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Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 3. Juni 1972 in die „Streif" besprochen und eine Einigung erzielt. Die obere Streifaim- hütte wird wegen Baufälligkeit und wegen außer Funktionsstellung abge- brochen. Das brauchbare Hüttenholz wird dem Pächter der Ehrenbachaim zur Vergrößerung eines Scherms zur Verfügung gestellt. Die Grasnutzung der Liegenschaft Oberhausberg wurde Peter Feiersin- ger von Unterhausberg und Franz Fei- ersinger von Hausstatt zu gleichen Tei- len überlassen. Das Objekt selbst, das sich nach Meinung von GR Oberhauser in gutem Zustand befindet (40 Betten) soll so verwendet werden, daß die An- rainer der „Streif" befriedigt werden. GR Tschurtschenthaler wies darauf Seite 4 lassen. Dieses Projekt hätte zur Folge, daß die Westumfahrung Kitzbtthels der neuen Paß-Thurn-Straße zugeführt werden müßte. Vom Vertreter des Fi- nanzministeriums Ministerialoberkom- missär Dr. Gerhard P u s c h m a n n wurde entgegengehalten, daß die Stra- ßenbaugelder für Jahre hinaus festge- legt und für die Paß-Thurn-Straße erst in etwa sechs Jahren flüssig gemacht werden könnten. Da aber die Felber- tauernstraße AG die Vorfinanzierung übernimmt, und Rückzahlungen durch den Bund erst in der angegebenen Zeit verlangt werden, könnte auch das Fi- nanzministerium dem Paß-Thurn-Pro- jekt zustimmen. Stadtrat Hirnsberger berichtete wei- ter, daß er selbst die Angelegenheit als günstig beurteile. Das Paß-Thurn-Pro- jekt sei bereits in Arbeit und könnte günstigenfalls schon im Herbst 1972 vorliegen, so daß heuer noch die Bau- ausschreibungen erfolgen und im Früh- jahr 1973 mit den ersten Baumaßnah- men begonnen werden könnte. Ist ein- mal die Tiroler Seite des Paß Thurn ausgebaut, dann kann sich auch Salz- burg einer Sanierung der Südseite nicht mehr verschließen. Bgm. R e i c h sprach noch den Schulen und Vereinen, die sich für die Aktion „Schöneres Kitzbühel" einge- setzt hatten, Dank und Anerkennung aus. Mit besonderer Freude berichtete er weiters von der Bestellung von Toni 5 a 11 e r zum technischen Direktor des Oesterreichischen Skiverbandes und der Bestellung von Ernst H i n t e r - seer, Hias Leitner und Peter o b e r n a u e r zu Trainern. Die Bestel- lung ist auch eine Auszeichnung für Kitzbühel und muß auf die hervorra- genden Erfolge der Kitzbüheler Ski- rennläufer abgeleitet werden. Kitzbü- hel wird, soweit möglich, sie in ihrer schweren Aufgabe unterstützen. Sportreferent GR Alfred G e b e t s - b e r g e r referierte über die Jahres- rechnungen des gemeinnützigen Kunst- eisbahnvereins und des Eishockey- clubs. Während der Kunsteisbahnver- ein erstmals mit einem Ueberschuß in das neue Vereinsjahr zu gehen ver- mag, schloß der Eishockeyklub die Jahresrechnung mit einem Abgang von rund 240.000 Schilling ab. Auf Antrag von Gemeinderat Gerhard R e s c h be- schloß der Gemeinderat, dem Eis- hockeyclub eine Subvention von 50.000 Schilling zu bewilligen, jedoch diesen Betrag auf keinen Fall zu erhöhen. Der Obmann des Schattberg- und Wirtschaftsausschusses GR Josef Ober- hauser berichtete über die Begehungen der Streifalmabfahrt mit demVorstand der Bergbahn AG und über die Besich- tigung von Oberhausberg. Mit der Bergbahn AG wurde die Abfahrtsver- breiterung zur Melkalm sowie über die Ausgestaltung der Ebersbergeinfahrt Die Maßstäbe für den Umweltschutz sind in einem Erholungsland - und als solches wollen wir Tirol erhalten und ausbauen - andere als in wirt- schaftlich anders genutztem Gebiet. Daher ist die Vorsorge für eine heile Umwelt, die ja eine wesentliche Grund- lage für den Fremdenverkehr darstellt, auch ein Grundproblem für die wirt- schaftliche Entwicklung des Landes. Aus diesem Grund haben wir uns schon seit einiger Zeit mit diesen Fra- gen befaßt und im Rahmen der Raum- ordnungsorgane des Landes eine eige- ne Kommission für Umweltschutz ein- gesetzt, in der Wissenschaftler der Uni- versität Innsbruck, Vertreter der Kam- mern, des Naturschutzes usw. vertre- ten sind. In dieser Kommission wurde ein umfangreiches Programm erarbei- tet, dessen erster Punkt eine Erhebung des Bestandes und dann auch eine Er- arbeitung eines Maßnahmenkataloges vorsieht. 1. Luft: Mit den Ergebnissen der Bleikerzen- messungen, die im Winter 1971/72 im ganzen Land (648 Meßstellen) durch- geführt wurde, ist Tirol in der Lage, als erstes Bundesland eine Luftgüte- karte über den Grundpegel der Schwe- felverunreinigung der Luft vorzulegen An der Erstellung eines Emittenten- katasters wird gearbeitet. Vorgesehene Maßnahmen für 1972: Fortsetzung der Bleikerzenmessun- gen Einsatz eines Meßwagens, der die absolute Belastung der Luft mit SO2 messen kann, zusätzlich auch die entsprechenden meteorologi- schen Parameter. Messungen von CO in der Außen- luft an Verkehrsknotenpunkten. 2. Trinkwasser: Derzeit ist die Situation - mit weni- hin, daß sich der OeSV wie auch der TSV um einen Pacht, für ein Jugend- heim, interessieren. Eine Entscheidung ist bisher jedoch nicht gefallen. Im Planungsreferat berichtete GR Dr. Otto W e n d 1 n g, daß er eine Zu- sage von Prof. Dr. W u r z e r der Tech- nischen Hochschule Wien zur Beistel- lung eines Studententeams in bezug auf die Bestandsaufnahme zur Anlage des Flächenwidmungsplanes erhalten habe. Die Bestandsaufnahme soll voll geographisch wie auch architektonisch erfolgen. Die Studenten sollen im Sep- tember mit der Arbeit in Kitzbühel be- ginnen, nachdem sie diese zu diesem Zeitpunkt in St. Johann mit Erfolg be- endet haben. gen Ausnahmen - optimal. Der Trink- wasserbedarf steigt aber stets. Grund- wasser wird in Hinkunft an Bedeu- Tung stark zunehmen. Daher wird der- zeit für ganz Tirol eine Grundwasser- artierung durchgeführt. Die Ergebnis- se von den Bezirken Kufstein und Kitzbühel liegen dzt. vor. Abwasser: Ein Vorschlag für ein Schwerpunkt- programm für kommunale und indu- strielle Abwässer wurde von der Kom- mission für Umweltschutz ausgearbei- tet. Abfallbeseitigung: Der Tiroler Landtag hat am 23. Mai 1972 das Abfallbeseitigungsgesetz be- schlossen, in dem die Beseitigung aller Abfallstoffe, sofern sie in Landeskom- petenz fällt, geregelt wird. Eine Kar- t:erung der dzt. vorhandenen Müllab- lageplätze wird vom Geogr. Institut durchgeführt. Die Ergebnisse von den Bezirken Kufstein, Schwaz und Inns- bruck-Land liegen vor. 5.Motors c h litten: Derzeit ist ein Gesetz in Ausarbei tung, das den Einsatz von Motorschlit- ten oder ähnlichen Fahrzeugen auf die Anwendung zu Versorgungsfahrten u, ä. und Katastropheneinsätze beschrän ken soll. Mit seiner Verabschiedung wird noch vor der nächsten Winter- saison gerechnet werden können. Natur- und Landschafts. schutzgesetz: Das in Ausarbeitung befindliche neue Gesetz wird auch für den Umwelt- schutz wertvolle Möglichkeiten brin- gen. 7. Öffentlichkeitsarbeit: Die Bewußtseinsbildung ist eine we- sentliche Voraussetzung für langfristi- Umweltschutzmaßnahmen - Daher wurden seit Jahren entsprechende In- Umweltschutz im Fremdenverkehrsraum Tiroler Aktivitäten z--im Umweltschutz Von Landeshauptmann-Stv. Prof. Dipl.-Chem. Dr. Fritz Prior
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