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P. b. b. Erscheinungsort und Verlagspostamt 6370 K lt z b ii h e Samstag, 14. Oktober 1972 Preis 2.— Schilling, Jahresbezugsgebürir 100 Schilling 23. Jahrgang, Nr. 41 Sa., 14. Hildegund So., 15. Theresi Mo., 16. Hedwig Di., 1. Margarita Mi., 18. Lukas Do., 19. Frieda Fr., 20.Wendelin Zur Kreuzaufsteckung auf den Kitzböhler Frauenturm Kirchweihsonntag, 15. Oktober 1972 500. Turmeindeckung von Turmrestaurator Johann Pondorfer Kriegerwallfahrt Jochbergwald Am Kirchweihsamstag, 14. Oktober findet wie alljährlich die Kriegerwall- fahrt zum Kirchlein zu „Unserer Lie- ben Frauen Heimsuchung" in Jochberg statt. Der Bezirks- und Ortsobmann der Heimkehrerkameradschaften GR Josef Oberhauser lädt alle Heimkeh- rerkameraden, die Kaiserj ägerkamera- den und die Jungreservisten des Bun- desheeres zur Teilnahme ein. Eintreffen der Kameradschaften bei der Waldbrücke um 9 Uhr; 9.15 Uhr Aufstellung und 9.30 Uhr Abmarsch zum Empfang der Pinzgauer Kamerad- schaften. Anschließend Feldmesse beim Jochbergwaldkirchlein. Postautodienst ab Kitzbühel, Bahn- hof, um 8.40 Uhr. Fischlechnerpiatz 8.45 Uhr, -Hotel „Zum Jägerwirt" 8.50 h und Gasthof Badhaus 8.53 Uhr. Die Kriegerwallfahrt Jochbergwald ist eine der ältesten Wallfahrten dieser Art. Schon 1909 wurde eine „Jubiläums- Wallfahrt" abgehalten, wie nach einem Fahnenband im Kitzbüheler Heimatmuseum nachgewiesen werden kann. Aktion - Sicher in den Winter Der Automobil- und Touringclub Ti- rol veranstaltet in der Zeit vom 16. bis 20. Oktober 1972 täglich zwischen 10 h und 18 Uhr auf der Mobiltankstelle Monitzer in Kitzbühel, St.-Johanner Straße unter der Aktion „Sicher in den Winter" eine kostenlose Ueberprüfung von Kraftfahrzeugen. An dieser Aktion können alle Kraftfahrer, ohne Rück- sicht auf Zugehörigkeit zum ÖAMTC teilnehmen. Ueberprüft werden u. a. die Batterie, Zündkabel, Zündverteiler, das Kühlsystem und die Reifenprofile. Außerdem wird den Kraftfahrern Ge- legenhei: geboten, gegen eine geringe Spesenbeteiligung die Stoßdämpfer mit einem Spezialprüfgerät auf ihre richtige Funktion überprüfen zu las- sen. Für die Kraftfahrer im Raum St. Johann in Tirol findet die Aktion in der Zeit vom 23. bis 27. Oktober bei der Elan-Tankstelle Ritsch in St. Jo- hann statt.. Im Interesse der Verkehrs- Am Sonntag, 15. Oktober nach der El- fermesse - die Predigt entfällt, so daß der Beginn um 11.30 Uhr eingehalten werden kann - findet die Aufsteckung des 7 urmknaufes mit dem Kreuz und der Wetterfahne auf den Heimbaum des Turnes der Liebfrauenkirche in Kitzbü- hel siatt. Turmrestaurator Johann Pondorfer aus Dölsach in Osttirol begann mit der Neu- eindeckung am 4. August und vollendet alle ihm übertragenen Arbeiten zur be- sten Zufriedenheit des Pfarrherrn als Auftraggeber am 24. Sept. 1972. Er be- nötigte zur Vollendung des Wer<es nur 7 Wochen und 3 Tage. Für die Eindek- kung wurden 27.000 Lärchenschindeln verwendet. sicaerheit werden alle Kraftfahrer auf diese Aktion aufmerksam gemacht und eingeladen, sich dieser Möglichkeit z-ahlreicl: zu bedienen. Die Restauratoren Pondorfers wurden bei ihrer halsbrecherischen Arbeit von der Bevölkerung bestaunt und bewundert. An der Restaurierung waen Ludwig Do- rer, gelernter Spengler, 30 Jahre alt, Silvester Preßlaber, gelernter Zimmer- mann, 24 Jahre, Johann Egger, ebenfalls Zimmermann, 22 Jahre und Johann Pon- dorfer jun., 15 Jahre beteiligt. Vor der Neueindeckung wurden die Hohlkehlen an den Dachtraufen erreuert, teilweise auch die Schalung am Hauptturm und an den Uhtürmchen und die schadhaften Balken verstärkt. Die F rma Pondorfer besorgte auch die Vergo dung der Ku- geln und der Wetterfahnen der Uhren- türmchen, die Vergoldung der Uhrzeiger, die Färbelung der Ziffernblätter sowie die Restaurierung des Turmkreuzes mit dem Knauf und der Wetterfahne. Bemer- kenswert ist, daß auf den Uhren der Frauenkirche der große Zeiger die Stun den und der kleine Zeiger die Minuten anzeigt; af anderen Kirchenuhren ist es umgekehrt der Fall. Die Seichen der Uhrenkapfer, auch Ixen genannt, wurden in Kupferblech aus- gelegt, um dem Werk eine längere Le- bensdaue- zu ermöglicher. Besonders stolz ist Pondorfer auf den glücklichen Umstand, daß er alle bishe rigen 500 Kirchturmeirdeckungen ohne Unfall besorgen konnte. Den Beruf eines Turmrestaurators hat Jonann Pondorfer selbst erfinden. Schon als Zimmermanns- lehrling schlug er seirem Meister eine Neuerunc als Ersatz für das Einrüsten von Kirchentürmen vor, bei gleicher Si- cherheit 'jnd Einsparunc von Arbeitszeit. Pondorfer ist als bekannter Alpinist in de Seiltechnik bewandert und auf diese grün- det er die Sicherung bi den Turmarbei ten. Erstmals konnte er diese Seiltechnik 1931 beim Dölsacher Kirchturm anwen- den, worauf ihn sein Meister bei allen folgenden Turmeindeckungen, obwohl noch in den Lehrjahren. als Vorarbeiter einsetzte und der bisher erfahrene Zim- merpolier sich seinen Anweisungen füg. te.
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