Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 12 itzbtiheler Anzeiger Samstag, 2 1. Oktober 1912 re Weihe für die Abwendung von Ge- witterschäden zu. In der Aufklärungs- zeit wurde sie ins Eisbethenkirchlein von Hopfgarten gebracht, kam aber 1843 auf die Salve zurück. Die größte Glocke, eineinhalb Zehnt- ner schwer, wurde 1752 umgegossen; die kleinste Glocke stammte aus dem Jahre 1681. Der erste Weltkrieg mit seinen Materialablieferungen raubte auch der Salvenkapelle den Glocken- schmuck. Für die Bedeutung, die man dem Läuten der Wetterglocken zuschrieb, zeugt der Spruch: Wenn das Salvenhündlein bellt und der Brixner Stier brüllt und das Itterer Katzl schreit, fliehen die Gewitter in d' Weit. Nächst Gott fürchtete der Brixentaler vorzugsweise die Gewitter, schrieb J. Vogl 1877 in seinem Büchlein „Die ho- he Salve im Brixenthale". Im Laufe der Jahrhunderte wurde Hopfgarten immer wieder von den Salvenbächen überschwemmt. Der alte gepflasterte Marktplatz liegt neun Schuh unter dem jetzigen. Der Plan wurde derart hoch aufgeschüttet, daß man heute bei vie- len Häusern im ersten Stock den Ein- gang findet. Nach der großen Ueberschwemmung von 1685 gelobten die Bürger von Hopfgarten für den Florianitag eine feierliche Prozession zu den vier Sal- venbächen, die durch die Jahrhunderte beibehalten wurde. Große Unwetter traten 1813, 1859, 1873, 1896, 1920 und 1946 auf, darüber berichtet ausführ- lich und z. T. mit Bildern die Heimat- chronik „600 Jahre Markt Hopfgarten" (verfaßt von V. Dabiander und J. Sie- berer, 1962). Georgi selbige zu erlegen" zugesichert. Anderthalb Monat später, am 20. No- vember 1725, schrieb er noch ergän- zend, daß „auch der Tach Stuell dar- auf gesetzt worden ohne einzigen Un- glickh, der Chor völlig, das langhaus aber über halben Thaill abgedeckhet. . - so daß innerhalb 8 oder 10 Tagen der Gottesdienst super Portahhl (auf ei- nem Altarstein) wirdt verricht werden khönnen . . . an der ganzen inaur sei alt die mindeste Cläß (Sprung) zu fin- den, wie dann nechst khünftigs Jahr die beede thurn 30 schuech wiederum hecher aufgefihret, das gewölbe in sei- nen Stand gesetzt und - . . mit der Stockhatorarbeith wirdt fortgefahren werden. Anno 1717 sodann das mehre- ste ausser der altär in completen Stand zu bringen verhofft." Die Unkosten hätten freilich bisher mit Einschluß der Legate von 500 Gul- den sich schon auf 6568 Gulden belau- fen. Es sei „zu besorgen, daß der ge- melte yberschlag ... fit zulänglich sein derfte ... massen die schmidarbeith allein gegen 2000 Gulden wegen menge Die Aufgabe des Salvenhüters (,‚Sal- venheyß") war in der Abgeschieden- heit nicht einfach, da er seines Amtes Sommer und Winter zu walten hatte. Der gottesfürchtige Betbruder Veit Puttensteiner wußte sich durch eine List das Holz für die lange Winterszeit auf die Salve zu schaffen. Er fällte in den tiefergelegenen Wäldern Holz und legte es in Scheitern an den Auf- stiegsweg. Fromme Pilger übernahmen als Buße eine Anzahl Scheiter und schleppten sie zum Gipfel empor. Der Brauch erhielt sich lange. Der letzte Salvenheyß konnte nicht genug über die sündenhafte Welt klagen, die nicht Buße tun wollte. Er mußte sich in den 25 Jahren seiner Tätigkeit das Holz eigenhändig auf die Salve tragen. Fremdenverkehrsverband Kitzbiihel Nach einem etwas zögernden Anfang der Aktion Grünes Wanderbuch sind diese Touren in der zweiten Hälfte des vergangenen Sommers recht gut gelau- fen. Die Gäste, welche sich unseren Bergführern anvertrauten, waren von den Wanderungen, Ausflügen und Berg- touren hellauf begeistert und nahmen gerne und mit Stolz die verdienten Lei- stungsabzeichen, das heißt die Wander- schuhe in Bronze, Silber, Gold und Gold mit Granat entgegen. Besonders im September haben sich noch zahl- reiche Gäste für die Wanderungen an- gemeldet, so daß wesentlich später wie in den vergangenen Jahren die 8. Wan derschiuhverieihung stattfinden konnte. Folgende Damen und Herren wurden ausgezeichnet: und gresse der eysernen schleidern, umb mehrer Sicherheit halber sich er- streckhet". Noch im Winter 1926 drängte die Frage der Stukkaturarbeit zur Ent- scheidung. Hehnan meldete am 12. Fe ber d. J. an das Konsistorium: es sei zwar mit dem „Maurermeister Abra- hamb Millauer" ausbedungen, daß er um die „zu empfangen habenden 5600 Gulden (das Gotteshaus) mit gips- arbeith ausziehren sollte auf jene Weis und Manier, wie es zu Kössen besche- hen sei". Nun hätte sich aber ein „Stockhator- arbeiter namens Gabriel Zipf gemeldet, welcher „in einer schloss Capellen un- weiht Aibling derlei arbeith verfertigt ... in bedenkhung, daß er nach der neusten Manier arbeithet" ‚ hätte man 3 hiesige Leute zur Besichtigung seiner Arbeit hinausgeschickt, denen sie sehr gut gefallen. Der Stukkateur hätte am 10. d. M. einen Riß vorgelegt, worauf man mit ihm um 475 Gulden contra- hiert habe, wovon aber der Maurer- meister selbst die Hälfte tragen müßte. Freilich sah die Hohe Salve nicht nur fromme Pilger. Die Kuppe war häufig Schauplatz von Rangglfesten. Am Bartlmiitag (24. August) und am zweiten Patrozinlumsfest Johannes Ent- hauptung (29. August) maßen oft die Brixentaler und die Söllandler ihre Kräfte. Allerdings kam es gelegentlich in der Folge zu Raufereien, so auch im Jahre 1806, so daß der Gottes- dienst an Feiertagen und der Aus- schank verboten wurde. Erst 1813 wur- de der Ausschank wieder gestattet, was klüger war als gegen die inzwischen gebildeten heimlichen Zechstuben vor- zugehen. 1814 durften auch wieder Gottesdienste gefeiert werden. Fortsetzung folgt! Bronze: Grete Zinnecker BRD Haus Koller Frau Philipps BRD Hs. Maria Hilde Silber: Fr. Faimann Oester. Vorderaschbach Fr. Philipps BRD Haus Maria Hilde Gold: Fr. Faimann Oest,err. Vorderaschbach Fr. Philipps BRD Haus Maria Hilde - Einsatzfahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehr haben Vorrang! Wer diesen Vorrang mißachtet und sich mut- willig den Einsatzorten nähert, muß mit einem Strafmandat durch die Ver- An Gips verlange er bei 600 Zenten je 40 kr., die Nägel und anderes schlage er auf 50 Gulden an. Wenn „die 5 aus- gezeichneten felder gemahlen werden solten... ist der beyläuflge Anschlag per 400 Gulden, so daß sich aus diesem allen gegen den Voranschlag eine Ver- teuerung um 937 Gulden 30 Kreuzer ergebe. Die sonn- und feiertägliche Sammlung werde wohl etwas herein- bringen. Der Rest wurde von der Kir- che zu Hopfgarten und von der Hohen Salve - von dieser letzten 300 Gulden - zinslos entlehnt. Ueber die im Sommer 1726 geleistete Arbeit schrieb der Pfarrherr am 16. Juli des Jahres, daß mit der Erhöhung der Türme auf 30 Schuech, wie mit der Stukkaturarbeit fortgefahren wür- de; man hoffe, „daß der Chor mit sei- nen 2 Sacristeyen und Oratoriis völlig, dann ein theill von dem langhaus ver- fertigt werde". - Merkwürdigerweise nennt die Kirchenrechnung dieses Jahr res den Namen des Stukkateurs im Ge- gensatz zu oben Georg Oedl (auch Adi geschrieben). Fortsetzung folgt Letzte Wanderschuhverleihung Sommer 1972
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