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Samstag, 7. Oktober 1972 Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 In einer außerordentlichen Sitzun beIaite sich der Pastorairat der Erz- cuozese saizburg unter Vorsitz von Ka- piteivikar Wß Jakob Mayr gestern, Dienstag, mit der momentanen Situa- tion in der Erzdiözese. An Hand ein- gegangener Berichte der einzelnen Glie- aerungen und ieterate gab Domdekan Dr. xari .ierg eine umfangreiche Uber- sicht uoer aie Lage und aie Bedürfnis- se aer i)iozese. liervorgehoben wurde u. a. der PersonaLmangel und der man- gei.nde .Priesternacliwuchs. Auch der uraensnacnwucris in der Erzdiözese bringt ecnte sorgen, zumal z. B. rund 30 Prozent der Ordensschwestern in der irzrnozese aus Altersgründen nicht mehr im kirchlichen Einsatz stehen. Erwähnt wurde der Dienst der Seel- sorgeheuerinnen, die seit rund 40 Jah- ren in Salzburg tätig sind, unterstri- chen wurde die notwendige Konkreti sierung und Intensivierung des Ein- satzes der Laientheologen. Der Ausbau der Hochschulseelsorge wurde als Not- wendigkeit betrachtet. Eigens erwähnt wurde noch die dringende Aus- und Weiterbildung der Laienkatecheten, von denen derzeit rund 300 im Ein- satz stehen. In Arbeitskreisen befaßten sich die Pastoralratsmitglieder mit den er- kennbaren positiven Seiten der Diö- zesansynode, den Mangelerscheinungen und mit der Frage nach den geistigen Strömungen in der Kirche von Salz- Mit Beginn des Schuljahres 1972-73 erhalten die Schüler die Schulbücher gratis beigestellt. Wäre die Schulbuch aktion allerdings so durchgeführt wor- den, wie es der Artikelschreiber V. G. der Kinderfreunde Kitzbühel im „Kitz- btiheler Anzeiger" vom 26. August dar- gestellt hat, so würde ein großer Teil der Schüler unseres Bezirks heute noch kaum die notwendigen Bücher in der Hand haben. Da die Verlage keine Schulbücher zurücknehmen und der Buchhändler außerdem die Schulbü- cher v o r der Lieferung bereits bezahlen muß, halten sich die Händler kaum Bücher auf Vorrat, sondern be- stellen sie nach laufendem Bedarf. - Blieben nämlich bisher einmal durch den Bezirksschulrat eingeführte Bü- cher mindestens fünf Jahre in Verwen- dung, damit die Bücher von Geschwi- stern weiterbenützt oder als Gebraucht- bücher weiterverkauft werden konn- ten, so fällt dieser Umstand seit Ein führung der Gratisbücher weg: Nach- dem die Bücher am Ende des Schul- jahres sowieso weggeworfen werden, ist der rasche Wechsel zu anderen bes- seren Büchern niemandem ein Nach- teil. Der Buchhändler wird freilich sei- burg. Auch die Frage „Wohin steuern wir?" wurde aufgegriffen. Die Ergeb- nisse aus diesen Arbeitskreisen bilde- ten eine gute Erganzung zu den er- wahnten Berichten. Mit großer Stimmenmehrheit wurde ein Papier verabschiedet, das die Er- wartungen des Pastoralrates an den künftigen Erzbischof von Salzburg be- inhaltet. Danach soll er u. a. Preund der Priester und Laien sein, die Mit- verantwortlichkeit in gegebenem Maß ernstnehmen, Kontakt mit vielen auf- nehmen und halten und die zwischen- menschlichen Beziehungen zu verbes- sern trachten. Er soll einen weiteren Dienst an der Einheit leisten, indem er über den Gruppen steht und Ge- gensätze ausgleicht. Auch klare Vor- stellungen über die Konkretisierung des II. Vatikanums und der Synode im Hinblick auf die Bedürfnisse dei Erzdiözese in den siebziger Jahren sollte er haben, wozu nach Meinung des Pastoralrates die Kenntnis auf breiter Basis von Vorteil wäre. Es solle sich der neue Bischof wie seine Vor- gänger um die Integrität des Diözesan gebietes bemühen und die geistige Erneuerungsbewegung wie sein Vor- gänger fördern und fortführen. Das Papier und die Stellungnahmen der Gliederungen und Referate sowie das Ergebnis der Besprechungen in den Arbeitskreisen werden der Nuntia- tur in Wien übergeben. nen Vorrat umso knapper halten, da- mit ihm nicht Bücher übrig bleiben. für die er im nächsten Schuljahr keine Gutscheine bekommt. Hätten also die Schulleitungen die Gutscheine wie vor- gesehen an die Schüler ausgeteilt, so hätten großteils nach Abgabe der Scheine die Bücher durch die Buch- händler erst bestellt werden müssen und es hätte Wochen gedauert, bis der letzte Schüler der Klasse alle Bücher gehabt hätte, gibt es im Bezirk doch nur ganz wenige Schulbuchhändler. Nur durch die Vornahme von Sam- melbestellungen der Schulen war es möglich, die erforderlichen Bücher rechtzeitig zu erhalten, soweit diese nicht bei den Verlagen vergriffen wa- ren - der heurige enorme Mehrbedari ergibt sich ja daraus, daß heuer erst- mals keine gebrauchten Bücher (auch wenn sie noch so gut erhalten sind!) weiter verwendet werden, da ja jeder Schüler ein neues Buch gratis be- kommt. Jeder Lehrer fragt sich natUr lich, wie unter solchen Umständen in Zukunft die im Lehrplan vorgesehene Erziehung zur Sparsamkeit (Spar- gedanke) glaubwürdig durchgeführt werden soll. Stadtgespräch Appartementhausbau Die Stadtparteileitung der österrei- chischen Volkspartei veranstaltet am Freitag, 20. Oktober um 20 Uhr im Gasthof Eggerwirt ein Stadtgespräch mit dem gerade in jüngster Zeit viel- diskutierten Thema „Appartement- hausbau ja—nein?". In einer breit an- gelegten Diskussion sollen die wirt- schaftlichen und rechtlichen Aspekte erörtert werden. Die interessierte Be- völkerung ist dazu jetzt herzlichst ein- geladen. Eishockey am Lebenberg Montag, 9. Okt., 20.30 Uhr, Kunsteissta- dion am Lebenberg gegen EC MIES- BACH, deutsche Oberliga. Mittwoch, 11. Okt., 20.30 Uhr Kunstei- stadion am Lebenberg, gegen Partizan BELGRAD. Achtung! 1. Heimspiel am Dienstag, 17. Oktober (Bundesligameisterschaft) um 20.30 Uhr gegen Austeiger HC Salzburg. Was aber an dem o. a. Artikel der „Kinderfreunde Kitzbühels" den beson- deren Unmut der Lehrerschaft auslö- ste, ist die Behauptung des Artikel- schreibers, die Verwaltungsarbeit wer- de durch Einführung der Gratisschul- buchaktion nur geringfügig vermehrt. Dem Artikelschreiber mangelt hier wohl völlig die Kenntnis der Situation! Waren bisher nur alle fünf Jahre vom Bezirksschulrat die zu verwendenden Bücher festzulegen, so müssen jetzt bei Schulschluß von jeder Schulleitung bei unzähligen Verlagen die für die einzelnen Klassen erforderlichen Gut- scheine für jedes einzelne Schulbuch bestellt werden. Jeder einzelne Gut- schein ist sodann bei Schulbeginn mit dem Namen des Schülers zu versehen, seine Klasse muß angegeben werden, das Datum der Ausstellung vermerkt werden, sodann unterschreibt der Schulleiter oder das verantwortliche Organ der Schule (Klassenlehrer) den Schein, damit nicht genug, es muß noch zweimal der Schulstempel auf den Schein, damit er ordnungsgemäß ausgefüllt ist, und nur für so ausge- füllte und unbeschädigte Scheine kriegt der Händler den auf dem Gut- schein ausgewiesenen Betrag. Für je- des einzelne Buch jedes Schülers also diese Prozedur! Nun aber nicht genug: Für jede Klasse muß ein Namenver- zeichnis angelegt werden, auf dem ver- merkt ist, welche Bücher jeder einzelne Schüler bekommen hat. - und jetzt frage ich noch einmal, ob das wirklich nur eine geringfügige Mehrarbeit ist! VD Peter Brandstätter Personalvertreter der Lehrerschaft des Bezirks Kitzbühel Postoralret nennt Erwartungen an neuen Erzbischof Von der Erzdiözese Salzburg Gratisschulbücher und die Lehrerschaft
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