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Samstag, 2. September 1972 Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 ranggln statt. Bei diesem müssen die Länderranggler in der I. Klasse an- treten. Das Preisranggln wird in dre: allgemeinen Klassen und in vier Schü- ler- bzw. Jugendklassen ausgetragen. Vom Sommerskilager Kitzstein- horn Am 25. August wurde im Rahmen des 5. Internat. Blizzard-Thayer-Sommer- skilagers am Kitzsteinhorn der 7. Ju- gend-Sommerskicup 1972 (Riesensla- lom) ausgetragen. Unsere Skijugend erreichte dabei folgende Plätze: Knaben: 2. Nils Stolziechner Schüler 1: 13. Elmar Mayr, 18. Seppi Reicht Schüler II: 2. Raimund Sulzenbacher, 3. Erich Obermoser, Hopfgarten Jugend 1: 16. Michael Salvenmoser. Am 27. August, beim 4. Internat. Sommer.-Jugend-Skikriterium, Slalom: Schüler 1: 6. Vinzenz Plörer, 7. El- mar Mayr und 11. Seppi Reicht Schüler II: 9. Markus Pfurtscheller. Am 15. August 1972 verstarb in Kit- bühel der Baupolier Josef Scharmüller im Alter von 87 Jahren. An seinem Grabe sprach der Bezirksobmann der Freiheitlichen Partei Dr. Otto Wend- ling dem Verstorbenen den Dank für seine jahrelange Treue zur Partei aus; der Kommandant der Heimkehrer- kameradschaft Franz Schuler rief ihm den Kaiserjägergruß „In Treue fest" nach. Josef Scharmüller wurde am 30. Juni 1885 in Gaspoltshofen geboren und zog 1910 als Maurer nach Kitz- bühel, wo er sich nach zwei Jahren mit der Kitzbühelerin Klara Lackner vermählte. Als Maurer und Polier war der Verstorbene sehr gefragt. Er war verläßlich und mit besten Fachkenntnissen versehen, die er zum Wohle der Bauherrn verwenden konn- te. Seine Spezialität waren die Gelän- dekenntnis und das Einfangen von störenden Quellen innerhalb der Bau- parzellen. Er kannte alle Lehmvor- kommen in unserem Bezirk, und mit Lehm baute er die gediegensten Was- serschlösser, die heute noch funktion:e- ren. Nach seiner Pensionierung half er noch vielen Siedlern mit Rat und Tat aus, die im heute noch danken. Im Jahre 1927 errichtete Josef Scharmüller mit seinem Kompagnon Peter Hechenbichler einen neuen Stadtsaal mit 430 Sitzplätzen. Der nach den Plänen der Architekten Gebrüder Prachentsky, Innsbruch, erbaute und eingerichtete Saal wurde nach sechs- monatiger Bauzeit am 17. Dezemter 1927 eröffnet. Der damalige Bürger- Kurzinformation über die Innsbrucker Messe Die Ausstellerfirmen auf der Inns- brucker Messe - im Durchschnitt 1150 Firmen -- kommen zu 55 Prozent aus dem Inland und zu 45 Prozent aus dem Ausland. Die EWG-Staaten sind dabei mit 25 Prozent beteiligt, die Aussteller aus den übrigen EFTA- Ländern mit 10 Prozent. Der Rest um- faßt Aussteller aus den Oststaaten und Uebersee. Bei den ausländischen Ausstellergruppen führt die BRD mit Durchschnitt jeweils 200 Firmen. In der heimischen Gruppierung ran- gieren Tirol und Wien an der Spitze. Auch auf der 40. Innsbrucker Messe vom 23. September bis 1. Oktober 72 wird diese strukturelle Beteiligung zu finden sein. Infolge des starken Investitionstrends der österr. Frem- denverkehrswirtschaft nimmt das In- teresse immer mehr zu. So werden auch Italien einschließlich Südtirol traditionell starke Länder wieder gut vertreten sein. Diese Gruppen mel- den durchwegs beachtliche Umsätze. meister Hans Hirnsberger sprach den Erbauern im Namen der Gemeinde en Dank aus. Auch der damalige Be- zirksobmann des Gewerbebundes Max Werner lobte die Initiative von Schar- müller und Hechenbichler. Bei der Eröffnung war eine repräsentative Gesellschaft anwesend, das Bürger- rnusikvereinsorchester unter der Lei- tung von Anton Rothbacher spielte im großen Saal, auch der Männergesangs- verein sang Chöre und im kleinen Saal spielte die Hauskapelle unter der Leitung von Kapellmeister Dieti. Der neue Stadtsaal wurde seiner- seits als der modernste im Lande be- zeichnet und war mit allem Komfort ausgestattet. Für den Bau mußte das alte Horngacherhaus niedergerissen werden, denn nur ein kleiner Teil der Mauern ließ sich für den Neu- bau verwenden; der Saal wurde um drei Meter länger als das alte Haus. In der Vorhalle befanden sich ein Bufett, die Kasse, die Garderoben und ein WC. Der Saal hatte eine Flä- che von 260 m2, war 7 Meter hoch und in halber Höhe um den Saal her- um waren geräumige Logen, die links und rechts mit roten Marmorsäulen geschmückt waren. Die Saaldecke wies eine neuzeitliche Stukkaturarbeit auf. Vom Vorraum führte eine Marmor- treppe in den „kleinen Stadtsaal" in gleicher Höhe wie die Galerien. Bei Filmvorführungen wurden feststehen- de Klappstühle eingeschoben. Scharmüller und Hechenbichler hat- ten mit ihrem „wagemutigen" Projekt jedoch kein Glück; nach kurzer Zeit übernahm das „Invalidenkino" den Be- trieb und im Sommer 1937 etablierte Hauptmann a. D. Adolf Hauer das noch heute bestehende „Fimtheater Kitzbühel". Am 18. und 19. Dezember wurde der Film „Don Juan" aufgeführt und am 21. und 22. Dezember 1927 „Der Pfar- rer von Kirchfeld" von Ludwig Anzen- gruber. Irrir4Tp4 zum .1Uijc Ti'L1i' [J M1liUJ ii In einem ausgezeichneten Artikel im letzten „Kitzbüheler Anzeiger" wur- den nicht nur die Einzelspielergebnis- se bekanntgegeben und die einzelnen Mannschaften beschrieben. Darüber hinaus entwickelte der Verfasser in den Absätzen „Sinn und Zweck" so- wie „Zukunft des Turnieres" Ansich- ten, die teilweise nicht unwider- sprochen bleiben dürfen. Da der Turn- verein Kitzbühel gleich zweimal, näm- lich als organisierter Sportverein und als Mitbesitzer der neuen „Langau- Sportanlage" sich angesprochen fühlt sieht er sich verpflichtet, auf diesen Problemkreis einzugehen. Zunächst einmal muß die Ansicht widerlegt werden, daß die organisier- ten Vereine es verabsäumt hätten, Breitenarbeit für den berufstätigen „Möchtegern-Sportler" zu leisten. Ge- rade aus diesem Grund hat der Turn- verein Kitzbühel seinen Vereinsplatz aufgegeben, der für Vereinszwecke völlig genügt hätte und sein Grund- vermögen im Gesamtwert von Sebill. 1,486,000.— eingebracht, um eine Sportanlage für Leichtathletik und Ballspiele zu schaffen. Darüber hinaus hat der Verein auf eigene Kosten für die nötigen Sportgeräte gesorgt und es stehen alle Einrichtungen wöchent- lich Montag, Mittwoch und Samstag den Sportinteressierten zur Verfügung, die auf der Anlage auch die Prüfun- gen für das Oester. Sport- und Turn- abzeichen ablegen können. Die Ansicht, im Sommer eine ähn- lich intensive Betätigung wie im Win. sport ausüben zu können, ohne dabei in Vereinen organisiert zu sein, ist verfehlt, weil weder auf den Unter- schied eines „organisierten" und ei- nes „nicht-organisierten" Sportaus- übenden noch auf den Unterschied der zur Ausübung benötigten Anlagen Be- dacht genommen wurde. Während der in einem Verein organisierte Sportler seinem Verein gegenüber gewisse Ver- pflichtungen hat, festgelegte Trai- ningszeiten möglichst regelmäßig be- suchen und sich unter der Führung von Uebungsleitern auf persönliche Leistungssteigerung oder auf allgemei- ne Wettkämpfe vorbereiten soll, beab- Josef Scharmu oflier, Ititzböhe!, zum Gedenken Der wagemutige Erbauer des Stadtsaales
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