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Seite 18 Kitzbüheler Anzeiger_ --- Samstag, 30. September 1972 und sichtbar am jeweiligen Straßen rand abzustellen. Wer es nicht gut sichtbar am Straßenrand abstellen kann, wird gebeten, bis Freitag, 29. September 1972 beim Roten Kreuz dies zu melden unter Tel. 40 11. Es sei auf diesem Wege allen für die Mithilfe, auch jenen, die das ganze Jahr bei der Dienststelle abgeben, recht herzlich ge- dankt. Diensteinteilung der Freiw. Fahrer und Helfer Kitzbühel, Tel. 0 53 56 4011, Notruf 144. Samstag, 30. Sept.: Hofer T. Sonntag, 1. Okt.: Sebastian Mayer Hiebaurn, Inge Rainer. St. Johann, Tel. 05352 2555, Notruf 144 Sonntag, 1. Okt.: Pepi Weindl, Fried- rich Raß und Lotte Eder. Küssen, Telefon 0 53 75 Tel. Sept.: Hubert Gründler 201 Sept.: Herrn. Lechthaler 201 u. 377 Sept.: Paul Nothegger 235 1. Okt.: Hermann Lechthaler 377 Nachtdienste: Hermann Lechthaler Tel. 377 und Georg Schönauer, Tel. 320. Gästefrequenzen Kitzbühel 1972 1971 Sept. 1640 1635 Sept. 1594 1500 Sept. 1251 1454 Sept. 1142 1454 St. Johann Sept. 1115 1154 Sept. 1068 1125 Sept. 1049 1034 Sept. 700 828 Sept. 700 771 Jugendzentrum St. Johann Wie bereits angekündigt wurde, be- ginnt das Jugendzentrum in St. Jo- hann ab 1. Oktober mit seinem Jahrse- programm. Für die nächste Woche wird folgendes zur Auswahl geboten: Dienstag, 3. Okt.: Unterhaltungs- abend - Wir wollen uns gegenseitig kennenlernen. Verschiedene Spielein- richtungen stehen zur Verfügung: Tischtennis, Tischfußball, Stereoanla- gen. Weiters sind geplant: Gesell- Nach rund eineinhalbjähriger Reno- vierung konnte am Fest der Diözesan- patrone Rupert und Virgil die Kirche auf der Hohen Salve in einem feierli- chen Akt wieder ihrer Bestimmung übergeben werden. Zu diesem Fest kamen mehr als 2000 Besucher, ob- wohl das Wetter unfreundlich war. - Die ar.- Die Verbundenheit mit dem alten Bri- xentaler Heiligtum zeigten auch Ver- eine und Körperschaften, denn es wa- ren 18 Vereinsabordnungen auf der Salve. Die Spitzenvertreter der Behör- den waren Landtagsabgeordneter Ök.- Rat Manzl, die Bürgermeister Huber (Hopfgarten), Schennacher (Westen- dorf) und Horngacher (Söll) sowie die Geschäftsführer der Liftgesellschaften, die den bekannten Aussichtsberg er- schlossen haben. Der eindrucksvolle Akt der Wieder- eröffnung wurde umfassend geplant, das besondere Verdienst kommt Be- zirksobmann Adolf Schennach und der Freiwilligen Feuerwehr Hopfgarten zu, letztere regelte den Ordnungsdienst. Die musikalische Gestaltung übernahm die Bundesmusikkapelle Hopfgarten. Eine besondere Freude für die Ver- anstalter war die Anwesenheit von Prä- schaftsspiele, Diskussionen, Lieder. Getränke sind vorhanden. Donnerstag, 5. Okt.: Wer bin ich selbst? - Ein Versuch zur Selbster- kenntnis. Leitung Martin Anker (Salz- burg). Jeder aus St. Johann und Umgebung ist eingeladen! Jeder kann jeden mit- nehmen! Jeder kann mit seinen Vor- stellungen und seinen Meinungen an- rücken! Treffpunkt: Jugendzentrum St. Johann, Wieshoferstraße 1. lat Direktor Benedikt Stampfl von der erzbischöflichen Finanzkammer, der in Konzelebration mit Dekan Kojetinsky und den Pfarrern der Umgebung den Festgottesdienst hielt. Die Bundes- musikkapelle Hopfgarten spielte die Schubertmesse. Im Rahmen einer kleinen Feier dankte Prälat Stampfl allen, die zum Gelingen der Erneuerung beigetragen haben und erwähnte mit aufrichtigem Dank die vielen freiwilligen Spenden und die rund 2500 kostenlos geleisteten Schichten. Er bezeichnete die Renovie- rung als ein Werk für Generationen, denn durch die bereitwillige Hilfe der Finanzkammer und die Unterstützung der Gemeinden, Vereine und Privat- personen konnte bestes Material in ge- diegener Art verwendet werden. Der Vertreter des Bischofs überreichte an die Hauptorganisatoren des Vorhabens Dir. Alfons Plattner, Sebastian Schwai. ger und Christian Berger im Auftrag von Weihbischof Mayr geschmackvolle Urkunden, in denen Dank und Aner- kennung ausgesprochen wird. Ueber die Renovierung selbst wer- den wir noch ausführlich berichten. Kapelle auf der Hohen Salve festlich wiedereröffnet göttlichen Gnade, weckt auf der Bühne des Kitzbüheler „Comedi Hauses" den beinahe schon verdammten Jüngling aus seinem „schwären Sünden-Schlaff". So wurde dem Publikum klar gemacht, daß der irdische Schlaf des betrunkenen Do- riforius bloß Ausdruck des seelischen Dunkels ist. Cosmophilus verspricht, auf die göttliche Stimme zu hören und Buße zu tun. Das Thema des eigentlichen Stückes hat diese melodramatische „Ou- vertüre" angeschlagen. Im Zwischenspiel tritt nicht mehr Cos- mophilus, der Vorläufer auf, sondern die Hauptfigur selbst, Doriforius. Hunger und Durst plagen diesen Anfänger im asketi- schen Leben. Er ist den Entbehrungen noch nicht gewachsen und wird „schier verschmachtend" von einer schönen Frau mit dem Namen Tentafion, der Allegorie der Versuchung, zum Essen und Trinken „angereitzt". Und wer ist es, der den armen, hungernden Doriforius noch mehr „anreitzt"? Es ist dies die „Liebe Ju- gend" der begehrenswerten und doch für das Seelenheil so gefährlichen Frau Versuchung. Diese „Jugend" der Versu- chung sind die „4 Tyroler-Elementen!" Damit haben die Allegorien im Spät- barock so wie im Altwiener Volkstheater auch in Kitzbühel auf das Lokale über- gegriffen und wurden dadurch zu Wesen, die das Volk sofort verstand. Es legt sich da etwas wie weltoffene Heiterkeit über das Barockdrama. Wenn es auch zur Buße ruft, die Frömmigkeit der Dominikaner will nicht die fortwäh- rende Drohung der Verdammung. Sie erreicht das Volk durch ihr Verstehen der menschlichen Gebrechen. So ziehen im Spiel der Kitzbüheler Erzbruderschaft alle, die den Willen zur Buße haben, in die Seligkeit ein. Und wenn der höllische Pluto, Schreckensgespenst der alten Grie- chen und Römer, auch noch so grimmig bleckt, so verführen darüber lachend die jugendlich-anmutigen vier „Tyroler Ele- menten" diesen Ueling im Klausner- leben. Man hat volles Verständnis dafür, daß Doriforius, „des Fastens ungewohnt", nicht gleich zu Askese und Gebet, son- dern auch öhnlich rasch wie später Papa- geno lieber nach Speis und Trank greift. Der Kitzbühler „Doriforius" weist hinüber in die lichtere Höhe eines leicht ver- spielten Barockstils, den wir also Rokoko vor allem in der Musik so lieben, die einst auch im „Comedi Haus" die geist- lichen Dramen begleitete. Das Jahrundert hatte sich auf seiner Bühne etwas Be- freiendes nach all den vorangegangenen Geißelhieben, Essigtrünken und schwe- ren Kreuzen wohlverdient! Kostümpracht dieser barocken Schauspieler in Kitzbühet Nun noch ein paar Worte zur Kostüm- pracht dieser barocken Schauspiele in Kitzbühel. Da ist in St. Johann 1694 ein großer Bühnenvorhang zu nennen. Neuanschaf- fungen des Jahres 1708: „Wo!ckhen fir den Engel am Oelberg". 1688 wurden nicht nur Malerarbeiten für zwei „Teifl Larfen" verrechnet, sondern auch für vier „Wolkhen". Fortsetzung folgt!
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