Kitzbüheler Anzeiger

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Die St. Johanner Buam und Dirndln vor dem Rathaus in Deurne. Seite 14 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 28. Oktober 1972 von selbst getan. Um unseren Auftritt voll zum Tragen zu bringen, um das Maxi- mum an Kommunikation zu erreichen, hatte sich bereits Monate vorher die Au- ßenstelle der Oesterr. Fremdenverkehrs- werbung in Brüssel in das Geschehen eingeschaltet. Aber nicht mit Worten, sondern mit Rat und Tat, mit Dynamik und Elan. Außenstellenleiter Direktor Jo- hann Vranyczany hatte ganze Arbeit ge- leistet. Die Kitzbüheler und St. Johanner fanden ein vorbereitetes Aktionsfeld vor. Die Außenstelle in einer ausgezeichneten Lage hatte ein Kitzbühel—St. Johann— Schaufenster mit viel Geschmack gestal- tet. Presseunterlagen und Informationen waren vorbereitet und alle Damen und Herren der Oesterr. Fremdenverkehrs- vertretung standen uns jederzeit und im- mer bei. Die Kitzbüheler, welche bereits einen Tag vor den Nachbarn aus St. Johann in Brüssel eingetroffen waren - 36stündige Nonstop-Fahrt der Skilehrer waren vom großen Tour-Operator RAIL TOUR als Vertragspartner für den großen Sai- sonauftakt und die offizielle Vorstellung des Winterprogramms zum damit ver- bundenen Empfang eingeladen worden. Direktor Vranyczany stellte die Abord- nung Kitzbühels mit Koller, Hagsteiner, Ziepl und den Roten Teufeln den 500 an- wesenden Rau-Tour-Mitarbeitern vor, de- nen Karl Kolier die Methode des Oesterr. Skilaufs als Präsident des Oesterr. Be- rufsskilehrerverbandes erläuterte und herzliche Grüße aus der Hahnenkamm- stadt entbot. Am Samstag, 14. Oktober lief das Programm offiziell an. Im Rathaus von Deurne gab der Bürgermeister Herr M. Dequeecker für den Besuch aus den Kitz- büheler Alpen einen würdigen Empfang. Der gesamte Stadtrat war mit anwesend. Die Abordnung des Ski Club Zondal überbrachte den Ratsherren einen Be- richt über das neue Sportzentrum, Dr. Ziepl überreichte dem Bürgermeister ein Kitzbüheler Wappen in Bronze und von seiten St. Johanns gab es aus der Hand Karl Rainers und einer hübschen Sänge- rin einen riesigen Strauß herrlicher Blu- men. Die Nationalhymnen beider Län- der, die Hymne der Westeuropäischen Union und ein sich anschließender Drink beschlossen die Reception. Am Abend traten dann die St. Johan- ner voll in Aktion. Im Festzeit, das mit den Plakaten beider Orte geschmückt war, ließen sie einen Tiroler Abend über die Bühne rollen, der es in sich hatte. Immer wieder wurden die Zuschauer zu begeisterndem Applaus mitgerissen. Con- ferencier war Karl Rainer persönlich. Er führte die Belgier und Holländer, sie wa- ren aus den Grenzgebieten eigens nach Zondal gefahren, durch den Abend und wie man hörte, hatte dieser Abend ziem- lich lange gedauert. Der Sonntag gehörte dem Skilauf. 14 Uhr - die Ehrengäste trafen ein: an der Spitze der Minister für Mittelstand und Landwirtschaft Tinteman, der öster- reichische Botschafter in Belgien Excel- lenz Farbowsky, der österreichische FV- Direktor Vranyczany und der Bürgermei- ster von Deurne Dequeecker sowie Kitz- bühels und St. Johanns Abordnung zu- sammen mit den Herren der Clubleitung Zondals. Nach dem Durchschneiden des Bandes durch Minister Tinteman began- nen Theimer und Koller Regie zu führen. Otto Theimer demonstrierte mit sei- nen Clubmitgliedern und den jungen St. Johanner Skilehrern, welche mit Boß Jöchl gekommen waren, die österreichi- sche Grundschule. Es offenbarte uns ein erstaunlich hohes Niveau an Fahrkönnen bei den Flandern. Dann traten die Roten Teufel in Ak- tion. Koller, wie ein Feldherr zuöberst stehend, kommentierte für das Fernsehen die hohe Schule des Skilaufes. Der Kom- mentator sagte dazu folgendes: „Das, was für die hohe Kunst des Reitens die Spanische Reitschule in Wien ist, das ist für die Kunst des Skilaufes die Lehr- methode der Oesterr. Skischule. Zu diesem Kompliment ist es besser, kei- nen Kommentar hinzuzufügen. Es wirkt für sich und wir können darauf stolz sein. Während die Jugend Flanderns dann die Piste stürmte, die links und rechts laufenden Schlepplifte konnten den An- drang jener, die es den Roten Teufeln nachmachen wollten, nicht fassen, führ- ten Hagsteiner und ich mit Minister Tin- teman ein ausführliches Gespräch über Tourismus, Mittelstandspolitik und Land- wirtschaft in Belgien. Interessant, daß der Minister auf die von Hagsteiner ex- plizierte neue Form des Urlaubes auf dem Bauernhof sofort einstieg und sich sehr interessierte. Dieses hochinteres- sante Gespräch gab ihm auch die Ge- legenheit, Herrn Minister zu einem Kitz- bühel-Besuch einzuladen und damit eine wichtige Brücke zu schlagen. Die Zeit war wertvoll, denn nebst all den offizellen Auftritten und Kontakt- nahmen besorgten Hagsteiner und ich auch noch eine Besuchtour bei Reise- büros, wo wir wichtige Aufschlüsse über die zukünftige Vorstellung des Touris- mus erhielten, die auszuwerten es in der nächsten Zeit gilt. Während anschließend St. Johanns Abordnung zum Flugplatz eilte und Karl Koller ebenfalls zum Heim- flug rüstete, nahmen Hagsteiner und ich die zweite geplante Etappe, nämlich die Kontaktherstellung zu den neu besetzten Außenstellen in Paris und Zürich in An- griff. Zurückblickend möchte ich von der Hei- mat aus im Auftrage St. Johanns und Kitzbühels Herrn Otto Theimer und al-, len Damen und Herren des Ski Club Zondal für die Einladung, Bewirtung und
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