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Samstag, 26. August 1972 Kitzbüheler Anzeiger Seite ? RenifinumWanderpokaimFußballturnier1972 Wiederum konnte ein für die ver- hältnismäßig kleine Stadt unitangrei- ches Fußballturnier abgewickelt wer- den. Waren es im Vorjahr 16 Mann- schaften, die um die Ehre eines Tur- niersiegers kämpften, so fanden sich heuer, hauptsächlich wegen der Nicht- zulassung von Gastspielern und der Unbenützbarkeit des Langauplatzes „nur" 9 Mannschaften ein, die je E. Spiele zu absolvieren hatten. Dabei mußten die Kicker die Mühe auf sich nehmen, nach Arbeitsschluß nach Brixen zu fahren, sich rasch um- zuziehen und eine 100prozentige Lei- stung zu erbringen. Mit welchem Eifer die Spieler dabei waren und welche Opfer sie auf sich nahmen, mag dar- an erkennbar sein, daß sie sogar von ihren Arbeitsstellen am Brenner, von Lienz oder vom Salzkammergut ka- men, um dabeizusein und ihre Kame- raden nicht im Stich zu lassen. Sinn und Zweck: Die sportbegeisterte Jugend Kitzbu- hels hat das Gefühl, eine dem Winter- sport ähnliche intensive Betätigung auch im Sommer auszuüben, ohne da- bei in Vereinen organisiert zu sein. Deshalb bildeten sich lose Spielgemein- schaften unter irgend einem Spon- sor- oder Phantasienamen. Die Spor.- soren oder auch die Spieler selbst kauften sich die Ausrüstung und di Dressen und übernahmen es überdies, ein Nenngeld in der Höhe von 1000 Schilling pro Mannschaft zu bezahlen. Das ist echter Sportsgeist und beweist, daß jeder bereit ist, sich eine sinnvolle sportliche Betätigung etwas kosten zu lassen. Die organisierten Sportvereine haben es leider bisher versäumt, Brei- gen Topfes; grauer, mit Graphitstük- ken gemagerter feiner Ton; verdickter Mundsaum nach außen umgeschlagen, auf der Oberfläche des Mundsaumes schlecht erhaltener Töpferstempel. An der Kitzbüheler Ache Drei Randstücke eines mittelgroßen Topfes aus grauem, ziemlich feinem Ton, mit Steinehen gemagert, klingend hart gebrannt, mit deutlichen Hitze- veränderungen (Nr. 9: leicht blasige Oberfläche, innen und außen braune Flecken); wandstark gebaucht, Mund- saum nur wenig verdickt und nach au- ßen umgebogen, Oerfläche glatt, Mund.- saumdurchmesser 1,45 cm. Randstück (Nr. 13) eines Topfes, klingend hart gebrannter, hellroter Ton,. Außenfläche durch Hitzeeinwirkung gelblich gefärbt; Mundsaum schwach trichterförmig ausladend, gegen den Halsansatz zu leistenförmig verdickt, Mundsaumdurchmesser 14 cm. Drei Boden-Wand-Stücke (Nr. 3, 3 tenarbeit für den berufstätigen Möch- tegern-Sportler zu betreiben. Die gesundheitliche Ausbeute ist be- achtlich; von kleinen Verletzungen ab- gesehen, sind die Kicker am Ende einer solch€,n kleinen Meisterschaft in einer wesentlich besseren körperlichen Kon- stitution, als zu Beginn, was an den schnelleren Bewegungen und am Ver- schwinden der „Bauchansätze" zu be- merken ist. Schließlich soll nicht un- erwähnt bleiben, daß die ethischen Werte wie Kameradschaft, Zusammen- gehörigkeitsgefühl, Verantwortung und Fairness eine wesentliche Förderung erfahren haben. Deshalb wird es im- mer wieder notwendig sein, in den Sommermonaten derartige Veranstal- tungen aufzuziehen. Die Teams: Hier sind kurz die Teams in der Reihenfolge des Endergebnisses darge- stellt: Kitzsport . Turnverein Kitzbühel: Das Team um Hansjörg Schlechter war schon im Vorjahr sehr stark und konn- te heuer, dank der Einstellung einiger Routiniers wie Exenberger Hans d. Ä. und Messenlechner Heini, mit viel Glück, aber verdient, Turniersieger werden. Fortuna Kortschak. In der Konditor- Elf befand sich viel Jugend, die im Endspurt, oftmals trotz aussichtsloser Rückstände, immer wieder gute Ergeb- nisse erzielen konnte. Die Mannschaft hatte nur wenige Nörgler, dafür viele ambitioniert kämpfenden Spieler in ihren Reihen. Rettung Kitzbühel. Diese Elf war die Ueberraschung des Turniers, hatte man 10) von Töpfen; hellgrauer bzw. rötli- eher, mit Steinehen gemagerter Ton, ziemlich fein; Standfläche gut abge- setzt, Wand steil konisch aufsteigend; Standflächen 10-11 cm. 3 Bruchstücke eines Topfes (Nr. 2, 8, 5) aus sehr feinem, innen rötlichem, außen weißlichem Ton; erhalten ein Teil eines aus drei Tonwülsten zusam- mengedrehten Traghenkels sowie der zapfenförmige Wandausguß. (Auch die- se 13 Stücke befinden sich im Heimat- museum). Anmerkungen: Herrn Dipl.-Ing. P. Stieber habe ich für mannigfache Un- terstützung herzlich zu danken. Die Zu- ordnung dieser Töpfermarke zu Haf- nerzell korrigiert die seinerzeit von F. Wiesinger (Die Schwarzhafner und die Weißhafner in Oberösterreich, Jahr- buch d. OOe Musealvereins, 87, 1937, 5 88 ff) ausgesprochene Meinung, daß es sich um eine Wiener Töpfermarke handle. Der starke Graphitzusatz un- terstützt jedenfall die Zuweisung zum ihr doch nicht diese Stärke zugetraut. Offensichtlich war die Crew um idie Oldboys Pepi Graswander und Dr.Weit- laner mit viel Vertrauen in den Team- geist ins Turnier gegangen und hatte hervorragende Ergebnisse erzielt. Hartsteinwerk Kitzbühel. Gegenüber dem Vorjahr war heuer ein wesentlich besseres Management festzustellen. Die Stars Didi (Hlisc) und Adler ris- sen die mit guten Anlagen versehenen Durchschnittskicker zu einer geschlos- senen Mannschaftsleistung mit, so daß es zeitweise aussah, als ob der Turnier- sieger nur Hartsteinwerk heißen könn- te. Victoria 63. Die schon bald 10 Jahre bestehende und von Huber und Zwick- nagi gesponsorte Studenten-Elf fand in der Schlußphase zu ihrem eigent- lichen Können, als der alte Victoria- Kampfgeist wiederum erwachte. Vor- her waren sich die Spieler etwas im- einig, was in den unterschiedlichen Ergebnissen zum Ausdruck kam. Die iehrreiche Einsicht wird sie im näch- sten Jahr sicherlich zum gefährlichsten Favoriten stempeln. Praxmair. Die ruhig spielende Prax-Elf blieb in fast gleicher Zusammensetzung wie im Vorjahr. Diesen Leuten merkte man an, wie gerne sie Fußball spielen und wie sie Freizeitsport auffassen. Kameradschaftlich kämpfen bis zum Umfallen, ohne das Ergebnis zu be- tont in den Vordergrund zu stellen. Prader-Hosen. Die als „Geistertruppe" apostrophierte Mannschaft hatte ein Durchschnittsalter von 40 Jahren, lie- ferte einige gute Spiele und könnte bei sinnvoller Verstärkung einiger Po- sten im nächsten Jahr im Vorderfeld landen. Auf jeden Fall hatten die Pra- der-Mannen bei den „Siegesfeiern" - und gefeiert wurde nach jedem Spiel - das größte Stehvermögen. Passauer Bereich. Herrn Anton Laucher, der sein In- teresse bereits bei den Grabungen im Bereich der Urnengräber auf dem Le- benberg bekundet hat, ist für seine besondere Aufmerksamkeit bestens zu danken, ebenso auch für seine Bereit- schaft, die beiden Gefäßbruchstücke dem Kitzbüheler Heimatmuseum zur Verfügung zu stellen. Herrn Anton Rieser, Kitzbühel, dan- ke ich für die Einsichtnahme in das von ihm in seinem Besitz, Florianigas- se 4, gehobene Fundgut, das noch der Veröffentlichung harrt." Durch diesen Beitrag aus der Feder von Prof. Pittioni ist Kitzbühel wieder um ein interessantes Stück aus der Vergangenheit reicher geworden. Da- für herzlicher Dank! Eigentümer, Herausgeber und Verleger: Kitzbüheler Anzeiger Gesellschaft mbH, Kitzbühel, Vorderstadt 16; Verwaltung: Kitzbühel, Schwarzseestraße 2, Tel. 2576; verantwortlicher Schriftleiter: Martin Wörgötter, Kitz- bühel, Hinterstadt 17, Tel. 2236; Druck: Grobstimm & Heininger KG, Kitzbühel, Wehrgasse 8, Telefon 25 15.
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