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Samstag, 19. August 1972 Kitzbüheler Anzeiger Seite 15 Dr. Kolneder: Sie haben sich spe- zialisiert auf Tiroler Terrakotten. Was versteht man darunter? Kals: Gebrannter Ton. Der Name Terrakotten deshalb, weil wir keine Glasuren machen. Dr. Kolneder: Die Motive sind nicht nur religiöser Art? Kals: Nein! Wir machen auch Ge- brauchsgegenstände. Dr. Kolneder: Sie machen alles hier im Haus, Sie entwerfen selbst, fertigen die Modelle und brennen die Produk- te. Vor Ihrem Atelier sehen wir ein großes Modell eines Denkmals. Das ist das Leopold-Fiegl-Denkmal für Wien. Wie weit sind Sie mit dieser Ar- breit? Kals: In den nächsten Tagen ist der Kern vollendet und in zwei Monaten hoffen wir, daß das Kuratorium zur Errichtung eines „Leopold-Figl-Denk- mais" die Abnahme vornimmt. Das Denkmal wird in Bronze gegossen. Dr. Kolneder: Das war bisher Ihre größte Arbeit, vor allem dem Umfang nach? Kals: Das Denkmal ist 5,5 Meter hoch und ist meine größte Ä'rbeit bis- her. Ich habe einen Korpus in 11012, gearbeitet mit 3,30 Meter, eine Madon na in Hamburg und in Salzburg mit je 2 Meter und viele lebensgroße Sta- tuen. Dr. Kolneder: Herr Kals, hängt der Künstler besonders an einem bestimm- ten Kunstwerk? Kals: Ja! Bei mir war es die Arbeit für das Hl. Jahr in Rom, ein Abend- mahl, das ich mit besonderer Freude gemacht habe. Das letzte Abendmahl, 2.40 x 1,60 Meter. Es steht immer noch im Vatikan. Sprecher: Von Kirchberg zum Vati- kan, das ist ein ganz schöner Radius. Und weil gerade vom Radius die Rede ist, wollen wir den Kreis der Gesprä- che mit Kirchberger Bürgern schließen, Wir danken Ihnen für die Informatio- nen und Ihre Bereitschaft, unserer Sendung „Das Mikrophon im Dorf" Profil und Aussagekraft zu geben und bitten Sie, liebe Zuhörer, das nächste- mal wieder am Lautsprecher zu sein, wenn wir Lech-Aschau im Außerfern besuchen. Bis dahin auf Wiederhören! Sprecher: „Das war die Sendung: „Das Mikrophon im Dorf"! Studio Tirol besuchte Kirchberg. Es wirkten mit: Die Musikkapelle Kirchberg mit Ka pelimeister Fritz Neumayr, die Musik- kapelle Aschau, Leitung Kpm. Stefan Salvenmoser, die Kirchberger Stuben- musik, Leitung Michael Söllner, die fidelen Kirchberger, Leitung Pepi Je- newein, die Geschwister Pletzer und ein Instrumentaltrio mit Leonhard Schipflinger (Zither), Fritz Koch (Gi tarre) und Peter Hechenblaikner (Baß) Der Reporter war Dr. Fritz Kolne- der; das Manuskript schrieb Herbert Buzas; Sprecher Roland Staudinger; Gestaltung Herbert Maier. Montag, 21. und Dienstag, 22. August Anreise der Teilnehmer aus 12 Na- tionen. Mittwoch, 23. August: Geschicklich- keitsfahren für Einheimische und Gä- ste um 16 Uhr auf dem Bergbahnpark- platz vor dem Hilscherpark. Donnerstag, 24. August: Strecken- besichtigung, 20 Uhr Platzkonzert der Bundesmusikkapelle St. Johann, Verlo- sung eines Puch-Fahrrades. Freitag, 25. August: Offizielles Trai- ning. Samstag, 26. August: 15 Uhr Start vor der Winterstellerkaserne für die Klassen III. 45-52 Jahre, IV. 52-60 Jahre und V. 60 Jahre und darüber. 20 Uhr Großer Fackelzg und Begrü- ßung der Nationen mit zahlreichen At- traktionen unter Anführung der Bun- desmusikkapelle und Schützenkompa- nie St. Johann. Anschließend für die Teilnehmer des 4. Rad-Weltcups Tiro- ler Abend der Gantschnigg-Gruppe im Gasthof Bären. Sonntag, 27. August: 7.30 Uhr Start der Klassen 1 35-40 Jahre und Klasse II 40-45 Jahre. 10.30 Uhr Platzkonzert der Bundesmusikkapelle St. Johann, 11.30 Uhr Siegerehrung und Verlosung von 2 Fahrrädern unter den Gästen. Am 26. und 27. August erlebt St. Jo- hann zweifellos den sportlichen Höhe- punkt der Sommersaison 1972. Denn an diesen Tagen stellen sich die Gigan- ten der Landstraße zum 4. Weltcup im Senioren-Radsport. Bisher haben sich über 450 Senioren aus 12 Nationen für die Teilnahme an diesem sport- lichen Großereignis gemeldet, um den begehrten Weltcup-Pokal zu erkämp- fen. Aber nicht nur für die Radamateure und Profis ist gesorgt, sondern auch für Einheimische und Gäste. Sie kön- nen sich am Mittwoch, 23. August um 16 Uhr beim Geschicklichkeitsfahren sportlich betätigen. Zahlreiche schöne Preise warten auf Teilnehmer, welche die 10 Hindernis- se mit möglichst wenig Strafpunkten bewältigen können. Diese Veranstal- tung findet auf dem Bergbahnpark- platz vor dem Hilscherpark statt. Anmeldungen für das Geschicklich- keitsfahren werden bis Mittwoch, 12 h, im Büro des Fremdenverkehrsverban- des entgegengenommen. - Fahrräder stehen am Start leihweise zur Verfü- gung. Beim Platzkonzert am Donnerstag hat jeder Besucher die Möglichkeit, durch den Erwerb eines Programm- heftes für den Weltcup an der Verlo- sung eines Fahrrades teilzunehmen. - Zwei weitere Räder werden am Sonn- tag bei der Siegerehrung verlost. Wie bereits im vergangenen Jahr, veranstaltet der Fremdenverkehrsver- band zur Begrüßung der Teilnehmer aus 12 Nationen einen großen Fackel- zug vom Bergbahnparkplatz, durch die Speckbacherstraße, Poststraße, Haupt- platz und Bahnhofstraße bis zum Mu- sikpavillon. Radgruppen mit Fahrrä- dern von einst und jetzt, die Musik- kapelle St. Johann, die Schützenkom- panie St. Johann und alle 450 Teilneh- mer am Weltcup werden diesen Fackel- zug zu einer Demonstration für den Radsport gestalten. Nach der Begrii. ßung der Nationen beim Musikpavil- ion findet für die Teilnehmer ein Ti- roler Abend der Gantschnigg-Gruppe im Gasthof Bären statt. Hauptattraktion der Radsportwoche sind jedoch die Kämpfe um den Welt- Cup-Pokal in fünf Klassen. Spitzen- profis und Amateure der vergangenen Jahre werden mit dabei sein und Fah- rer gegen Fahrer kämpfen, ohne jede Mannschaftstaktik. sondern nur auf Sieg eingestellt. Denn trotz des Berges nach Schwendt wird auf der 40-km- Runde St. Johann—Gasteig—Schwendt - Kössen—Erpfendorf—Kirchdorf —St. Johann ein 40-kmh-Schnitt gekurbelt. Ueber 40 Senioren haben im Vorjahr die 120 kn-i (3 Runden) mit 2.58 h um 10 Minuten schneller bewältigt als die Amateure bei der heurigen Tiroler Meisterschaft am 9. Juli, die auf der- selben Strecke ausgetragen wurde. Fahrer wie Horst Stiefeling (BRD), Sieger 1971, Heiner Hoffmann (Alpi Tirol), Sieger der Senioren bei der Ti- roler Straßenmeisterschaft 1972, Eu- gen Wondaratsch (BRD), Sieger 1971 Klasse 1, Josef Pavlik (BRD), Sieger 1970 Klasse II, Max Meier (Schweiz), Sieger 1971, E. van Meenen (Belgien), Sieger 1971 Klasse IV, seit 40 Jahren erfolgreicher Radrennfahrer, sechsmal unter den ersten 10 der Tour de France und dreimal Sieger der Kl. IV beim Weltcup, Fritz Sütterlin, Weltrekord- fahrer, Karl Kühn (Oesterreich), Welt- cupsieger 1970 Kl. V, und zahlreiche andere Asse des Radrennsports wer- den sich auch heuer alles abverlangen, um heute noch ihr Können unter Be- weis zu stellen. Die Veranstalter hoffen auf zahlrei- chen Besuch von Einheimischen und Gästen bei den einzelnen Rennen, da- mit die Senioren des Radsports im Ziel auch gebührend gefeiert werden können und den Applaus erhalten, den sie für ihr Training und ihren körper- lichen Einsatz verdienen. P. Waliner St. Johanner Radsportwoche zum 4. Rad-Weltcup der Senioren vom 21. bis 27. August 1972
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