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Samstag, 11. November 1972 Kitzbüheler Anzeiger Seite 11 Ölbmi~ner K KITZBÜI-IEL Olymp Oelbrenner Kitzbühel - WAT Stadlau 2:4 (1:1, 0:2, 1:1) Spielerisch setzte sich in diesem Tref- fen die Aufwärtsentwicklung eindeutig fort. Es war sicherlich das beste Spiel, das die Mannschaft heuer lieferte. Da wurde herrlich kombiniert und auch gui geschossen, doch schien sich diesmal al- les gegen Kitz verschworen zu haben Aus zwei harmlosen Situationen im zwei- ten Drittel erzielten die Stadlauer zwe Treffer. Im 3. Drittel gelang Sepp Mößmer das 2:3 und nun warf man alles nach vorn Bachler zog unaufhaltsam gegen dasWie- ner Tor und wurde gefoult. Rouiliard ver- wandelte den Penalty sicher, doch die bei- den Vorarlberger Schiedsrichter ließen den Strafstoß wiederholen. Beim zweiten- mal klappte es nicht mehr, man hätte viel- leicht einen anderen Schützen bestim- men sollen. Trotz allem war Kitzbühel nicht entmutigt. Doch das Pech der Kitz- büheler war nicht zu überbieten. Minuten- lang konnten sich die Gäste nicht befreien - allein, es half nichts, als klar bessere Mannschaft unterlag Olymp. Das 4. To der Gäste war nur Formsache. Einziger Trost, die Mannschaft bot ein ausgezeich- netes Spiel mit schönen Kombinations- zügen, was doch auf bessere Zeiten hof- fen läßt. Noch ist nichts verloren! Olymp Oelbrenner Kitzbühel - VEU Feldkirch 6:4 (2:1, 2:3, 2:0) Was nach den schweren Heimniederla- gen gegen WEVG und Graz niemand er- wartet hatte, traf in Feldkirch ein: Die Kitzbüheler Mannschaft schlug den hohen Favoriten auf dessen eigenem Eis, wo schüchterten Menge jagt er durch diese Handschuhe „mit Gämps Hörndl Clauen' Angst vor der höllischen Pein ein, falls sie sich nicht in die Kutte der Büßer hüllt und zur Abtötung aller Begierdei sich in einer direkten Nachfolge Chris:i geißeln läßt. Eine der Teufelsgestaltei klappert in übergroßen Küchenpantoffel daher, die aus Holz waren. Dazu kom- men Teufelsleier und alte „teuflisch? Kutten" mit Masken. Nicht weniger makaber ist der AuftrHt des Todes mit Visier und Pfeil, begle - tet von den sieben Todsünden, von de- nen jede einen Schild trägt, der di? Art ihrer Bosheit ausweist. Sie umkreisen die verdammte Seele. Sie ist ganz in Schwarz gehüllt. Ihre Arme fesseln zwei Eisenketten, die nicht nur zu sehen, son- dern auch zu hören sind, weil Schellen aus Metall daran klirren. 1729 hatte der Bruderschaftsknecht Christian Aufschneider nicht weniger als drei Teufelsmasken neu hergestellt und man in den letzten Jahren stets Nieder- lagen bezogen hatte. Fluckinger, Unter- rainer, Noichl und Scherzer standen aus verschiedenen Gründen nicht zur Verfü- gung, so daß der Kader für dieses Spiel arg dezimiert war. Doch die Mannschaft war taktisch gut eingestellt und ließ den Gegner kommen, um aus schnellen Ge- genstößen heraus die nötigen Treffer zu erzielen. Endlich einmal explodierte Rouil- lard und schoß nicht weniger als 5 Tore, den letzten Treffer erzielte Adi Bachler. Allerdings mußte um diesen lebensnot- wendigen Sieg lange gebangt werden, denn nach einer 4:2-Führung riß wieder einmal Schlamperei ein und Feldkirch konnte noch einmal den Gleichstand er- reichen. Auffallend war das gute Zusam- menspiel und der große Kampfgeist, ins- besondere der jungen Kräfte. TIERSCHUTZYERIN KITZBUHEL 4 Große Jahreshauptversammlung unseres Tierschutzvereines Am Samstag, 18. November um 19.30 h im Hotel Klausner veranstaltet unser Tier- schutzverein seine diesjährige Jahres- hauptversammlung unter Teilnahme pro- minenter Gäste. Als Gastreferent wird der Abgeordnete zum Europarat Direktor Weichert, Vizepräsident des Welttier- schutzbundes und Präsident des Europ. Robbenkomitees, einen Tonfilm mit Ori- ginalaufnahmen über den Robbenfang vorführen. Der Direktor des Salzburger Tierparks „Hellbrunn" Heinrich Windisch- bauer wird eine Lichtbildserie aus seinem Tiergarten vorführen. Als „Nachbar' hat sich der Präsident des Salzburger Tier- schutzvereins Komm-Rat Schramm ange- zehn alte ausgebessert, die durch das rasante Spiel merklich gelitten hatten. Die 1760 noch erhaltenen Masken und Pelze zeigen, daß an den Kitzbüheler Spielen mindestens dreizehn Teufeldar- steiler mitgewirkt haben! Ob die Volksschauspieler der barocken Passion schon ähnlich wie in den heuti- gen Spieldörfern die Barthaare wachsen ließen, wissen wir nicht. 1720 stellte der Sailer von Kitzbühei jedenfalls mehrere neue Perücken für die Christusdarsteller her, 1724 „fünff neue Bärt". Auch die Perücken der ge- peinigten Christusdarsteller mußten häu- fig ausgebessert werden. Besonders ins Auge stechen in Kitzbü- hel die Ausstattung des Papstes mit ro- ter Mitra, ein prachtvoller Mantel für den Darsteller des Bischofs, die Kostüme des Mohrenkönigs, des türkischen Kaisers, roter Seidentalar und schwarze Seiden- schärpe mit Goldschnüren und der rö- mischen Königin im blauen Talar. Von sagt. Edith Kuso, charmante und furcht- lose Reporterin der Illustrierten „Wochen- schau" hat sich als Gast angesagt. Alle Leser der Wochenschau kennen die Arti- kel von Edith Kuso über Tierabladebahn- hof Franzensfeste, Schlachthof St. Marx u. dgl. Wegen dieser einmaligen Gelegenheit, ausgezeichnete Referenten über aktuelle Tierschutzprobleme zu hören, bitten wir alle Mitglieder, schon jetzt den Termin zu notieren. Gäste sind herzlichst willkom- men. Um diese Film- und Bildvorführun- gen zügig abwickeln zu können, wird dies- mal der offizielle Teil auf ein notwendi- ges Minimum reduziert. Anträge müssen bis zum 10. November eingebracht wer- den. Dr. Ganster, Obm. Eine dramatische Rettungs- aktion für Ziegen! Am Montag, 6. November wurde die Kitzbüheler Bergwacht von einem Bau- ern verständigt, seine Ziegen auf dem „Bischof" zu bergen. Die Tiere waren von dem Bauern auch nach dem Alm- abtrieb im Alpengelände gelassen wor den. Der Schlechtwettereinbruch brachte sie in lebensgefährliche Berg- not.Denn bekanntlich steigen Ziegen bei Schneewettereinbruch in schüt zendes Felsmassiv immer höher ein bis sie hoffnungslos in der Falle stek. ken. Sie können daher nicht mehr hin auf und herunter. Ihr unbarmherziges Schicksal ist der Hungertod. Immer wenn solche Bergdramen der Tiere verursacht werden, erinnert man sich einer spezifischen heimi- schen Organisation aus wagemutigen Idealisten. Der Bergrettung. Männer die gewöhnt sind ihr eigenes Leben zur Bergung und Rettung von Men- schen einzusetzen. Denn solche Ber- gungen müssen unter Gefahr von La winenabgängen, in eisigen Felswän - den geschehen, wo sich selbst im Som- mer ein völlig schwindelfreier Klet- den alttestamentarischen Gestalten sind König David, Joseph, seine Brüder und Samson erwähnt. Bediente in Rot um- gaben die Hauptfiguren, die nicht allein auftraten. Besonders beliebt war das spa- nische Kostüm, Husaren-Trachten, die bunten Kostüme für Pauker und Trompe- ter. Es gab reichverzierte Satteldecken und drei vollständige Harnische mit Pik- kelhauben gehörten zum besonderen Stolz der Veranstalter. Johannes trat im einfachen grünen Ueberrock auf, neun Engel in verschiedensten Kostümen. - Noch 1760 besaß die Kitzbüheler Erzbru- derschaft zehn Teufelspelze und zwölf dazugehörige Masken, 30 Geil3eiknutten, 21 Geißeln und 24 Bruderschaftstrachten. Von allen diesen Kostümen, Trachten und Masken hat sich, wie üblich bei den von der Aufklärung verworfenen Bruder- schaften, nichts erhalten. Laientheater in Kitzbühel Wir kommen nun in die Endrunde, zum
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