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Foto Hruby, Zeltweg Samstag, 5. August 1972 Kitzbüheler Anzeiger Seite 7 Die Erzdiözese verabschiedete sich von ihrem Bischof Erzbischof Dr. Eduard Macheiner in der Krypta unseres Domes beigesetzt. Starke Vertretung des Tiroler Anteils Aus Salzburg und Tirol kamen am vorvergangenen Samstag viele Gläubi- ge in den Dom der Erzdiözese, um vom Oberhirten Erzbischof Dr. Edu- ard Macheiner Abschied zu nehmen. Für die Wertschätzung, die unser Erz- bischof genoß, sprach nicht nur die große Anteilnahme des Volkes, son- dern auch die repräsentative Vertre- tung der Bischofskonferenzen. Im fei- erlichen Zug der hohen Geistlichkeit waren der Vorsitzende der österrei- chischen Bischofskonferenz Kardinal Dr. König, der Vorsitzende der deut- schen Bischofskonferenz Kardinal Dr. Döpfner, die österreichischen Bischöfe und Vertreter des Schweizer Episko- pats. Unter den Trauergästen waren die Landeshauptleute von Salzburg und Ti- rol, Vertreter der evangelischen und orthodoxen Kirchen, Min. a. D. Dr. Schleinzer, Landtagsvizepräsident Ök.- Rat Troppmair und LAbg. Komm.-Rat Huber. Aus dem Tiroler Anteil waren Zillertaler und Kitzbühelerinnen in der Heimattracht erschienen. Das feierliche Totenamt feierte Kar- dinal Dr. König in Konzelebration mit Alterzbischof Dr. Rohracher, den Bi- schöfen von Graz, Klagenfurt, Inns- bruck, Feldkirch, Weihbischof Mayr und Priestern der Erzdiözese. Die Ge- denkworte sprach in tiefer Bewegung der Vorgänger des Verstorbenen Alt- erzbischof Dr. Rohracher, der das Le- ben und Wirken Dr. Macheiners auf- zeigte. Die Brücke im Wappen des Erz- bischofs war ein Symbol des Familien- gedankens, des Zusammenkommens mit allen Bevölkerungsteilen. Am Tage seiner Amtseinführung hatte Dr. Ma- cheiner erklärt: „Ich werde mich be- mühen, Brücken zu schlagen zwischen Gruppierungen im Klerus, zwischen Klerus und Laien sowie den Laien un- tereinander." Diesem Programm hatte der Erzbischof gedient in einer Zeit, die voll interner Spannungen in der Kirche ist. Mit mächtiger Stimme ver- kündete der Alterzbischof die letzten Bitten des toten Erzbischofs: Die Diö- zese Salzburg soll dem Papst die Treue halten, wie es in vielhundertjähriger, wechselhafter Geschichte war, sie soll die Einigkeit bewahren und die Inte- grität der historisch gewachsenen Erz- diözese behaupten. Nicht die Tradition verbindet die Diözesanen in zwei Län- dern, sondern die Tatsache, daß eine funktionierende Diözesangemeinschaft besteht. Nach dem Abschluß des Totenamtes, zu dem der Domchor ein Requiem von Domkapellmeister Anton Dawidowicz uraufgeführt hatte, erfolgten zur Ver- abschiedung die feierlichen Absolutio- nen durch den Amtsvorgänger, die Mit- konsekratoren, den Kapitelvikar und den Kardinal. Auf dem Weg zur Kryp- ta begleiteten die höchsten Vertreter von Kirche und Ländern den Sarg, hin- ter dem die Geschwister Dr. Machei- ners gingen. In allen Gebeten, für die eigene Texthefte auflagen, wurde nicht des Erzbischofs, sondern des Mitchri- sten gedacht. Den Abschluß der kirch- lichen Feier bildete das gemeinsame Schlußlied „Christ ist erstanden . . ." Danach war Gelegenheit, die Krypta zu besuchen. Erzbischof Dr. Macheiner ist der erste Bischof, der in der neuge- schaffenen Krypta bestattet wurde. In tiefer Ergriffenheit hatte Erzbischof Dr. Rohracher, der als erster Metropo- litan die Amtseinführung und die Bei- setzung des Amtsnachfolgers erleben mußte, in der Ansprache darauf ver- wiesen, daß ihm sein hochgeschätzter Mitbnider vorausgegangen sei. Die schlichte Totenfeier für unseren Erzbischof zeigte, daß ihm trotz kur- zer Amtszeit die hohe Achtung der Be- völkerung geschenkt war. Mit beson- derer Freude wurde die Anteilnahme Fremdenverkehrsverband Kitzbühel: An den Südhängen der Kitzbüheler Alpen, zwischen Aurach und Kitzbühel, ist ein Park für wilde Tiere errichtet worden. Menschen, die der Natur ver- bunden sind, haben dicht neben dem Fremdenverkehrsstädtchen Kitzbühel und dem Urlauberdorf Aurach ein Rie- sengehege errichtet, in dem bereits die ersten Hirsche, Rehe, Gemsen, Stein- böcke, Wildschweine und Gebirgsscha- fe eingezogen sind. Laufend wird Rot- wild eingesetzt, Endstand allein 100 des Tiroler Anteils registriert. An der Spitze der Zillertaler Abordnung in Tracht stand LA-Vzpr. Oek.-Rat Adolf Troppmair, unter den Behördenvertre- tern war Bezirkshauptmann Hofrat Dr. Julius Riccabona von Kufstein,wei- ters sah man den LAbg. Komm.-Rat Christian Huber und mehrere Bürger- meister sowie zahlreiche Gläubige. Sehr repräsentativ war die Abordnung aus Kitzbühel. 20 Frauen und Mädchen im Kassettl, die trotz der Hast der Saison und der Berufsarbeit die Mühe nicht gescheut hatten, erwiesen dem Erz- bischof die letzte Ehrung. Um die Or- ganisation der Fahrt hatten sich Frau Maria Mamoser, Landesbäuerin Anna Hechenberger und Dir. Brandstätter verdient gemacht. An der Fahrt nah- men Pfarrer Geistl. Rat Danninger und Vertreter des Pfarrgemeinde- und des Pfarrkirchenrates teil. In den Pfarreien wurden Requien für den verstorbenen Erzbischof gefeiert, die durchwegs gut besucht waren. Un- sere Erzdiözese hat sich von ihrem Oberhirten in christlicher Trauer ver- abschiedet und wird ihm ein ehrendes Gedenken bewahren. Hirsche. Zweck dieses Geheges aber ist nicht nur die Arterhaltung und die Möglichkeit der ungestörten Vermeh- rung, sondern auch die Schaffung der Chance für uns, das Wild praktisch in freier Natur erleben zu dürfen. Eine herrliche Tat und eine echte Touristen- attraktion mehr in Kitz. Schon jetzt kommen die Urlauber, um mit eigenen Augen sehen zu können, was man nur noch aus Büchern und Filmen kennt, das stolze Wild der Tiroler Berge. Dr. Ziepl Wildpark Kitzbühel-Aurach
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