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P Frohe Gesichter bei den behinderten Kindern, bei den Müttern end. den Mit- arbeiterinnen des Elternvereins behinderter Kinder für den Bezirk Kitzbühel Die Kinder konnten einen zehntägigen „Traurn-Ferienaufenthalt" im Haus Anuschka in Kitzbühel genießen. Im Bild links hinten Frau Käthe Nagiller, Obfrau des Elternvereins, mitten unter den Kindern Frau Panja Jürgens und die Therapeutin Paula Einwailer. Photo Tirol, Inh. K. u. H. Lazzori, Kitzbühel Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 29. Juli 1972 Ehrenschutz des Kommandanten des ser" und Erfrischungen ist vorgesorgt, aber auch für alle, die mithelfen konn- Jägerbataillon 21, Major d. G. Adolf Das Orstkommando St. Johann lädt ten. Der Hausherr Udo Jürgens war Radauer und dessen Stellvertreter Ma- alle Gäste aus dem zivilen und uni- aus terminlichen Gründen verhindert, jor Reinhold Hofreiter. Für „Zielwas- formierten Bereich zur Teilnahme ein, bei den Kindern zu sein, ersandte ei- nen herzlichen Brief, der mit großer Freude aufgenommen wurde. Darin Erstes Ferienlager für körperbehinderte Kinderschrieb Ihr „Liebe Kinder, ich im Haus Ans ch- Zu Gast bei Udo und Panja Jürgens ka zu Gast seid. Leider kann ich nicht persönlich hier bei Euch sein, aber Der Elternverein körperbehinderter Kinder des Bezirkes Kitzbühel veran- staltete heuer erstmals ein Ferienlager lüi die von ihm betreuten Kinder. Trotz ungünstiger Witterung während fast aller Lagertage wurde der Start ein voller Erfolg. Die Eltern waren von der Möglichkeit begeistert, die Kinder nicht weniger. Das Problem er Betreuung konnte erfreulicherwei- se sehr günstig gelöst werden. Die größte Sorge war, in der Zeit um Mitte Juli im Raum Kitzbühel eine entspre- chende Unterkunft aufzutreiben An die ser Frage drohte das Lager zu schei- tern. Hier sprang eine Familie ein, die bereits mehrfach bewiesen hatte, daß das Anliegen des Elternvereins ihr An- liegen ist: die Familie Udo Jürgens. Für das Zustandekommen des Lagers und dessen Gelingen ist in erster Linie ihr zu danken. sionsgäste untergebracht, das Haus stand zur völligen Verfügung. Und nun schalteten und walteten zehn Tage lang die Mitarbeiterinnen des Elternvereins, allen voran die Obfrau Käthe Nagiller, die mit größter Umsicht das gesamte Lager leitete und für den reibungslo- sen Ablauf besorgt war. Ihr zur Seite stand die Therapeutin Paula Einwal- 1er, die im Haus die Möglichkeit hat- te, die fachliche Betreuung der Kinder fortzusetzen und zu erweitern. Für die Küche und die laufende Betreuung der Kinder sorgten weitere freiwillige Hei ferinnen. Für die Aufgabe wurden Müt- ter, Lehrerinnen und größere Mädchen gewonnen, die ihrer Sache mit viel Um- sicht nachgingen. Für den Verein war es eine beson- dere Freude, daß im Rahmen einer richtig verstandenen Nachbarscl-iaftsl-iil fe mehrere Frauen in der Badhaus siedlung sich zur Hilfe bereiterklärten. Sie nahmen sich vor allem der Kinder im Rollstuhl an und unternahmen mit ihnen Ausfahrten. Es ist beabsichtigt, diese Art von Hilfe für die Mütter der körperbehinderten Kinder fortzuset- zen. Eine Welle der Hilfsbereitschaft machte das Ferienlager zu einem Er- lebnis für alle, die daran teilnehmen, auf diesem Wege wünsche ich Euch von Herzen noch schöne Tage. Viele liebe Grüße Euer Udo Jürgens." Frau Panja Jürgens, die sich seiner- zeit spontan bereiterklärt hatte, das Haus zur Verfügung zu stellen, sorgte sich persönlich um das Wohlergehen ihrer kleinen Gäste. Sie stellte ihnen nicht nur Zimmer mit Bädern zur Ver- fügung, sondern rettete im wahrsten Sinne des Wortes die Freizeitunterhal- tung der Kinder, die das herrliche Hal- lenbad zur vollen Verfügung hatten. In diesem Hallenbad tummelten sich die kleinen Gäste an den leider zahl- reichen verregneten Lagertagen mit be- sonderer Freude. Drei Kinder konnten während des Lagers ihren Geburtstag feiern, das ge- schah in festlicher Form und wurde mit innigem Dank aufgenommen. Ein Ausflug führte die Kinder nach Eichen- heim, wo sie eine Jause einnehmen konnten. Auch die an den Rollstuhl ge- fesselten Kinder waren dabei. Ein Höhepunkt des Lagers war eine von Kooperator Peter Rabl gestaltete Gottesdienstfeier, die sehr kinderge- mäß gestaltet war. Der Elternverein hatte erwartet, daß die Gemeinden die Gelegenheit wahr- nehmen würden, um die Kinder im Lager zu besuchen, doch leisteten der Einladung nur wenige Manciatare Fol- ge. Sie konnten sich von der Leistung des Elternvereins und der Helferinnen und von der Notwendigkeit überzeu- gen, daß den Gesunden hier eine gro- ße und wichtige Aufgabe erwächst in der Sorge um das behinderte Kind, dem gottlob in den meisten Fällen auch wirkliche Linderung und Besse- rung seines Leidens angedeihen kann, wenn die öffentliche Hand hilft. Der Verein betreut derzeit 49 Kinder im Bezirk Kitzbühel, für die ein entspre- chendes Heim mindestens für die näch- sten Jahre gefunden werden konnte. An dieser Steile darf auch gesagt wer- den, daß die Fürsorge in den wenigen Jahren seit der Erfassung und Behand- lung behinderter Kinder weit vorge- schritten ist. Tirol ist hier eine Nasen- hinge voran, der Bezirk Kitzbühel hat Eigeninitiative bei der Gründung und Erweiteinng des Behandlungszentrums entwickelt und einen Elternverein ge- gründet, der eine lokale Ausgangsbasis in der Obsorge für das behinderte Kind darstellt. Nicht zuletzt seien aber die vielen Spender genannt, die dem Verein die laufende Arbeit erleichtern Am Montag, 10. Juli zogen 18 Kinder zwischen 2 und 12 Jahren mit ihren Betreuerinnen im Hause Anuschka ein. Die Kinder kamen aus verschiedenen Bezirksgemeinden und wurden teilwei- se von Mitarbeitern des Roten Kreuzes zum Lager gefahren. Bis zum 17. Juli gehörte das Haus praktisch den be- hinderten Kindern. Sie wurden in herr liehen Zimmern wie die besten Pen-
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