)
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