Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 28. Oktober 1972 K.itzbüheler Anzeiger Seite 3 Beginnrate zwecks Vornahme der ersten Grundeinlösungen und baulichen Vorbe- reitungen der Bahnbrücke vorgesorgt ha- ben. Nach den mir zugegangenen Infor- mationen sind diese Grundeinlösungen wohl schwierig, doch dürfte sich eine Möglichkeit abzeichnen, eine Verzöge- rung der Bauinangriffnahme zu vermei- den. Hinsichtlich des Projektes Plöckentun- nel können Sie meiner Meinung nach unbesorgt sein. Wir haben mit allen Nach- barstaaten laufend bilaterale Fühlungs- nahmen, so auch mit Italien hinsichtlich des Plöckentunnels und auch mit Jugo- slawien bezüglich des Karawankentun- nels. Derartige Projekte müssen lang- fristig vorbereitet werden, um zu einer Lösungsmöglichkeit zu kommen. Beim Plöckentunnel ist vorerst generell zu ent- scheiden, ob ein längerer Basistunnel oder ein kürzerer Scheiteltunnel in Be- tracht kommt, bevor die eigentlichen Planungen erst beginnen. Bis zu einer tatsächlichen Realisierung derartiger Bau- vorhaben vergehen danach nach meinen Erfahrungen noch etliche Jahre. Ich hof- fe, daß bis dahin das Problem Kitzbühel bereits gelöst sein wird, da sich ja nicht nur die Stadtgemeinde und der FVV, sondern nach meinen wiederholten Ge- sprächen auch Herr Minister Moser und Herr Landeshauptmann Wallnöfer voll- auf zur vorgesehenen Westumfahrung bekannt haben. Ich darf Sie, sehr geehrte Herren, bit- ten, auch Ihrerseits diese Baumaßnahme zu unterstützen, damit doch in abseh- barer Zeit auf dieser wichtigen Verkehrs- route erträgliche Verhältnisse geschaffen werden können. Mit vorzüglicher Hoch- achtung, Ihr Raschauer". 2. Dr. Schlick, Oesterr. Plöckenstra- ßen-Studiengesellschaft, Lienz: „Sehr geehrte Herren! Als Geschäfts. führer der Oesterr. Plöckenstraßen-Stu- diengesellschaft darf ich den Eingang Ih- res Schreibens vom 27. 9. 1972 bestäti- gen, das von den Stadt- und Gemeinde- räten der Stadt Kitzbühel sowie von Vor- standsmitgliedern des FVV unterzeichnet war. Ich werde dies an den Vorstand des Aufsichtsrates, Herrn Minister a. D. Sek- tionschef Dr. Eduard Heilingsetzer wei- terleiten und darf Ihnen mitteilen, daß Ihre Anregungen sicherlich bei der Ent- scheidung mitdiskutiert werden. Es ist richtig, daß ein zwischenstaatliches Ge- spräch über den Plöckentunnel fortge- setzt wird, inwieweit es zu Entscheidun- gen kommen wird, kann von mir derzeit noch nicht gesagt werden. Die Felbertauernstraße AG hat in sei- ner letzten Jahreshauptversammlung dem Ausbau der Paß-Thurn-Straße den Vor- rang gegeben und es sind diesbezüglich auch Planungsarbeiten eingeleitet wor- den, die zu Besprechungen im Bundes- ministerium geführt haben. Die endgülti- ge Entscheidung, inwieweit die Felber- tauernstraße AG am Paß Thurn Teilaus- bauten übernehmen kann, wird von der Entscheidung des Bundesministers für Finanzen, der Vertreter des Hauptaktio- närs ist, weitgehend abhängen. Sollte es zu einem Arrangement der Felbertauern- straße AG am Paß Thurn kommen, so sind derzeit die finanziellen Möglichkeiten dieser Gesellschaft ausgeschöpft und ich nehme an, daß darüber hinaus keine fi- nanziellen Belastungen der Felbertauern- straße AG anderen Projekten gegenüber übernommen werden können, es sei denn, daß durch Kapitalsaufstockungen zusätzliche Gelder dieser Gesellschaft zugeführt werden. Was die Tunnelvariante beim Plöcken- tunnel betrifft, so haben die Vertreter, die aus der Felbertauernstraße AG kom- men, immer für das kleine Projekt plä- diert und dafür wurde auch ein Exposee ausgearbeitet. Ich hoffe, daß ich Ihnen mit diesem Brief auch eine Kurzinformation gegeben habe und stehe Ihnen jederzeit gerne zu Diensten. Mit dem Ausdruck der vor- züglichsten Hochachtung Dr. Schlick". Ergänzend zu beiden Schreiben gab Stadtrat Sieberer noch bekannt, daß die Grundeinlösungsverhandlungen mit 2. Ok- tober erfolgreich abgeschlossen werden konnten und praktisch seit diesem Tag mit der Arbeit an der Bahnbrücke (Ein- fahrt Kitzbühel bei Ecking) hätte begon- nen werden können. Die Delegation Kitz- bühels (Stadtrat und Vorstand des FVV) plädiert in Wien einstimmig für das „Pe- trovic-Projekt". Jetzt für einen Hahnen- kammtunnel einzutreten, würde alle Stra- ßenwünsche um viele Jahre zurückver- setzen. Stadtrat Sieberer berichtete weiters, daß im kommenden Jahr der Kapser Fuß- gängerdurchlaß (Bahnbrücke) gebaut wird. die Generalkläranlage wird Mitte November in Betrieb genommen. Mit dem Ausbau des Langau-Gehweges wur- de bereits begonnen. In der Hinterstadt wird die Straße vom Rathaustor bis zur Eisenhandlung Salvenmoser saniert. Auf Antrag von Stadtrat Sieberer wur- de auch das Projekt „Kanalstrang Hau- sertal" vergeben. Die Arbeit erhielt der Bestbieter Ing. Sausgruber für die An- botsumme von 751.000 Schilling. Zum vorgesehenen Besuch des Ge- meinderates von Badgastein wurde der Samstag, 11. November festgesetzt. Am Schwarzsee wird die Straße zur Bahn verlegt und die Ausfahrt zur Rei- ther Straße beim Bahnwächterhaus an- geordnet. Dadurch ist die Vergrößerung des Parkplatzes möglich. Gebaut wird Sängertreffen beim Stangiwirt Am Sonntag, 29. Oktober findet beim Stangiwirt in Going das allseits belieb- te Sängertreffen statt. Es singen und musizieren auserwählte Gruppen aus Bayern, Salzburg, Kärnten, Steiermark und aus Tirol. Gesungen und gespielt wird um 14.30 und um 20 Uhr. auch ein neues Kinder-Planschbecken im Ausmaß von 8x8 Meter. Das Wasser soll mittels einer Kreiselpumpe erneuert wer- den. Vorgesehen ist auch die Vergröße- rung der WC-Anlagen. Im Elektro-Referat berichtete GR Lud- wig Pfurtscheller, daß die Versuchsboh- rungen der TAL in Aschau, in der Nähe der Oberlandhütte, erfolgreich sind. Im Raum Lutzenberg-Brugg am See, Steu- erberg, Frieden wurde ein neuer Hoch- spannungsring verlegt. Am Pfarrauweg wurde die Straßenbeleuchtung verbes- sert. Auf Antrag des Leiters der städt. Mu- sikschule Stadtkapellmeister Sepp Ga- steiger wurden eine Reihe von Musik- schülern vom Schulbeitrag befreit; es handelte sich um talentierte Schülerin- nen und Schüler. Zum Kapitel „Handelsschule und Han- delsakademie" berichtete Vbgm. Gel)- hart H ä r t i n g, daß auf Grund einer Verhandlung mit Sektionschef Dr. März vom Bundesministerium für Unterricht und Landesschulinspektor Dr. Josef Hu- ber mit der Planung des bundesstaatli- chen Handesschul- und bundesstaatli- chen Handelsakademiegebäudes in Kitz- bühel 1973 begonnen wird; Bauzeit drei Jahre. Mit Beginn des Schuljahres 1976 kann mit der Eröffnung gerechnet werden. Die Finanzierung erfolgt je zur Hälfte durch den Bund und die Stadt Kitzbühel. Geschätzte Baukosten 30 Mill. Schilling. Die gegenwärtige städtische Handels- schule wird von der Stadtgemeinde bis zur Uebergabe an den Bund weiterge- führt. Der Bund übernahm ab 1. 1. 1972 die Kosten von zwei Professoren; mit 1. 1. 1973 soll eine weitere „lebende" Subvention gegeben werden. Zum Fürsorgereferat berichtete Stadt- rat Josef F o i d 1, daß mit der Ausgabe von Spreißelholz begonnen wurde. Die zur Verfügung gestandene Holzmenge wurde jedoch nicht gebraucht. Von der Arbeit des Planungsausschus- ses berichtete abschließend GR LA Dr. Otto W e n d 1 n g. Eine Unzahl von Kar- ten und Aufnahmen sind in Arbeit. Bis Ende Feber 1973 ist zu rechnen, daß mit der Ausarbeitung des Flächenwidmungs- planes begonnen werden kann. Dr. Wend- ing schlug weiter vor, daß sich die Stadt- verwaltung an das Rechenzentrum von Feldkirch anschließt. Durch Ausbau des obersten Geschosses des Vereinsheims (alte Schule in der Kugelstatt) könnte ein Mehrzwecksaal mit einem Fassungs- raum von 250 Personen gewonnen wer- den.
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