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Wärme" studiert. Ein zweites Angebot pfarrer für seine Großzügigkeit der der Planseer Werke soll demnächst be- Dank ausgesprochen. raten werden. Da für den kommenden Dem Ansuchen einer Wohnbaugeseli- Winter keine Aussicht besteht, die d- schaft um pachtweise Ueberlassung finitiv geplante Kirchenheizung einzu. von Absteliflächen zur Errichtung von bauen, aus finanziellen sowie aus Garagen am Pfarrauweg, westlich des Gründen der Planung wurde be- Pfarrhofes, konnte nicht nähergetreten schlossen, vorläufig bei den drei Kir- werden. Dieser Platz ist für den Bau chentüren einen Wärmevorhang einzu- einer Organistenwohnung vorgesehen. bauen. Die elektrischen Strahler wer- In einem Schreiben von Ing. Seba- den von der Fa. Radio Elektro Hinter- stian Seissl, das an die Stadtgemeinde holzer geliefert; die Installation soll gerichtet wurde und abschriftiich dem von der Fa. Friedhelm Capellari durch- Pfarramt zur Kenntnis kam, wurde geführt werden, auf die unhaltbaren Zustände im Turm Die Spendenaktion für die Dachdek- kung und für die Erneuerung der Kir- chenfenster läuft weiter. Von den Kir- chenräten wurde dabei zum Ausdruck gebracht, wie kirchenfreundlich die Gemeinderäte der beiden Gemeinden Kitzbühel Stadt und Land bei der letzten Neueindeckung des Turmes im Jahre 1914, trotz Not und Teuerung, waren. Damals brauchte es keine Sammlung, denn die beiden Gemein- den kamen zu gleichen Teilen für die Kirche selbst auf! Weiters berichtete der Herr Stadt- pfarrer, daß das Läutwerk der An- dreas-Glocke unbrauchbar geworden sei. Es müßte daher ein neues Werk, und zwar aus Ehrfurt, angeschafft werden. Stadtpfarrer Danninger er- klärte sich bereit, die Läutmaschine, uer rt unarinenircne ningewiesen. ha das Glockenspiel im Turm dieser Kir- che als Kriegerdenkmal deklariert ist, ist für die Behebung der Mängel die Stadtgemeinde zuständig. Die Kreuzaufsteckung auf den Turm der Frauenkirche soll bis Sonntag, 15. Oktober vorbereitet werden. Das Kreuz mit dem vergoldeten Knauf und der Wetterfahne wird beim Erntedankgot- tesdienst in der Pfarrkirche geweiht und nach dem Kirchgang soll, wenn Meister Pondorfer dann so weit ist, aufgesteckt werden. Spendenaktion! Der große Turm und die Kirchenfenster Der große Turm, der Stolz Kitzbü- hel, ist wieder neu mit Lärchenschin- Seite 14 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 7. Oktober 1972 Kitzbüheler Kaufmannschaft deren Kosten sich auf ca. 11.000 S 00 belaufen werden, aus seinem privaten spendete fur den Frauenturm Einkommen zu stiften. Mit der Stif- tung durch eine Privatperson wird auch Stadtpfarrer Danninger stiftet neues Lautwerk für die Andreasgiocke - Kreuz- eine Zollfreiheit erreicht. Vom Pfarr- aufsteckung am Kirchweihsonntag nach dem Erntedankgottesdienst kirchenrat wurde dem Herrn Stadt- Bei der Pfarrkirchenratsitzung am 1. Oktober 1972 im Pfarrhof berichtete Stadtpfarrer Geistl. Rat Johann Dan- ninger den Pfarrkirchenräten über den Abschluß der Neueindeckung des Tur- mes der Frauenkirche durch die Fa. Pondorfer aus Dölsach in Osttirol. Die Arbeiten wurden zur besten Zu- friedenheit durchgeführt. Gegenwärtig werden die Ziffernblätter der Turm- uhr erneuert. Der Turmknauf wird ebenfalls renoviert und der Knauf selbst vergoldet. Die im Knauf vorge- fundenen Urkunden wurden mit sicht- lichem Interesse gelesen. Pfarrkirchen- rat Hans Hinterholzer gab dabei be- kannt, daß die Aktion „Weihnachts- tombola der Kaufmannschaft Kitzbü- hei" auf Vorschlag des Obmannes Toni Werner für die Neueindeckung des Frauenturms einen Betrag von 5000 S stiftete. - Hinterholzer konnte dem Stadtpfarrer den bezüglichen Scheck bereits übergeben. Mit dieser Spende bringt die Kaufmannschaft zum Aus- druck, daß der Frauenturm als Wahr- zeichen Kitzbühels einer allgemeinen Förderung durch weltliche Stellen wür- dig ist. Die Spende wurde mit Freude angenommen. - Allen Mitgliedern der Aktion „Weihnachtstombola" wurde der Dank ausgesprochen. Zum Problem „Kirchenheizung" wur- den die Angebote der Fa. „Kraft und 1. Fortsetzung Ueher die Entstehung des Heilig- tums gibt es verschiedene Auffassun- gen. Nach einer Sage soll eine fromme Witwe Ehrentraud, deren verzogener Sohn zum Räuberhauptmann gewor- den war, diesen nach dreitägigem Su- chen an der Stelle gefunden haben, wo das Kirchlein steht. Sie bewog ihn, sich der Gerichtsbarkeit zu unterwer- fen. Die Köpfe der Missetäter - mit dem Sohn waren zwei Spießgesellen enthauptet worden - begrub Ehren- traud auf der Salve. Ein Traum be- wog sie, ihren Besitz zu veräußern und ein Kirchlein zu errichten. Die Entstehungssage ist, wie M. May- er (Der Tiroler Anteil des Erzbistums Salzburg, 1. Heft) feststellt, einer von Fr. W. Herder verwerteten Johannes- legende nachgebildet und keineswegs bodenständig. Als erster hatte schon Kooperator Georg Lettenbichler 1855 bemerkt, daß diese Geschichte im Volk unbekannt sei. Sie war nacheinander durch Beda Weber, Johann Jakob Staffier, Josef Vogl, Josef Steiner und Josef Bichler in einschlägigen Werken verbreitet worden i id schmückte zahl- reiche Reiseberichte des vergangenen Jahrhunderts. Nach einer anderen Sage soll einst der Salvenriese, ein wilder Steinwurf- künstler, der in bitterster Feindschaft mit den Riesen auf dem Markbach- joch lebte, das Gebiet beherrscht ha- ben. Aus einem vom Markbachj och geworfenen Stein soll das Kirchlein erbaut worden sein. Nach einer anderen Version der Sal- vensage, die ebenfalls in „Tirol und Vorarlberg - Neue Schilderung von Land und Leuten" von Achleitner und E. Ubl, Leipzig, o. J., S. 53) berichtet wird, gelang es der Mutter des Räu- bers in der Salvengegend, diesen zum Gelöbnis einer Wallfahrt zu bringen. Vor Erfüllung derselben starb er aber und erhielt als Strafe auferlegt. in Krötengestalt bis zum Salvenkirchlein zu kriechen. Aber es dauerte Jahre, bis die Kröte bis zum Altar gelangte und diesen dreimal umkriechen konn- te. Zum Erstaunen der Wallfahrer verwandelte sie sich in einen jungen Mann, der von seinem Räuberleben, der Strafe und Entzauberung erzählte, dann aber spurlos verschwand. In der Bevölkerung stark verbreitet war die Sage, daß ein Hirtenbub auf der Suche nach seiner Herde die Tiere im Gesträuch vorfand, wobei sie die Vorderfüße wie knieend niedergebeugt hatten. In der Mitte war auf einer hölzernen Schüssel das holzgeschnitzte Haupt des hl. Johannes. Er trug es heim und überließ es später der Sal- venkapelle. Tatsächlich war die Kapelle schon 1589 dem hl. Johannes dem Täufer geweiht. In der Diözesanvisitation von 1625 bei der Pfarre Brixen wird als Urheber der Kapelle der noch lebende einheimische Bauer Andreas Schwen- der genannt. Bis 1625 hatte man die Kapelle wegen des starken Besuches bereits zweimal vergrößern müssen Um 1620 habe man begonnen, auf ei- nem Tragaltar zu zelebrieren. In ei- nem anderen amtlichen Bericht von 1612, den der Vikar von Brixen und der Pflegsverwalter zu Hopf garten ver- faßten, wird als Stifter Andrä Stöckl genannt. M. Mayer vermutet wegen der Gleichartigkeit der Berichte hin- sichtlich der Entstehung, daß es sich bei den verwendeten Namen einmal um den Familiennamen, das zweite- Die Hohe Salve - F00 ürstenwarte und Heiligtum Zur Wiedereröffnung der Salvenkirche
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