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Samstag, 7. Oktober 1972 Preis 2.— Schilling, Jahresbezugsgebühr 100 Schilling 28. Jahrgang, Nr. 40 Sa., '7. Iiosenkranzfest So., 8. Brigitta Mo., 9. Günther Di., 10. Franz Mi., 11. Bruno Do., 12. Maxirn. Fr., 13. Eduard Am 8. Oktober 1702 ist die Kloster- kirche in der Josef-Herold-Straße, oft auch Hahnenkammstraße genannt, eirge- weiht worden. Vier Jahre wurde daran gebaut, bis schließlich Pater Ruper: v. Lamberg, in Sohn des Gründers Ray- mund v. Lamberg, als Weihbischof von Passau das Haus Gottes und das Haus der Kapuziner in Kitzbühel einweihen konnte. Mit dieser Gründung haben wir eine heilige Aufgabe übernommen, Kir- che und Kloster zu pflegen und zu er- halten, daß sie noch lange Stätten des religiösen Lebens und Strebens für die Stadt und den ganzen Bezirk bleiben. Der kommende Sonntag, 8. Oktober ist der Kirchweih- und Danktag des Kapu zinerklosters in Kitzbühel. Nach den hl. Messen um 6 und 8 Uhr wird das Te De. um angest mmt, um 11 Uhr ist die eigent- liche Dankmesse. Aufgeführt wird die „Kleine Kapuziermesse" von Frau Prof. Maria Ho-er. An der Hammond-Orgel spielt die Komponistin, deren Hauptsor- ge es war, daß die Klosterkirche ein so schönes Musikinstrument erhalten hat. Die Messe wird gesungen von Herrn Hugo Boratti und Frl. Josefine Maier. Wir laden alle Freunde des Klosters und der Kirche zu diesem Jubelgottesdienst ein! Kitzbüheler Pforrwallfuhrt Die schon traditionelle Kitzbübeler Pfarrwallfahrt nach Maria Kirchen- thal findet am Sonntag, 8. Oktober statt. Jung und alt sind herzlich ein- geladen, die Fußwanderung von Hoch- filzen über den Römersattel mitzuma- chen und in der Wallfahrtskirche den Gemeinschaftsgottesdienst mitzufeiern. Die Fußwallfahrt dauert etwa 4 Stun- den. Festes Schuhwerk ist Vorausset- zung. Abfahrt mit dem Personenzug um 8.25 Uhr ab Schwarzsee, 8.29 Uhr ab Hahnenkamm und 8.39 Uhr ab Bahnhof. Retourfahrt mit dem Post- omnibus ab Lofer. in Kitzbühel 275 Jahre Kapuziner in Kitzbühel Am 15. Novemlcer 1697 sind die Ka- puziner in Kitzbühel eingezogen. Es stand noch kein Kloster, aber es sollte eines werden. So wohnten die ersten drei Kapuz ner Im Lanbergschen Haus ne- ben der Katharinenkirche, heute GIok- kenspiel. D e Katharinenkirche diente ih- nen als Hauskapelle und Seelsorgskir- che. Der Bau selbst stand unter dem Schutz des Kardinals Lamberg, beauf- sichtigt vom Kapuziner P. Angelikus Auf- schnaier as Kitzbühel. Nach 5 Jahren, am 8. Oktober 1702, zogen 8 Patres, 2 Kleriker und 3 Brüder ins neue Kloster ein. Weihbschof v. Lamberg tat anläß- lich zier Consekration den Ausspruch: „Wohlan, es lebe der seraphische Orden der Kapuziner!" Die Kapuziner im Klo- VGri der Dachdeckerfirma Pondorfer in D31sach, Osttirol, wurde das Turm- dach der Liebfrauenkirche neu einge- deckt. We:ters wurde eine schadhafte Stele des Daches der St.-Andreas- Kirche ausgebessert. Bei der Oeffnung des Turmknaufes wurden in diesem folgende Urkunden vorgefunden. 1. Urkunde Im Namen der heiligsten Dreifaltig. kei zu Ehren der Mutter Gottes und des hl. Andreas Im Mai 114 wu:de auf Kosten beider polit. Gemeindeic Stadt und Land Kitz- bühel die Südseite der Pfarrkirche und der Frauenkirchturm vom hiesigen Zimmermeister Mathias Höck neu ein- gedeckt mit Lärchenschindeln. Kosten ca. 000 Kronen. Schindeln ca. 100.000, Arbeitszeit ca. 2 Monate. Im selben Jahr wurde im Monat Jänr..er das elektrische Läutaggregat durch die Firma Bokelmann und Koh- lo ai.s Herford in Westfalen für die grolE.e 116 alte Zenter schwere Kitzbü- heler Glocke eingeführt. Kosten ca. ster Kitzbühel lebten und arbeiteten 25C Jahre. Dann kam die nazistische Verban- nung. Am 1. Oktober 1940 kamen die Gestapoleute und innerhalb 2 Stunden mußten die Kapuziner das Kloster ver- lassen. Diese Aufhebung dauerte volle 5 Jahre. Am Rosenkranzfest, 7. Oktober 1945, wurden Kirche und Kloster feierlich eröffnet (Chronik des Klosters). Somit müßte es korrekt heißen: 270 Jahre Ka- puzinerkircie und Arbeit der Kapuziner in Kitzbühel! Mit Freuden schauen wir zurück und danken besonders dem Grün- der Raymund v. Lamberg und allen Wohl- tätern, die das Kloster Kitzbühel ermög- licht haben. Still sind zwar die Kapuzi- ner vor 275 Jahren eingezogen, desto lauter dürfen wir jetzt wie der Weihbi- schof Lamberg rufen-.,, Es lebe der se- raphische orden der Kapuziner" in Kitz- bühel. 3000 Kronen, jährliche Betriebskraft 30 Kronen. Eine besondere Wohltäte- rin war Frl. L e i h s, Bezirkshaupt mannstochter. Im November 1913 wurde in der Pfarrkirche die elektrische Beleuch- tung eingeführt. Kosten ca. 1000 Kro- nen, ohne Außenleitung. Das Geld hie- zu wurde durch Wohltäter zusammen- gebracht und hiebei hat sich besonders der Villenbesitzer Herr Josef Ginsber- ger bemüht. Alles Gott zur Ehr, Der Kirche zur Wehr - Den Menschen zum Nutz - Dem Teufel zum Trutz! Am 30. Juni 1914 wurde der renovierte Turmknatif wieder aufgesetzt. Die gro- ße Arbeit wende alles Unglück ab! Es haben sich hiebei besonders drei Zimmerleute aus Kirchberg, Vater und 2 Söhne Gantschnigg ausgezeichnet. Gott schütze und erhalte Kirche und Pfarrgemeinde! Feb. Stadtpfarramt Kitzbühel am 30. 270 Jahre Kapuzinerkirche Urkunden!aus dem Turmknauf ji der Liebfrauenkirche zu Kitzbühel
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