Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Pichler, Leiter der Shell-Tankstelle in der 'zi 50 Jahren wirkt unser noch jugendlicher Jochberger Straße, sein 70. Lebensjahr. Jubilar im Dienste der Freiw. Feuerwehr. Als ältester Sohn des Schmiedmeisters 1950 baute er zur shelleigenen Tank- Anton Pichler erlernte er bei seinem Va- stelle eine Servicestation, die nun sein ter das Schmiedehandwerk und erhielt Sohn Konrad übernommen hat. Am 18. bei der Landes-Hufbeschlag-Lehr- und Oktober feiert er mit seiner Gattin Cilli, Tierheilanstalt in Graz eine Sonderaus- geb Rainer, den 35. Hochzeitstag. Seine bildung in diesem Fach. 1934 legte er Kinder, Schwiegerkinder und Enkel so- die Meisterprüfung für das Schmiedhand- wie seine vielen Freunde wünschen zu werk mit Erfolg ab. Bei der großen Be- den Festen das Allerbeste. zirksausstellung 1927 erhielt er für seine ausgestellten Hufbeschläge den ersten Preis. Wegen der schönen Blumenkäst- chen am Balkon wurde er im Volksmund ' ix „Buschlamschmied" genannt. Aus ge- sundheitlichen Gründen mußte er das Schmiedehandwerk aufgeben, das dann sein jüngerer Bruder Toni übernahm. Nach dessen Tod im 'Jahre 1968 führt nun dessen Sohn Toni Pichler die be- kannte Pichlerschmiede in Kitzbühel. Josef Pichler war von 1940 bis 1950 -. Rotkreuz-Fahrer der Bezirksstelle Kitz- - - bühel. In diesen 10 Jahren hatte er kei- nen freien Tag. Da die damaligen Spi- . täler Kitzbühel und St. Johann keine -. Unfallstationen hatten, mußten die Ver- - unglückten meistens nach Kufstein bzw Wörgl überführt werden. Als Rettungs- fahrer fuhr er einen alten, großen Mer- cedes, in dem er, im Zwang der Zeit . auch öfters als Geburtshelfer zu wirken hatte. Seine Tätigkeit als Rotkreuz-Fah. : rer brachte es auch mit sich, daß er sei- )t . ne 20jährige Tätigkeit bei der Stadt- - - Stellungnahme zum Bau einer Schnellstraße oder Autobahn von Kitzbü hei nach Mittersill Samstag, 14. Oktober 1972 Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 • • • 1 Die Oesterreichische Volkspartei ver- Josef Pichler, Kitzbuhei, ein Siebziger anstaltet am 20. Oktober 1912 um 20 Am in flkfr'hr 1Q79 vrIIndf .Ir,cf m,ik (Trmn+.r ii{g-ukri miiR+ s Uhr im Gasthof Eggerwirt ein Nach Ausführungen des Herrn Karl Koller im Kitzbüheler Anzeiger vom 16. September wird Kitzbühel vorn Felbertauernverkehr umgebracht. Kitz- bühel trägt an dieser Entwicklung je- doch zum Großteil selbst die Schuld. Denn Kitzbühel war eine der Haupt- triebfedern zum Bau der Feibertauern- straße und erhoffte sich davon glän- zende Geschäfte. Auf die Eröffnung hat sich Kitzbühel gefreut wie e--«n Kind, dem man Schokolade verspro- chen hat. Als es dann soweit war, wurde eine Feier veranstaltet und Kitzbühel zum Tor nach dem Süden er- klärt, und dies auch an der Innenseite des Jochberger Tores den von Norden kommenden Autofahrern in großen Lettern beigebracht. Aus übertriebenen Freudentaumel wurde noch dazu eine Kraxenträgergruppe durch das Joch- berger Tor, als Nachahmung der en- stigen Tauerngänger, geschickt. Dies wäre zwar in Mittersill besser am Platze gewesen, denn die Tauerngänger sind seinerzeit von dort ausgegangen und nicht von Kitzbühel. Nun haben sich, dem ganzen Gejam- mer nach, Kitzbühel und die anderen Treibenden zum Bau der Felbertauern- straße getäuscht. Denn anstelle des er- hofften guten Geschäftes ist Kitzbühel angeblich zu einem lärmenden und stinkenden Ort geworden. Von einem Luftkurort, wie sich die Kitzbüheler schon nannten, ist keine Spur mehr vorhanden. Die Felbertauernstraße ist somit zum Schaden und nicht zum Nutzen geworden, wie man durch die verschiedenen Resolutionen zur An- sicht kommt. Daß der eigene Lokalver- kehr auch das seine dazu beiträgt, beachtet man anscheinend nicht. Nun möchte man meinen, daß von denen, welche die Verkehrslage als nicht mehr tragbar bezeichnen, die Schließung dieser die Wirtschaft und Umwelt so schädigende Straße bean- tragt bzw. gefordert würde. Dafür sollen nun den Lärm und Gestank, den man selber nicht will, andere Leute haben. Um dies sicher zu ermöglichen, wurde vom Verkehrsverband, „Kitz- büheler Alpen", vom Bezirkswirt- schaftsbund und den fünf Abgeordne- ten des Bezirks Kitzbühel der Bau ei- ner Schnellstraße oder gar einer Auto- bahn, von Going über den Paß Thurn nach Mittersill, welche nur dem Aus- länderdurchzugs-Verkehr dienen wiir- Stadtgespräch mit dem Thema: Appartementhausbau ja—nein? In Kurzreferaten werden die rechtil.. chen Aspekte dieses Problems und die statistischen Zahlen der Entwick- lung in den letzten 5 Jahren vorgetra- gen, um dann eine Diskussion, zu der Sie schon heute herzlichst eingeladen sind, über den gesamten Fragenkom- plex abzuführen. de, gefordert. Bei diesen Resolutionen nimmt man es mit der Wahrheit nicht besonders genau. Da wird angegeben, daß die Straße über den Paß Thurn täglich von 15.000 bis 20.000 Fahrzeu- gen befahren wird. Daß dies nur höch- stens während der Hauptreisezeit und dann nur an Wochenenden, stattfindet und in einigen Monaten wieder rapid abnimmt,verschweigt man wahrschein- lich absichtlich. Ebenso ist auch die Behauptung von den Stauungen, Stok- kungen und dem Schneckentempo nicht stichhältig. Denn sonst könnten die Postautobusse, welche von Kitz- bühel bis Mittersill und zurück ver- kehren, den Fahrplan bzw. die Fahr- zeiten nicht so pünktlich einhalten. Wenn die Lage so wäre, wie sie ge- schildert wird, hätte sich dieser Post- autoverkehr schon längst aufgehört. Unfälle, welche sich durch Raserei, Al- koholisierung, Ueberholen u. a. ereig- nen, der Straße anzulasten, ist über- haupt eine Gedankenlosigkeit und kann sich in Zukunft jeder, welcher auf die- se Weise einen Unfall verschuldet, auf die schlechte Straße ausreden. Den Herrschaften ist anscheinend noch nie aufgefallen, daß die großen Post- und Reiseautobusse und die großen Fern- lastzüge auf dieser Straße noch nie ei- nen Unfall gehabt haben. Trotzdem die Postauto bei jeder Witterung, bei Eis, Sturm und Schnee fahren müssen. - Überhaupt muß der Lokalverkehr auch in Zukunft die alte Straße benützen. Die Straße kann also nicht so schlecht sein, wie sie von den Schwarzmachern hingestellt wird, um den Bau einer neu- en Straße durchzudrücken. Nun stellen sich diese Herren den Bau einer Schnellstraße oder gar einer Autobahn anscheinend sehr leicht vor. So als würde es sich um einen Straßen- bau durch die Wüste Sahara handeln. Daß durch diesen Straßenbau eine rie- sige Fläche wertvoller Kulturgrund,den die Vorfahren vor hunderten Jahren zur Ernährung des Volkes urbar ge- macht haben und seitdem bis in die heutigen Tage von den Bauern in har- ter Arbeit jahrein, jahraus bewirtschaf- tet wurde, ist anscheinend egal. Bei Karl Koller hat von Grund und Boden nur die Skiwiese einen Wert. Diese soll unterfahren werden. Bei anderen ha- ben nur noch die Skiabfahrten einen Wert. Bauernanwesen werden durch
< Page 2 | Page 4 >
< Page 2 | Page 4 >