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Seite 10 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 9. September 1972 15er Serie Damen: Hörl Greti, Jochberg 114 Wagger Kathi, St. Johann 98 Obermoser Maria, Kitzbühel 96 Aufschnaiter Anna, Reith 95 Foidl Hilde, Fieberbrunn 92 Jungbauern-Bildscheibe: Feichtner Simon, Brixen Hofer Josef, Brixen Oberhauser Toni, Kitzbühel Sammer Erwin, St. Johann Hechenberger Peter, Kitzbühel Gästeklasse: Steinlechner Georg, Bruckhäusl 135 Ing. Josef Wörgötter, St. Johann 130 Plieger Sepp, Bruckhäusl 118 Rieth Werner, Kitzb. (Jsch.) 100 Obermoser Hans, Mittersill 90 Mannschaftswertung: Fieberbrunn 492 Jochberg 492 Kitzbühel 490 St. Johann 456 Aurach 348 - . / -'.• i- 1. Tiroler Bauernmuseijm Hintarobernau in Kitzbühel Altholz für Bauernmuseum Bei der am 30. August im Restau- rant Glockenspiel abgehaltenen Vor- standssitzung des Vereins zur Errich- tung des 1. Tiroler Bauernmuseums in Kitzbühel unter dem Vorsitz von Obmann Herbert Jordan wurden der Kaufvertrag mit Sebastian Haller so- wie der Kreditvertrag mit der Spar- kasse der Stadt Kitzbühel einstimmig genehmigt. Fortsetzung aus Nr. 29 Das barocke Drama „Doriforius" Mehr durch Zufall hat sich von ei- nem dieser in Kitzbühel aufgeführten Barockdramen eine Perioche im Tiroler Landesmuseum „Ferdinandeum" erhal- ten. Das Spiel wurde mehrmals in auf- einanderfolgenden Jahren wiederholt - etwas Außergewöhnliches im Spiel- brauch der Zeit. Am Titelblatt ist die Ortsangabe „Schau-Bühne Kitzbichl" gedruckt. „Metamorphorius" ist das Stück über- schrieben. Das bedeutet Verwandlung. In unserem Fall ist damit die innere, die seelische Wandlung des Helden ge- Besonderer Dank wurde RA Dr. Luis Höizl für die Errichtung des Vertrags ausgesprochen. Er erklärte sich freund- licherweise bereit, als Honorar Bau- steine zu zeichnen. Beachtliche Arbeit leistete auch die Sekretärin der Alpen- ländischen Realitäten- und Finanzie- rungs-Ges. Real-Fina Frl. Dalik, die bisher unentgeltlich den Großteil der schriftlichen Arbeit zur vollsten Zu- friedenheit erledigte. Zur Erledigung der umfangreichen Reparaturarbeiten benötigt der Ver- ein jede Menge A 1 t h o 1 z. Es wird höflich ersucht, Altholz anzubieten, das dann unverzüglich abgeführt (ev. auch 1 Tag (Freitag) Schon so wie in den vorangegangenen Jahren war auch heuer wieder das „Löwenbräu-Festzelt" durch die flei- ßigen und geschickten Hände der Kitz- bii heler Feuerwehrmänner aufgestellt und schön eingerichtet worden. Saube- re Tische und Bänke, ein trockener Boden, beste Beleuchtung, Girlanden- und Fahnenschmuck. Nach der Begrü- ßung durch Kommandant Brunner er- öffnete Bürgermeister Hermann Reisch die Feuerwehrfesttage durch einen kräftigen Schluck aus einem Maßkrug und einem freudigen „Prost". Die Wat- tener Dorfmusikanten unter der Lei- tung von Joschi Binder finden gleich den richtigen Ton und heizen die Stimmung kräftig an. Einfach toll, welch umfassendes und abwechslungs- reiches Repertoir diese Kapelle be- sitzt. Als Zwischenspiel werden Reden gehalten, ist doch „Kitzbühel grüßt meint, die „Erstaunungsvolle Bekeh- rung Dorifoii", eines Sinders, zu einer wunderreichen Buß. Der richtunggebende Dramaturg des Jesuitentheaters, der Rheinländer Ja- cob Masen, hatte die Komödie von Mopsus, dem „Rusticus imperans" ge- schrieben. Er ist der Bauer, der nach tiefem Rausch als Fürst erwacht und einen Tag lang Herrscher spielen muß und schließlich daran Gefallen findet. Nach diesem komödiantischen Stoff mit ernstem Untergrund griffen später Christian Weise, ein Shakespeare und in Dädemark mit besonderem Geschick Holberg im „Jeppe vom Berge", der als Leibeigener den Weg vom Misthau- fen ins fürstliche Schlafgemach seines abgebrochen) wird. Angaben sind er- beten an Obmann Herbert Jordan, Kirchberg, Tel. 220 (0 53 57), Schrift- führer Dkfm. Erwin Steidl, Tel. 32 32 (0 53 56) bzw. unsere Redaktion, Tel. 22 36 (0 53 56) (Schriftführer-Stv. M. Wörgötter). Für die Aufbauarbeiten wurde der Allroundbastler Christian Trixl be- stellt. Freiwillige Helfer jederzeit er- wünscht. Die Bevölkerung wird gebe- ten, die große Arbeit der Errichtung des Bauernmuseums zu unterstützen, durch Zeichnung von Bausteinen, durch Geld- und Sachspenden bzw. durch Arbeitsleistungen. Hamburg" das Motto des Abends. Die Patenfeuerwehr von der „Waterkant" überbringt durch ihren Branddirektor Buchner Geschenke. Einen ultramoder- nen Greifzug, eine Motorsäge, ein Ku- vert mit Geld - der Erlös aus dem Verkauf von Festabzeichen in Ham- burg - und schließlich auch noch ei- nen echten Rettungsring „für alle Fäl- le". Anschließend geht es wieder mit Musik weiter. Erst nach 2 Uhr beginnt sich das Zelt zu leeren. Wie schon so oft, war der Freitag ein stimmungs- voller und gelungener Abend im Fest- zelt der Feuerwehr. 2. Tag (Samstag) Ab 17 Uhr konzertiert Fritz Neu- mayr mit der Jochberger Bundesmu- sikkapelle. Die Jochberger sind in Kitz- bühel schon gern gesehene Stamm- gäste und äußerst beliebt. Dementspre- chend groß war auch diesmal wieder Herren nehmen muß, in der neueren Literatur Gerhart Hauptmann. Sie alle variieren dasselbe alte Thema vom Menschen, der im Schlaf plötzlich in eine andere Welt versetzt wird und dann nicht nur an seiner überraschen- den Umgebung irre wird, sondern auch an sich selbst, der an seiner eigenen Existenz zweifelt bis zum Irrwerden, im „Doriforius" von Kitzbühel bis zum Selbstmordversuch! „Ist womöglich unser ganzes Leben Traum, Täuschung und Trugbild, ein Theater?" Das ist die erschütternde Frage des barocken Dichters. Worin besteht nun die besondere Wendung, die der Kitzbiihler „Dorifo- rius" dem klassischen Lustspiel, das einst in Innsbruck Jesuitenschüler auf- führten, gegeben hat? So wie der pro- testantische Fauststoff im südlichen Tirol seine katholische Version erhielt, in der die Maßlosigkeit des Teufels- bünders darin besteht, dem Kreuz Christi in seiner ursprünglichen Ge- Kitzbühel im Mittelpunkt der barocken Spielgeschichte Vortrag von Theaterwissenschaftler Dr. Norbert Hölzl am 8. Juni 1972 im Festsaal der Hauptschule Kitzbühel ,%ft, 0 Zeltreportage Kurzbericht von den drei abwechslungsreichen Feuerwehrfesttagen am ver- gangenen Wochenende in Kitzbühel aus Anlaß des 100jährigen Gründungs- jubiläums.
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