Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 12 - Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 9. September 1972 FF Oberndorf, Kirchdorf, Kirchberg, alle Tirol Bundesmusikkapelle Reith b. Kitzb. FF Reith FF Itter FF Going FF Aschau b. Kirchberg FF Westendorf FF Oberlienz FF Fieberbrunn Historische - moderne Feuerwehr geräte und Fahrzeuge Tanz und Fanfarenzug „Rot-Weiß" Witten-Annen (BRD) PF Aurach FF Jochberg FF Wörgl Landes-Feuerwehrschule Ibk. Ausrüstung und Fahrzeuge FF Kitzb. Gelenkbühne Fa. Rosenbauer Anschließend füllte sich wiederum das Zelt, um beim Konzert der Bun- desmusikkapelle Waidring mit dabei zu sein. Und schiießlch wollte auch der Durst vom Umzug gestillt werden. Hermann Schreder und seine Waid- ringer Musikanten schalteten gleich auf „Stimmung", was bei dem Lärm im Zelt auch das einzig richtige war. Die Tanz- und Fanfarengruppe „Rot- Weiß" aus Witten-Annen (BRD) mar- schierte zu einer Sondervorstellung auf. Besonders die hübschen Beine der Tambourmädchen ernteten bewundern- de Blicke aus den Reihen der Männer- weit. Auf dem Vorplatz des Geräte- hauses hatte die Rettung eine Labe- station aufgebaut. In freundschaftli- cher Kameradschaft halfen die Män- ner rund um Kolonnenführer Jakob Lackner aus, als es galt, nach dem Um- zug alle Teilnehmer möglichst schnell mit Bier und Essen zu versorgen. Dimas wird vom Teufel persönlich in eine andere Umwelt gebracht, um den Weg nach unten zu gehen und von seinen alten Gewohnheiten - täglich das Rosenkranzgebet zu sprechen - abzulassen; Doriforius muß von der göttlichen Vorsehung ebenfalls in eine ungewohnte Umwelt gestützt werden, um von seinen alten Gewohnheiten ab- zulassen und den Weg nach oben zu finden zum Rosenkranzgebet und einem asketischen Leben. Der Klausner Zoismus kehrt zurück, erschrickt über den fremden Gast in seiner Einsiedelei und hält ihn für den Leibhaftigen. Das ist dabei das Ent- scheidende: Doriforius fragt sich selbst, ob er nicht am Ende der Teufel ist! Da tauchen neue Mesnchenmasken auf. Kumpan Pamphilus hat dem Bauern Stoiprio mit dem besessenen Sohn Trunculus und dem blinden Caecan- der - lauter sprechende Namen - den „guten" Rat gegeben, den angeb- lich wunIertätigen Büßer Doriforius in seiner Kirche aufzusuchen. Dieser Nach dem 2'/2stündigen Konzert der Bundesmusikkapelle Waidring wurde das Zeit wieder in Ordnung gebracht, Tische abgeputzt und ein letztesmal das Lager mit Bier, Wein, Würstl, Hen- dein usw. aufgefüllt. Pünktlich um 20 Uhr treffen Notar Dr. Poley und der Vertreter des Finanzamtes ein. Die letzten Vorbereitungen für die Verlo- sung der Tombola werden getroffen. Es geht alles sehr korrekt zu. Die ver- kauften Losabschnitte werden geprüft, ob auch alle Nummern dabei sind und die nicht verkauften Lose zurückver- rechnet. Nach 21 Uhr kann Ansager Dipl.Vw. Michael Horn erstmals die große Schiffsglocke, ein Geschenk der Patenfeuerwehr Hamburg, läuten. Dr. Poley, Herr Beranek vom Finanzamt Kitzbühel, Kdt. Stefan Brunner und die beiden Organisatoren der Tombo- la Helmut Raaber und Mandi Golser nehmen auf der Bühne platz. Anni Knoll sitzt schreibbereit vor der elek- trischen Schreibmaschine, um gleich die Ziehungsliste anfertigen zu kön- nen. Aus einem Rührkübel werden von Kindern die ersten Lose gezogen. Die ersten Jubelschreie von Gewinnern erschallen. Die Spannung steigt im- mer mehr. Schon 200 Nummern sind verlesen. Jetzt fehlen nur noch die Haupttreffer. Die Kneissl- und Ober- Ski, das Farbfernsehgerät und schließ- lich das Auto. Noch einmal werden Träume und Wünsche in jedem ein- zelnen wach. Wer wird das Rennen machen - bin ich es? Das Los Num- mer 8401 bringt seinem Besitzer schließlich den Haupttreffer. Ist der Gewinner des Autos im Saal? Ja, ja - Michael Rupprecht (Spielwaren, Haus- und Küchengeräte) meldet sich. Er kann es kaum glauben und kommt mit seinen beiden Töchtern auf die Bühne. Tatsächlich - das Los wird Unfug endet in einer Schlägerei. Die Turbulenz auf der Bühne ist aber noch nicht am Siedepunkt ange- langt. Es setzt ein noch „hitzigeres Ge- fecht und Scharmiziren" ein. Zoismus hat Verstärkung geholt und schickt sich an, Doriforius, diesen „vermeynten Teufel von seiner Clausen" zu vertrei- ben und zu „delochieren". Doch der junge Doriforius behauptet das Feld gegen die frommen alten Männer und zwingt sie „Reißaus zu nehmen". Haben ihn die Einsiedler vorher für den Teufel gehalten, so hat sie der Kampf von der menschlichen Existenz ihres Feindes überzeugt. Ueberzeugt sind sie aber auch, es hier mit einem Verrückten zu tun zu haben, einem „hirnlosen und der Vernunft beraub- ten Menschen". Die Saufkumpane des Doriforius ver- spüren jetzt erst recht Lust, den kamp- feserprobteri Einsiedler weiter zu fop- pen. Sie verkleiden sich selbst als Jä- ger und stellen im Wald um die Hütte des Doriforius ein Jagen an. Die hüb- vom Notar kontrolliert es stimmt. Der rote Ford Cortina de Luxe bleibt in Kitzbühel und geht noch dazu an einen altgedienten Feuerwehrmann Mit nur 7 gekauften Losen kam das große Glück! Unter den Klängen der Unterhal- tungsmusik Tirol gehen die letzten Stunden im Zelt wie im Flug vorüber. Kurz nach Mitternacht sind die „Feier- wehrfesttage" beendet. Die Männer um Kdt. Stefan Brunner, Organisa- tionsleiter Hans Rothbacher und Fest- wirt Toni Hechenberger atmen auf. 3 lange und anstrengende Tage ha- ben ihr Ende gefunden. Jeder Mann und alle freiw. Helferinnen und Helfer hatten ihr Bestes gegeben. Egal, ob am Hendlgrill, hinter der Biertheke, als Kellner, in der Bar als Kassier oder sonst wo, - es war wirklich viel Ar- beit für jeden einzelnen. Wenn jede ehrenamtlich geleistete Stunde bezahlt werden müßte, würden die Kosten die Einnahmen bei weitem übersteigen! Aber wer fragt danach, Hauptsache, es hat alles geklappt. P. S. Das Zelt bleibt auch noch die nächsten 14 Tage stehen. Am 16. Sept. hält die bekannte Waschmaschinen firma Miele in Kitzbühel einen Kon- greß ab. Die Feuerwehr wird das Zelt über Bitte der Veranstalter noch ein- mal für einen Tag bewirten. Bei einem großen Wettkampf „Maschine gegen Mensch" werden Teams aus dem ge- samten Bezirk ihr Können im Waschen zeigen. Toni Praxmair und seine Na- tionalsänger treten ebenfalls auf. Das Arrangement der Veranstaltung liegt in den Händen des FVV. Eigentümer, Herausgeber und Verleger: Kitzbüheier Anzeiger Gesellschaft mbH, Kitzbühel, Vorderstadt 16; Verwaltung: Kitzbühel, Schwarzseestraße 2, Tel. 2576; verantwortlicher Schriftleiter: Martin Wörgötter, Kitz- bühel, Hinterstadt 17, Tel. 2236; Druck: Grobstimm & Hepflinuer KG, Kitzbühel. Wehrasse 8. Teleton 25 15. schen Jägerinnen Camilla und Sybilla locken ihn mit einem anmutigen „Jä- ger-Lied" heran. Hinter einem Gebüsch wird Doriforius, der zuhören und be- obachten will, aufgespürt. Aber seine vertraute übermütige Runde begrüßt ihren Kumpan in der Einsiedlerkutte weder als frommen Einsiedler noch als ihren Freund. Die Verwirrung soll wei- ter getrieben werden: Er wird „aus Schertz vor einen Bärn angesehen", vor dem sich alle fürchten. Natürlich er- kennt der geplagte Doriforius seine „sauberen Cameraden", aber sie wol- len partout nichts anders an ihm se- hen als ein wildes Tier! Wer ist wer in dieser albernen Welt der Trugbilder, das ist die Frage des Dramas. Wem kann man wirklich trauen? Nicht einmal den vertraute- sten Freunden, das ist die Anwort; auch nicht dem Ordenskleid, denn auch dahinter könnte, wie wir gese- hen haben, ein Teufel stecken - ja, was das Allerschlimmste ist, nicht ein- mal sich selbst! Fortsetzung folgt!
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