Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 14. Oktober 1972 Kitzbilheler Anzeiger Seite '1 nach 17 Uhr ausharrte und immer wieder mit ihren Melodien begeisterte. Danken möchten wir jedoch auch den Sportlern, den Tennisspielern Kary und Pokorny, den Mitgliedern des Turnver- eins Kitzbühel und der Jugendstaffel un- ter Sportlehrer Nessizius, dem Turnver- ein Innsbruck mit seiner Staffel, den Rin- gern des RV Kelchsau, dem Judoklub Kufstein unter Führung von Sportlehrer Gasteiger und besonders auch den Rangglern sowie den Kampfrichtern. Be- sonders möchten wir auch Martin Wär- götter für die Mitarbeit und Organisation der Rangglermeisterschaft danken. Letztlich gilt unser besonderer Dank wiederum jenen Clubmitgliedern, die sich Am Sonntag, 1. Oktober wurde in Kirch- berg von Monsignore Reitmeir, Pfarrei Sterr und Pater Siegfried (Schwaz) die von Dipl.-Restaurator Hermann Mayr aus Kitzbühel neu überarbeitete Kirchanger- kapelle eingeweiht. An der Weihe nahmen als Ehrengäste Ehrenbürger Kommerzialrat Johann Ober- moser, Landtags-Vizepräsident Christian Horngacher, LA Kommerzialrat Christian Huber (auch in Vertretung des Landes- hauptmanns), die Mitglieder des Gemein- derates, die Bundesmusikkapelle Kirch- berg, die Schützenkompanie, der Trach- ten-Erhaltungsverein und eine Abordnung der Heimkehrerkameradschaft mit ihren Fahnen teil. Pfarrer Franz Sterr begrüßte die Anwesenden und sprach auch den Dank aus an alle, welche an der Reno- vierung mitgewirkt hatten, insbesondere dem Restaurator Hermann Mayr. Sein Dank galt auch den Spendern: der Ge- meinderat 30.000 5, das Bundesdenkmal- amt und durch Sammlungen konnten bis- wurde dann selbst nach dessen Tode am 29. Oktober 1722 auf St. Johann in- vestiert. Helman widmete sich mit frischer Kraft seinem neuen Posten und mach- te schon knapp ein halbes Jahr später, am 15. März 1723, die erste Eingabe an das Ordinariat Chiemsee, dem ja St. Johann damals unterstand, in der er um die Bewilligung zu einem Kir- chenneubau bat. Darin schrieb er u. a.: „Das Pfarrgotteshaus Unserer lieben Frauen ist fit allein mit schlechten altären und wenigstiellen versehen, sondern auch dergestalten eng, daß zur Zeit der Opfertägen und da auch nur ein geringes Concurs (Zusammen- lauf) nothwendig ein großes getreng daraus entstehen muß - . - anbei fängt auch die Seitenmauer an gegen dem Pfarrhof zu sinken." Der Pfleger von Kitzbühel sowohl, wie die Gemeinde seien für einen Neubau und von letzte- rer hoffe er, daß sie „alle Materialien zur Mitarbeit zur Verfügung gestellt ha- ben, jenen Damen und Herren, die als Kassierinnen oder als Linienrichter oder wo immer mitgeholfen haben. Ohne diese Bereitwilligkeit, immer und immer wieder mitzutun, wäre es nicht möglich, derarti- ge Leistungen zu vollbringen. Last but not least herzlichen Dank wiederum der Stadtgemeinde Kitzbühel für die Asphaltierung, die Beistellung der Fahnen und sonstige Hilfe. Den Stadt- werken Kitzbühel Dank für die Ueberlas- sung der Lautsprecheranlage und hier besonders auch Siegi Höck herzlichen Dank für seine ausgezeichnete Betreu- ung. her 50.000 5 aufgebracht werden. Pfar- rer Sterr dankte auch dem Obmann des Pfarrkirchenrates Hermann Moser, der sich besonders in letzter Zeit stark für die Renovierung einsetzte. Von Josel Obermoser, vulgo Bichlstoana, stammt das Marienfresko an der Hauptfassade; ihm wurde weiters der Schmuck der Haupttür und der Fenster übertragen. Die Kosten dafür wurden vom Trachten- Erhaltungsverein Kirchberg übernommen. Pfarrer Sterr wies in seiner Ansprache auch darauf hin, daß der Vulgärname „Der weiße Teufel am Kirchanger", der auf eine Legende zurückgeht, keine gute Bezeichnung wäre. Wir sollen beim Na- men „Unsere liebe Frau am Kirchanger' bleiben. Früher war die Kirchangerkapel le ein viel besuchter Gnadenort und das Ziel von Prozessionen aus Aurach, Hopf- garten und Brixen. Heute soll uns die Kapelle eine geistige Erholung sein, ein Ort der Einkehrung und Besinnung und eine Stelle privater Frömmigkeit. Im öf- auf den Platz stöllen und auch über die- ses ein mörkliches in den schichten und arbeithen beytragen würden". Das Ordinariat verlangte aber, anstatt die Baubewilligung gleich zu geben, vorerst (dd. 20. März 1723) einen genauen Augenschein sowie einen Kostenüber- schlag und Deckungsvorschlag. Tatsächlich war die alte Kirche je- denfalls baufällig und zu klein. Am 8. August 1719 „in der nacht zwischen auf und zwölf Uhr ist durch einen urplötzlichen Donnerstraich der Thurn ziemlich ruiniert" worden und auch die Mauern wiesen, wie bereits gesagt, schon Sprünge auf. Vergleicht man alle Nachrichten, die wir heute noch über die Lage des damaligen Gotteshauses haben, untereinander, so ergibt sich folgendes: Die Kirche stand auf dem Platze, wo jetzt das neuerbaute Postamt sich befindet und in dem angrenzenden Teil des Dechant- gartens und zwar so, daß die Haupt- fentlichen liturgischen Leben soll in Zu- kunft an den drei „Goldenen Samstagen" im Oktober stets um 8 Uhr früh eine hl. Messe gefeiert werden; die Kapelle soll auch zu Hochzeiten aufgesucht und zu anderen Familienfesten herangezogen werden. Heute sei der Einweihungstag ein Tag der Bitte und der Mithilfe. Helft uns, denn wir stehen bis über den Kopf in Schulden! Die Meßfeier der Geistlichkeit wurde von der Bundesmusikkapelle Kirchberg unter Bezirksverbandskapellmeisfer Fritz Neumayr musikalisch umrahmt. Nach der Einweihung dankte der Obmann des Pfarrgemeindeausschusses Direktor Pe ter Gwirl allen Spendern und Arbeitern, den Organisatoren und allen Besuchern. Die Kapelle ist bei Tag offen; abends wird sie gesperrt. Als Kapellenbetreuerin wirkt weiters Frau Tilly Kais, vulgo Blattl- tilly. Nach den Feierlichkeiten konnte die Kapelle, die von Pfarrer Sterr auf Grund der gelungenen Restaurierung mit Recht als ein „Juwel des Brixentales" bezeich- net wurde, von den Besuchern besichtigt werden. Alle waren des Lobes voll und der Kunst des Restaurators wurde un- eingeschränktes Lob zuteil. Zur Kapellenchronik Dr. Erich Egg, in seinem Beitrag „Die Kunst in Kitzbühel" im III. Band des Kitzbüheler Stadtbuches: „1765/66 er- baute Andre Hueber aus Kitzbühel die Kirchangerkapelle bei Kirchberg, beste- hend aus einer Vorhalle, einem quadrati- schen Zentralraum mit Flachkuppel und einer angesetzten runden Apsis. ein Be- weis, daß Huebers Tendenz dem Zentral- raum galt. Die Fresken malte Mathias Kirchner, ebenfalls aus Kitzbühel, der zwischen das Haupfgeschoß und der Kuppel einen breiten Ring malte, der die in Itter erstmals angedeutete Trennung beider Raumeinheiten verstärkt. „Mathias Kirchner, „der freyen Kunst fassade und jedenfalls auch der Haupt- eingang gegen das heutige Gasthaus Mauth gerichtet waren, der Chor aber an der jetzigen Dechant-Wieshofer- Straße lag. Die Sakristei befand sich gerade an dem Eck, das Hauptplatz und Bundesstraße bilden, wo heute das Kriegerdenkmal steht und vorher eine kleine St.-Leonhard-Kapelle war. Durch ein ganzes Jahr vom letzt- genannten Ordinariatsbescheid an ge- rechnet, schweigen nun die Akten. - Aber dieses Jahr war deshalb nicht unbenützt verflossen. Am 27. Juni 1724 berichtet Dechant Helman wiederum an die beschöfliche Behörde: Er habe Tleberschlag und Grundriß „des all- hiesigen Pfarrgotteshauses, zu dessen Bau man entschlossen und auch bereits den Anfang gemacht worden ist" trotz öfteren Forderns erst vor 5 Tagen vom Pfleger zu Kitzbühel durch den Mau- rermeister erhalten. Nach dem Plane wurde das Gotteshaus mit 5 Altären Kirchungerkopelle in Kirchberg eingeweiht Nach der Restaurierung durch Dipl.-Rest. Hermann Mayr - ein neues Juwel des Brixentales
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