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Seite 16 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 29. Juli 1972 und damit die Verbesserung des Ski- Erwerbung von je 2 Schleppliften in Der Aufsichtrat billigt den Bericht paßangebotes sehr begrüßt. Aschau und Hechenmoos. des Vorstandes sowie dessen Antrag, Errichtung je eines TJebungsschlepp- aen Reinveriust von i, i'.uuuSchilling liftes am Paß Thurn und auf der Wald- auf neue Rechnung vorzutragen und hofwiese in Kitzbühel. genehmigt den Jahresabschluß per 30. Ankauf eines Grundstückes am Son- November 1971, der damit gemäß dem nentaiweg in Kitzbühel. Aktiengesetz als festgestellt gilt. Mit der Errichtung des 2. Schlepp- liftes am Paß Thurn betreibt die Ge- sellschaft insgesamt 50 Anlagen: vier Seilbahnen, 7 Doppelsessellifte, 12 Ses- sellifte und 27 Schlepplifte. Die Ge- samtförderleistung pro Stunde beträgt bergwärts rd. 35.000 Personen. Dieser Stundenleistung steht im Bereich des Kitzbüheler Skipasses eine Bettenan- zahl von 15.000 gegenüber. Die Personenbeförderung zeigt in den beiden letzten Jahren folgendes Bild: 1969/70 1970/71 Winter 7,598.202 7,441.20 Sommer 519.558 541.750 Gesamtzahl der beför- derten Pers. 8,117.760 7,982.954 Erläuterungen zum Jahresabschluß Die Erträge stiegen von 53 auf 56 Millionen Schilling. Zugänge zum Anlagevermögen: Erweiterung des Klosterfeldpark- platzes samt Befestigung; Erwerbung eines Grundstückes für die Anlage ei- nes Parkplatzes in Klausen an der Bri- xentaler Bundesstraße. Errichtung des Doppelsesselliftes Pengelstein II sowie Erwerbung der dazu notwendigen Grundstücke und Rechte. Ankauf des Grundstückes für die Talstation der geplanten Einseilum- laufbahn auf den Wilden Hag (1639 m) im Gebiet des Kitzbüheler Horns, ein- schließlich der Ueberfahrungsrechte. Erwerbung der Bichlaim-Sesselbahn, des Hochetz-Sesselliftes samt Grund- stücken, Gebäuden, Parkplatz und Au- tobus. Ankauf der Alpschwendtalm und ei- nes Grundstückes für die Anlage eines Parkplatzes am Paß Thurn. Errichtung des Hausleiten-Schlepp- Erwerbung der Häuser Heeg und Franziskus sowie die Anschaffung ei- nes Kleincomputers und von vier schweren Pistenmaschinen. Ein wesentlicher Teil der angeführ- ten Grundstückserwerbungen, Gebäu- de- und Lifterwerbungen war nicht vorhersehbar; mußte jedoch im Inter- esse der Gesellschaft durchgeführt werden. Die Verbindlichkeiten stiegen von 73,8 Mill. Schilling im Vorjahr auf 101,6 Mill. an. Von den kurzfristigen Ver- pflichtungen wurden inzwischen rund 18 Millionen abgedeckt. Im Berichtsjahr stiegen die Betriebs- kosten um rund 15 Prozent; deren Er- höhung ist zum Teil auf den immer größeren Umfang der Nebenkosten für die Erstellung und Erhaltung von Pi- sten im Sommer und Winter, für die Anschaffung und den Betrieb der Pi- stenmaschinen und auf den Betrieb der Parkplätze zurückzuführen. Gegen- wärtig besitzt die Gesellschaft fünf- zehn schwere Pistenraupen. Prüfungsberichte Für das Bundesministerium für Ver- kehr als oberste Eisenbahnbehörde be- stätigte Direktionsrat Dr. Franz, daß die Buchführung, der Jahresabschluß und der Geschäftsbericht den gesetz- lichen Vorschriften entsprechen. Der Aufsichtsrat hat in seinen Sit- zungen die Interessen des Unterneh- mens sowie die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben wahr- genommen. Der Vorstand berichtete dem Aufsichtsrat laufend über die wirtschaftliche Die geforderte Abstimmung durch die Aktionäre ergab Einstimmigkeit. Der Vertreter der Aktien der Stadt- gemeinde Kitzbühel (37 Prozent) Fin- nanzreferent Stadtrat Walter Hirns- berger stellte die Anträge auf Entla- stung der Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates. Beide Anträge wurden ebenfalls einstimmig geneh- migt. In der Abwicklung der weiteren Ta- gesordnung wurde beschlossen, das Grundkapital von bisher 9 Mill. auf 10 Mill. Schilling zu erhöhen. Dies er- folgte durch Ausgabe neuer Aktien und zwar: 80 auf Inhaber lautenden Stamm- aktien zu je 5000 S = 400.000 200 auf Inhaber lautenden Stamm- aktien zu je 200 Schilling = 100.000 100 auf Namen lautenden Stamm- aktien zu je 5000 Schilling. Diese Ak- tien im Gesamtwert von 500.000 Schill. werden Herrn Andreas Bachler gegen die Einbringung des Schleppliftes Stuckkogel gewährt. Andreas Bachler wird von Seite der Gesellschaft das Recht eingeräumt, mit der heutigen Genehmigung durch die Hauptver- sammlung der Aktionäre auf Lebens- zeit dem Aufsichtsrat anzugehören. Dieses Recht ist höchstpersönlicher Na- tur und erlischt, wenn Herr Andreas Bachler nicht mehr den vollen Nenn- wert von 500.000 Schilling der auf ihn lautenden Namensaktien besitzt. Dkfm. Tscholl erwähnte dazu, daß die Rechte Bachiers seinem Willen zur Mitarbeit in der Gesellschaft entgegenkommen. Bachler ist Fachmann auf dem Gebiet des Seilbahnwesens und als solcher ei- ne wertvolle Kraft für die Gesellschaft. iunes in Jochberg auf neuer irasse zielie £ige uei Gesellschaft UHU wich- samt Betriebsgebäuden und Parkplatz. tige Vorkommnisse. Der Aufsichtsrat der Bergbahn AG Anpflanzungen, Waldwege mit Bänken, nur kein Wasser. Zur Errichtung einer Hochquellenwasserleitung wurde be- reits jahrelang ein Kampf geliefert. Bis dann eines Tages die Schwester Oberin im Armenhause (heute Bezirks- krankenhaus) dem Gemeindearzt Dr. Gstrein einen Blutegel, der aus der Mooswasserleitung herausgekommen war, präsentierte. Mit diesem „Corpus delicti" zog eine Abordnung zum Lan- deshauptmann, bestehend aus Dr. Gstrein, Johann Wieshofer, Zobler und Hilscher. Der Erfolg war, daß von In- spektor Hohenleitner vom Landesaus- schuß eine Wassermessung angeordnet wurde. Die Reinthalquelie wurde als ergiebigste ausgewählt, ein Projekt verfaßt, das aber bei der Gemeinde kein Gehör fand, bis sich dann der sehr beliebte Baron Steinbach hineinlegte mit der Bemerkung, die Gemeinde könnte zum Bau einer Leitung gezwun- gen werden, was endlich wirkte. Der Beschluß beim Gemeindeausschuß war aber kein einheitlicher. Die Kosten wurden mit 100.000 Kro- nen veranschlagt. Die Gemeinde ver- wendete vorerst dazu das Legat von Josef Kurz mit 50.000 Kronen. Für den Rest nahm die Gemeinde bei der Innsbrucker Sparkasse ein Darlehen auf. Die veranschlagten Projektskosten von 100.000 Kronen wurden nicht auf- gebracht. Die alte Wasserversorgung. Aus dem Moosgebiet oberhalb der Bahn führte eine Holzrohrleitung ins Dorf, die sich bei der Post teilte. Ausläufe waren bei der Post, beim Dechant, im Armenhaus und bei der Brunnstube am Haupt- platz. Neben der Brunnstube erbaute die Gemeinde, auch mit Beiträgen der Anrainer, einen Wasserbehälter, der bim Hilscherbrand im Feber 1895 bei 23 Grad Kälte und gänzlich vereister Ache hervorragende Dienste leistete. Zur Wasserversorgung dienten weiters die Leierbrunnen. Trotz dieser Zustän- de war bis zum Bau der Hochdruck- wasserleitung nur ein einziger Infek- tionsfall eingetreten. 1909 kam auf Veranlassung des Ver- schönerungsvereins das Dechant-Wies- hofer-Denkmal zustande. Es stand auf dem Platz des heutigen Kriegerdenk- males. Die St.-Leonhard-Kapelle am Eck der Dechantgartenmauer mußte damals weichen. 1912 wurde das Schwimmbad mit ei- nem Kostenaufwand von 6.000.44 Kro- nen in Beton gebaut.
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