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Die Brechlbadstube zu Unterleiten am Sonnberg in Kitzbühel. Im Vorbau Teil- nehmer der heurigen Fitness-Tagung (6.-9. Oktober im Schloßhotel Lebenberg). Samstag, 28. Oktober 1972 Kitzbüheler Anzeiger Seite 9 die Anschaffung einer Privatsauna gege- ben. Heute gibt es schon in Oesterreich fast Hunderte Hotels, die über eine ei- gene Sauna verfügen. Während es noch vor einigen Jahren zwei bis drei Saunabaufirmen gab, hört und liest man immer wieder über neue Firmen und Systeme. Wie immer man sich entscheidet, wichtig ist, daß man dem Gast eine mindest so gute Saunaanlage einrichtet, wie er sie zu Hause gewohnt ist. Dabei ist wohl eine gewisse Groß- zügigkeit und eine ausgewogene Pla- nung sehr wichtig. Während heute die Stadthotels und kleineren Hotels darangehen, eine Sau- na einzubauen, drängen die größeren Hotels in den Sport- und Kurzentren Oesterreichs weiter vorwärts. Man baut eigene Kurabteilungen mit Spezialbäder mit verschiedenen Badezusätzen, Unter- wassermassagen, Inhalatorien, Kneipp- anstalten und natürlich ein Solarium, so wie wir es bereits einige Zeit haben. Das Solarium ist wohl eine der besten Investitionen, die ein Hotelier machen kann. Wir haben jetzt seit genau einem Jahr drei Anlagen laufen, die mittels ein- werfbaren Steuerkarten in Gang gesetzt werden. Der Gast kauft an der Rezep- tion diese Karten zu einem Stückpreis von 5 30.— für 15 Minuten, von S 35.— für 30 Minuten und von S 40.— für 45 Minuten. Er kann aber auch ein Paket von 6 Karten, in dem 2 mal 15 Minuten, 3 mal 30 Minuten und 1 mal 45 Minuten sich befinden zu S 150.— kaufen. An- schaffungspreis der Anlage ca. 160.000 Schilling, Umsatz in einem Jahr 42.000 S. Auch sind jetzt die Fitnessräume mit Zimmerfahrrädern, Ruderapparaten, Box- Trainingsbällen, Gymnastikmatten, Han- tels, Sprossenleitern und vielen anderen Turngeräten sehr in Mode gekommen. Der zivilisationsgeschädigte Mensch möchte im Urlaub all das nachholen, was er seit seiner Schulzeit vernachlässigt hat. Wohl dem, der sich zeitgerecht auf den neuen Trend eingestellt hat und noch zeitgerecht einstellt, der kann sicher mit einer guten Auslastung seines Betriebes rechnen, wenn auch auf den ersten Blick die Investition als nicht gedeckt er- scheint. Das finnische Sprichwort, wer in die Der Kampf um den Straßenbau Fieberbrunn-Hochfilzen ist gottlob be- endet. Seit ungefähr Mitte August rol- len die Autos nun über das neuerrich- tete Teilstück Fieberbrunn—Faisten- au. Ich sage absichtlich Teilstück, den laut seinerzeitigen Abmachungen müß- te bereits rege an der Weiterführung der neuen Trasse bis zur Landesgren- ze weitergearbeitet werden. Ueber den Grund, warum dies nicht geschieht, möchte ich mich hier nicht befassen. Einzelne führende Herren werden es zu ihrem Leidwesen wissen! Daß die Uebergabe der neuen Strecke ganz sang- und klanglos und ohne Dabei- sein der nächsten Körperschaften von- statten ging, dürfte im großen Zu- sammenhang damit stehen. Wie dem auch sei, die Autofahrer zerbrechen sich darüber nicht den Kopf. Diese sind vor allem heilfroh, daß das sogenannte „Buchental" der Vergangenheit angehört. Denn zu groß sind noch das ewige Zurückfahren und Ausweichen in der Hochsaison in Erinnerung, verbunden mit der ge- fährlichen Schnee - und Eisglätte im Winter, der viele Autos so manche Sauna gehen kann, kann auch gehen, trifft, wie ich es in meinen Ausführungen versucht habe klar zu machen, für ein Hotel nicht ganz zu. Passiert in einem Hotel ein schwerwiegender Unfall, so ist dieses Haus für Jahre gebrandmarkt. Ein Geheimtip sei noch meinen Kolle- gen mit auf den Weg gegeben, sollten Sie einmal einen Gast sehr verärgert haben, so gehen Sie doch mit ihm in die Sauna, denn die Finnen sagen, in der Sauna verraucht jeder Zorn und die Gal- le trocknet ein. Beule verdanken. Ob die neuerrichtete Straße zufolge ihrer Geradlinigkeit und den daraus entlockten Geschwin- digkeiten etwa zu schwerwiegenderen Unfällen führt, bleibt der Zukunft überlassen. Denn Straßenrowdies hat- ten auf der alten Strecke wenig Chan- cen und waren gezwungen Disziplin walten zu lassen. Soweit alles gut für die Autofahrer. Alles gut ganz speziell für die durch- fahrenden Passanten. Denn, obwohl es kurios anmutet, dieses fertigge- stellte Teilstück hat Vorzüge aufzuwei- sen, wie man sie auf Autobahnen zu finden pflegt. Es existieren in Pfaf- fenschwendt Zu- und Ausfahrten wie man sie bei Autobahnen „Zubringer. Straßen" nennt. Also ein Kreuzen die- ser modernen Straße ist nicht gege- ben, ege ben, ja ist sogar verboten! Oder aber auch nicht? - Aber darauf möchte ich noch zurückkommen. Ich möchte nun kein Kritiker in dem Sinne sein, daß ich etwa als Bewohner von Pfaffen- schwendt zu bequem wäre, diese Zu- bringer zu befahren, doch hätte die Zu- und Ausfahrt Richtung Fieber- brunn ganz wesentlich vereinfacht wer- den können, ohne sündteure Grund- ablösen, für welche die Gemeinde Fieberbrunn ganz bestimmt einen sehr hohen Beitrag zu leisten hatte. All dies hätte nach meiner Ansicht - und ich bin mir sicher, daß ich diese Mei- nung nicht allein vertrete - erspart werden können. Denn die Zu- und Aus- fahrt hätte vom alten Schulhaus di- rekt zur neuen Straße gebaut werden können und den „Zubringer" dadurch bis auf ein paar Meter reduziert, da- mit aber auch die Baukosten ganz we- sentlich herabgesetzt. Ein schneerei- cher Winter wird uns die Bestätigung geben, welch Sonderausgaben damit noch zusätzlich verbunden sind. War- um aber auch die Ausfahrt aus Rich- tung Fieberbrunn nach Pfaff en- schwendt gerade auf eine Stelle ver- legt wurde, wo jetzt Neubauten er- stellt werden, darüber ließe sich par- teipolitisch sehr rege diskutieren. Es stellt sich wieder einmal heraus, daß sich auf solchen Wegen sehr viel er- reichen läßt und dabei auch keine Kosten gescheut werden. Auf das Ueberfahren bzw. Kreuzen Für und wider die neue Straße Fieberbrunn -Hochfilzen!
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