Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 16 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 10. Juni 1972 arbeit, ohne konstruktive Gegenvor- schläge zu unterbreiten, ohne selbst mitzuarbeiten, dürfte vorbei sein. Kri- tik allein ist haltlos und bringt selten etwas, sie muß von ernster Arbeit ge- tragen sein, dann allerdings kann sie Früchte tragen. Die Diskussion, die sich an die inter- essanten Ausführungen Dr. Agers an- schloß, bewies, daß sich unter den Hörern echte Mitarbeiter befanden. Das Frage- und Antwortspiel war mehr Kürzlich fand im Gasthof Traube die 95. Jubiläumsgeneralversammlung des Trachtenerhaitungsvereines „Letztes Aulgeøot 1 8 U9, liopigarten unter dem Vorsitz des Obmannes Georg Höck jun statt. Die sehr gut besuchte Jubiläums- versammlung stand heuer ganz im Zei- chen des bevorstehenden Tiroler Lau- destrachtenfestes vom 11. bis 13. Au- gust in Hopfgarten und war durch die irnwesenheit von Bgm. Karl Huber, FF-Kmdt. Abschn.-Insp. Peppi Kurz und der Ehrenmitglieder des Vereins ausgezeichnet. Nach einem ehrenden Totengeden- ken, der Verlesung der Protokolle so- wie der Berichte des Kassiers, der Kassarevisoren und der Archivare folg- der Bericht des Brauchtumsreferen ten Franz Stöckl sen., welcher u. a. iolgendes ausführte: Meine lieben Brauchtumsfreunde! Liebe Trachtlerinnen und Trachtler! Wohl selten einmal in diesen 95 Jahren seines Bestandes dürfte der Trachten- verein Hopfgarten, wenn er sich zur Generalversammlung zusammegefun- den hat, um für das abgelaufene Ver- einsjahr Rechenschaft abzulegen, vor so einer gewaltigen Aufgabe gestan- den sein, als dies heute der Fall ist. Es ist das erstemal, daß der Trachten- verein Hopfgarten mit der Durchfüh- rung des Landestrachtenfestes betraut wurde. Es ist dies nicht nur eine Ehre und Auszeichnung für den Trachten- verein, sondern auch eine Ehre und Auszeichnung für unseren altehrwür- digen Markt Hopfgarten. Um dieses große Vorhaben überhaupt anstreben zu können, war die Ueberlassung der Großen Ziegelhalle als „Festhalle" Vor- aussetzung. Dank des überaus großen Entgegenkommens der Firma Mair- Wegscheider, Ziegelwerk Hopfgarten, ist es dem Trachtenverein erst mög- lich geworden, sich bei der Landesver- bandstagung in Innsbruck um dieses Tiroler Landestrachtenfest zu bewer- ben. Es gab in den vergangenen Jahr- zehnten wohl Trachtenfeste verschie- denster Art, doch ein Tiroler Landes- trachtenfest, bei welchem sich die Trachtenträger aller Bundesländer so- als rege, stand auf sehr hohem Niveau und mußte mit Rücksicht auf den nach Innsbruck zurückfahrenden Referen- ten abgebrochen werden. Schon immer war die Junge Wirtschaft der Ansicht, daß die Quantität vor die Qualität zu setzen sei. Qualität wird auch im Herbst 1972 beim zweiten Vortrag ge- boten werden, das kündigte Salzmann abschließend an und wünschte allen Anwesenden eine gute Sommersaiscn 1972. - wie die aus den Nachbarländern ein Stelldichein geben, gab es in Hopfgar- ten noch nie. Wenn wir uns vor Augen halten, welcher Vertrauensvorschuß unserem Verein damit gegeben wurde, so ist es wohl klar, daß wir alle, ohne Ausnahme, unsere Ehre und unsere ganze Kraft einsetzen müssen, sich die- ses Vertrauens auch würdig zu erwei- sen. Dieses Landestrachtenfest wird nicht nur zur Visitenkarte für unseren Trachtenverein, sondern es wird auch zur Visitenkarte für unsere Marktge- meinde. Deshalb, meine lieben Trach- tenfreunde, darf ich in dieser Stunde in meiner Eigenschaft als Brauchtums- referent die herzliche Bitte, ja den dringenden Appell an Euch alle rich- ten, helfen wir zusammen, wir, die wir hier versammelt sind. Doch dar- über hinaus gilt unsere Bitte und un- ser Ruf allen Hopfgartnern und Hopf- gartnerinnen, denen der Ruf und das Prestige unserer Heimat etwas bedeu- tet. Noch immer, wenn es um etwas ganz Großes ging, waren sich die Hopfgartner einig. Ich denke da nur an die 600-Jahr-Feier der Markterhe- bung im Jahre 1962, an das große Mu- sikfest 1969, ich denke an das 100- jährige Bestandsjubiläum der Freiwil- ligen Feuerwehr 1970. Allen diesen Fe- sten war ein ganz großer Erfolg be- schieden. Wollen wir auch diesesmal alle wie ein Mann zusammenstehen, um den Ruhm und das Ansehen unse- res Heimatortes zu mehren. Meine Bitte um Mithilfe richtet sich an alle Gemeindebürger, insbesondere aber an den Herrn Bürgermeister mit sei- nem Gemeinderat, an den Fremden- verbandsausschuß und dessen Ob- mann, an unsere Trachtenbundesmu- sikkapelle und deren Obmann und Kapellmeister, an die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr mit ihren Kommandanten, an alle Behörden, Aemter, Vereine und Körperschaften mit ihren Vorständen. Wir haben zu Beginn dieses Monats im schönen Ammerland und auf der Insel Helgoland Gastlichkeit und Gast- freundschaft in so reichem Maße ge- nossen und kennengelernt, so daß ich dies als Beispiel für uns zum Tiroler Landestracliteniest anführen möchte. esonaers erwalinen möchte ich das Bemühen unserer beiden Sangerinneri der „Loinger Dirncun" und unserer „Schuhplattlergruppe", das Tiroler Volkslied und heimischen Volks- und Brauchtum hinauszutragen in die wei- te Welt. Der geradezu stürmische Ap- plaus, der wie ein Orkan allüberall ein- setzte und Zugaben erbat, wo sie auch nur aufgetreten sind, ist der beste Be wels, wie sehr sich der Gast nach ech- tem heimischen Volksgut sehnt. Es war die beste Werbung für Hopfgar- ten. Es waren sehr anstrengende Tage und daß ihr überall so tapfer mitge- macht habt, dafür sei Euch heute der aufrichtige Dank gesagt. Dieses bevorstehende Landestrach- tenfest gibt uns eine einrnailge Uhance für unsere heimat zu werben und u.n- ser Tun ctanacn auszurichten. Das Wort „Heimat" nimmt man so leicht in den Mund, aber oft ohne echte Vorsätze, ohne echte Werte des Lebens zu för- dern und zu unterstützen. Wir haben eine Verpflichtung unserer Jugend ge- genüber. Freiheit und Vaterland sind nie höchsten Werte, Volk und Heimat sollen keine Frase sein. Ein bißchen freuen und zusammenstehen als echte Tiroler und so manches wird gelingen. Lernen und die hören, die die richtigen Wege weisen. Unsere Arbeit ist die, das Kulturgut unserer Heimat danach auszurichten. In diesem Sinne wollen wir Idealisten sein, dann ist der Sinn und Zweck unserer Arbeit erfüllt. Idea- listen im Bestreben, unser Volkstum, Väterbrauch und Sitte in unserer Hei- mat zu erhalten, weiter zu pflegen und zu fördern, für unsere Jugend und zum Wohl unseres Vaterlandes Oesterreich. (Reicher langanhaltender Beifall be- lohnte die Ausführungen des Spre- chers.) Nach einem Bericht des Obmannes über das Vereinsgeschehen im abge- laufenen Jahr, über die Teilnahme an den Verbandsfesten, über den Erfolg der vielen Tiroler Abende in der Som- mer- und Wintersaison unserer tüchti- gen Brauchtumsgruppe, über die Schaf- fung einer Langspielplatte von einem Tiroler Abend im Brixental sowie von der Neuerstellung einer Jungpiattler- gruppe mit 35 Jugendlichen unter Lei- tung von Max Biembacher jun. Die Gruppe sollte bereits beim Landes trachtenfest das erstemal auftreten. Die erste Gruppe ist schon soweit her- angewachsen, daß sie teilweise schon bei den Tiroler Abenden mitwirken kann. Es kam wohl jeder zur Ueber- zeugung, wie viel Opfer, Mühe und Ar- beit, aber auch wie viel Zeitaufwand in so einem Jahresbericht des Obman- nes enthalten ist. Altobmann Jakob Höck gab nun ei- nen Bericht über die durchgeführte Spendenaktion zum Landestrachten- fest, zur Beschaffung von Erinnerungs- bändern und Pokalen für die teilneh- 95. Generalversammlung des Trochtenerhaltungsvereines „Letztes Aufgebot" 1809 in Hopfgarten, Nordtirol Tiroler Landestrachtenfest vom 11. bis 13. August 1972 in Hopfgarten i. Nt.
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