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Seite 4 Kitzbüheler Anzeer Samstag, 28. Oktober 1972 VERLAUTBARUNG Am Sonntag, 29. Oktober wird im Versorgungsgebiet der Wasserwerke Kitzbühel wegen dringender Ueberho- lungsarbeiten von 9 bis 16 h das Was- ser zeitweise abgeschaltet. Wir ersu- chen um Verständnis für diese Maß- nahme und ersuchen weiters die P. T. Wasserabnehmer, keine Hähne offen- zuhalten und bei Wiedereintritt des Wasser wegen Luftstössen vorsichtig zu sein. Betriebsleitung Stadtwerke Kitzbühel Ein Hallenbad für Kirchberg Wie finanzieren andere Gemeinden ihr Hallenbad? Da sich der FVV Kirchberg kürzlich im Rahmen einer Radio-Aufnahme aus Kirchberg mit der Idee eines Ha'lenbades an die Oeffentlichkeit gewandt hat, ist es interessant, wie andere Fremdenver- kehrsgemeinden dieses Problem lösten. In Filzmoos in den „Salzburger Dolo- miten", einer Gemeinde mit nicht ein- mal 1000 Einwohnern, wurde am 7. Ok- tober 1972 das neuerbaute Hallenbad vom Salzburger Landeshauptmann DDr. Hans Lechner seiner Bestimmung über- geben. Finanziert wurde das von der Filzmooser Fremdenverkehrsgesellschaft mit einem Kostenaufwand von 10 Millio- nen Schilling erbaute Bad zu 50 Prozent durch einen seit 1967 zweckgebunden eingehobenen freiwilligen Bäderschilling und der Rest mit ERP-Darlehen. Der Bau fügt sich - wie ich mich selbst überzeu- gen konnte - harmonisch in das schöne Orts- und Landschaftsbild von Filzmos ein. Anton Flecksberger Kitzbüheler Geldinstitute unter- stützen Kaufmännische Berufs- schule Kürzlich erhielt die Kaufm. Berufsschu- lele Kitzbühel von der Sparkasse der Stadt Kitzbühel und von der Bank für Tirol und Vorarlberg, Zweigniederlassung Kitzbühel je ein modernes Diktiergerät für den praktischen Einsatz im Unter- richt. Beide Geräte waren auf Ansuchen der Schule von den zuständigen Orga- nen bewilligt worden. Die Kaufm. Berufsschule Kitzbühel ist in ihrer Einrichtung - die Schule wurde nach 66jährigem Bestand in Behelfs- unterkünften 1965 auf dem Platz hinter dem Feuerwehrzeughaus neugebaut - eine der modernsten Anstalten dieser Art in Tirol und auch eine der größten kaufm. Berufsschulen des Landes.. Die- se Einrichtung erfolgte durch das Land Tirol. Die budgetäre Situation aller Ge- bietskörperschaften verhindert die lau- fende Nachbeschaffung der durch fort- schreitende Technisierung erforderlichen Schulbehelfe. Die Direktion der Schule sieht es aber als ihre Pflicht, sich in der Ausbildung um die Konfrontation auch mit den bereits erprobten Neuerungen in der Bürotechnik zu bemühen. Aus die- sem Grund wurde an die Geldinstitute, die in Kitzbühel ihren Sitz oder eine Zweigstelle haben, appelliert, die Schule mit Diktiergeräten auszustatten. Dieser Bitte sind die Tiroler Handels- und Ge- werbebank, die vor einigen Wochen ein Gerät durch Dir. Jakob Fuchs übergab, die Sparkasse der Stadt Kitzbühel und die Bank für Tirol und Vorarlberg, Zweig- stelle Kitzbühel, nachgekommen. Durch das bereitwillige Entgegenkom- Im Sommer unternahm der Kitzbüheler Sepp Hille- brand, Student des Wirt- schaftsingenieurwesens in München mit zwei Studien- kollegen eine Studienreise, die bis Afghanistan und nach Pakistan führte. Die Fahrt wurde mit einem um- gebauten alten VW-Bus gestartet. Hauptziel der Reise war für Hillebrand al- lerdings die rechtzeitige Ueberfahrt nach Kenya. Dort wurde er von seinem Alpenvereins- und HG-Ka- meraden Paul Haidacher er- wartet, der derzeit in Süd- afrika als techn. Zeichner arbeitet. Ihr Ziel war der Mt. Kenya. Hillebrand hatte als „Training" im Al- leingang den 5700 m hohen Domavand, 70 km von Teherean, bestiegen. Er star- tete bei nächtlichem Schneesturm, um den Schwefeldämpfen, die bei Tag ein Besteigen unmöglich machen, zu ent- gehen. Der Domavand ist ein noch täti- ger Vulkan. Nach dem Wiedersehen in Nairobi fuhr die inzwischen um den bekannten Alpinisten Hias Noichl, St. Johann, er- gänzte Mannschaft mit Landrovern in das Berggebiet. Die Gegend erwies sich im späten Winter als reizvoll, unter den Tie- ren wurden Verwandte des Elefanten be- wundert, die dem Murmeltier ähnlich schauen. Das Bergsteigen in Kenya ist teuer, weil man für das Betreten der Re- viere bezahlen muß. Für die Besteigung des Mt. Kenya ist pro Mann etwa ein Tausender zu erlegen. Nach der Uebernachtung auf einer noch nicht ganz fertiggestellten Hütte wurde als Eingehtour der Point Lenana, &n Fünftausender mit Eis, dann der Do int John, ein Kletterberg, bewältigt. Der Mt. Kenya wurde auf der McKinders- route von der Winterseite angegangen. Die Schlüsselstellen waren vereist, Schwierigkeitsgrad IV. Nach 7stündiger, herrlicher Kletterei wurde der genau 5200 Meter hohe Berg erreicht. Wegen des schönen Wetters entschlossen sich Noichl, Hillebrand und Haidacher zu einem Bi- wak in der Biwakschachtel am Gipfel. men der Geldinstitute ve-fügt die Kauf- männische Berufsschule Kitzbühel über einsatzbereite Diktiergeräte, die der Aus- bildung der Bürokaufleute dienen. Die Schule überbrachte durch Direktor Leo Tschurtschenthaler und die Schulspre- cher den Dank an die Geldinstitute und im besonderen an die Direktoren Wil- helm Kindl und Erich Berger den herz- lichen Dank mit dem Ve-sprechen, daß die Geräte maximal im Unterricht ein- gesetzt werden. w. Sie rechneten mit schlechtem Wetter ab Mittag, mußten aber an Morgen 30 cm Neuschnee zur Kenninis nehmen. Nun mußte der Abstieg gewagt werden. Hier kam den jungen Hochgebirgsmän- nern die Routine Noichls entscheidend zugute. Noichl bewahrte d e Ruhe und sicherte den Abstieg in Eis und Neu- schnee. Einen weiteren Tag nützlen de Kitz- büheler zu einem Rundgang um das Mt.- Kenya-Massiv, dabei bewältigten sie ei- nen für 3 Tage angesetzten Marsch in einem Tag. Sie kamen an den Resten jenes Hubschraubers vorbei der seiner- zeit bei Rettungsversuchen für Dr. Jud- maier aus Innsbruck abgestLrzt war. (Dr. Judmaier wurde vor zwei Jahren durch seine Tiroler Bergrettungskameraden von Innsbruck aus in einer wel:weites Auf- sehen erregenden Aktion georgen). Nach dem einmaligen Erlebnis am Mt. Kenya erlebten die KitzbühIer in Nai- robi eine böse Ueberraschung. Das Au- to war aufgebrochen worden und es fehl- ten nicht nur einige Filme, sondern auch Apparate. Von Nairobi aus kehrte Hai- dacher nach Johannesburg zurück, wo er noch einige Zeit arbeiten wird, Hille- brand und Noichl flogen nac.i Europa. Bild: Der Mt. Kenya (5200 rn) war das Ziel der Kitzbüheler HG-Männer Hille- brand und Haidacher und deE St. Johan- ner Bergführerobmannes Hias Noichl. Kitzböheler HG-Mannschaft auf dem Mount Kenya Sepp Hillebrand, Paul Haidacher und Hias Noichl auf der McKindersroute
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