Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 14 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 11. November 1972 ‚• h • i . 10 Jahre Famili enhelferi n n Kitzbühel nach Jenbach, um dort die Zillertal. bahn zu besteigen. Das Zillertaler Am. 1. November 1972 konnten Pfarr- Familien in den Genuß dieser Einrich- „Zügl" machte gerade Verschubübun- gemeinde und Gemeinde Kitzbühel ein tung kommen, die mindestens einen Tag, gen. Unsere Gletscherfreunde glaubten kleines Jubiläum begehen. Seit 10 Jah- in den Höchstfällen bis zu mehr a!s 200 jedoch, daß der Zug schon abfahre. ren gibt es Dank der finanziellen Unter- Tage insgesamt, für viele Hilfe in größ- Gidi und Lois sprangen dem Zug nach stützung beider auch in Kitzbühel die ter Not bringen konnte. Die Auslastung und schrien halt und faßten gleich hinten beim Bremsschlauch an. Er- Einrichtung der Familienhilfe. Die Fa- für eine Familienhelferin ist vollkommen klärlich, daß der gewaltigen Ranggler. milienhilfe ist für jene, die in Not sind, gegeben. Zu den 1986 Ganztags- und faust des Bräu-Gid.i vulgo Zimmer- oder des gesellschaftlichen Standes. Sie 424 Halbtagseinsätzen in Kitzbühel ka- auer-Gicu, unterstützt von Lois, nichts springt vor allem dort ein, wo die Mut- men 9 Einsätze in 6 Nachbargemeinden standhalten konnte. - Der Brems- ter durch Krankheit oder Entbindung mit zusammen 100 Ganztags- und 9 schlauch riß und der Zug blieb stehen. ausfällt, wenn die Mutter durch längere Halbtagshilfen. In den meisten F-ä!ie n Die „Aufregung" des Zugpersonals griff Krankheit eines Familienmitgliedes über- aber wird nach wie vor die Familienhel- in Mayrhofen auch auf die Gendarme- lastet ist oder auf Erholungsurlaub ist. ferin in Kitzbühel gebraucht, eine Mel- ne über. Man glaubte an Sabotage- Der Einsatz dauert mindestens einen Tag dung oder ein Anruf im Pfarrhof (Tel. akte - man war nicht zum Scherzen in der Regel von 8 Uhr früh bis 17 Uhr, 22 37) genügt. aufgelegt und lochte die zwei ein. Die bei Krankenpflege oder Kinderbetreu- 10 Jahre Familienhilfe in Kitzbühel be- Beteuerung von Gidi, doch alle Schä- ung auch in der Nacht. An Samstagnach- deutet auch 10 Jahre Einsatz unserer den bezahlen zu wollen, genügte vor- mittagen oder Sonntagen ist ein Einsatz Familienhelferin Hanni Unterrainer. Sie erst nicht und nur den vereinigten nur in den dringendsten Fällen vorgese- hat sich im wahrsten Sinn des Wortes be- Kräften aller Teilnehmer und nicht zu- hen. Die Höchstdauer eines Einsatzes währt. Niemand weiß um den umfassen- letzt dem Herumfuchteln mit den lan beträgt 4 Wochen. den Einsatz dieser stets lebesfrohen und gen Bergstöcken war es zu verdanken, Keineswegs sind die Einsätze mit einsatzbereiten jungen Frau, die einen daß sich das Gefängnis wieder öffnete. unerschwinglichen Kosten für die Fami- schweren Beruf der praktizierten Näch- Der erste Schrecken konnte nur mit lien verbunden. Jeder, der Hilfe braucht. stenliebe und des Dienstes an Kranken Mühe und mit viel Enzian überwunden zahlt nach seinen Möglichkeiten. Der und Kindern mit größtem Fleiß und dem werden. Im Laufe der Tage, im Span- Tagessatz richtet sich nach dem Fami!ien- nötigen Idealismus ausfüllt. Zu ihrem Ju- nagelhaus bei Leo Maier und später einkommen, in Sonderfällen springen Für- biläum danken ihr Pfarrgemeinde und Ge- auf dem Weg ins Schmirntal (St. Jo- sorge und Caritas ein. meinde und die vielen denen Hanni dok - Innsbruck) wurden die Mienen Unterrrainer große Hilfe gebracht hat. wieder heiter und alle derartig fidel, Die Bilanz der Familienhilfe in Kitz- Der Familienhilfe und unserer tüchtigen daß den „Gletscherbrüdern" diese Ta. bühel ist durchaus positiv. In diesem er- Familienhelferin die besten Wünsche für ge ihr lebtaglang nicht mehr aus dem sten Jahrzehnt konnten 102 Kitzbüheler die Zukunft! Sinn kamen. Auf allen Wegen, auf den Unterkunftshütten und auch während der Zugfahrt wurde gesungen und ge- Leo Maier, Reisererwirt, zum Gedenken scherzt, echt brixentalerisch. Am 1. November 1972 starb uner- wartet der Reisererwirt Leo Maier in Aschau im 78. Lebensjahr. Bei seinem Begräbnis in Kirchberg am 4. Nov. gaben ihm die Bundesmusikkapelle Aschau, das Stanglwirtstrio, die Heim- kehrer Kirchberg-Aschau und seine vielen Freunde, Bekannten und Ver- wandten die Ehre des letzten Geleits. Pfarrer Franz Sterr würdigte den auf- rechten Mann und Patrioten in seinem Nachruf in der Kirche. Mit Leo Maier ging ein Brixentaler Original in die ewige Heimat, der seinen Freunden, die zünftigen Wat- ter, die Plattenwerfer und Eisschüt- zen, die Jäger. Bergsteiger und Ski- fahrer, die Sänger und Musikanten, noch lange in Erinnerung bleiben wird. Leo Maier wurde in Aschau geboren. Als 1907 der Weihbischof in Asch'u die hl. Firmung spendete, war Leo zu- erst in den Reihen der Firmlinge. Nachdem die hl. Handlung vorbei war, mußte er in die Reihen der Musikka- pelle eintreten und schlug dort die kleine Trommel. In den zwanziger Jah- ren wurde ihm die Kapellmeisterstel- le übertragen und 1948 ehrte ihn die Musikkapelle durch die Ernennung zum Ehrenkapellmeister. Sein Lieb- lingsinstrument war das Flügelhorn. Er pflegte auch das Spiel auf der Gi- tarre und war ein Liebhaber und Ken- ner des echten Volksliedes, das im schönen Spertental gerade von Ihm di schönste Pflege erhielt. Aschau und da Spertental liebte er über alles und verließ es praktisch nur zu den rigs- zeiten, sonst hätte ihn kaum etwas aus diesem Tal herausgebracht Die Welt kannte er ja. Als Kaiser- jägerzugsführer im 1. Kaiserjägerregi- ment des ersten Weltkrieges und in ita- lienischer Kriegsgefangenschaft und als Feldwebel im zweiten Krieg. Wäh rend einer Ausbildungsperiode des er- sten Weltkrieges in Innsbruck hatte er einmal einen prominenten Einjäh- rigfreiwilligen, es war dies der }itzbü heler Hotelier Ernst Reisch. In seiner Gaststube beim „Reiserer" hängt eine Urkunde mit folgender In- schrift: „Tuxer Ferner 1923. Ehrenur- kunde dem ehrenwerten Herrn Leo Maier vulgo Spannageiwirt für seine aufopferungsvolle Hingabe und ge- schmackvollen Ausführungen als Be- lustigungszauberer in den Gletscher- touren. Die lustigen Gletscherbrüder Ulrich Auf schnaiter, Hanser, Alois Stra. ßer, Brixen, Alois Foidl, Steining, Mi- chael Jenewein, Maurermeister, Georg Raffl, Waldaufseher, Fritz Wochinger, München, Hans Daxer, Zahlmeister, und Egid Koidl, Bräu." Dieser Urkunde liegt folgende Bege benheit zugrunde: Unsere Gletscher- freunde besuchten 1923 Leo Maier auf dem Spannagelhaus, Per Achse ging e Tiroler Volkshilfe Die Tiroler Volkshilfe bittet die Bevöl- kerung von Kitzbühel anläßlich der Haus- sammlung im November auch heuer wie- der um eine Geldspende für die Weih- nachtsaktion 1972 zugunsten der Stadt- armen. (Bez.-Obm. Siegfried Pirchl) - Cafe Resch, Kitzbühel, ab 11. No- vember wieder geöffnet! Herbstball im Kopingsaal Die Kotpingsfamilie Kitzbühel veran- staltet am Samstag, 11. November, 20.30 Uhr, im Kolpingsaal einen Herbstball und lädt dazu alt und jung herzlich ein. Es spielt die Kapelle „Set up aus Salzburg, eine seit Jahren erfolgreiche Studenten- kapelle, die Musik für jeden Geschmack anbietet, Eintritt 20.— S 1VANG1T1SCflE1t TVJ'i'ESDTET Sonntag, 12. Nov. 10 Uhr Christus- kirche Kitzbühet neben Hornbahn Evanael. Pfarr- amt Kilzbühe, Oelberq 6, Ruf (0 53 56) 4404.
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