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Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 15. Juli 1972 Anfang August wird nun der Ab- „Kitzbühel - quo vadis" schnitt Fieberbrunn bis zur Gemeinde- grenze von Hochfilzen dem Verkehr Leserzuschrift von G. v. Wessely, Wien arbeiter übergab Ing. Otto Tischler die übergeben werden. Wir alle können uns über den schönen und die künfti- ge Entwicklung berücksichtigenden Ausbau dieser Straße freuen! Auch wir in Hochfilzen wollen nicht undankbar sein. Wir sind aber sehr enttäuscht, daß immer wieder an unserer Gemein- degrenze haltgemacht wird! Jetzt wird uns gesagt, es sei nun An- gelegenheit des Bundes, diese Straße weiter auszubauen. Der Bund wird also nun auch die Mehrkosten der ver- säumten Termine übernehmen müssen. In einem Schreiben an der Herrn Landeshauptmann vom 8. 10. 1971 wur- de noch einmal auf alle diese Umstän- de hingewiesen und gebeten, daß das Land die begonnenen Arbeiten ohne Unterbrechung, bis zur Landesgrenze fertigstellen möchte. Leider erhielten wir auch auf diesen Brief keine Ant- wort. Da wir also vom Land kaum er- warten dürfen, daß das uns gegebene Versprechen erfüllt wird, habe ich mich, gemeinsam mit Herrn Landtags- vizepräsident Christian Horngacher be- müht, beim Herrn Bundesminister für Bauten und Technik einen Termin für eine Vorsprache zu bekommen. Herr Minister Moser empfing uns am 16. Juni 1972 um 10 Uhr in seinem Mini- sterium und ich hatte hier die Gele- genheit, dem Herrn Minister die Anlie- gen der Gemeinde Hochfilzen vorzutra- gen und besonders auch auf die Tat- sache hinzuweisen, daß uns vom Land Versprechungen für den Ausbau der Fieberbrunner Straße bis zur Landes- grenze gemacht wurden, die nun auf Grund der Uebernahme durch den Bund wieder in Frage gestellt sind Ich habe den Herrn Minister gebeten den Sachverhalt zu prüfen und dafür einzutreten, daß das Versprechen des Landes - die Straße bis zur Landes- grenze, nun unter Berücksichtigung der Ortsumfahrung von Hochfilzen, auszubauen - jetzt vom Bund erfüllt wird. Herr Minister Moser nahm un- sere Ausführungen interessiert und aufmerksam zur Kenntnis und hat uns versprochen, das uns gegebene Ver- sprechen zu erfüllen, sobald die finan- ziellen Voraussetzungen beim Bund ge- sichert werden können. Vorerst muß aber die Straße vom Bund übernom- men werden, die Verhandlungen zur Uebernahme werden demnächst erfol- gen. An dieser Stelle möchte ich Herrn Landtagsvizepräsident Christian Horn- gachcher und Herrn Landeshauptm.- Stv. Dr. Herbert Salcher für ihre Un terstützung bei der Vorsprache im Mi- nisterium herzlich danken. Wir haben nun neue Hoffnung, daß das Baulos Fieberbrunn—Hochfilzen doch noch bis zur Landesgrenze aus- gebaut wird! Der Artikel meines alten Jugend- freundes Karl Koller, „Kitzbühel - quo vadis?", gibt treffend wieder, was ich mir schon seit langem gedacht ha- be. Dieser herrliche Ort ist am besten Wege, seinen Erholungscharakter voll- kommen zu verlieren, da er einerseits vom Verkehr überrollt wird und an- dererseits immer neue Bauvorhaben und Appartementhäuser die ohnehin schon prekäre Lage verschärfen. Ich erinnere an die Bauvorhaben am Le- benberg, die den Weg zum Schwarzsee alles andere als erholsam gemacht ha- ben, oder aber die Appartementblocks am Golfplatz, die den Traunsteinerweg sowie den Sonnenhofweg zu lauten Straßen umfunktionieren. Und daß Kitzbühel heute vom Auto- verkehr überrollt wird, ist nicht zuletzt eine Folge der Felbertauernstraße, die den Nord-Süd-Verkehr magisch an- zieht. Auch hier kann ich mich noch sehr gut erinnern, daß auch von seiten Ihres Blattes immer wieder auf die Dringlichkeit dieser Nord-Süd-Verbin- dung hingewiesen wurde. Also, jetzt ist die Nord-Süd-Verbindung hier, die Zu- bringerstraßen unzureichend, Kitzbü- hel vom Autoverkehr verstopft und das Resultat ist eine gestörte Erho- lungslandschaft. Dipl.-Vwt. Michael v. Horn hat in seinem Leserbrief voll- kommen recht, wenn er die geplante Westumfahrung als längst überholt be- zeichnet, die doch nunmehr auch kei- nen Ausweg aus diesem Dilemma weist. Ich muß heute leider sagen, daß ich, um ich zu erholen, in der Saison nicht mehr nach Kitzbühel komme, da mir der Ort keine Erholung mehr bieten kann. Vom Lions-Club Kitzbiihel Am 1. Juli fand in den Räumen des Hotels Klausner in Kitzbühel un- ter Anwesenheit des Bezirkshauptman- nes Hofrat Dr. Hans v. Trentinaglia die feierliche Präsidenten-Uebergabe statt. Der Präsident des Lions-Jahres 1971- 72 Ing. Otto Tischler gab einen kurzen Rückblick über die Tätigkeit des Clubs, welche vornehmlich im Zeichen der Ac- tivity stand. So konnte er unter ande- rem darauf verweisen, daß durch die Abhaltung des Lions-Balles die Kasse für das clubinterne Hilfswerk sich er- freulicherweise wieder gefüllt hat und der Club in die Lage versetzt wurde, mit einem Betrag in der Gesamthöhe von S 30.000 gezielt und sinnvoll zu helfen. So konnte der Versehrtensport unterstützt, das Rote Kreuz mit Beat- mungsgeräten ausgerüstet, ein Kur- aufenthalt für eine bedürftige Kranke ermöglicht und kleinere Hilfen gelei- stet werden. Mit Worten des Dankes an seine Mit- rIs1ueIu,scnaIt an aen neuen Präsiden- ten des Club-Jahres 1972-73 Ing. Hans Neckamm. Dieser gab in seinen Ausführungen seine Ziele bekannt, wie Fortführung der eingeleiteten aktiven Hilfe und Ausbau der internationalen Beziehun- gen. Präsident Ing. Neckamm bedank- te den scheidenden Präsidenten für seine vielseitigen Leistungen und stellte den neuen Club-Vorstand vor: Dieser setzt sich wie folgt zusam- men: Präsident: Ing. Hans Neckamm, Vizepräsident: Dent. Peter Stöckl, Se- kretär: Dipl.-Ing. Peter Schmidt, und Schatzmeister: Prof. Dieter Weihs. „Reqimentsmusik" Westendorf So könnte man heute die Bundes- und Trachtenmusikkapelle Westendorf bezeichnen, soweit man sie zahlenmä- ßig ins Blickfeld nimmt. Denn, man höre und staune, mit 50 Mann aktiver Musiker gab unlängst Kapellmeister Hauptschuldirektor Josef Sieberer im Gasthof Mesnerwirt ein Stelldichein zu einem gutfundierten Frühjahrskon- zert. Die Räumlichkeit reichte bei wei- tem nicht aus, den Besucherstrom nur annähernd aufzunehmen. Westendorf besitzt heute zahlenmä- ßig nicht nur eine der stärksten, son- dern vor allem altersmäßig wohl die jüngste Kapelle im Bezirk Kitzbühel. Wieder einmal mehr beweist mithin der Kapellmeister, daß die Jugend von heute für eine gute Sache genauso an- gesprochen werden kann, wie gleich sie einem durch den Hang zur Be- quemlichkeit oder zu geistlosem Nichts- tun zu entgleiten droht. Kapellmeister Sieberer und seine Mannen sind sich klar bewußt, daß mit der zahlenmäßi- gen Stärke noch lange kein Endziel erreicht ist, denn wo ist gerade auf dem Kunst- und Kulturgebiet der Mu- sik eine obere Grenze abzusehen, die es praktisch gar nicht gibt. Nun gilt es im Bestande des Klangkörpers alles jene zu erarbeiten, was jeden einzelnen Musiker in das Glück einer inneren Befriedigung führt, dem Kapellmeister rhythmisch wie dynamisch bei ausge- feilter Tonkultur und reiner Stimmung an der Spitze seines Taktstockes zu folgen. Wollte man einen Ort wie Westen- dorf heute um den Bestand dieser Mu- sikkapelle beneiden, so wäre dies nicht weniger als der Ausdruck einer eige- nen inneren Schwäche. Vorn Nichts kommt nichts. Gewiß, es bedarf erst einer Führung, nichtsdestoweniger 3her solcher Männer, welche bereit sind mitzumachen. Beglückwünschen wir heute den Ort Westendorf zu sei- nem „Mittelpunkt der Dorfkultur", wie man die Musikkapellen zu nennen f1egt. F. N.
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