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Seite 8 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 10. Juni 1972 neuen Pfarrherrn herzlich willkom- men und gab der Freude des Lehrkör- pers Ausdruck, daß sich Pfarrer Uthe um die Stelle des Pfarrers von Hoch- filzen beworben hat. Er hob besonders das Pflichtbewußtsein und die bisheri ge gute Zusammenarbeit mit Pfarrer Uthe hervor und wünschte weiterhin für sein Wirken viel Erfolg und Gottes egen. Dekan Dialer beglückwünschte den neuen Pfarrer und freute sich, daß all- gemein in Hochfilzen Freude über die Entscheidung des Erzbischofs festzu- stellen sei. Er komme immer gerne nach Hochfilzen, weil hier eine gute Atmosphäre der Zusammenarbeit herr- sche. Er weiß, daß Pfarrer Uthe gerne in Hochfilzen ist und er gratulierte auch den Hochfilzenem zu ihrem Pfarrer. Auch der Nachbarpfarrer von St. Ul- rich a. P. Geistl. Rat Winkler freute sich, daß mit der Ernennung von Pfarrer Friedrich Uthe zum Pfarrer Am 2. Mai 1972 verschied im Kran kenhaus in Tamsweg Geistlicher Rat Pfarrer Franz Schiefer von Waidring nach längerem Krankenhausaufenthalt Er wurde am 5. Mai in seiner Heimatge- meinde Muhr im Lungau unter gro- ßer Anteilnahme der Priester der Erzdiö- zese, der Pfarrge meinde Waidring und der Heimatge- meinde zur letzten irdischen Ruhe gebettet. Die Einseg- nung nahm Prälat Benedikt Stampf) in Anwesenheit von 30 Priestern vor, das Requiem feierte Dekan Alois Dialer von St. Johann, der auch den Nachruf sprach und dabei dem geachteten Seel- sorger einen herzlichen Dank sagte. Aus Waidring nahmen am Seelen- gottesdienst und am Begräbnis teil: Bürgermeister Josef Winkler mit dem Gemeinderat, der Pfarrgemeinderat, die Veteranen, die Feuerwehr und die Bun desmusikkapelle. Insgesamt fuhren 3 Omnibusse nach Muhr. Die Waidringer nahmen bewegt Abschied von ihrem verdienten Seelsorger. Franz Schiefer kam am 25. November 1905 in Muhr im Lungau zur Welt. Er wurde am 14. Juli 1929 zum Priester geweiht und wirkte als Kooperator in Adnet, Grafenhof, Dürrnberg, St. Jo- hann i. T. und Salzburg-Itzling sowie als Provisor in Oberalm, ehe er 1948 die Pfarre Waidring übernahm, die er bis zu seinem Tod führte. Schiefer re novierte tatkräftig Kirche und Pfarr- lcf, erbaute ein Pfarrheim und sorg- te fiir die mustergültge Neuanlage des Friedhofs. Für seine großen Verdienste wurde er anläßlich des 40jährigen Priesterjubiläums zum Ehrenbürger von Hochfilzen wieder ein Posten fix besetzt ist und betonte die gute Nach- barschaft mit dem H. Pfarrer Uthe. Diese persönlich freundschaftlichen Beziehungen haben sicherlich auch po- sitive Auswirkungen auf ein gutes Zu- sammenleben im Bereich der Piller- seegemeinden. Pfarrer Uthe war sichtlich erfreut und bedankte sich bei allen. Er sei bis- her so gerne in Hochfilzen gewesen, daß er sich entschloß, hier zu bleiben. Besonders erinnerte er an das gute Einvernehmen mit dem Pfarrgemein- derat und der Gemeinde, die ihm das Wirken als Pfarrer und die Bewälti- gung der Aufgaben wesentlich erleich- tern. Pfarrer Uthe bat, ihm auch wei- terhin dieses Wohlwollen zu erhalten und schloß seine Ausführungen mit dem Wunsch: „Fein sein, beinander hleib'n." Hochfilzen freut sich, daß der Posten des Pfarrherrn wieder fix besetzt ist und wünscht seinem Pfarrer Gottes Segen. von Waidring ernannt. Der Erzbischof anerkannte sein Wirken durch die Ver- leihung des Titels „Geistlicher Hat". Pfarrer Schiefers Wirken wurde in zu- nehmendem Ausmaß von der gesamten Bevölkerung anerkannt und so war auch die Trauer um ihn allgemein. Unvergessen bleibt das Wirken von Franz Schiefer als Lazarettpriester in St. Johann. Für seinen mutigen und aufopfernden Einsatz wurde Schiefer vor einigen Jahren mit einem Ver- dienstkreuz des deutschen Roten Kreu- zes und der Oesterreichischen Gesell- schaft vom Roten Kreuz ausgezeichnet. Pfarrer Schiefer war ein ausgezeich- neter Bergsteiger und hatte im Kaiser- gebirge alle Gipfel bestiegen. Er seg nete seinerzeit Direktor Much Wieser der am Brennenden Pölven begraben ist, ein. Pfarrer Schiefer war auch Mit- glied des Fliegerclubs St. Johann, in den letzten Jahren war es ihm ver- gönnt, größere Reisen zu unternehmen. Nach Fatima und Lourdes war er so- gar Reiseleiter, außerdem durchreiste er das heilige Land, Griechenland und Kreta, machte eine Mittelmeer- Kreuz- fahrt mit, reiste durch Deutschland und Holland und kam nach den USA. Als Vertreter der Erzdiözese konnte er eine Studienreise nach Korea mit- machen, wo Projekte besichtigt wur- den, die mit Hilfe des Katholischen Frauenwerks verwirklicht wurden. Mit Geistlichen Rat Pfarrer Franz Schiefer ist einer der verdienten und geachteten Seelsorger der Erzdiözese nach einem reichen Lebenswerk vom Hohenpriester abberufen worden, mö- ge ihm im Jenseits der Lohn für sein Wirken reich zuteil werden und sein Andenken in seiner Pfarre bewahrt bleiben. Aufruf zur Landes- blindensammlung 1972 Trotz der Verbesserung der Sozial- gesetzgebung im Land Tirol ist Blin denbetreuung immer noch eine imbe dingte Notwendigkeit. In Anerkennung dieser Tatsache hat die Tiroler Lan desregierung wieder den Monat Juni als Sammelmonat für die Zivilblinden Tirols bestimmt. Die Blindenbetreuung darf sich nicht nur auf die Sorge um das materielle Wohl beschränken, ob- wohl auch hier immer noch Hilfe er- forderlich ist. Dies gilt besonders bei auftretenden Notständen, Krankhei- ten, bei Nachschaffung von Hausrat, Wäsche, Bekleidung und ähnlichem Besonderes Augenmerk müssen die im heimischen Blindenwesen tätigen Or- ganisationen der möglichst guten Schu- lung, Erziehung und Ausbildung der blinden Jugend zuwenden. Doch auch jene, die erst später vom bitteren Ge- schick der Erblindung getroffen wer- den, müssen, soweit dies möglich ist, der Umschulung und schließlich ei- nem Beruf zugeführt werden. Zudem muß geachtet werden, gerade dem Nichtsehenden, dem ohnedies soviel Schönes versagt bleibt, das Teilhaben an den ihm zugänglichen Kulturwer- ten zu ermöglichen und ihm so das Leben lebenswert und einigermaßen freudvoll zu machen. Hiezu bedarf es verschiedenster Blindenhilfsmittel. - Diese sind zum Teil recht kostspielig und daher für den einzelnen kaum er- schwinglich. Auch die öffentliche Hand ist trotz allem guten Willen nicht in der Lage, die hiefür erforderlichen fi- nanziellen Mittel in ausreichendem Maße zur Verfügung zu stellen. Es ist und bleibt daher Aufgabe der Blinden- betreuung, auch hier mit Unterstüt- zung und Zuwendung zu helfen. Spür- bar helfen, das harte Los des Blind- seins etwas zu erleichtern, kann die Blindenorganisation jedoch auch wei- terhin nur dann, wenn die Bevölke- rung wie in den Vorjahren durch ihre Gebefreudigkeit bei der Landesblin densammlung hilft, die notwendigen Geldmittel aufzubringen. Tirolerinnen und Tiroler! Die Schön- heit unseres Landes mit seiner Berg welt erquickt täglich Euer Auge und bringt Euch immer neue Freude. Dem Blinden ist dies versagt. Bekundet durch Euer Opfer bei der Haus- und Straßensammlung im Juni, daß Euch das Geschick Eurer blinden Landsleute ans Herz greift und am Herzen liegt, und gebt ihnen damit das Bewußtsein, in einer helfenden Gemeinschaft ge- boren zu sein. Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Herbert Salcher Landes-Sozia1referent Geistlo-Rat Pfarrer Franz Schiefer zum Gedenken
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