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Seite 8 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 28. Oktober 1972 Nicht zuletzt kommen auch deshalb wenige negative Auswirkungen durch übertriebenen Saunabesuch vor, da durch die angeschlossene Kurabteilung ein Teil der Gäste und besonders die älteren schon ärztlich erfaßt sind. Unsere beiden Saunen fassen maximal 12 Personen. Eine günstige Relation für das 180-Betten-Hotel, das doch eher ein älteres und internationales Publikum be- herbergt. Es ist vorteilhafter, zwei Sau- nas zu haben als eine große, da unser Publikum eher bereit ist, mehr für eine Sauna auszugeben, wenn es alleine blei- ben kann. Außerdem ist die Trennung zwischen Damen- und Herrensauna bzw. Familiensauna dann kein Problem. Der Preis für die Saunabenützung be- läuft sich inklusive Wäsche auf S 50.-3 die Teilmassage kostet S 40.— und die Vollmassage S 70.—. Das Schwimmbad hat mit der Sauna nichts zu tun, es sollte schon wegen der Temperaturunterschiede und Hygiene- gründen voneinander getrennt werden. Abduschen im gewärmten Wasser des Schwimmbades ist nicht zu empfehlen, es nimmt den Saunaeffekt der Wechsel- wirkung heiß-kalt. Wenn irgend möglich, sehen Sie beim Bau einer Sauna ein Freiluftbad vor, wenn dies nicht möglich ist, so einen großzügigen Frischluftraum. Wir haben in unserem Hotel ein so- genanntes Tagesbulletin eingeführt, in dem wir über die verschiedenen Veran- staltungen im Hotel und im Ort berich- ten. Fallweise machen wir auch für un- sere Nebenbetriebe wie die Sauna mit der angeschlossenen Kurabteilung Pro- paganda. Hinweise dieser Art haben schon manchen Gast auf die Sauna erst- Sammlung 229 Gulden eingegangen. 1729 trat man auch bereits an die Beschaffung der Seitenaltäre heran. Am 6. April meidet der Dechant nach Salzburg, daß der Bergwerks-Gesell- schaftsfaktor Herr von Leithner das Angebot gemacht habe, einen neuen Seitenaltar auf der Epistelseite „in die 11 oder 12 Hundert Gulden kostend von Holz oder Stein machen zu lassen" wenn ihnen „für ihre Officiere (Beam- ten) in denen 2 ersteren Stuell noch mehrer Ständt, wie sy es anfänglichen verlangten, überlassen würden". Er hätte mit Georg Doppler, Steinmetzen in Himmelreich außer Salzburg, ab- gehandelt um einen Altar, der „26 schuech hoch ist". Dieser habe 1000 Gulden ohne Fuhr- und Setzlohn ver- langt. Er ersucht nun um die Bewilli- gung dazu, sowie um die weitere, daß den anderen Altar auf der Evangeli- stenseite die Rosenkranzbruderschaft beim gleichen Meister um denselben Preis bestellen dürfe. Beides wurde auch gestattet. Die Altarbilder hat der saizburgische Hofmaler Jakob Zanusi gefertigt, von dem auch das Mutter- Anna-Bild neben der Kanzel sein soll. Im Herbst - 31. Oktober - wurde dem Dechant die Vollmacht erteilt, mals aufmerksam gemacht und ihn dazu animiert, die dann so begeistert von der Saunawirkung waren, daß sie am liebsten täglich ihren Aufguß gemacht hätten. Die Auslastung der Sauna ist beson- ders im Winter als gut zu bezeichnen. Die Entmüdung des Körpers nach dem Skilauf ist wohl die angenehmste Seite der Sauna überhaupt. Die Hotels der höheren Preiskategorien waren die ersten, die Saunas installieren ließen und da gerade diese Hotels viel von Ausländern frequentiert werden, ist aus den Erfahrungen dieser Betrieb am besten geeignet, einen Ueberblick über die Saunagewohnheiten der ausländi- schen Gäste zu geben: Der Skandinavier, der mit der Sauna aufwächst, ist allen Anstrengungen und Temperaturen gewachsen, es kann die Schwitzkammer nicht heiß genug sein. Er vermißt allerdings bei uns das Birken- reisig. Er verlangt mehr Aufgußwasser und entbehrt die Möglichkeit, nackt im Schnee oder in der freien Natur oder an einem See herumzutollen. Allerdings saunt er ein- bis zweimal wöchentlich. Die Deutschen und Osterreicher, selbst meist stolzer Saunabesitzer, würde am liebsten einen Leistungssport daraus ma- chen. Er ist derjenige, der die Güte des Hotels nach dem Vorhandensein eines Schwimmbades und der Sauna einstuft. Der Amerikaner, Engländer und Italie- ner weiß sich mit dem Wort Sauna nicht allzuviel anzufangen, er muß erst auf diese Annehmlichkeit aufmerksam ge- macht werden und dementsprechend in die Saunausancen eingeführt werden. den neuen Friedhof zu weihen. Die zwei nächsten Jahre scheint an der nun im großen und ganzen voll- endeten Kirche nicht viel gemacht wor- den zu sein. Am 18. Feber 1732 erteilte das Ordinariat die Bewilligung, die vier Marmorsäulen als Stütze für die Empore einzusetzen, nachdem die da- zu nötigen 120 Gulden von mehreren Wohltätern gespendet worden waren. Schließlich wurde die neugebaute Kirche am 8. Mai 1732 von Bischof Fr. Josef von Chiemsee, Graf von Arco, am Feste der Erscheinung des hl. Mi- chael feierlich geweiht, und zwar zu Ehren der Himmelfahrt Mariens, des hl. Johannes des Täufers und Evan- gelisten und der hl. Jungfrau und Martyrin Katharina. Auf diese Titel ist auch der Hochaltar benediziert worden, während der eine Seitenaltai auf der Evangelistenseite zu Ehren der seligsten Jungfrau vom Siege, der, hl. Josef und Dominikus (Patrone der Ro- senkranzbruderschaft) geweiht, der an- dere gegenüber aber den Heiligen: Ma- ria Magdalena, Barbara und Daniel als Schutzherrn des Bergbaues gewidmet wurde. Das Kirchweihfest wurde anit den zweiten Sonntag nach dem Feste der Erscheinung des hl. Michael fest- Die Hotelsauna unterscheidet sich von der gewerblichen Sauna in folgenden Punkten: 1. Die Hotelsauna wird von einem selek- tierten Publikum besucht. 2 Das Hotelsauna-Publikum ist einstwei- len noch im Durchschnitt älter. 3 Die Hotelsauna ist nicht unbedingt auf Profit ausgerichtet, es gibt einige Hotels, die keine Saunabenützungs- gebühr einheben. Der Saunagast kann mehr betreut und beobachtet werden. Der Hotelgast steht in einer Erho- lungsphase und hat vor allem viel Zeit. Der Gast hat die Möglichkeit, nach der Sauna in seinem Zimmer zu ruhen. Es kann übertriebener und schädigen- der Gebrauch der Sauna ausgeschlos- sen werden. In der Sportvereinssauna wieder sind jugendliche und sportliche Besucher vor- herrschend, die weder gesundheitlich ge- fährdet sind, noch individuell betreut werden müssen, noch gesellschaftliche Vorurteile kennen. Im Sportverein wer- den sie auch auf die Saunafunktion im Zusammenhang mit Hochleistung im Sport ausreichend informiert. Es gibt keine wirtschaftlichen Kriterien, die Sau- na ist eben für den Sportler eine Not- wendigkeit. Hier ist die Sauna prädesti- niert für den gefahrlosen Besuch. Für den Besitzer einer Privatsauna gibt es keine Verantwortlichkeit anderen gegenüber, keine kommerziellen Aspek- te, sondern nur Freude am Hobby „Sau- na". Hotelsaunabetriebe haben aber meist erst den auslösenden Moment für gesetzt. Zugleich mit der Weihe der Kirche hat der Bischof damals 448 Personen gefirmt. Die nächsten Jahre brachten lang- sam aber stetig die Vollendung der Innenausschmückung. 1732 wurde auch das neue Portale gemacht, drei Jahre später kam die Kanzel daran. Am 9. Oktober 1735 schrieb der Dechant an die bischöfliche Behörde, daß Antoni Gigi, Stuckator zu Ynnsbrugg, an ver- schiedenen Orten in Tyrol, auch in die- ser Nachbarschaft als zu Rattenberg, Raitta, Kirchbichl, von geschliffener Gipsarbeith zu mä.niglichen vergniegen sowoll Cantzln als Altär verfertig-t". Er habe mit dem Pfleger darüber ge- sprochen. Gigl aber habe als „sein Meister allernächstes begehren für sein arbeith by schaffung der ihm eingedun- genen andern nothwenllgkeiten 150 Gulden" bezeichnet. Mitsmt dem Ma- terial wurde die Kanzel auf 280 Gul- den veranschlagt. Die Kosten dafür sollten durch Sammlung an einigen Tagen, die von der in der Gemeinde sonst noch für die Stukkaturarbeit fortlaufenden Sammlung frei waren, hereingebracht werden. So geschah es dann auch nach erhaltener Bewil- ligung. Fortsetzung folgt.
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