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Seite 4 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 12. August 1972 Das Golf-Dilemma von Kitzböhel - und die Folgen Als vor 16 Jahren durch die Groß- zügigkeit Graf Lambergs, dem Besitzer der Golfgründe von Kitzbühel, für den Club ein vielversprechender Anfang ge- setzt werden konnte, ahnte noch nie- mand, daß dieser so stark frequentier- te Golfplatz eines Tages von nationa- len und internationalen Wettspielen ausgeschlossen sein wird. Der Golfplatz Ilitzbühel ist, wie bekannt, ein 9-Hole- Platz. Mit Beschluß vom 28. Juli 1. J. des Oesterr. und Deutschen Golfver- bandes dürfen auf 9-Hole-Plätzen künf- tig keine derartigen Spiele ausgetragen werden. Dies gilt auch fLir Junioren- meisterschaften. Mit seinen 9 Holes auf ca. 25 ha Fläche ist der Golfplatz Kitz- bühel eine Notlösung geblieben. Diese für uns ungünstige Entwick- lung, das TJeberrundetwerden durch an- dere Gemeinden, welche offensichtlich mehr Interesse zeigen, war bereits vor 8 Jahren empfindlich spürbar, so daß man sich seitens des Golfclubs schon damals um eine Erweiterung des alten Platzes oder um Anlage eines neuen bemühte. Bis jetzt scheiterten diese Bemühungen immer an der Grund- pacht. Die Besitzer jener Grünflächen, die in Frage kommen, haben sich trotz mehrmaliger Vorsprachen bisher nicht bereit erklärt, die Gründe zu verpach- ten. Dabei wären die Nachbargemein- den Jochberg und Reith auch interes- siert, Golfplätze zu errichten. Es liegen prinzipielle Zusagen der Bürgermeister vor! Das würde aber bedeuten, daß die verschiedenen Einnahmen wie Frem- denverkehrsabgabe, Nächtigungsgebüh- ren, Getränkesteuer usw. anderen Ge- meinden zufließen, was weder im In- teresse der Gemeinde Kitzbühel noch im Interesse der Gastgewerbetreiben- den und was noch am Fremdenverkehr verdient, liegen kann. Man muß sich einmal darüber klar werden, daß Golf - abgesehen vom Wintersport - die meisten Nächtigungen bringt. Man soll- te auch überlegen, daß sonst keine Freiland-Sportart über einen Zeitraum , .Ton 9 Monaten - von März bis No- vember! - gespielt werden kann, und das mitten im Gebirge. (Bekannlich spielen Golfer selbst in strömendem Regen.) Das Dilemma, in welchem sich der Golfclub Kitzbühel befindet, wird aber am ehesten deutlich, wenn man fest- stellt, daß auf einem 9-Hole-Platz nor- malerweise pro Tag etwa 40-60 Golfer spielen - bei der letzten Golfwoche waren bis zu 135 Spieler auf der Run- de. Das ergibt Wartezeiten von vier Stunden. Bei Turnieren ist der Platz praktisch für den ganzen Tag biok- kiert. Bedingt durch diesen Platzman- gel müssen die Gäste bereits um 7 Uhr früh abspielen und können oft erst mit eingetretener Dunkelheit (und Auto- scheinwerferlicht!) das Spiel beenden. Daß solche Zustände den Unmut der Spieler erwecken, ist kein Wunder Schon bei der Abschlußfeier zur Golf- woche vor 2 Jahren bedauerten ver- schiedene Gäste, daß es ihnen unter diesen Umständen nicht mehr möglich sein wird, nach Kitzbühel zu kommen. Es liegen auch Briefe ähnlichen In- halts beim Club und beim FVV auf. Das war also vor 2 Jahren! Und was ist inzwischen geschehen? Ober besser: Was konnte inzwischen geändert wer- den? Es liegen zwar Pläne für die Er- weiterung des bisherigen Platzes auf 18 Holes vor, aber es fehlt die notwendi- ge Förderung. Bedenkt man, daß Inns- bruck im nächsten Jahr mit der Er- stellung eines 18-Hole-Platzes beginnt, daß Seefeld einen derartigen Platz be- sitzt und daß selbst eine so kleine Ge- meinde wie Eilmau in der nächsten Zeit die Erstellung eines 18-Hole-Platzes plant, kann nur von einem „Ausver- kauf in Kitzbühel" gesprochen werden. Will man hier jede freie Fläche ver- bauen? Unsere Gäste, die zum größ- ten Teil aus den „steinernen Dschun geln der Großstädte" kommen, wollen doch hier das finden, was sie zu Hause nicht oder nicht mehr haben. Und die Der Fremdenverkehrsverband und der Skiklub St. Johann veranstalten am Sonntag, 13. August den 4. Inter- nationalen Wandertag und laden dazu freundlichst ein. Programm: Start: 6 bis 10 Uhr beim Musikpavillon Ziel: Achenpromenade Notheggerfeld. Teilnahmeberechtigt: Jeder ist zu die- ser Wanderung eingeladen. Keine elek- trische Zeitmessung, keine Sollzeit. - Kinder nur in Begleitung Erwachsener. Startgeld: S 50.— (DM 7.—), Kinder bis 14. Jahre S 25.— (DM 3.50). - Anmeldung: Durch Einzahlung des Gel- des bei der Raika St. Johann oder di- rekt im Büro des FVV. Nachmeldun- gen sind am Start bis 10 Uhr möglich. Nachmeldegebühr 7.— (DM 1.—). - Startkarten: Die Startkarten werden vor dem Start ab 6 Uhr ausgegeben. Sie müssen an den Kontrollstellen ge- stempelt und am Ziel vorgewiesen wer- den. Nur ordnungsgemäß abgestempel- te Startkarten berechtigen zum Medail- lenempfang am Ziel. Auszeichnungen: 10 km Wanderstrecke für die Bronzene Alpenrose. Höhenunterschied 100 m, leichte Wege; 20 km Wanderstrecke für die Silberne Alpenrose, Höhenunter- schied 200 m; 30 km Leistungsstrecke für die Goldene Alpenrose. Höhen- unterschied 800 m. Zeitlimit: Für beide Strecken 17 Uhr. Verpflegung: An den einzelnen Verpflegungsstellen Dextro und Tee. Aerztliche Betreuung: Dr. W. Krainz und Rotes Kreuz. Ausrüstung: beste Möglichkeit, eine totale Verbau- ung (und Zersiedelung) zu verhindern ist die Erweiterung unseres Golfplat- zes und die Erhaltung der Grünflächen Es wird nicht lange dauern, und wir haben die sogenannten „Grünen Lun- gen" genauso notwendig wie die Städ- ter. Im übrigen: In der Bundesrepublik ist das Golfspiel in den letzten Jahren fast zum Volkssport geworden - et- wa wie in Irland oder in Schottland. Die Spieler müssen freilich manches Opfer bringen, um überhaupt zum Spiel zu kommen, da die meisten Golf- plätze weit außerhalb der Gemeinden liegen. (Die Regensburger z. B. müs- sen 20 km fahren, die Münchner sogar 30 km!) An diesen Tatsachen läßt sich mühe- los ablesen, was es für Kitzbühel, des- sen Golfplatz „im Herzen des Ortes" liegt, bedeuten würde, wenn mehr und mehr andere Gemeinden die Initiative ergreifen, ihre eigenen Golfplätze bau- en und damit der Nachfrage Genüge leisten. Wie lange werden wir also un-, sere Golfgäste verärgern? So lange, bis niemand mehr kommt?! Es wäre an der Zeit, daß endlich durch eine großzügige Förderung mit diesem Dilemma Schluß gemacht wird. H. Bonatti Wander- oder leichte Bergschuhe,Wan- derkleidung, Regenschutz. Die Veranstaltung findet bei jeder Witterung statt! Beschreibung der Wanderstrecke Die Wanderstrecke wurde von erfah- renen Funktionären ausgesucht, und zwar so, daß jedermann an diesem Wandermarsch ohne Schwierigkeiten teilnehmen kann. Auch die Leistungs- strecke ist nicht allzu schwierig und verläuft auf guten Wander- und Berg- wegen. Es sind an verschiedenen Stel- len Verpflegs- und Sanitätsbetreuungs- stellen vorhanden, so daß bei auftre- tenden Schwierigkeiten jederzeit gehol- fen werden kann. Die Leistungsstrecke führt über den Niederkaiser. Auf der Kaiserniederalm befindet sich eineVer- pflegsstelle und eine Sanitätsstation. Das Zeitlimit von 17 Uhr wurde des- halb so weit gesteckt, damit jederTeil- nehmer, ob Frau, Mann oder Kind die Strecke leicht bewältigen kann. Es gibt bei diesem Wandertag kein Leistungs- prinzip und es werden auch keine Bestzeiten gewertet. Auf der Rückseite der Teilnehmerurkunde befinden sich die Stempelfelder für die Kontroll- punkte. Jeder Teilnehmer muß die Teilnehmerurkunde bei den Kontroll- stellen unbedingt abstempeln lassen. Nicht abgestempelte Kontrollfelder ziehen den Verlust des Leistunsabzei- chens nach sich. Gehen Sie die Strecke vom Anfang nicht zu schnell, legen Sie Wert auf gutes Schuhwerk. 4. Internationaler Wandertag in St. Johann Die beliebte Wanderrose in Gold, in Silber und Bronze
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