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Seite 12 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 22. Juli 1972 Rund um die 3. Kitzböheler Woche 1972 Fortsetzung „Echte alte Volksmusik" stand am Mittwoch, 21. Juni auf dem Programm dei Kitzbüheler Woche. Andre Feller mit seinen Verbindungen zu all denen, die wirklich gute Musik machen, konn- te dem Publikum in der überfüllten großen Aula der neuen Hauptschule ausgewählte Klangkörper aus Nord- tirol und Salzburg bieten. Er bot sie nicht nur den Damen und Herren, son- dern die Saalfeldner Sänger - das Aiblmoser-Trio aus Alpbach - die Jä- gerhäusl-Dirndln aus Brixlegg - die netten charmanten Mädchen der Kitz- büheler Stubenmusik und Fellers Mit- terhögl-Hausmusik ebenfalls aus Kitz boten dem Auditorium erlesenste Volks- musik, Musik, die man nicht alle Tage hört, Musik, die ins Herz geht. Durch den Abend begleitete die Instrumental- und Gesangsgruppen Direktor Peter Brndstätter. Er zog durch seine hu- morvollen, aber auch erklärenden Komentare ein Band um alle Akteure, schmiedete sie zusammen, machte aus ihnen eine Familie von Musikern, de- ren Freudesfunke bald auf den vollen Saal übergesprungen war, denn und das kommt nicht alle Tage vor beim Abschiedslied sangen alle 350 Gäste mit. Der lang lang anhaltende Applaus war die Anerkennung, der Dank für diesen schönen Abend. Am Donnerstag, 22. Juni hallte die Militärmusik durch die Innenstadt. Die Tiroler Miltärmusikkapelle unter der Leitung von Kpm. Leutnant Hans Eibel aus der Landeshauptstadt Inns- bruck, hatte das standhafte Städtchen, immerhin lebt und gedeiht es schon 700 Jahre, im Sturm erobert. Rasch war das vielsprachige Publikum zu den jungen musizierenden Soldaten über- gelaufen, hatten sich die schneidigen Militärs die Herzen der Frauen und Mädels natürlich im Nu erobert. Trotz Nieselregen wurde das Gastkonzert tapfer durchgestanden, sowohl von den Musikern als auch von den Zuhörern. Das war kein Wunder, denn diese Me- lodien verlangten nach mehr. Einmal donnerte ein österreichischer Marsch durch die Giebelreihen der Vorder- stadt, dann wieder wogten zart die Kompositionen aus „My Fair Lady" durch die Vorderstadt. Unter strömen- dem Regen verabschiedete sich die Traditionskapelle mit einer Eigenkom- position von Kpm. Eibel „Tirol bleibt Tirol" und dem Kaiserjägermarsch. Die Heimatbühne Kitzbühel setzte den Reigen der Veranstaltungen fort. Das Lustspiel „'s Dirndl von der Au" stand auf dem Programm. Wer die Naturtalente der Kitzbüheler Heimat- bühne einmal gesehen hat, wer so ein Lustspiel einmal genossen hat, der kehrt immer wieder in den Kolping- saal zurück. Da waren keine Professio- nals am Werk, aber die Amateure zau- berten eine Atmosphäre in die Kulis- senwelt, die so mancher großer Bühne nicht gelingt, vielleicht fremd ist. Bo- denständige Darstellungart, bodenstän- dige Form des Ausdrucks, echte Freu- de am Schauspielen ließen „'s Dirndl von der Au" zur Volkskunst werden. Wer den Abend versäumt hat, hat ver- säumt, einmal richtig und von Herzen lachen zu können. Langsam aber sicher neigte sich die Kitzbüheler Woche ihrem Ende entge- gen. Aber Großes stand noch bevor. Am Samstag, 24. Juni war es auf jeden Fall das „Großkonzert der Musikkapel- len Aurach, Brixen im Thale und Kitz- bühel. In den schmucken Trachten wa ren sie der Reihe nach, vom Jochberger Tor die Auracher, vom Brixentaler Tor die Brixner und vom Tief enbrunner herauf die Kitzbühler einmarschiert. Freudig beklatscht von den vielen Gä- sten und Einheimischen. Drei Blasmu- sikkapellen aus den Kitzbüheler Alpen auf einem Fleck. Das gab Musik. Der Reihe nach stellten sich die Klangkör- per vor, der Reihe nach konzertierten sie. Jede verschieden von der andern, jede gut, sehr gut. Glücklich können wir uns alle schätzen, daß es bei uns noch so etwas gibt und es wird diese Musik noch lange geben, denn zahl- reiche blutjunge Burschen saßen in den Reihen der Kitzbüheler, Brixner und Auracher. Viele beneiden uns um diese Lebensfreude, um diese Verbun- denheit zur Tradition und wir dürfen uns, ohne überheblich sein zu wollen, beneiden lassen, weil Musik für uns ein Stück Heimat bedeutet. Wenn dann abschließend sich rund 150 Mann zum Großkonzert vereinten, wenn dann die Märsche bis zum Kitzbüheler Horn und zum Hahnenkamm hinauf gehört wurden, dann vermischten sich die Trompeten und Flügelhörner, die Bäs- se und Posaunen, die Klarinetten und Hörner, die Flöten und der Trommel- wirbel mit den tausenden klatschen- den Hände derjenigen, die wieder ei- nen schönen Abend miterlebt hatten. Am Sonntag, dem letzten Tag der Kitzbüheler Woche, hatte sich doch die Sonne durchgesetzt. Sie lachte für die Kleinen, für die Kinder. Der Früh- schoppen in der Hinterstadt mit dem Kinderkutschenfahren füllte den Vor- mittag voll aus. Das war eine Freude für die Mädchen und Buben und „wa- rum auch nicht" sogar für die Omas und Opas. Sonne, Pferdchen, Kutschen und schneidige Musik der „Lustigen Jochberger" ließen viele Herzen höher schlagen. Der Vormittag war eigentlich zu rasch vergangen. Noch einmal und noch einmal wollten die Kleinen eine Runde machen. Der Abend des Sonntags, 25. Juni, klang dann feierlich aus. Die Aula der Weitere Spenden für das Thera piezentrum für köroerbehinderte Kinder in Kitzbühel Konto 10.100 Raiffeisenkasse Kitzbühel Neue Spender: Lotte Ullmann, Kitzbühel, Spende 200 Georg Schießl, Kirchberg 200 Kranzablöse Auguste Penz Regine Kern, Kitzbühel, Spende 100 4. Klasse Knaben, Volksschule 1 St. Johann Blumenspende Gertraud Gasser 200 Maria Jörg, Kitzbühel, Spende 1000 Dr. Wolf Zimmeter, RA, Kitzbühel Spende 268,05 Wir danken herzlichst! Hauptschule war wieder bis auf den letzten Platz besetzt. Gaben doch die Jüngsten der jungen Musiker ein Kon- zert. Stolz saßen die Eltern und Ge- schwister in den Reihen der Zuhörer- ränge, stolz spielten sie, die kleinen Amateure, die Schüler vom Direktor der Musikschule Sepp Gasteiger und seinen Kolleginnen und Kollegen. Darüber zu schreiben müßte direkt einem Fachmann überlassen werden. Allein die Fülle der Instrumente und Kompositionen zu schildern würde Sei- ten erfordern. Kulturstadt Kitzbühel konnte man nach diesem Konzert mit ruhigem Gewissen das Hahnenkamm- städtchen taufen. Kultur leitet sich u. a. vom Können her ab und von der lan- gen Zeit der Pflege solchen Könnens, der Perfektionierung desselben, der Verfeinerung. Ob rotbackig oder blaß, blond oder schwarz, diese Kitzbüheler Jugend gibt zu Freude Anlaß, Anlaß auch zu berechtigter Hoffnung, daß Kitzbühel Kitzbühel und Tirol Tirol bleibt. Der herzliche Dank des FVV Kitz- bühel und des Veranstaltungs-Aus- schusses gilt vorerst allen aktiv an der Kitzbüheler Woche beteiligten Per- sonen und Vereinen, vor allem aber auch der Stadtgemeinde Kitzbühel, der Bezirkshauptmannschaft Kitzbühel, den Sicherheitsorganen und all jenen, die mit Fleiß und Umsicht der 3. Kitz- büheler Woche wieder zum Erfolg ver- holfen haben. Dr. Josef Ziepi Schulausstellung der Mädchen- volksschule Kitzbühel In der letzten Schulwoche veranstal- tete die Mädchenvolksschule Kitzbühel eine Ausstellung von Arbeiten der Schülerinnen in Zeichnen und Hand- arbeit. In unaufdringlicher Weise wa- ren hunderte Zeichnungen und Bastel- und Handarbeiten vor dem Zuschauer ausgebreitet worden, die den Beweis echten Talents und überlegter Führung dokumentierten. Mit der gediegenen Schau wurde unter Beweis gestellt, daß auch die Arbeiten der unteren Pflichtschulklassen ausstellungsreif
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