Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 6 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 10. Juni 1972 bei einem Felssturz die ungeheuren und aen Leitverlust, aner das Hotel Wassermengen des Stausees eine entschädigte uns reichlich, denn es ganze Ortschaft mitsamt ihren Be- war sehr sauber, jedes Zimmer hatte wohnern während des Schlafes einfach ein eigenes WC und Bad, so daß wir weggespült. Es gab viele Hunderte To- uns recht heimisch fühlten. te. Diese Ortschaft wurde später am Und da, in diesem Hotel hat sich jenseitigen Ufer neu aufgebaut. die Geschichte am Dach zugetragen, Belluno liegt zwar abseits unserer ------‚‚ ¶------ - Route, aber wir machten einen Ab- stecher dorthin zur Kaffee- (und Wein-) Jause. Natürlich bleiben bei größeren Reisen auch Zwischenfälle nicht aus. So wären beinahe alle unsere Frauen erstickt und der Bus in Rauch aufge- gangen, wenn unser Freddyfahrer die Gefahr nicht rechtzeitig erkannt und gewarnt hätte. Ein Mitfahrer, ein bie- deres Bäuerlein aus Reith hatte näm- lich sein Pfeiflein derart fachgerecht und meisterhaft in Brand gesetzt, daß wir fast den Ausbruch eines Vulkans miterleben konnten. Aber unser Bäuer- lein zeigt sich als Kavalier, er stellte das Feuer ein, wir konnten wieder aufatmen; dankbar dafür haben wir ihn von nun an „Opa" genannt. Von Belluno ging's weiter, vorbei am Tre Croci (Dreikreuz)-See. Vittorio Veneto, Treviso zu unserem Nachtquartier im Hotel Metropol in Jesolo. Wir besuch- ten den Strand, aßen gut zu Abend und dann suchte sich jeder seinen Zimmernachbarn aus - natürlich streng nach der Moral! Am nächsten Morgen, Donnerstag, erreichten wir Venedig, die im Film, auf Postkarten und im Lied so viel- gepriesene Stadt. Und in Wirklichkeit? Uebelriechend schmutzige Straßen, Od und Abfälle aller Art im Wasser, Unrat überall, verfallene Häuser, abfallender Verputz, viele zerbrochene und verna- gelte Fenster. Und dennoch ein Para- dies für Hochzeitsreisende - sie sind ja vorübergehend blind und sehen höchstens den Markuspiatz mit seinen Tauben. Und da passierte wieder ein Mißgeschick, beim Einschiffen zu un- serem Auto-Parkplatz kamen zwei Teil- nehmer nicht mehr mit. Kein Wunder, daß unsere Reiseleiterin Frau Fröhlich nicht mehr fröhlich war. Aber die Ver- lorengegangenen waren schlau genug, mit dem nächsten Fahrzeug nachzu- kommen und alles war wieder in But- ter. Nun auf nach Padua mit der großen einzigartigen Basilika, die dem Hl. Antonius geweiht ist, jenem Heiligen, der alles versteckt und wieder finden läßt, wenn man zu ihm betet. Diese großartige Kirche wird von den Mino- riten betreut, sie ist wahrhaft sehens- wert und etliche von uns haben sich dort ein Lichtlein, eine Kerze mitge- nommen. Verona wurde nur flüchtig besichtigt, dann kam das Ziel des Ta- ges, das Städtchen Bardolino mit sei- nen guten Weinen (das können wohl alle Teilnehmer bezeugen). Erst such- ten wir das Hotel Italia, doch es stell- te sich heraus, daß es das falsche war, das richtige hieß Idanla. Zwar waren manche verärgert über diesen Irrtum aiierwngs recht narmios, wie oae betei- ligten versichern. Es war nämlich ein heißer Tag und so beschlossen zwei Herren - Zimmer- und zugleich Bett- genossen -‚ vor dem Frühstück ein Bad zu nehmen, erst der eine, ein ge- wisser Hans ti, dann der andere. Wäh- rend nun dieser noch im Bad war, ging Hans zum Frühstück, versperrte die Tür und nahm den Schlüssel mit. 0 Hans, o Hans, wie kann man nur! So kam es, daß der einzige Ausweg über das Dach blieb, zur Nachbarin. Aber nur keinen Neid, meine Herren, die Nachbarin war gar nicht allein! Dies war am dritten Tag, am Tage der Heimkehr. Und das Wetter? Ja, wenn Engel reisen . . . Schön war auch die Fährt entlang des Gardasees nach Riva und Trient. Links und rechts tauchten Ueberreste des ersten Welt- krieges auf, Feishöhlen, Bunker, ge- sprengte Befestigungen. Das war ein interessantes Erleben für jene, die da- mals kämpften. Zu den Veteranen, die damals als junge Bürschchen bis an die Zähne bewaffnet als grimmige Krieger mitmachten, gehörten auch - wer hätte das gedacht - unser bra- ver Tischlermeister Adam und unser „Opa" aus Reith. Ueber die alte Bi. scho•fsstadt Trient ging die Fahrt nach Bozen zu einer Jause, dann zum Ein- kaufszentrum für Tiroler Weine, unse- rer Schwesterstadt Sterzing. Da wurde gekauft und konsumiert. Nur gut, daß man beim Fahren nicht kennt, ob jemand nur müde ist oder hinkt und Schlagseite hat. Während wir dann die im Bau be- findliche Autobahn besichtigten, legte unsere Reiseleiterin ihre Geständnisse, ihre Memoiren ab, wie sie einen Italie- ner kennengelernt habe, der so begei- stert war, daß er sie unbedingt wieder- sehen möchte, daß er sie besuchen wolle, natürlich die gemeinsame Ur- laubsfahrt bezahle usw. usw. Die ganze Wahrheit werden wir wahrscheinlich nie erfahren; vielleicht war es gar nur eine Schleichwerbung? Ausgerechnet ein Italiener, wo wir doch ohnehin so viele Rentner sind, wozu sind denn wir da? Als wir auf Innsbruck zurollten, wur- de abgestimmt: Fahren wir über die Europabrücke oder nicht? Das Ergeb- nis lautete Ja! Und so kam es, daß wir zwar auf der Brücke fuhren, sie aber gar nicht sahen. Auf der alten Brennerstraße hätten wir einen wun- :lerbaren Blick auf die Brücke in vol- er Größe gehabt und dabei noch 6.- 3chilling gespart, aber das wußten ja die meisten nicht. Nun, jedenfalls war es ein herrlicher Ausflug bei schönstem Wetter und in bester Laune, vor allem aber hat nie- mand aus der Reihe getanzt, alle wa- :'en hochzufrieden, alle waren fröhlich mit Fröhlich! opo größer wird, je kleiner das Kind bei Beginn der Behandlung ist. Die Krank- heit der Kinder ist rein motorisch, sie müssen ansonsten völlig normal erzo- gen werden. Ein besonderes Problem sind jene Fälle, wo die Mutter nur un- ter mehrstündigem Zeitaufwand das Behandlungszentrum erreichen kann. Solche Fälle müssen daheim behandelt werden, die Fahrtkosten für die Thera peutin wird entweder die Tiroler Ver einigung in Innsbruck ersetzen oder der Verein aus seinen Mitteln bestrei ten. Die Auffassung der Eltern war ein- hellig, daß in den besonders schwie rg gelagerten Fällen die Behandlung zu Hause erfolgen soll. Frau Nagiller dankte der Therapeutin für die aufop fernde Liebe zu den behinderten Kin- dern, die zwar Voraussetzung ist, aber nicht als selbstverständlich angenom- men werden darf. Dr. Wendung schloß sich dem Dank als Vorstandsmitglied der Tiroler Ver- einigung an. Er informierte die Eltern über sein dem Gemeinderat gemachtes Angebot, das Behandlungszentrum für Im Hotel „Klausner" in Kitzbühel hielt derVerein zugunsten körperbehin- derter Kinder des Bezirkes Kitzbühel einen Elternabend ab. Frau Käthe Na- giller begrüßte dazu neben den zahl- reich erschienenen Eltern Frau Panja Jürgens und Frau Dora Wörgötter. Sie dankte beiden für die aufgeschlossene Haltung zugunsten des Vereins und der behinderten Kinder. Weiters begrüßte sie Landtagsabgeordneten Oekonomi- rat Leonhard Manzl, der an allen Ver- anstaltungen des Vereins Anteil nimmt, LAbg. Dr. Otto Wendung als Vorstands- mitglied der Tiroler Elternvereinig-ung sowie GR Blasius Salvenmoser. Die seit einigen Monaten tätige The- rapeutin Paula Einwaller dankte für das stets entgegengebrachte Vertrauen und betonte, daß sie gekommen sei, um den Kindern zu helfen. Allerdings ma- che nur die Mithilfe der Eltern, insbe- sondere auch des Vaters, möglich, daß das gesteckte Ziel erreicht wird. In einigen Fällen sind sichtbare Erfolge durch den konsequenten Einsatz vor allem der Mütter erreicht worden. Im- mer noch gelte, daß der Erfolg umso Ferienlager bei Udo Jürgens Elternabend des Vereins zugunsten körperbehinderter Kinder im Bezirk Kitz- bühe'
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