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Eine Abordnung überreichte irau Minister Leodolter ein Memorandum. Es betraf die Umweltverschmutzung, verursacht durch zwei Industriezen- tren in der Nähe Kitzbühel. So gesche- hen am . . .Mai 1972. Es war mir nicht klar warum die beiden Namen der Firmen nicht genannt wurden, obwohl jeder wußte, daß es sich dabei um Eg- gers Plattenfabrik und das Hartstein- werk des Herrn Cervinka handelt. Wir und sicher auch die beiden Herren wissen, daß solche Unternehmen dem Fremdenverkehr nicht zuträglich sind. Vielleicht gelingt es mit Hilfe des Me- morandums das Schlimmste zu ver- meiden. Noch mehr halte ich aller- dings von der Einsicht und dem guten Willen der beiden Firmenbesitzer der Es ist nicht meine Aufgabe „Fremden- verkehrs-Sünder" aufzuspüren. Es sei nur zukunftsweisend vermerkt, daß wir vorausschauend planen müssen und dabei der erste Gewinn nicht im- mer der Richtige oder Beste ist. Blumenschmuck in Kitzbühel Die Bewohner von Kitzbühel werden auch heuer wieder aufgerufen, sich am Blumen- und Gartenwettbewerb zu be- teiligen. Die Beteiligung wolle im Rat- haus, Zimmer 9, bekanntgegeben wer- den. Dies ist notwendig, da die Kom- mission nur jene Objekte besuchen bzw. beurteilen kann, die ihr genannt werden. Die GEBRO-Arzneimittelfabrik in Fieberbrunn Zu unserer nebenstehenden vierseitigen Betriebsreportage Modell des Bauabschnittes III und des in Bau befindlichen Abschnittes IV. Seite 18 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 10. Juni 1972 Karl Koller Umweltverschmutzung entgegenzuwir- ken. Es ist mir auch bekannt, daß von Kitzbühel - quo vadis? - Wohin gehst Du? einer Firma schon einige Millione;. da- 2. Teil für ausgegeben wurden. Dennoch ha- ben wir Angst vor der Zukunft, wenn In meinem ersten Aufsatz stellte ich Reise durch Griechenland die verheh- wir dieses Werk wachsen sehen. Sosehr unter anderem die Frage, was der heu- renden Auswirkungen in der Land- dies für den Unteehmer spricht, wir tige Gast, der Erholungsbedürftige im schaft, verursacht durch ein Bergwerk haben Angst um dn Fremdenverkehr! Industriezeitalter sucht. wie es in Oberndorf geplant war, ge- Wenn ich rückschauend diese Ent- Die Antwort darauf bekamen wir sehen. wicklung betrachte, werde ich eine Fra- kürzlich via Fernsehen serviert. Man Mein Blick richtet sich erneut nach ge nicht los. Waren damals die Gemein- hatte nämlich dieses aktuelle Problem, Oberndorf und ich denke bei der Ge- deväter, als sie die Bewilligung für die- und zwar erstmalig in der Geschichte legenheit an den Spruch welcher an der se Unternehmen erteilten oder befür- des österr. Fremdenverkehrs, durch ei- Brixentaler Kapelle stand: „Bis hieher worteten wirklich so ahnungslos? Oder ne großangelegte Umfrage in Angriff und nicht weiter, kamen die schwed• hatten sie auch ein wenig mit den genommen. Das mit Hilfe von Compu- schen Reiter"! Mehreinnahmen an Gewerbesteuer, tern erarbeitete Resultat lautet: Lohnsummensteuer usw. snekn1irt.9 Mit Abstand an der Spitze der Gä- ste-Wunschliste steht eine gute, reine Luft, sauberes Wasser, Ruhe und schöne Umgebung. Erholung durch Sport und Bewe- gung. Unterhaltung. Diese Wunschliste zeigt, daß der Um- weltschutz für den Fremdenverkehr lebenswichtig ist. Kitzbühels Lage ist von Natur aus begnadet. Die Umgebung zählt (noch schreibe ich in der Gegen- wart) zu den schönsten in den Alpen. Auch die Höhe und das Klima sind, wie von den Aerzten immer wieder be- stätigt wurde, für eine Erholung beson- ders geeignet. So gesehen ist Kitzbühel ein Gesundbrunnen in den Bergen. Ein Eldorado für den Urlauber! Aber ist es das wirklich noch und wenn wie lan- ge? Die erste Frage möchte ich, trotz einiger „bösartigen Geschwülste" be- jahen. Denn mit gutem Willen und ge- meinsamer Kraft könnten wir diese Geißel der Menschheit und des Frern- denverkehrs - sprich Umweltver- schmutzung - noch bändigen. Sie ha- ben richtig gelesen. Es heißt n o c h b ä n d i g e n! Wir sind nämlich an der Grenze angelangt, an der es nur noch entweder oder gibt. Das Entweder betrifft den Fremden- verkehr, und mit ihm will ich mich in erster Linie befassen. Was mir in diesem Zusammenhang gar nicht gefällt ist die Einstellung vieler Mitbürger zu diesem Problem. Sie meinen, so schlimm wäre es nicht und einige kommen mit Beispielen, daß es da oder dort noch ärger sei. Mit resignieren oder einer bquemen Lö- sung a la Austria „es wird scho nix passiern, mia kennan eh nix machn" ist uns nicht geholfen. Wir müssen et- was tun, wenn wir unsere Heimat für den Fremdenverkehr erhalten wollen. Vielleicht haben sie noch den Pro- testmarsch, das Bergwerk betreffend im Gedächtnis? Es war eine spontane, erfolgreiche Kundgebung. Aber wie kam sie zustande? Es war ein einziger Mann der uns wachrüttelte und zu die- sem Unternehmen aufrief, und zwar Dr. Pf itzner. Er hatte nämlich auf der Die Betriebsräume befanden sich 1948 im Behelfsheim des Herrn Direktor Broschek sen. Die erste Erweiterung erfolgte 1952. Im Jahre 1959 wurden die Innsbrucker Ar- chitekten Baurat h. c. Dipl.-Ing. Willi Stigler sen. und Dipl.-Ing. Willi Stigler jun. beauf- tragt, weiteren Raum für das stark expandierende Unternehmen zu planen. Die Archi- tekten überzeugten den Bauherrn davon, daß die äußere Erscheinung von Industrie- anlagen aus dem Zeck abzuleiten sei und vorhandene Bauformen als formales Vor- bild auszuschließen sind. Der 3. Bauabschnitt wurde 1962 fertiggestellt; im gleichen Jahr gelang es der GEBRO, die Baulücke gegen den Fieberbrunner Bahnhof zu erwerben. Da- mit wurde die Möglichkeit geschaffen, ein sonst nicht nutzbares Grundstück hochgra- dig aufzuwerten. Mit dem Bau wurde im Herbst 1971 unter Projektsleiter Dipl.-Ing. Horst-DieterJilg begonnen. Das konstruktive Stützensystem mit großen Säulenabständen gewährleistet größtmögliche Flexibilität in der Raumaufteilung. Produktion und Lager, mit direkter Bahnverbindung, werden in den Neubau verlegt. Dadurch werden im 3. Bauabschnitt Räume für Verwaltung, Werkstätten und eine neue modernst aus- gestattete sterile Fertigungshalle frei. Um in den Produktionsräumen die Kein'- zahl möglichst niedrig zu halten, werden diese nur über ein System von Garderoben, Waschräumen und Schleusen im Untergeschoß des Neubaues erschlossen. Im Bau- abschnitt 4 wird das oberste Geschoß einen Mehrzwecksaal für Tagungen und gesell- schaftliche Veranstaltungen aufnehmen. Die Fertigstellung des rd. 15.000 cbm umschlie- ßenden Neubaues ist Ende des heurigen Jahres vorgesehen.
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