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Seite 10 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 16. September 1972 schulte Taucher ist die Möglichkeit stoffmangels für den vernünftigsten in der Muskulatur und eben körper- vorhanden, durch erfahrene Frosch- Sport und zwar deshalb, weil man sich licher Höchstleistung. Wir haben es männer Anleitung zum Tauchsport zu beim Golfspiel in einem großen „Luft- hier mit einer Wechselwirkung zu tun." erhalten und einige einfache Tauch- reservoir" bewegt, was bei Ausübung versuche zu machen. anderer Sportarten kaum der Fall ist nrIi2v- Annh r1 iv in i V (\r1 1. ix7chni OV Abfahrt am Freitag, 22. Sept., 4 Uhr früh. Rückfahrt am Sonntagabend. Die Kosten der Fahrt mcl. Halbpension in Zimmern mit Dusche und WC betragen 500 Schilling. Anmeldung bei Einsatzleiter Herbert Menz, Gend.-Postenkommando oder Herbert Kühr, Christophorus-Reisen, Tel. 27 83. Vom Glockenspiel Zu besonderen Festen werden auf dem Turme der Katharinenkirche prachtvoll gestickte Flaggen ausge- steckt. Was aber dahinter liegt, bleibt glücklicherweise dem Auge verborgen. Die Glockenstube mit dem Glocken- spiel ist nur mehr ein stinkender Stall. Unrat und Taubenmist bedecken Boden, Glocken und Gebälk. Es wäre höchste Zeit, alle Turmöffnungen mit Drahtgeflecht gegen dieses TJnratgeflü- gel abzusichern. Gleichfalls müßte ei- ne gründliche Reinigung durchgeführt werden. Mäuse und Ratten vertilgen wir, weil sie unseren Lebensunterhalt anknappern. Der Taube dagegen scheint eine unbegrenzte Vermehrung garantiert zu sein, da sie der Mensch in seiner Tierliebe in Schutz genom- men hat, obwohl sie nicht einmal sin- gen kann. Für diesen Schutz bedankt sie sich dann auf ihre Weise. Sie be- deckt alles, was ihr beliebt und was der Mensch mit Aufwand und Mühe zu seinem Wohle und zu seiner Freude geschaffen hat, mit ihrem Mist. Wie verhält es sich da mit der Umwelt- verschmutzung? Erscheint den unent- wegten Taubenfreunden der Tauben- dreck am Ende gar nicht schmutzig? So etwa, wie es andernorts mit der heiligen Kuh steht? Wie dort die Kuh religiöse Verehrung beansprucht, be- vorzugt bei uns die Taube kirchliche Gebäude für ihre Brut- und Mistabla- ge. Der Mensch wagt kaum Einspruch. Oder er muß es hilflos geschehen las- sen. Er selbst plant zwar seine Ver- mehrung, bei der Taube versagt er. Sebastian Seissl Kitzbühels Golfplatz - begehr- ter als man glaubt Gespräch mit Dozent Dr. med. Josef Schmid (Wien) Herr Dozent, darf ich fragen, woher Sie kommen? „Ich komme aus Wien. Bin Wiener". Sie sind Internist und führen, wie wir erfahren haben, in Wien eine große Praxis. Aber warum spielen Sie Golf? „Nun ich sehe diesen Sport mit den Augen des Arztes. Ich halte das Golf- spiel in einer Zeit permanenten Sauer- stark verschmutzter Umgebung." Seit wann Spielen Sie Golf? „Seit drei Jahren!" Warum kommen Sie da nach Kitz- bühel? Es gibt doch genug andere Plätze, welche der Stadt Wien bedeu- tend näher liegen! „Ja, eben wegen der Luft, wegen des Klimas - natürlich auch wegen der Landschaft. Sehen Sie, ich glaube, daß kein anderer Golfplatz Oesterreichs ei- ne ähnlich gute Höhenlage und ein ähnlich günstiges Klima für Sportaus- übung hat. Nicht zufällig hat Kitzbü- hel immer wieder Spitzensportler her- vorgebracht. Ich sehe als Arzt einen unmittelbaren Zusammenhang zwi- schen der Sauerstoffanreicherung im Gehirn bzw. in den Nervenzellen und Die Hoffnung, daß auch in den folgen- den Turnieren der Golfwoche alles so reibungslos abläuft wie in den ersten Tagen, hat sich erfüllt: das Wetter hielt, die Zahl der beteiligten Spieler stieg noch an, die Leistungen nahmen zu - was freilich auch darauf zurückzuführen ist, daß in Klasse A einige beste Golfer mit Handicaps unter 10 dazugekommen waren, so etwa Don Spionick (USA), Georffrey Morris mit Handicap 0 und Achim Steinfurth (BRD) mit Handicap 2. Für den „Eduard-König-Cup", Zählwett- spiel gegen Par nach Stableford, das am Montag vergangener Woche ausge- tragen wurde, waren 75 Golfer gemel- det. Eduard König, der Protektor dieses Cups, welcher seit Bestehen der Kitzbü- heler Golfwoche (1964) ausgetragen wird, konnte leider aus beruflichen Gründen weder am Spieltag noch bei der Vertei- lung der von ihm gestifteten Preise an- wesend sein. (Eduard König richtete ein Expreßschreiben an den Club, in welchem er die Teilnehmer herzlich grüßen ließ und ihnen viel Erfolg wünschte.) Dienstag und Mittwoch wurde ein Zähl- wettspiel in zwei Klassen (Grupoe A 36 Löcher. Gruppe B 18 Löcher) - Preis des Schloßhotels Lebenberq - gespielt. Es waren 70 Golfer auf der Runde - kein Wunder. daß die Beengtheit des Platzes durch die täqlich hohen Spielerzahlen einmal mehr als störend empfunden wur- de. Einioe auswärtiae Spieler hielten mit Kritik nicht zurück. So meinte ein Schwei- zer Spieler, Kitzbühel hätte an sich einen schönen und guten Golfplatz - einen Platz der durch seine Hanglage technisch schwierig sei und eine eigene Spieltech- nik erforderte. (Die meisten Golfplätze sind Flachlandnitze") Was er aber hart kritisierte, war die Tatsache, daß nach 9 Sie kommen also gerne zu uns. Aber es gibt doch sicher auch Dinge, welche Sie als weniger erfreulich empfinden - ich meine, was Kitzbühel betrifft. Aus Kritik lernt man! „Ja", - und hier schmunzelte Doz. Dr. Schmid - „es kommen anschei- nend immer noch mehr Leute darauf, wie schön Kitzbühel ist. Daher die zu- nehmende Ueberbevölkerung, die star- ke Verbauung. Man müßte diese fort- schreitende „Einwohnerkompressjon" etwas bremsen - etwa durch Erhal- tung der vorhandenen Grünflächen und auch, was ja notwendig wäre, durch Erweiterung des Golfplatzes." Herr Dozent, werden Sie wiederkom- men? „Gewiß, ganz sicher!" Herzlichen Dank für das Gespräch! —hub - Löchern das Spiel unterbrochen werden müßte (eben weil wir nur 9 holes ha- ben!) und daß die Spieler dadurch, wenn zu viele auf der Runde sind, zu längerer Spielunterbrechung gezwungen wären, was eigentlich unmöglich und ganz gegen das Reglement sei. Die Spieler gehen inzwischen ins Clubhaus oder fahren kurz weg - etwas, was in anderen Län- dern und auf anderen Plätzen bei Bewer- ben, wie sie bei der Golfwoche durchge- spielt würden, unweigerlich zu Disqualifi- kationen führe. Ueberhaupt meinte er, daß man auf diesem Platz aus diesen Gründen keine Golfwoche, schon gar nicht eine „Internationale" durchführen dürfte. Das ist für die Clubleitung peinlich und für Kitzbühel blamabel. Sollen wir auch noch unsere Golfwoche verlieren? Eine Ueberraschung oder, wenn man will, den Durchbruch eines Talentes brachte der Mittwoch. Unser heimischer Spieler Sepp Kerscher erreichte in der zweiten Runde auf den ersten 9 holes mit 35 benötigten Schlägen ein Ergebnis von 1 unter Par; das bedeutet, daß er sich den besten Spielern näherte. Ueber- schattet wurde dieser „schwarze Mitt- woch" von den tragischen Ereignissen in München. Zwischen 10 und 12 Uhr - also während der Trauerfeierlichkeiten im Münchner Olympiastadion - wurde dasSpiel aus Solidaritäts- und Humani- tätsgründen unterbrochen und am Nach- mittag fortgesetzt. Die Preisverteilung zu beiden Bewer- ben - Eduard-König-Cup und Preis des Schloßhotels Lebenberg - fand Mittwoch abends in den Räumen des Schloßhotels statt. Zur Preisverteilung bzw. zum Gala- abend waren sehr viele Golfer und Golf- Kitzbüheler Golfwoche 1972 (Fortsetzung unseres Berichtes von der letzten Woche)
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