Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Samstag, 30. September 1972 Kitzbüheler Anzeiger Seite 1 kleben diese Algen an der Haut und man muß sich duschen. Außerdem sind diese Algen unappetitlich, der emp- findliche Badegast sagt, das ist Dreck, da steige ich nicht hinein. Das also zur Beleuchtung dessen, was diese Algen sind. Für den Fischteich eine begehrte Nahrung für die Würmer und Schnek- ken, von denen dann wieder die Fi- sche leben. Andererseits für einen Bade- see ein Uebel, da die Algen uner- wünscht sind, denn jeder badet lieber in einem klaren See, als in einem grün- lich getrübten. Ein See, der wenig Stickstoff hat, ist ein guter Badeee, ist aber für die Fischzucht wenig ge- eignet. Gesundheitsschädliche Seen gibt es in Oesterreich nicht. Bei uns dreht es sich vor allem darum, die Seen von Algen freizuhalten, wenn auch clisse der Gesundheit nicht schädlich sind. Das muß man in erster Linie dadurch erreichen, daß keine Abwasser in ei- nen See gelangen. Bei allen österrei- chischen Seen sind Pläne vorhanden, sie zu kultivieren, sie von häuslichen Abwässern freizuhalten. Einige Seen sind bereits kultiviert. Da ist z. B. der Zeller See, der vor zehn Jahren eine wirkliche Brühe war, der ist heute ein ganz sauberer See. Warum? Weil man die Abwässer der Stadt Zell am See in eine Kläranstalt gebracht und die gereinigten Abwässer, die immer noch In den Jahren 1965 bis 1967 wurde der Kauf des Sportplatzes Langau ge- tätigt. Schon damals hätte man auf Grund der Lage und Größe erkennen müssen, daß die geplante Anlage in mancher Hinsicht zu klein ist. Es feh- len die dringend notwendigen Park- plätze und außerdem ein zweites Spiel- feld für Trainingszwecke. Aus den ge- gebenen Tatsachen wurde durch in- tensive Planung das bestmögliche he- rausgeholt. Mein Vorgänger GR Grand- ner bemühte sich sehr, besonders was die Rasenaniage betrifft, eine schöne und moderne Anlage zu erstellen. Mei- ne Aufgabe war es dann, die Anlage fertigzustellen (Leichtathletikplatz und Aktivengebäude). Daß auf einem Spiel- feld Fußball nur beschränkt gespielt werden kann, ist jedem damit Befaß- ten klar und ist auch auf anderen Plät- zen nicht anders, um die Anlage nicht in kurzer Zeit zu ruinieren. Die Rasen- anlage der Firma Stärk ist nicht bes- ser und schlechter als andere Anlagen und ist ebenso wie andere Anlagen mit einer begrenzten Bespielbarkeit be- haftet. Es ist auch mir äußerst be- dauerlich, daß z. B. der Betriebsfuß- ball, der einen großen Breitensport in unserer Jugend erfaßt hat, nicht alle Spiele auf dem neuen Sportplatz aus- tragen kann, daher ist die Fordermg des GR Dr. Wendling nach einem zwei- etwas Phosphor enthalten, in den Ab- fluß des Sees eingeleitet hat. Was spielt sich in der Tiefe des Sees ab? Die Verwesung der Algen erzeugt Kohlendioxyd, das ist das Gas, aus dem die grünen Pflanzen sich den Kohlen- stoff holen, es bilden Ammoniak, Phos- phor etc, und das mit diesen Stoffen angereicherte Wasser kommt nach der Abkühlung an die Oberfläche. Die Ver- wesung der Algen in der Tiefe verän- dert den Charakter des Wassers, sie nimmt ihm den Sauerstoff. So wie die grünen Pflanzen an der Oberfläche organische Substanz erzeugen, wobei Sauerstoff frei wird, so wird beim umgekehrten Prozeß, bei der Verwe- sung in der Tiefe, Sauerstoff ver- braucht. So wird der See im Sommer in der Tiefe sauerstoffarm. So findet man am Schwarzsee in einer Tiefe von 4 Metern praktisch keinen Sauer- stoff mehr. Oben ist ein Ueberschuß von Sauerstoff. Das kann für die Fi- scherei unter Umständen bedenklich werden. Besonders im Winter, wenn nämlich dieser Prozeß, der im Som- mer auf die tiefsten Schichten be- schränkt ist, sich ausdehnt, fast bis an die Oberfläche. Im Winter ist es dann so, daß kein Licht mehr in den See kommt, oder fast kein Licht, daß von 1 m Tiefe an Algen nicht mehr wachsen können, wohl aber die Ver- wesungsprozesse ihren Fortgang neh- ten Spielfeld in dieser Hinsicht wohl berechtigt. Meiner Meinung nach hat aber ein zweites Spielfeld nur dann einen Sinn, wenn es in der unmittel- baren Nähe des neuen Sportplatzes liegt, da unbedingt die sanitären An lagen sowie Dusch- und Umkleide- räume dafür vorhanden sein müssen. Eine zweite komplette neue Anlage zu erstellen, liegt derzeit nicht im fi- nanziellen Möglichkeitsbereich der Stadtgemeinde. Es muß daher in Zu- kunft getrachtet werden, so bald die Trasse der neuen Umfahrungsstraße festliegt, bei den angrenzenden Grund- stücken des neuen Sportplatzes die Möglichkeit zu ergreifen, ein zweites Spielfeld zu erwerben und gleichzeitig auch die erforderlichen Parkplätze zu schaffen. Was den Spielbetrieb auf dem neuen Sportplatz betrifft, hat die Stadtgemeinde eine Benützungsverein- barung derart abgeschlossen, daß nach Vereinbarung der Trainingszeiten bei- der Vereine auch für die Schulen und für den privaten Sportbetrieb die nö tige Zeit dafür gegeben werden muß, wobei sich Sportausübende, die kei- nem Verein angehören, beim zuständi- gen Verein für ihre Sportart zum Training anmelden können. Eine Ver- einszugehörigkeit ist nicht unbedingt erforderlich. Hierbei ist auch der Be- triebsfußball zu berücksichtigen, wo- men. Dann kann während des Winters unter der Eisdecke Sauerstoffmange] eintreten. Es könnte dann ein Fisch- sterben eintreten, da die Fische bei Sauerstoffmangel ersticken. Für den Schwarzsee könnte ich folgendes emp- fehlen: die Oberfläche, also die Eis- decke teilweise vom Schnee zu be- freien, dann kommt wieder Licht in die Tiefe und es kann niemals zu sc einem Sauerstoffmangel kommen, daß die Fische ersticken. Gleichzeitig wür- de man eine Eislauffläche erhalten. Was machen wir aber im Sommer, damit nicht die Algen die Gäste ver- treiben, drastisch gesprochen. Das al lerwichtigste ist, wie bereits gesagt, daß keine Abwässer in den See kom- men. Wenn dieser Zustand wirklich erreicht sein sollte, ich bin nicht so ganz hundertprozentig davon über- zeugt, daß es am Schwarzsee wirklich schon so weit ist. Mir kommt vor, daß immer noch irgendwo ein Loch auf- geht, aus dem etwas in den See rinnt. Man müßte einmal ganz rigoros, Me- ter für Meter kontrollieren, wo Gülle ausgeschüttet wird und ob nicht durch den Grundwasserspiegel etwas in den See kommt. Denn das Algenwachstum verschwindet doch nicht ganz und es gibt immer wieder eine Aufregung, weil Algen an der Oberfläche erscheinen. Dann gibt es auch andere Möglich keiten, etwas dagegen zu unternehmen. bei bei diesem zu bedenken wäre, im Hinblick auf die zeitliche Begrenzung der Bespielbarkeit der Rasenfläche, daß diese Turniere auf einen längeren Zeitraum erstreckt werden müßte und nicht nur auf 2-3 Monate. Da die Be- spielbarkeit der Rasenfläche durch die Garantiehaftung der Firma Stärk be- grenzt ist, gäbe es nur eine Möglich- keit mehr als bisher darauf zu spielen. indem durch einen Gemeinderatsbe schluß auf die Garantiehaftung ver- zichtet wird, wobei zu bedenken wäre, daß dann sämtliche Schäden und de- ren Reparatur auf Kosten der Stadt- gemeinde bzw. der benützenden Ver- eine gehen würden. Sollte dann die Ra- senfläche in kürzester Zeit unbrauch- bar werden, müßte eine neue erstellt werden, die wieder eine beachtliche Summe Geld erfordern würde. Wenn man dann an die rund 6 Millionen denkt, die bisher diese Anlage (haupt- sächlich Platzerwerb) gekostet haben so wäre doch zu erwägen, ob man nicht solange den Sportplatz schonend behandeln soll, bis die Möglichkeit des Ersatzplatzes für Trainingszwecke ge- geben ist, da die Stadtgemeinde der- zeit das Geld für andere dringendere Vorhaben (Handelsschulbau und soz. Wohnbau) benötigt. Mit einigem Ver- ständnis aller Beteiligten müßte dies auf jeden Fall möglich sein, um das bisher investierte, nicht geringe Kapital zu rechtfertigen. Sportreferent Alfred Gebetsberger Kitzbu "hels Jugend braucht ein zweites Fußballfeld
< Page 6 | Page 8 >
< Page 6 | Page 8 >