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Samstag, 17. Juni 1972 Kitzbüheler Anzeiger Seite 13 Bäuerin Katharina Keuschnick geb. - Frühschoppen im Gasthof Schöne SV Thaur - St. Johann 0:2 Nothdurfter, Kirchdorf 108, 38 Jahre; Aussicht jeden Sonntag ab 18. Juni. Es Tore: Gurschler und Lapper am 5. Juni der Direktor Cornelius Lin- spielt das Tiroler Quintett, Westendorf. demans, Rotterdam, 70 Jahre; am 7. Ju- Schülermannschaft Ausscheidungsspiel ni der Kraftfahrer Silvester Strailhofer, Katholisches Bildungswerk der Meister: S. Johann - ESV Kufstein 3:1 Kössen 333, 51 Jahre. St. Johann GOTTES DIENSTZEITEN in der Dekanatspfarrkirche St. Johann Sonntag, 18. Juni: 6.30 Uhr Frühmesse und 8.30 Uhr Pfarrgottesdienst, 10 und 19 Uhr Singmessen. Montag, 19. Juni: 7 und 19.30 Uhr Hi, Messen, 20 Uhr Pfarrgemeinderats- sitzung. Dienstag, 20. Juni: 7 und 19.30 Uhr Hl. Messe. Mittwoch, 21. Juni: 7 und 19.30 Uhr Hl. Messe. Donnerstag, 22. Juni: 7 und 19.30 Uhr Hl. Messe, im Krankenhaus um 19.30 Uhr 111. Messe, Freitag, 23. Juni: 7 und 19.30 Uhr Hl. Messe, im Altersheim 18.30 Uhr Hl. Messe. Samstag, 24. Juni (Johannes der Täu- fer): In Jodler 7.30 Uhr Hl. Messe, 7 und 19 Uhr Hl. Messe. Sonntag, 25. Juni: 6.30 Uhr Frühmesse, 8.30 Uhr Pfarrgottesdienst, 10 und 11 Uhr Singmessen, anschließend an die Abendmesse Aussetzung des Al- lerheiligsten und nächtliche Anbe- tung bis zur Frühmesse um 7 Uhr. - Evangelischer Gottesdienst am Sonntag, 18. Juni um 9 Uhr in der Aula der Hauptschule (Pf r. Eibich). Alle Gemeindeglieder und Gäste sind dazu herzlich eingeladen. Lichtbildervortrag am Mittwoch, 21. Juni um 20 Uhr in der Aula des Real- gymnasiums: „Mit bunten Bildern durch das Jahr und die Natur in Ti- rol", gehalten von Pfr. Eibich, Kitz- bühel. Es ist dazu jedermann herzlich willkommen. (Fortsetzung und Schluß von Nr. 18) Kaum irgendwo zeigt sich die Ein- stellung zu Leben und Welt so deut- lich wie im Verhältnis zur Fasnacht. Noch im Laufe des 16. Jahrhunderts war es in Sterzing mit den großen Spielen zu Ende, im Kirchenraum wie auf den Wirtshaustischen unter der johlenden Menge. Es gab später im barocken Kitzbühel noch ein Spiel, das in der Zeit der Fasnacht handelt. Aber wie hat sich hier neben den düsteren Pass ion sspektakeln und Geißelungen auch die Fasnacht gewandelt! „Zur Faßnachtszeit" erweist sich ein fürst- licher Jüngling namens Doriforius als ein - so das Kitzbüheler Original - „Premier, Oberhaupt und Capitain al- ler Boßheit und Muthwillens, Renck Je mehr sich die Probleme der Er- ziehung häufen, umso notwendiger wird es, daß sich breite Kreise mit Fragen der Erziehung beschäftigen. Wenn man heute auch der Erwach- senenbildung (Erziehen ist Bildungs- arbeit) mehr Augenmerk widmet als vor Jahren, bleibt doch der Familie und der Schule die schwierigste Arbeit vorbehalten. Viele Eltern haben, enttäuscht durch mancherlei Mißerfolge resi- gniert - und müde der zahllosen und 1eztens unergiebigen Auseinan- dersetzungen, useinan dersetzungen, die heranwachsenden Ju- gendlichen sich selbst überlassen Muß das so sein? Erziehung kann nicht früh genug beginnen, so ist es nun wieder ein- mal, da das Elternhaus oft versagt, die Schule - die Lehrperson - der Erzieher. Am Donnerstag, 22. Juni 19l2 spricht um 20 Uhr im Pfarrsaal Annemarie Rick, Innsbruck, über das Thema: Erziehen Kinder die Eltern? Autoritäre oder antiautoritäre Erzie- hung? Viele Fragen werden gestreift, die mit dem Problem der beiden, schein- bar gegensätzlichen Erziehungsformen in Beziehung stehen, nicht nur theore- tisch, sondern aus der unmittelbaren Erziehungstätigkeit im Alltag einer Leh- rerin. Glauben Sie nicht auch, daß dieser Abend für Sie wertvoll sein könnte! Sie sind herzlich eingeladen. Bitte freihalten: Donnnerstag, 22. Juni 1972, 20 Uhr Pfarrsaal. Eintritt frei, Spenden erbeten. und Welt-Possen, als ein lebhafftes Vorbild und auserlesenes Muster aller irdischen Freuden, Wollüsten und Er götzlichkeiten, ja mit einem Wort: als rechtschaffenes ausgemachtes Welt- kind frühlich, lustig und dick berau- schet . - Also, nach dieser dionysischen Lita- nei des Kitzbüheler Barockdramas von 1752 mußte es hier ähnlich wüst zu- gegangen. sein wie in den Fasnachts- spielen des mittelalterlichen Sterzing: übermütig, wollüstig und stets feucht- fröhlich. Aber die Welt der Fasnacht ist hie.- nicht ier nicht mehr Erfüllung, sondern Ab- schreckung. Als Doriforius sternhagel- voll ist, hecken seine Saufkumpanen einen besonders tollen Schabernack Tore: Steger 2, Nill Das nächste und letzte Meisterschafts- spiel auf eigener Anlage findet bereits am Samstag, 17. Juni um 17 Uhr gegen WSV Jenbach statt. Vorher: Reserve gegen Morlen-Kickers-Ingolstadt und Junioren gegen Going I. OBERNDORF - Ball im Penzinghof am Samstag, 17. Juni mit dem Tiroler Quintett aus Westendorf. Jeden Donnerstag Zither- abend. - Großer Tanzabend im Cafe Strobl am Samstag, 17. Juni um 20.30 Uhr, Eintritt frei! Täglich geöffnet. Going „Aktion Blechbüchse" Wer von Going einen kleinen Spazier- gang in Richtung Schleierwasserfall un- ternimmt, sich aber am Panzihof nach rechts in Richtung „Römerhof" wen- det, kommt nach einigen 100 Metern zu einem sehr hübschen, natürlichen, kleinen Wasserfall, in einem Wald- streifen gelegen. Die Freude an diesem immerhin in Going sich nicht wieder- holenden Naturbild wurde bisher lei- der sehr gestört, da man von der klei- nen Brücke aus auf einen großen Schutthaufen blickte, auf dem die be- nachbarten Bauern ihren Unrat hinge- worfen hatten. Der Leiter der „Aktion Blechbüchse" Georg Pletzer hat sich nunmehr auch hier für ein sauberes Going eingesetzt und mit Hilfe von 17 älteren Schulkindern und einigen jungen Leuten aus Going-Aschau in dreistündiger freiwilliger Arbeit nicht aus. Sie mischen ihm einen „vergeister- ten Schlaff-Trunk", entkleiden ihn sei- ner fasnächtlichen „Maschara" und hüllen ihren „Captain aller Boßheit" den Anführer ihrer Orgien, in die arm- selige Bußkutte eines Einsiedlers und schleppen ihn hinaus in den Wald in einer verwaisten Einsiedelei. Wie nun Doriforius „nach ausgerausch- ten Rausch vom Schlaff" erwacht, glaubte er, die Stadt seiner Gelage sei in einen Wald und in eine Klause ver- wandelt worden. Seine „Mit-Studen- ten" und hübsche Jägerinnen necken den Verwirrten und tun so, als hielten sie ihn für einen wilden Bären. Was als Fasnachtsscherz begann, wird in der Barockzeit täglicher Ernst. Dori- forius verliert sich selbst, glaubt irr- sinnig zu werden. Aber jetzt durch- schaut er allmählich das Gaukelspiel dieser unbeständigen Welt. Als seine Kameraden kommen, um dem „Schertz- Spihl", das in Weinlaune entstand, ein Kitzbu-hel und Sterzing als Theaterstädte Als Kirche und Wirtshaus noch kulturelle Zentren waren
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