Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Einstandsfeier bei Dir. Senger zu Auberg in Jochberg Die „Prämusik"; Mitte: Gen.-Dir. Fritz Senger mit Leopold Gratz, Frau Sen- ger und der Leiter der Prämusik Andre Feiler Seite 8 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 16. September 1972 dem Frieden von Schönbrunn erlebt. In dieser Ratsstube hier mußte er die Ab- dankung unterzeichnen. Und hier in die- sem altehrwürdigen Sitzungssaal wollen wir heute die Verschwisterungsfeier mit Kitzbühel besiegeln. Es war für uns wirklich eine Freude und ein Erlebnis, als wir im vorigen Jahr in Kitzbühel die Verschwisterungsfeier er- leben durften. Wir waren sehr angenehm überrascht und es war für uns wohltuend, mit welcher Wärme wir in Kitzbühel auf- genommen worden sind. Wir möchten ver- suchen, Ihnen mit derselben Freundlich- keit und Freundschaft zu begegnen. - Hoffentlich gelingt es uns. Ich darf vorerst dem Herrn Kollegen Reisch symbolisch für alle eine Erinne- rungsplakette in echtem Silber überrei- chen, welche Sie und uns alle an diesen Tag stets und immer erinnern möge. Die Verschwisterungsfeier Sterzing-Kitzbühel am 9. September 1972. Ich bitte auch die Herren Gemeinderäte aus Kitzbühel und die Herren Gemeinderäte aus Sterzing, sich dieses Abzeichen (darstellend das Wappen der Stadt Sterzing mit der Jah- reszahl 1524 - dem Jahr der Fertigstel- lung des Rathaussaales - anheften und wenigstens an diesen beiden Tagen zur Erinnerung tragen; möge es aber auch eine ständige Erinnerung an diese Ver- schwisterungsfeier bleiben. Das Wappen soll uns an die gemeinsamen Tage in Sterzing erinnern. Zur Bekräftigung dieser Verschwiste- rung haben wir den Beschluß in unser Ehrenbuch der Stadt Sterzing eingetra- gen, in welchem unsere Ehrenbürger auf- scheinen, in welchem unsere Bürger auf- scheinen, die eine Ehrenurkunde bekom- men haben, das goldene Zeichen der Stadt Sterzing. Wir haben drei Formen von Ehrungen beschlossen und alle Ti- roler, die eine solche Ehrung erfahren, werden in dieses Ehrenbuch eingetragen. „Die Städte Kitzbühel und Sterzing sind anläßlich der 700-Jahr-Feier der Stadterhebung 1971 in Kitzbühel im Sinne der geistigen und kulturellen Einheit Ti- rols ein Schwesternstadtverhältnis einge- gangen. Der feierliche Festakt fand am 4. September 1971 in Kitzbühel statt. Aus Anlaß des ersten offiziellen Gegenbesu- ches der Stadtverwaltung von Kitzbühel in Sterzing am 9. September 1972 bekunden beide Gemeindeverwaltungen noch ein- mal feierlich, den gefaßten Beschluß der Verschwisterung zu bekräftigen." (Unter- schrift der beiden Bürgermeister) Bürgermeister Hermann Reisch: „Lie- ber Herr Bürgermeister, sehr geehrte Herren Gemeinderäte! Hochwürdiger Hr. Dekan, lieber Herr Bezirkshauptmann! Die überaus herzliche Aufnahme, die wir heute in Sterzing empfunden haben, ist beglückend. Es fällt mir schwer, dafür die rechten Worte zu finden. Gerade in die- sem ehrwürdigen Saal, der uns - ich glaube es geht meinen Kollegen aus Kitz- bühel nicht anders - beinahe bedrückt, ist es besonders schwer, das auszudrük- ken, was wir empfinden. Jedenfalls sind wir glücklich, daß wir heute in Sterzing sein können und daß die Rückeinladung nach Sterzing heute stattfindet. Ich glaube nicht, betonen zu müssen, wie sehr wir gleiche Gedanken und gleiche Ziele haben, und wie sehr wir zusammenpassen. Wir sind einmal Ti- roler und Tiroler sind andere Menschen. Wir sind herzlicher, wir sind viel offener gegeneinander und das ist es, warum wir uns so leicht zusammengefunden ha- ben. Wir fühlen uns hier nicht als Fremde, wir fühlen uns hier zuhause. Kitzbühel ist so ähnlich wie Sterzing, daß wir uns schon allein vom städtischen her sehr angeheimt fühlen. Die gleiche Art der Herzlichkeit, die gleiche Art der Gemüt- lichkeit ist etwas, was uns allen so liegt und so ist es nur natürlich, daß wir uns zusammengefunden haben, uns verschwi- stert haben. Es gibt nichts schöneres, daß wir heute beisammen sein können und engen Kon- takt gefunden haben und unsereVerschwi- sterung bekräftigen können. Sie geben uns dann noch solche Ehren, indem Sie uns dieses herrliche Wappenzeichen an- gesteckt haben. Dieses Zeichen wird von uns, wie vieles andere, eine große Ehre sein. Wir werden es immer in dem Sinne tragen, daß wir Sterzing als unsere Schwesterstadt ansehen und wir uns als Brüder der Sterzinger fühlen. Ich kann nur eines immer wieder wiederholen: Wir danken für all das, was Sie uns ent- gegengebracht haben, es ist beinahe zu- viel, was wir verkraften können, aber ich glaube, es ist das die Grundlage für im- merwährende Zeiten, daß wir unsere Zu- sammengehörigkeit nicht vergessen und immer glücklich sein werden. Auch wir haben uns ein kleines Ge- schenk an die Stadt Sterzing ausge- dacht. Es soll ein äußeres Zeichen sein, jedoch verbindend wirken zwischen den Gemeinderäten der beiden Städte. (Ein Wappen-Zinnbecher von Goldschmied Messner aus Kitzbühel). - Das Wap- pen der beiden Städte, vereinigt unter dem Tiroler Adler, nach einem Entwurf von Dipl.-Rest. Hermann Mayer. Es soll eine persönliche Erinnerung sein an unseren heutigen Besuch in Ster- zing und ich hoffe, daß Sie, wenn Sie daraus einen köstlichen Rebensaft trin- ken, an uns denken und zwar in dem Geiste, in dem wir uns verschwistert ha- ben. Als echte Tiroler, als Sterzinger und als Kitzbüheler. Lieber Kollege Oberhau- ser! Ich danke Ihnen, vor allem auch, daß Sie immer wieder die Initiative ergreifen und uns so herzlich aufnehmen und ich hoffe, daß wir uns oft wiedersehen, Sie in Kitzbühel und wir in Sterzing!" In den Schlußworten des Sterzinger Bürgermeisters, der seine Worte auch in italienischer Sprache gekleidet hatte (ein Drittel der Gemeinderäte von Sterzing sind Italiener) wurde nochmals der Wunsch ausgedrückt, daß die Verschwi- sterung wirklich von Dauer bleiben und die bereits geflochtenen Freundschafts- bande immer mehr ausgebaut werden mögen. „Möge diese Verschwisterung wie alle Verschwisterungen und Partner- schaften, die eingegangen werden, möge sie beitragen zum allgemeinen Frieden. Ich glaube, wir müssen alle Pionierarbeit leisten für den Frieden, den wir so not- wendig brauchen." Der Abend des 9. September wurde in Sterzing von den Kitzbühelern auf ver- schiedene Weise verbracht. Ein Teil be-
< Page 7 | Page 9 >
< Page 7 | Page 9 >