Kitzbüheler Anzeiger

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P.bb. Erscheinungsort und Verlagspostamt 6370 Kitzbühel Samstag, 16. September 1972 Preis 2.— Schilling, Jahresbezugsgebühr 100 Schilling 28. Jahrgarg, Nr. 37 Sa., 16. Ludmilla, Edith So., 17. Hildegard Mo., 18. Josef Di., 19. Wilma Mi., 20. Fausta Do., 21. Matthäus Fr., 22. Tiomas M. Die August-Pressekonferenz des Lan- despressedienstes unter der Leitung von Dr. 5 e n n wurde aus dem Land- haus heraus auf Almen unseres Bezirks geführt. Es war das erstemal, daß die Tiroler Reporter in die Berge geführt wurden, um an Ort und Stelle die Bedeutung der Alpwirtschaft kennen- zulernen. Nach einem Frühschoppen im Hotel „Goldener Löwe" in St. Johann wur- den die Teilnehmer in „almgängigen" Kleinbussen zuerst auf die Lärchiilz- alm des Max Klausner geführt. Unter den Teilnehmern befanden sich auch Bezirkshauptmann Hofrat Dr. Hans von Trentinaglia, der Ob- mann der Bezirksbauernkammer LA Oek.-Rat Leonhard M a n z 1 und Bür- germeister Andreas M a r i a c h e r, St. Johann. Auf der Alm übergab Dr. Senn das Wort an den Leiter der Abteilung „Alpverbesserung" beim Amt der Tiro- ler Landesregierung Landesalminspek- tor Dipl.-Ing. Oswald B r u g g e r, des- sen interessanten Ausführungen wir hier folgen: In Tirol gibt es 2306 Almen mit einer Gesamtfläche von 622.000 Hektar. Das sind rund die H ä 1 f t e der Gesamt- katasterfläche des Landes Tirol. Wenn auch davon etwa 120.000 ha unproduk- tiv sind, so unterstreicht diese Zahl doch die große Bedeutung der Alm- wirtschaft unseres Landes. In Oester- reich gibt es 10.819 Almen mit einer Gesamtfläche von 8,400.000 ha. In Tirol entfallen auf jede Gemein- de durchschnittlich zehn Almen. Die durchschnittliche Größe beträgt 270 ha. Die größte Alm in Tirol befindet sich im Bezirk Landeck mit einem Ausmaß von 5.358 ha. Auf den Tiroler Almen werden jähr- lich 42.000 Kühe und 71.000 Jährlinge und Galtvieh aufgetrieben. Zwei Drit- tel der Tiroler Almen werden im Ein- zelbetrieb und ein Drittel gemein- schaftlich bewirtschaftet. 68 Prozent der Tiroler Almen werden gleichzeitig mit verschiedenen Tiergattungen: Kü he, Jungvieh, Pferde oder Schafe, ge- alpt; 22 Prozent sind reine Galtvieh- almen und nur zehn Prozent reine Melkalmen. Die Lärchfilzalm liegt in einer See- höhe zwischen 1000 und 1400 m, also verhätnismäßig niedrig, und ist eine der schönsten Almen Tirols. Auf 175 ha Gesamtfläche gehen 84 Kühe, die auf dem Niederleger konzentriert sind und den ganzen Sommer über dort bleiben, und 68 Stück Galtvieh auf dem Hoch- leger, wo ein gutbesuchtes Ausflugs- gasthaus besteht. Ein Lift führt vom Niederlege bis weit Über den Hochleger hinaus. Die gesamte Alm wurde seit den zwanziger Jahren unter erheblichem finanziellen Aufwand durch Anlage des Zufahrts- weges, weitaehen der Entwässerung, vor allem der beneidenswert güns;ien Flächen auf dem Niederleger. und Neu- bau des 1962 abeebrannten Stalles in besten Zustand 2ebracht. Trotzdem er- klärte der Besitzer Max K 1 a u s n e r. der as Milchkäufer vieler Almen und Käsehändler nicht nur ein Bauer. son- dern in Mann der Wirtschaft ist und In der Buchfllhrun sehr wohl Bescheid weiß, daß auch seine vorbildliche Alm in knmmerziellern in,-ne. also In ihrem ttsichliehen rechnerehen Frtrae nicht erfolreieh 711 führen it. . Man muß Bauer sein. sonst briieht man keine Alm und h,tte keine Freude dar- n, um weiterzumachen." Es is er- freiilii"h, wenn man, solche Tatsachen durch die Ksnlc eier Meinime!strer eitpn FCrefczpi- hcirqnnf werden. TflP1 T)lni,Tner Priiero'pr stellt wei- ters pinrIAiiticy Tdr rin.R ein Aiifo'hp der Almen hr erhebliche Nncl-feile und Schäden für das ganze Land nach Preisranggln in St. Jakob Am Sonntag, 17. September veran- staltet, wie bereits berichtet, die Sek- tion Ranggln des Wintersportvereins St. Jakob in Haus ein grDßes Preis- ranggln. Geranggelt wird in vier all- gemeinen Klassen, in zwei Schüler- und in zwei Jugendklassen. Außerdem wer- den der Buchenste,nwand-Dokal und der Pillerseer Hoagmairpokal ausge- ranggelt. Die Konkurrenz steht unter dem Ehrenschutz von 3gm. Josef Schwaiger. Die Konkurrenz teginnt um 13 Uhr mit dem Einmarsch der Bundesmusik- kapelle St. Jakob. Abends Ranggler- ball im Cafe Hauser. Alle Rangglerfreunde des Bezirkes sind zum Besuch freundlichst eingela- den. sich zöge, ganz abgesehen von einer empfindlichen Schädigung des Frem- denverkehrs, der heute eine der tra- genden Säulen der gesamtenWirtscha.ft ist. Schon müssen Länder rund um uns, die Schweiz, Bayern, Italien, zur Bewirtschaftung der Almen Zuschüsse geben. In Bayern denkt man überhaupt an ein Entgelt für die Bergbauern, um diese und vor allem ihre Kinder als Betriebsnachfolger noch auf der Schol- le zu halten. Die normale Bewirtschaf- tung der Berg- und Hochflächen durch die Bauern ist noch immer die billigste Erhaltung und Pflege der alpinen Land- schaft, ohne die auch der Fremden- verkehr verfällt. Max Klausner sprach weiters noch ein bedeutendes Wort: „Gute Beratung ist wichtiger als Geld!" Er meinte da- mit, daß es für die Betriebsplanung und Bewirtschaftung, auf dem Hof wie auch auf der Alm, wesentlicher ist, ei- nen richtigen Rat zu erhalten, der für viele Jahre gilt und entsprechend zum Erfolg beiträgt, als eine größere oder kleinere Zuschußsumme, die zwar die augenblickliche Ausgabe leichter macht, die Bewirtschaftung auf die Dauer ge- sehen aber nicht erfolgreicher gestal- ten kann. Ein Zuschuß nur für eine bestimm- Pressekonferenzen auf Almenim Bezirk Kitzbühel Fahrten zur Lärchfilzaim und zu den Almen des Kalksteins - Nahziel: Er. schließung aller existenzfähigen Almen
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