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Seite 6 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 19. August 1972 Vom 79. Bezirks-Feuerwehrtag in Kirchberg 3. Bericht und Schluß Zu unserem Bericht des Bezirkskom- mandanten Stefan Brunner tragen wir noch nach, daß von der Kamerad- schaftskasse der Freiwilligen Feuer- wehr der Stadt Kitzbühel für die Hin- terbliebenen der fünf Opfer (Feuer- wehrmänner im Alter zwischen 21 und 32 Jahren) der Papierfabrik Ortmann in Ternitz (NOe) 10.000 Schilling ge- spendet hat. Vom Landes-Feuerwehr- kommandanten wurde diese noble ka- meradschaftliche Geste mit tiefer Be friedigung aufgenommen. Nun zum Bericht von Bezirks-Feuer- wehrlöschinspektor Hans Embacher: Die 93 Brandfälle vom Jahre 1971 im Bezirk Kitzbühel gliedern sich wie folgt: Anzahl Art Schadenssumme 1 Blitzschlag 181.000 3 Selbstentzündungen 1,668.738 4 Masch.-, Fahrzeugbrände 130.000 2 Explosionen 11.000 13 Bauliche Einrichtungen 352.000 34 Elektrizität 730.000 13 Feuergefährliche Stoffe 77.000 21 Sonstige (Feuer, Licht) 553.000 4 Kinder 732.000 1 Unbekannt 85.000 93 Gesamt 4,523.000 Brände mit einem Schaden von über 250.000 Schilling: 2. Jänner: St. Jakob Zigarette 5. Juli: St. Ulrich Elektroinstallation September: Westendorf Kinder Sept.: St. Johann Heuselbstentzclg. 1 Waldbrand am Tt)Pl. Hochfilzen. In Tirol gab es im Berichtsjahr 1971 2 Brandtote; außerdem sind 14 Rinder, 1 Pferd und 39 Kleintiere durch Brand umgekommen. Zu bedenken geben die 34 Fälle an Elektrobränden Sie bewir- ken zwar verhältnismäßig keine große Schadenssumme, jedoch möchte ich bei dieser Gelegenheit auf die Wichtig- keit der Elektrofeuerbeschau hinwei- sen. Ich ersuche die Herren Bürger- meister von der Brandverhütungsstei le in Innsbruck Fachleute für die Elek- trobeschau anzufordern. In den letz- ten beiden Jahren hat von dieser Mög- lichkeit nur die Stadt Kitzbühel Ge- brauch gemacht. Nach der Wiederverlautbarung der Peuerpolizelordnung wurde der Zeit- raum der Feuerbeschau von bisher zwei auf v i er Jahre hinaufgesetzt. Oelwehr: 1971 konnte die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Kitzbühel das er- ste Oelwehr-Einsatzfahrzeug in Tirol in. Betrieb nehmen. Die Bestückung ist nach den Richtlinien des Bundes- feuerwehrverbandes durchgeführt wor- den. Außer dem TAL-Oelbindelag-er in Kirchdorf mit 5 to „Ekoperl 66" wur- den von der Tiroler Landesregierung Oelbindestützpunkte in Hopfgarten, Brixen, Kitzbühel, St. Johann, Kirch- dorf, Waidring und Kössen errichtet. Diese Oelbindestützpunkte stehen al- len Gemeinden bzw. allen Feuerwehren des Bezirks zur Verfügung. Ausgenützt wurde die „Oelwehr" 1971 beim Tank- wagenunfall auf der Wiener Bundes- straße in Kirchdorf, beim Ausfluß von Oei aus der Kanalisation in Kitzbühel in die Kitzbüheler Ache, wobei in ge- gemeinsamen Einsatz der Feuerwehren von Kitzbühel, St. Johann, Kirchdorf, Erpfendorf und Kössen das Oel abge- in die Kitzbüheler Ache, wobei im ge- serem Bereich abgebundenen Oeles erfolgte durch die bayerischen Feuer- wehren in Marquartstein. Heuwehrgerät: Von der Freiwilligen Feuerwehr Kirchdorf wurde ein Heu- wehrgerät angeschafft, das 1971 in den Gemeinden Kirchdorf und St. Johann sechsmal eingesetzt wurde. Dieses Ge- rät dient in erster Linie zum vorbeu- genden Brandschutz in der Landwirt- schaft. Durch den Einsatz kann nicht nur die Brandgefahr behoben werden, es erspart auch aufwendige Abräume- arbeiten der Heustöcke und erhält uch weitgehend den Futterwert des Von GR Friedhelm Capellari Die ständig wachsenden Aufgaben des Gemeinderates zwingen mehr und mehr zur Einführung der Erkennt- nisse der modernen Betriebsführung, d. h. zum Management. Sind auch die bestehenden Gesetze - so auch die Tiroler Gemeindeordnung -‚ vor al- lem die von Bund und Land übertra- genen Wirkungsbereiche, in vielen Fäl- len einem solchen System in der heuti- gen Fassung feindlich gesinnt, so er- möglicht die Gemeindeordnung doch eine stufenweise Einführung des mo- dernen Managements im eigenen Wir- kungsbereich. Ein solcher Weg wurde nun bei der Vergabe von Gemeindewohnungen be- schritten. Management in diesem Sin- ne heißt, Vorentscheidungen (in die- sem Fall ein Punktesystem) auf Ge- meinderatsebene zu treffen, um dann die Verwaltung nach diesen Richtlinien arbeiten zu lassen und so für neue Aufgaben frei zu werden. In einer Gruppe - es war von jeder im Gemeinderat vertretenen Fraktion ein Mandatar dabei - haben wir im Brein-Trust die Kriterien erstellt, wel- che bei der Vergabe berücksichti- gungswürdig erscheinen. Das Projekt wurde dem Bau- und Wohnungsaus- schuß vorgelegt, welcher es dem Ge- meinderat nach Korrektur zum Be- Heues. Das Gerät kann bei der Feuer- wehr angefordert werden; für den Hopfgartner Bereich bei der Feuer- wehr Kirchbichl. Für die ersten zwei Stunden werden 150 Schilling und für jede weitere Stunde 30 Schilling an Spesen berechnet. Die Bedienungs- mannschaft lt. Gebührenordnung. Lehrgänge: 1971 besuchten 9 Mann den Grundlehrgang, 4 Mann den Grup- penkommandantenlehrgang, zwei den Kommandantenlehrgang, 4 den Maschi- nistenkurs, 4 den Atemschutz- und 2 den Strahlenschutzlehrgang. Für Funk und KHD wurden keine Lehrgangs- teilnehmer gemeldet. In den Berichtsjahren 1970-71 stachen die Freiwilligen Feuerwehren Going (9 Mann) und Erpfendorf (8 Mann) hervor. Von den Feuerwehren Kelchs- au, Aurach, Oberndorf, Fieberbrunn und Bichlach besuchte niemand einen Lehrgang. Bei den durchgeführten zehn Inspek- t.ionen, bei denen meistens auch die Herren Bürgermeister anwesend wa- ren, konnten kleine Mängel an Ort und Stelle behoben werden. Abschließend wies der Bezirkslösch- Inspektor noch auf die Probleme bei den Feuermeldestellen, bei den Alarm- plänen und bei den Telephonbuchein- tragungen hin und schloß seinen Be- richt mit einem Dank an alle, vom Be- zirkshauptmann bis zum letzten Mann. schluß vorlegte. Von Anfang an war Fürsorgerat Ernst Landgraf, welchem auch die Administration übertragen wurde, bei allen Sitzungen dabei. Das vorgeschlagene System bezieht sich auf jene Wohnungen, bei welchen die Stadtgemeinde das Vergaberecht hat, und soll auf Grund der Erfahrun- gen ev. Korrekturen unterzogen wer- den. Eine Bewertung kann für jeden Woh- nungswerber durchgeführt werden. Punktesystem: Drohender Wohnungsverlust (10-30 Punkte) Elendswohnungen (10----30 Pkt.) Soziale Gründe (5-20 Pkt.) Auf dieWohnung bezogene Gründe (5-20 Punkte) Persönliche Gründe (2-20 Pkt.) Kinderzuschläge (5-15 Pkt.) Gemeindefälle (30 Pkt.) Die möglichen Punktezahlen liegen in der Stadtgemeinde auf. Der Zweck dieses Vergabesystems kann nur erfüllt werden, wenn die An- gaben, welche der Bewerber zu ma- chen hat, auch den erfolgten Aenderun- gen angepaßt werden. Der Bewerber soll schon im eigenen Interesse die entsprechenden Angaben nachmelden. Außerdem ist er verpflichtet, wahr- heitsgetreue Auskünfte zu erteilen. Bei Worum Punktesystem bei der Wohnungsvergabe?
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