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Samstag, 22. Juli 1972 Kitzbüheler Anzeiger Seite 5 ihres Bruders sondern auch noch eine 80 Jahre Berta Morgarethe Waldezusätzliche Leistung, die sicher auch Ma- lers Alfons Walde begrüßt werden Am 17. Juli 1972 fand im Heimat- Zum 80. Geburtstag der Schwester wird. Frau Berta Walde, die Unermüd- museum die Geburtstagsfeier von Frau von Alfons Walde liche, bereitet auf Wunsch der in Wien An der Feier nahmen Persönlichkeiten des kulturellen Lebens unserer Stadt. an der Spitze Bgm. Hermann Reisch, sowie Freunde der Familie Walde und Dr. Karl Berger aus Innsbruck und Salzburg teil. Telegramm: Innsbruck, 13. Juli 1972. „Leider durch andere Verpflichtun- gen verhindert an der Geburtstagsfeier von Frau Berta Margarethe Walde teil- zunehmen, wünsche ich auf diesem We- ge der Jubilarin zum 80. Geburtstag von ganzem Herzen alles Beste. Der Jubilarin und der ganzen Familie Wal- de aufrichtigen Dank für alle Förde- rung des Heimatmuseums. Herzliche Grüße, Professor Dr. Fritz Prior, Lan- deshauptmannstellvertreter." Amt der Tiroler Landesregierung, Kulturabteilung, Innsbruck, 13. Juli 72: „Für Ihre freundliche Einladung zur Geburtstagsfeier anläßlich der Vollen- dung des 80. Lebensjahres von Frau Berta Margarethe Walde darf ich Ih- nen aufrichtig danken. Leider bin ich zu dem Termin bereits anderweitig verpflichtet und bitte daher mein Fern- bleiben entschuldigen zu wollen. Ich darf Sie bitten, Frau Walde meinen herzlichsten Glückwünsch zur Vollen- dung des 80. Lebensjahres zu über- mitteln. Ich wünsche der Feier den besten Verlauf, Ihr Oberregierungsrat Dr. Ernst Eigentler." Franz Janiczek, Publizist, Salzburg. ein Freund der Familie Walde, dem unser Heimatmuseum eine der letzten Farbaufnahmen über Alfons Walde, dessen Kunst er über alles schätzt, ver- dankt, schrieb an unsere Heimatzei- tung: Unsere Jubilarin auf froher Skifahrt auf der Trattairn. Foto: Josef Ritzer, Kitzbühel, 1912. Lehrerin Berta Marga.retheWalde statt. ‚-‚---------‚-- Als zweites Kind wurde dem Lehrer Franz Walde in Oberndorf am 18. Juli 1892 eine Tochter geboren. Knapp ein- einhalb Jahre vorher, am 8. Feber 1891, war ihr Bruder Alfons zur Welt ge- kommen, der von seinem Vater, der ebenfalls Zeichenstift und Pinsel sehr gut zu führen verstand, die Malkunst erbte und diese in einmaliger Weise vervollkommnete. Die Tochter Berta aber erbte das erzieherische Talent des Vaters und wurde später eine aus- gezeichnete Pädagogin, die viele Jahr- gänge Volksschüler, aber auch Bürger- schüler, unterrichtete. Sie hat mit ih- ren Schülern zwei Weltkriege durch- gemacht in Hunger und Nöten. Frau Berta Walde, die nun am 18. Juli ihren 80. Geburtstag - wie es ihre bescheidene Art ist - im Kreise ihrer Lieben zu feiern gedachte, möchte am liebsten kein Aufhebens davon ma- chen. Wenn man aber soviel öffentliche Arbeit geleistet hat, sie war nicht nur eine beliebte Lehrerin, sondern auch lange Zeit im Jugendrotkreuz tätig, kann man eine Würdigung dieser bis ins hohe Alter rüstigen und vor allem das Erbe ihres berühmten Bruders verwaltenden Frau nicht umgehen. Es ist allein schon ein großes Verdienst, daß sie den längere Zeit schwer kran- ken Künstler Alfons Walde in ihrem Haus bis zu seinem am 11. Dezember 1958 erfolgten Tod aufopfernd pflegte. Der Architekt Alfons Walde hatte 1938 den Plan für ihr Haus erstellt - land- schaftlich-a.rchitektonisch ein Meister- werk -‚ sie hatte sich jahrzehntelang jeden Groschen dafür buchstäblich vom Munde abgespart. Und nun führt sie schon seit Jahren den „Kunstverlag A. Walde". Ihre Agilität beweist nicht nur die Herausgabe von Kunstdrucken ieoencien uocnter ues nunstlers, ri-au Guta Eva Berger geb. Walde, die Her- ausgabe eines repräsentativen Kalen- ders 1973 vor. Sieben Werke von Alfons Walde: „Die einsame Hasung" für das Titelblatt des Kalenders, „Kitzbühel im Winter" mit dem Eindruck des Kalen- dariums für die Monate Jänner und Fe- ber, „Bergfrühling" (März, April), „Schwarzsee" (Mai, Juni), „Kaiser Hochalm" (Juli, August) „Tiroler Berg- bauernhof" (September, Oktober) und „Weiler in Tirol" (November, Dezem- ber), in hervorragendem Kunstdruck, werden jedermanns Auge und Herz er- freuen, der sich oder seinen Freunden den Kalender zum Geschenk macht. Zu ihrem Jubeltage ist nur zu wün- schen: noch viele Jahre in Gesundheit und weiterhin in voller Schaffens- kraft." - Wir feiern das Geburtstagsfest im Hei- matmuseum, inmitten der herrlichen Werke ihres Bruders. Wir dürfen von Glück sprechen, daß sie heute unter uns weilt. Als sie vor einem Monat zu Besuch zur Familie Dr. Berger nach Wien fuhr, nahm sie im zugigen Eisen- bahnabteil eine Krankheit auf, die sich zu einer Lungenentzündung entwickel- te. Nach ihren eigenen dankbaren Wor- ten war es nur der ärztlichen Kunst des Gatten ihrer Nichte, Herrn Dr. K. Berger, zu danken, daß sie nun Gott sei. Dank wieder hergestellt ist. Danken wir auch dem erfolgreichen Arzt. Berta Walde gehört mit ihrem Vater und ihrem Bruder zu den Gründern des Museumsvereins vom 6. Mai 1933. Sie unterstützte den Museumsverein finanziell und besonders ideell. Als am 11. Dezember 1968 in diesen Räumen, im 1. und 2. Stockwerk, von der Stadt- gemeinde Kitzbühel aus Anlaß der Wie- derkehr des 10. Todestages die große Alfons-Walde-Ausstellung mit 59 Wer- ken in Oel und Tempera und mit 93 Originalskizzen eröffnet wurde, gab die Jubilarin an die Reproanstalt Rudolf Peichär in Saalfelden den Auftrag zur Herstellung eines 28 Seiten umfassen- den Kataloges mit einem farbigen Ti- telbild und weiteren acht Farbbildern. Die beachtlichen Kosten der Herstel- lung des Kataloges, der auch heute noch allgemeinen Beifall findet, trug sie aus eigener Tasche und aus Liebe zu den Werken ihres Bruders. Den Großteil der Auflage übergab Frau Walde dem Leiter des Heimatmuseums zur freien Verfügung. Eine Großzügig- keit sonders--leichen! Die Kataloge die- nen dem Museum, um neue Walde- freunde zu gewinnen. Sie werden ko- stenlos an Lehrkräfte ausgegeben, die ihre Klassen ins Museum führen; aber auch an Führer von Reisegruppen, an
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