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Seite 6 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 30. September 1972 Die Algen sind beschränkt auf die ober- sten Schichten, wo es warm ist und wo es hell ist. In der Tiefe spielt sich aber etwas anderes ab. Die Algen sind nämlich ziemlich temperaturempfindlich. Es gibt Algen, die wachsen am liebsten bei 10 Grad. Andere am liebsten bei 15 und andere bei 25 Grad. Wenn sich im Frühjahr der See erwärmt, gibt es auf einmal eine Ueberschwemmung des Sees mit Algen, die am liebsten bei 10 oder 15 Grad wachsen. Wird es wärmer, so sterben diese Algen ab und es kommen andere Algenarten. - Es gibt ja Tausende von Algenarten. Da kommen dann Algen, die am liebsten bei 20 oder bei über 20 Grad wachsen. Zu jeder Jahreszeit schaut es anders aus. Im Frühjahr sind es die Früh- jahrsalgen, im Sommer die Wärme- algen und es gibt auch Algen, die aus- gesprochen kälteliebend sind und am liebsten im Winter wachsen. Jedoch nur solange, als der See nicht mit Eis und Schnee bedeckt ist, denn wenn das eintritt, dann gibt's natürlich fast kein Licht mehr im See. Am obersten See gibt es vielleicht noch Algen, aber in zwei oder drei Meter Tiefe, wo im Sommer die Algen sehr üppig wach- sen, gibt es keine mehr. Was passiert nun mit den Algen, wenn sie absterben? Sie sinken lang- sam hinunter und zwar mit einer Ge- schwindigkeit von zwei Zentimeter im Tag. Wenn sie am Seeboden ange- kommen sind, können sie natürlich nicht mehr weiterwachsen, sie sterben ab und verwesen. Genau wie ein totes Blatt vom Baum, das im Herbst auf die Erde fällt. Das ist der gegenteilige Prozeß wie beim Wachsen der Algen. Wenn eine Alge oder irgend eine nem Pferd oder einem Maultier unter Anleitung eines Führers galt im vori- gen Jahrhundert als ein bleibendes Er- lebnis. Die Aufschreibungen in den Fremdenbüchern beginnen 1823 mit Maria Louise, Herzogin von Parma. Sie war eine Tochter des damals regie- renden Kaisers Franz und die frühere Gattin Napoleons. - Im angegebenen Jahr war sie in morganatischer Ehe mit Graf Adam von Neipperg vermählt. Aus fürstlichem Haus waren in der Reihe der prominenten Besucher des Gasthauses auf der Hohen Salve Prinz Adalbert von Bayern (1844), Friedrich August König von Sachsen (1852), Erz- herzog Johann (1858), Erzherzog Carl Ludwig, Statthalter von Tirol (1857, 1860 und 1871), Fürst Paul von Thurn und Taxis, Generalpostmeister (1865), Erzherzog Rainer mit Gemahlin (1871), König Ludwig II. von Bayern, Erzher- zog Franz Ferdinand-Este, der spätere Thronfolger (1871), Erzherzog Otto (1871), Kronprinz Rudolf (1872), Erz- herzog Albrecht, Generalfeldmarschall (1874) und Don Alonso, ein spanischer Prinz (1880). Die Hohe Salve war da- mals auch ein Wanderziel für Bischöfe. Pflanze wächst, so geht folgendes vor sich. Die Alge (Pflanze) ist gewisser- maßen eine kleine Fabrik lebender Substanzen. - Diese Fabrik braucht Energie. Diese Energie stellen die Son- nenstrahlen. Es ist unmöglich, daß ir- gendwo Pflanzen oder Algen wachsen, wo es kein Licht gibt. Licht ist der Motor, die treibende Kraft, welche es der Pflanze ermöglicht, aus der Luft C2 aufzunehmen, den Kohlenstoff da- von zu isolieren und mit Wasser zu- sammen ein sogenanntes Kohlenhydrat zu bilden. Das ist also die sogenannte produktionsorganische Substanz. Dies spielt sich im See in den obersten Schichten ab, dort, wo es noch hell genug ist. In der Tiefe aber ist das Gegenteil der Fall. Da zerfällt die orga- nische Substanz, Kohlenhydrate, Fette, Eiweißstoffe und zwar unter Mithilfe von Bakterien. Diese bewirken, daß Algen zu dem werden, woraus sie ge- worden sind: Stickstoff, Phosphor, Schwefel, Calcium, Magnesium, Cali, Eisen und was da alles in einer sol- chen Pflanze drinsteckt. Sie sammeln sich in der Tiefe an. Im „Keller" herrscht dann ein Ueberfluß von Pflanzennährstoffen; in den obersten Schichten, wo diese Nährstoffe am Anfang da waren, sind sie immer weniger geworden. Denn je mehr Al- gen wachsen, desto mehr verbrauchen sie Stickstoff, desto mehr verbrauchen sie Phosphor, Kali etc. Man sollte nun glauben, je länger der Sommer dauert und je mehr die Algenproduktion gelaufen ist, die ober- sten Schichten umso ärmer an Nähr- stoffen werden. Das ist auch richtig, denn zwischen den warmen Ober- schichten und dem „Keller" besteht während des Sommers keine rechte Als erster ist Fürstbischof Vinzenz Gasser von Brixen (1837) eingetragen, 1849 folgte Karl August Graf Reisach, Erzbischof von München, 1855 kam als erster Diözesanbischof der Fürst- erzbischof Maximilian Joseph von Salzburg als Salvenbesucher nachge- wiesen werden. 1858 folgten sein Vor- gänger Kardinal und Erzbischof Fried- rich Fürst Schwarzenberg von Prag, der vorher Erzbischof von Salzburg ge- wesen war, und Fürsterzbischof Gre- gor von München-Freising, 1888 Fürst- erzbischof Eder von Salzburg. Unter den Besuchern waren 1835 und 1872 die Gouverneure und Statthalter von Tirol, zuerst Friedrich Graf Wilczek, dann Eduard Graf Taaffe. Als erster namhafter Künstler ist der Osttiroler Maler Franz von Defregger (1887) ein- getragen. Angesichts des Großaufgebo- tes an gekrönten Häuptern und fürst- lichen Erben konnte man die Hohe Salve als „Fürstenwarte" bezeichnen. Die Jahrzehnte haben die Meßstäbe verändert, längst sind Gästebücher nicht mehr in der Lage, die Namen all derer aufzunehmen, die auf die Salve kommen. Verbindung. Da ist eine Sperrschichte dazwischen. Und zwar besteht diese Sperrschichte aus Wasser, das eine Temperatur hat, die zwischen den bei- den Exremen liegt. Unten ist es kalt, oben ist es warm. Das warme Wasser ist spezifisch etwas leichter als das kalte und liegt an der Oberfläche, als wenn sie aus Oel bestünde. Nicht so kraß, aber so ähnlich muß man sich vorstellen, es schwimmt das war- me Wasser auf dem kalten. Jetzt uni diese Zeit fängt sich der See an abzu kühlen. Der Unterschied zwischen dem warmen Wasser oben und dem kalten Wasser unten gleicht sich aus und schließlich ist alles von ein und der- selben Temperatur. Und jetzt beginnt sich das Wasser zu mischen. Jetzt kommen die Nährstoffe wieder herauf und das an Nährstoff verarmte Was- ser kommt in die Tiefe. Wenn der Wind über den See streicht, kommt das Wasser in Zirkulation. Daher ist der Herbst für die Algen an der Ober- fläche eine gefährliche Zeit. Erstmals nach dem warmen Sommer kommt nährstoffreiches Wasser an die Ober- fläche und das Algenwachstum beginnt um diese Zeit neu aufzuflammen. Am allerstärksten aber ist das Algen- wachstum im Frühjahr. Das haben wir heuer auch am Schwarzsee erlebt, als die Blaualgen, das sind solche Al. gen, die etwas leichter als das Wasser sind, an die Oberfläche kamen und eine solche Algenschichte bildeten. Ich betone noch einmal: diese Algenschicht ist gar nichts Schlimmes. Wenn je- mand vorurteilsfrei auf eine grüne Al- gensuppe kommt, sie schadet nicht. Aber unangenehm ist es, wenn man aus dem Wasser heraussteigt und es Kirchengeschichte In den Annalen sind auch Zahl und Namen derer nicht vermerkt, die als Pilger zur Salvenkapelle kamen. Das Kirchlein wird als Filiale von Brixen in der Matrikel von Chiemsee 1589 zu- erst erwähnt. Das Salvenkrchlein wur- de 1612 neu erbaut und wahrscheinlich im selben Jahr vom Blitz zerstört. - Dieses Schicksal mußte das Gotteshaus noch mehrfach erleiden. In der Kir- chenrechnung von 1616 wurde ange- führt, daß dem Kirchpropst Hans Wid- mann die Zinsrechte wegen „vielfältig in Erbauung dieser Kapelle gehabten Bemühungen" nachgesehen wurde. Der in Kufstein ansässige Maler Hilari Deminic malte die Wundergeschichte des hl. Johannes um 31,5 fi. auf weißes Tuch. 1617 wurde das dem hl. Johan- nes dem Täufer geweihte Kirchlein erstmals für gottesdienstliche Zwecke benützt. Es läßt sich nicht nachweisen, daß schon vorher ein Kirchlein bestan- den hat, das Kirchenpatroziniumfest am Sonnwendtag (24. Juni) läßt ein früheres christliches Heiligtum an der Stelle einer heidnischen Kultstätte ver- muten. Fortsetzung folgt.
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