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Flachbelichter Kamera Marke „Ravenna" Auswaschge rät Samstag, 1. Oktober 1972 Kitzbüheler Anzeiger - Seite 11 Nun auch Klischeeherstellung in unserer Zeitungsdruckerei Um unsere Heii-iatzeitung noch aktuel- ler und illustr erter gesta ten zu können, hat sich unsce Zeitungsdruckerei Grob- stimm & Heininger schon seit einige Zeit mit dem Gedanken getragen, die Klischees, die für die Zeitung und na- türlich auch ür verschiedenste andere Drucksorten hnö:igt werden, im eigene Betrieb herzL.stellen. Bisher mußten im- mer auswärtige Klischeeanstalten be- müht werder, was mit gewisser Um- ständlichkeit und vor allen Dingen mit Zeitverlust verbunden war. Vor einigen Wochen nun wu-de die.3e Anlage in- stalliert und Ist schon vDll im Einsatz. Die ganze Anlage besteht aus einer Kamera im Format 40x50 cm, mit wel- cher Vergrößerungen unc Verkleinerun- gen sowie Ajfraserungen und Umko- pierungen du-chgeführt werden können. Weiters aus einem Flachbelichter, mit dessen Hilfe die in der Kamera herge- stellten Negative auf eine lichtempfind- liche Nyloprin:-Platte kopiert werden und einem Auswaschgerät, in dem die fertig belichteten Platten ausgewaschen werden und schon fertig zum Druck sind. Heute, in einer verände-ten wirtschaft- lichen Welt, in der der spitze Bleistift re- giert, die Mi:Dewerber immer häufiger an die Tür klcpfei. ist der Buchdrucker viel weniger von Droblemen verschont als ehedem. Jm sie sicher zu lösen, wird er seine bewährten Eigenarten nüt- zen, sie umfassend zu drängenden Ver- änderungen einsetzen und sich all dessen bedienen, das geegnet ist, kapazitäts- nützender unc kostensparender für ihn zu sein. Er vernimmt viel von dem Mit- bewerber im Nachbarlager, vom Offset-:i druck, und ihm ist manchmal nicht ganz wohl dabei. Heute mehr denn je gilt des- halb für ihn die Feststellung, daß die Druckerei, gleich welcher Art, ihr Geld mit dem Laufen ihrer Maschinen verdient. Mit nichts anderem! Daher sind für ihn kürzere Maschinenstillstände und hohe ständige Stundenleistungen bei gLter Qualität die Forderungen, die ihm die gelegentliche Angst vor dem ande-en Verfahren nehmen können. Außerdem, warum soll er nicht in seine Werbung den immer noch hochbewährten Begriff „Buchdruckqualität", der so weltweit ist, für seine Produkte einsetzen, dessen Be- deutung der Verbraucher zu schätzen weiß? Die Skala ihrer Qualitäten erschließt der Nyloprint-Ganzformplatte ein wei:es Feld von Anwendungsmöglichkeiten. Farbsätze in Hochdruckqualität, Wer- bedrucksorten für Handel und Industrie, wiederkehrende Aufträge sowie natür- lich Prospekte der Fremdenverkehrs- industrie sind Domänen der Ganzfcrm- platte. Der Setzer kann seinen Satz eher ablegen, das Aufbewahren der Plat- te als Druckform ist einfach, ihre Wie- derverwendbarkeit für Nachdrucke Über lange Zeiträume möglich. Niemand von uns weiß, wie sich bis zum Jahre Zweitausend die gute ate Kunst Johannes Gutenbergs durch den Einsatz von Licht- und Elektronentechnik wandeln wird. Ganz sicher aber wird der fast ungestüm nach vorn strebende Licht- satz der Flachdruckplatte manchen Weg ebnen. Wahrscheinlich werden diese neu- en Wege dem Hochdruck auch das eine oder andere Stück aus seinem Alltags- kuchen schneiden, so daß die moderne Entwicklung gerade auf dem Geliet der Reprotechiik und der Druckformherstel- lung dem Hochdruck schon so viel neue Chancen aufzeigt und man die 3eerdi- gung des Hochdruckzeitalters für vor- ausschaubare Zukunft nicht mehr zu be- fürchten braucht. Die Entdeckung der Fotopolymer-Druckplatte und hier beson- ders die Produktion der Nyloprin:-Platte geben dem Hochdruck die Möglichkeit, schon fast verlorene Gebiete gegen den Offsetdruck zu verteidigen und fest in der Hand zu behalten Die Tatsache, daß z. B. auf dem Druck- stockmarkt die Nyloprint-Platte geboren wurde und sich in den letzten Jahren immer mehr durchsetzt, verdankn wir den beispielhaften Bemühungen der BASF, die ca. 10 Mill. DM in die For- schung für Fotopolymer-Platten investier- te und eire Nyloprint-PlattenstraE.e auf- baute, für die noch einmal ca. 12 bis 15 Mill. DM aufgewendet werden mußten. Wie verbreitet dieses System heute schon ist, zeigt die Tatsache, daß in Deutschland und Oesterreich schoi übe' 1000 Druckereien von Nyloprint drucken. Ein Beispiel, auch die „Tiroler Tages- zeitung" wrd von Nyloprint gedruckt. Dieses System hat also schon be- stimmt seiien Weg gemacht und wird außerdem laufend verbessert, so daß man sagen kann, daß diese Investition unserer Zeitungsdruckerei bestimmt füt die Zukunft neue Freunde und damit dem Buchdruck zu neuem Leben verhelfen wird. A. Gamper
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